Bei Hunderttausenden Kolleginnen punktet die IG Metall mit ihrem Einsatz für mehr Gleichstellung und selbstbestimmte Arbeitszeiten. Mit Tarifverträgen schaffen wir mehr Gerechtigkeit. In den Betrieben engagieren sich Metallerinnen und Metaller als Verbündete das ganze Jahr über für mehr Gleichstellung. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, setzen Frauen und Männer mit gemeinsamen Aktionen ein besonderes Zeichen. Getreu dem Motto: Unser Jahr hat 365 Frauentage und deshalb ganzjährig Anlässe, um sich für Gleichstellung einzusetzen. Zum Beispiel am Tag der betrieblichen Entgeltgleichheit am 20. Oktober 2020.
Entgeltlücke mit Tarifvertrag erheblich kleiner
Denn es gibt noch viel zu tun. Der Gender Pay Gap, die unbereinigte Entgeltlücke, lag 2019 laut Statistischem Bundesamt in Deutschland bei 20 Prozent. Sie hat sich im Vergleich zu 2018 um einen Prozentpunkt verbessert. Und selbst bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit liegt der Unterschied noch bei sechs Prozent. Das heißt, Frauen verdienen im Durchschnitt pro Stunde deutlich weniger als Männer. Durch Tarifverträge wird die Entgeltlücke allerdings erheblich kleiner. Sie liegt zehn Prozentpunkte unter der von Unternehmen, die keinen Tarifvertrag haben. Wir machen uns außerdem für eine gerechte Eingruppierung von Frauen und Männern stark.
Wir beraten Kolleginnen und Kollegen außerdem, wie sie das Entgelttransparenzgesetz für sich nutzen können. Seit Anfang 2018 gilt in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten ein individueller Auskunftsanspruch.
Tarifabschluss ist großer Erfolg für die Gleichstellung
Der letzte Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie bietet Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben seit 2019 die Möglichkeit, zusätzliche freie Tage zu nehmen, wenn sie Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder Schicht arbeiten. Hunderttausende haben dies schon genutzt. Besonders erfreulich: Es nehmen sich auch viele Männer Zeit für Kindererziehung oder Pflege. Der Tarifvertrag ist also ein großer gleichstellungspolitischer Erfolg.
Mit der verkürzten Vollzeit auf bis zu maximal 28 Stunden haben Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie seit 2019 zudem das Recht, ihre Arbeitszeit für bis zu 24 Monate zu verkürzen. Nach der vorübergehenden Reduzierung der Arbeitszeit steckt künftig niemand mehr in der Teilzeitfalle. Damit waren vor allem Frauen konfrontiert. Durch das gesicherte Rückkehrrecht wird ein Karriereknick vermieden. Das größte Pfund dabei: Der Tarifabschluss wird von der IG Metall und den Betriebsräten direkt umgesetzt.
Auch auf gesetzlicher Ebene gibt es Fortschritte zu mehr Gleichstellung; unser Tarifabschluss hatte dafür Vorreiterfunktion: Künftig können die meisten Beschäftigten eine sogenannte Brückenteilzeit vereinbaren. Bei der gesetzlichen Lösung gibt es allerdings Einschränkungen: Die Brückenteilzeit gilt nur für Betriebe mit mehr als 45 Beschäftigten. In Betrieben mit mehr als 45 aber weniger als 200 Beschäftigten darf überhaupt nur jede oder jeder 15. die Brückenteilzeit in Anspruch nehmen.
Starke Gemeinschaft
In Deutschland haben Frauen zwar gleiche Rechte erkämpft, der Weg zur Gleichstellung ist aber steinig – nicht nur beim Geld. Noch immer machen Frauen seltener Karriere als Männer. Das wollen wir ändern und machen vor, wie es gehen kann: Feste Quoten befördern, dass die IG Metall in Betriebsräten, Jugend- und Auszubildendenvertretungen sowie unseren eigenen Gremien immer weiblicher wird.
Wir haben alle Frauen im Blick – von Angelernten über Facharbeiterinnen bis zu Führungskräften; ob im Betrieb, während der Ausbildung oder des Studiums, ob solo-selbstständig, erwerbslos oder in der Rente. Wir beraten beim Berufseinstieg, Jobwechseln oder Weiterbildungen. Wir bieten unseren Mitgliedern ein großes Bildungsprogramm zum Vernetzen, Qualifizieren und einfach mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Mit unseren Leistungen und Kompetenzen verbessern wir die Arbeits- und Lebensqualität unserer Mitglieder. Wir sind ein großes Netzwerk, bieten Unterstützt und Rückhalt.