Schon im Jahr 1891 gündete sich mit dem Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) eine der wichtigsten Vorläuferorganisation der heutigen IG Metall. Der Verband entwickelte sich schnell zur größten deutschen Einzelgewerkschaft im Kaiserreich und der Weimarer Republik.
Unterstützer der jungen Demokratie
Nach dem Sturz des Kaisers während der Revolution von 1918 wurde Deutschland eine parlamentarische Demokratie. Die Gewerkschaften setzten sich für den Erhalt und den Ausbau dieser jungen Demokratie ein. Doch die Weltwirtschaftskrise, die seit Ende der 20er-Jahre auch Deutschland traf, schwächte die Kraft der Gewerkschaften. Sozialpolitische Erfolge der Anfangsjahre wurden nach und nach wieder abgebaut.
Die damalige Aufspaltung der Gewerkschaften in verschiedene politische Richtungen verhinderte ein geschlossenes Auftreten der Beschäftigten gegen den Nationalsozialismus. Dennoch zahlte die Arbeiterschaft einen hohen Preis für ihren Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur.
Heimat für alle Beschäftigten: die Einheitsgewerkschaft
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstand neue gewerkschaftliche Arbeit aus den Betrieben heraus. Gleichzeitig begann der Aufbau der Gewerkschaften nach dem Prinzip der Einheitsgewerkschaft. Sie standen allen Beschäftigten offen – unabhängig von politischer Einstellung oder Konfession. So fanden Arbeiter, Angestellte und Beamte gleichermaßen in den neuen deutschen Gewerkschaften ihre gemeinsame Heimat.
Als Dachverband, dem auch die IG Metall angehört, wurde 1949 in München der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gegründet. Die IG Metall gründete sich im gleichen Jahr und nahm 1950 in Frankfurt am Main ihre Arbeit auf.
Historische Erfolge: Fünftagewoche, Lohnfortzahlung und 35-Stunden-Woche
1956 setzte die IG Metall die Fünftagewoche durch und erkämpfte in einem 16 Wochen langen Streik die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auch für Arbeiter. 1984 gelingt nach sechswöchigem Arbeitskampf der Einstieg in die 35-Stunden-Woche.
Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 unterstützten die Gewerkschaften die Entwicklung der Einheit. Sie trugen mit ihrer Politik wesentlich dazu bei, die Arbeits- und Lebensbedingungen in Ostdeutschland denen in Westdeutschland anzugleichen.
Ende der 1990-er Jahre fusionierte die IG Metall mit den Gewerkschaften Textil-Bekleidung (GTB) und Holz und Kunststoff (GHK). Der Name IG Metall blieb dabei erhalten.
Gegenwart: Sicherheit im Wandel
Heute ist die IG Metall mit rund 2,2 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft Deutschlands. Sie organisiert Beschäftigte der Branchen Eisen und Stahl, Holz und Kunststoff, Metall und Elektro, Textile Dienste und verschiedener Handwerksbranchen.
Zu unseren zentralen Aufgaben zählt die Stärkung der Tarifbindung und der Einsatz für mehr Gerechtigkeit in Betrieb und Gesellschaft. Auch der Anspruch auf Qualifizierung und mehr Zeitsouveränität oder die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt beschäftigen uns zunehmend. Hinzu kommt die Transformation der Industrie, die wir sozial, ökologisch und demokratisch gestalten wollen.