Digitale Büroassistenten, die Informationen bearbeiten, Programme, die Gesprochenes sekundenschnell in Text übertragen, Büroräume, die, ausgestattet mit Sensoren, automatisch Temperatur und Licht regeln. Keine Frage, die Digitalisierung verändert nicht nur die Produktion. Sie ist ebenso in der Bürowelt auf dem Vormarsch.
Welche Folgen das für die rund 600 000 Beschäftigten haben wird, die in der Metall- und Elektroindustrie im kaufmännischen Bereich arbeiten, ist nicht absehbar. Klar ist, dass sich Tätigkeiten ändern, dass neue Qualifikationsanforderungen entstehen werden und dass einfache, standardisierbare Tätigkeiten wegfallen könnten. Klar ist auch: Die Veränderungen, von denen im administrativen Bereich gut 80 Prozent Frauen betroffen sind, müssen jetzt gestaltet werden. Das tut die IG Metall.
Neuer Beruf: „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“
Um dem Wandel der Büroarbeit gerecht zu werden, haben Fachleute aus den Betrieben auf seiten von IG Metall und Arbeitgebern etwa die Ausbildung der Büroberufe neu geordnet: Seit Sommer 2014 ersetzt der neue Beruf „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ die bisherigen Büroberufe. Anstelle von Bürokaufleuten, Kaufleuten und Fachangestellten für Bürokommunikation gibt es nun nur noch einen Ausbildungsberuf. Der neue kaufmännische Beruf will Absolventen dafür qualifizieren, kompetent in Büro- und Geschäftsprozessen zu handeln.
Das ist deshalb wichtig,weil die zunehmend digitale Arbeit im Büro komplexer geworden ist – egal, ob in der Industrie oder im Handwerk.
Statt einzelne Aufgaben nacheinander abzuarbeiten, müssen Büromanagerinnen und -manager heute Projekte koordinieren: Sie organisieren Konferenzen häufig von der Themenfindung über die Budgetplanung bis hin zur internen Auswertung, sie steuern Ein- und Verkäufe, sind für Auftragsbearbeitung ebenso zuständig wie für Kundenbindung. Das erfordert prozess- und steuerungsorientierte Qualifikation. Auf diese wird es in der digitalen Arbeitswelt zukünftig verstärkt ankommen.
Was Kaufleute im Büro verdienen, hängt übrigens nicht nur von Betrieb und Branche, sondern auch von der Tarifbindung ab. Laut Lohnspiegel des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts verdienen sie im Schnitt 2250 Euro im Monat. In der Metall- und Elektroindustrie liegen die Entgelte höher. Mit Tarifvertrag gibt es durchschnittlich 2540 Euro – also 400 Euro mehr als in Betrieben ohne Tarifbindung.