Umfrage zum Frauentag
Fehlende Kita-Plätze schränken Berufstätigkeit ein

Eine Umfrage im Auftrag der IG Metall macht deutlich: Fehlende Kinderbetreuungsplätze wirken sich negativ auf den Wiedereinstieg vieler Eltern in den Beruf aus. Über ein Viertel sagt zudem, dass der zugewiesene Kita-Platz die Berufstätigkeit erheblich einschränkt.

6. März 20206. 3. 2020


Bundesweit fehlen über 300 000 Kinderbetreuungsplätze – trotz Rechtsanspruch. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der IG Metall zeigt nun: Jeder fünfte Elternteil kehrt später als geplant in den Beruf zurück, weil ein Kita-Platz nicht rechtzeitig zur Verfügung stand. Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, kritisiert: „Die unzureichende Ausstattung mit Kita-Plätzen beeinträchtigt die Jobchancen von Eltern massiv.“

Denn 26 Prozent der befragten Mütter und Väter gaben in der Untersuchung anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März zudem an, dass der zugewiesene Kita-Platz die Berufstätigkeit erheblich einschränkt, weil zum Beispiel die Öffnungszeiten der Kita ungünstig liegen oder der Anfahrtsweg lang ist. Rund jeder fünfte Elternteil bemängelte, dass es zu kompliziert ist, einen Kita-Platz zu beantragen. „Die Vergabesysteme für Betreuungsplätze in den Kommunen müssen vereinheitlicht werden“, sagt Benner. „Das würde zu einer stärkeren Transparenz und auch Planbarkeit für die Eltern führen.“


Unterstützung für IG Metall-Mitglieder

Wir, die IG Metall, haben uns für den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz starkgemacht und unterstützten Mitglieder mit einer Elternmappe, die Musteranträge und Checklisten enthält. Diese Hilfestellung soll es ihnen erleichtern, ihren Rechtsanspruch wahrzunehmen und durchzusetzen. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ein- bis dreijährige Kinder wurde 2013 eingeführt.

„Die Kommunen müssen endlich dafür sorgen, dass ausreichend Kita-Plätze zur Verfügung stehen“, betont Christiane Benner. „Und die Arbeitgeber müssen die Beschäftigten mehr unterstützen bei der Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf.“

Betriebsrätinnen und Betriebsräte der IG Metall kennen die Probleme und haben in vielen Unternehmen Erleichterungen für Eltern durchgesetzt. Dazu zählen zum Beispiel eigene betriebliche Betreuungseinrichtungen oder Belegplätze in anderen Einrichtungen.


Für familienfreundliche Arbeitszeiten

Die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Privatleben zu ermöglichen, ist ein zentrales Anliegen der IG Metall. Folgende Maßnahmen erachten die Befragten in der Umfrage als besonders wichtig, um Frauen im Beruf zu fördern (Mehrfachnennungen möglich):

 

  • Home-Office-Möglichkeiten (85 Prozent)
  • Familienfreundliche Arbeitszeiten für Mütter und Väter (83 Prozent)
  • Bessere Kinderbetreuung (81 Prozent).
  • Die Möglichkeit für Mütter und Väter, vorübergehend die wöchentliche Arbeitszeit abzusenken (80 Prozent)
  • Mehr Teilzeitangebote für Mütter und Väter (78 Prozent)
  • Wirkungsvollere staatliche Unterstützung für Familien (74 Prozent)


Die Ergebnisse zeigen, dass die IG Metall tarifpolitisch auf dem richtigen Weg ist. Seit dem letzten Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie 2018 können Eltern ihre Arbeitszeit vorübergehend verkürzen und haben die Möglichkeit, ein tarifliches Zusatzgeld in zusätzliche freie Tage zu wandeln.

Gleichstellung und Integration

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