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Ausbildungsberuf
Verfahrensmech.-Kunststoff-/Kautschukt.-Halbzeuge

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge produzieren mit unterschiedlichen Verfahren Kunststoffteile wie Folien, Rohre oder Platten, die zu einem späteren Zeitpunkt weiter bearbeitet werden.

Die Ausbildung im Überblick

Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge finden Beschäftigung in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 387 Ausbildungsanfänger/innen. 52 Prozent der zukünftigen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 27 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 18 Prozent verfügten über die Hochschulreife , zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Da die Auszubildenden z.B. Mischungsverhältnisse von Polymeren und Hilfsstoffen be- und umrechnen, sind Kenntnisse in Mathematik gefragt.

Physik:

Während ihrer Ausbildung lernen die angehenden Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge, wie man Pneumatikgrundschaltungen nach Schaltplan aufbaut und deren Funktion überprüft. Hierzu sind Kenntnisse in Physik notwendig.

Chemie:

Um die Eigenschaften von Werk- und Hilfsstoffen bestimmen zu können, sind chemische Kenntnisse erforderlich.

Werken/Technik:

Angehende Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge richten Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Halbzeugen ein, warten diese und halten sie instand. Hierfür sind Grundkenntnisse in Technik unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bauteile herstellt und zu Baugruppen fügt

  • wie man Messgeräte handhabt und Messwerte erfasst, insbesondere Temperatur, Druck, Zeit, Durchflussmenge, Masse und elektrische Größen

  • wie man Pneumatikschaltungen aufbaut

  • wie man Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen einstellt, auf Funktion prüft und überwacht

  • wie man die Betriebsbereitschaft von Maschinen, Geräten und Anlagen sowie die Bereitstellung von Betriebsmitteln sicherstellt

  • wie man Verarbeitungsverfahren unterscheidet und Halbzeugen zuordnet

  • wie man Festigkeitsträger und Verstärkungen unterscheidet und einsetzt

  • wie man Werkstoffeigenschaften ermittelt, insbesondere Viskosität, Dichte, Härte

  • wie man Werkzeuge vorbereitet, rüstet, reinigt, konserviert und einlagert

  • wie man Halbzeuge nachbehandelt, insbesondere tempert oder konditioniert

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Halbzeuge durch Extrudieren herstellen, Compounds und Masterbatches herstellen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

  • Die Zusatzqualifikation "Elektrotechnik - Industrie" bietet Auszubildenden die Möglichkeit, sich im Hinblick auf die zunehmend vernetzte Arbeitsumgebung fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Elektrotechnik und der Vernetzung anzueignen. Vermittelt werden z.B. Kenntnisse im Bereich der Sicherheitstechnik sowie der Schaltungs- und Funktionsanalyse. Das Erlernte wird durch eine Mischung aus schriftlicher Prüfung und praxisorientierten Handlungsaufträgen geprüft. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer z.B.:

    IHK Nürnberg - Elektrotechnik - Industrie

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von polymeren Werkstoffen, Zuschlag- und Hilfsstoffen

  • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen

  • Messen, Steuern, Regeln

  • Sicherstellen der Betriebsfähigkeit von technischen Systemen zur Be- und Verarbeitung von polymeren Werkstoffen

  • Warten und Instandhalten von Betriebsmitteln

  • Fertigungsplanung und -steuerung

  • Vertiefungsphase

Teil 1 der Abschlussprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Anwenden von Verfahrenstechniken zur Herstellung von Halbzeugen

  • Anwenden verfahrensspezifischer Steuerungs- und Automatisierungstechnik

  • Aufbereiten polymerer Werkstoffe zur Herstellung von Formteilen

  • Handhaben von Betriebsmitteln zur Herstellung von Halbzeugen

  • Be- und Nachbearbeiten von Halbzeugen

1. - 3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen

  • Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen

  • Einfache Baugruppen herstellen

  • Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden

  • Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen

  • Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten

  • Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren

  • Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen

  • Halbzeuge durch Extrudieren herstellen

  • Halbzeuge durch Kalandrieren herstellen

  • Halbzeuge durch Beschichten herstellen

  • Compounds und Masterbatches herstellen

  • Halbzeuge durch Schäumen herstellen

  • Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren

Teil 2 der Abschlussprüfung zum Ende des 3. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Kunststoff verarbeitende Industrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 792 bis € 1.038

2. Ausbildungsjahr: € 848 bis € 1.068

3. Ausbildungsjahr: € 907 bis € 1.140

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik/Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik - Fachrichtung Halbzeuge

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Maschinen und Anlagen einrichten, Halbzeuge gemäß Vorlage herstellen, Qualität prüfen

  • Umgebung: Maschinenlärm in der Werk- bzw. Produktionshalle, Kunststoffgerüche

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Schutzkittel, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: häufig Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Berechnen der benötigten Mengen an Kunststoffgranulat und Zuschlag- bzw. Hilfsstoffen)

    • Umsicht und Aufmerksamkeit (z.B. beim Bedienen und Überwachen der Produktionsanlagen)

    • Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. rasches Eingreifen bei Störungen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Austausch von Bauteilen, beim Warten von Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Kunststoff und Kautschuk be- und verarbeitenden Industrie): Werk- und Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt in Radeberg (Sachsen): Berufliches Schulzentrum Radeberg Robert-Blum-Weg 5 01454 Radeberg D +49.3528.48350 +49.3528.483525 https://www.bsz-radeberg.de/ info@bsz-radeberg.de

  • für die Länder Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Sonneberg (Thüringen): Staatliche Berufsbildende Schule Sonneberg Max-Planck-Straße 49 96515 Sonneberg D +49.3675.4050 +49.3675.405101 http://www.sbbs-son.de info@sbbs-son.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge planen anhand von Kundenwünschen und technischen Vorgaben die Arbeitsabläufe bei der Fertigung von Kunststoffteilen wie z.B. Rund- und Flachstäben, für die weitere Bearbeitungsschritte vorgesehen sind. Sie wenden spezielle Verarbeitungsverfahren an, insbesondere Kalandrieren, Extrudieren, Schäumen und Beschichten, wählen die jeweils benötigten polymeren Werkstoffe sowie Zuschlag- und Hilfsstoffe aus und erstellen Mischungen nach Rezept. Nach Schalt- und Funktionsplänen schließen sie die steuerungstechnischen Systeme an, fahren die benötigten Produktionsanlagen an und überwachen die Fertigung.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge produzieren mit unterschiedlichen Verfahren Kunststoffteile wie Folien, Rohre oder Platten, die zu einem späteren Zeitpunkt weiter bearbeitet werden.

Grundlagen für die Fertigung

Halbzeuge aus Kunststoff kommen im Maschinenbau zum Einsatz oder werden in der Kunststoffindustrie weiterverarbeitet. Sie unterscheiden sich durch die Form, das Material, die Oberflächenqualität, die Abmessungen sowie durch die jeweils vorgegebenen Toleranzen.

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge sind in den gesamten Produktionsprozess eingebunden. Ist ein neuer Auftrag eingetroffen, prüfen sie die Fertigungsunterlagen und planen den Arbeitsablauf. Zuerst richten sie die Maschinen und Anlagen ein oder rüsten sie um und tauschen z.B. formgebende Werkzeuge aus. Nun berechnen sie nach Rezeptur exakt die benötigte Menge an Kunststoffgranulat sowie Zuschlag- bzw. Hilfsstoffen wie Farbstoffen, Weichmachern und Stabilisatoren. Am Bildschirm geben sie die Parameter für die Fertigung ein: Dabei legen sie u.a. die Temperatur, bei der der Kunststoff geschmolzen werden soll, und die Dosierung der Werkstoffe fest.

In die richtige Form bringen

Der Produktionsprozess erfolgt nach unterschiedlichen Verfahren. Beim Extrudieren geben sie den Kunststoff in einen Zylinder, in dem sich eine sogenannte Schnecke dreht. Von dort aus gelangt der Werkstoff zur Extrusionsdüse, die ihn schließlich in die gewünschte Form bringt. Für die Fertigung von Folien steuern die Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik die sogenannten Kalander. Der Abstand der Walzen zueinander bestimmt dabei die Stärke der Folie oder der Kunststoffbahn. Für die Herstellung von Halbzeugen, die besonderen Belastungen standhalten müssen, wenden sie ggf. Gussverfahren an. Wenn Störungen auftreten, greifen sie ein, beheben den Fehler und dokumentieren die durchgeführten Änderungen.

Um die Produkte den Kundenwünschen anzupassen, wenden Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge spanlose und spanabhebende Bearbeitungsverfahren wie etwa Sägen, Hobeln oder Schleifen an. Auch können sie die qualitativen Eigenschaften der Halbzeuge durch Temperaturbehandlungen wie z.B. durch Tempern verbessern.

Qualität - sicher geprüft

Um die Qualität der Erzeugnisse zu überprüfen, nehmen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge in allen Stadien des Fertigungsprozesses Kontrollen vor. Dazu erfassen sie Messwerte, protokollieren sie und dokumentieren die Arbeitsvorgänge. Im Labor führen sie thermische, mechanische, physikalische und chemische Prüfungen durch, mit denen sie z.B. das Verschleißverhalten oder die Dichte prüfen. Zuletzt lagern sie die Produkte und bereiten sie für den Versand vor.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Halbzeuge herstellen

    • Materialeigenschaften von Polymeren sowie Hilfs- und Zuschlagstoffen berücksichtigen, Mischungsverhältnisse der Komponenten berechnen, Mischungen unter Beachtung der Rezeptur herstellen

    • Festigkeitsträger und Verstärkungen nach gewünschten Eigenschaften auswählen und einsetzen

    • Verarbeitungsparameter festlegen und optimieren, z.B. Temperatur, Zeit oder Druck

    • Verarbeitungsverfahren wie z.B. Mischen, Extrudieren, Kalandrieren, Schäumen und Beschichten auswählen und anwenden

    • Anlagen bedienen, verfahrensspezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik anwenden

    • Drücke in steuerungstechnischen Systemen überprüfen und einstellen

    • Programmabläufe anhand von Funktionsplänen nachvollziehen und überwachen

    • Fehler und Störungen im Produktionsablauf eingrenzen, Maßnahmen ergreifen und dokumentieren

  • Halbzeuge be- und nachbearbeiten

    • maschinelle und manuelle spanlose und spanende Verfahren auswählen und anwenden, z.B. Fräsen oder Sägen

    • geeignete Nachbehandlungsverfahren auswählen, z.B. Tempern

    • Komponenten, Halbzeuge und Endprodukte verpacken, transportieren und lagern

  • Funktionsfähigkeit von Werkzeugen und Betriebsmitteln gewährleisten

    • Werkzeuge vorbereiten, rüsten, reinigen, konservieren und einlagern

    • Systeme nach Vorschrift warten, z.B. Bauteile nach Wartungsplan austauschen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.929 bis € 2.962

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Verfahrensmech.-Kunststoff-/Kautschukt.-Halbzeuge

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Gummi- und Kunststoffauskleider/Gummi- und Kunststoffauskleiderin

    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1997)

  • Kunststoff-Formgeber/Kunststoff-Formgeberin

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1997)

  • Kunststoffschlosser/Kunststoffschlosserin

    (Ausbildungsberuf von 1949 bis 1997)

  • Verfahrensmechaniker/Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik (mit Schwerpunkten)

    (Ausbildungsberuf von 1997 bis 2012)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Kunststofftechnologe/-technologin

Österreich

  • Kunststoffformgeber/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Mechanic (m/f) in plastics and rubber processing - specialised in semi-manufactures

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne des procédés industriels des secteurs plasturgie et traitement des caoutchoucs - spécialisation Produits semi-finis

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Labors

Arbeitssituation

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge arbeiten an weitgehend automatisierten Produktionsmaschinen und -anlagen. Bei der Herstellung von Halbzeugen tragen sie Schutzkleidung, z.B. Schutzanzug und Schutzbrille. Auch Gehörschutz ist oft erforderlich, denn die laufenden Maschinen können sehr laut sein. Die Verfahrensmechaniker/innen arbeiten in Werk- und Produktionshallen, wo Kunststoffgerüche in der Luft liegen. Beim Erhitzen von Kunststoffen wird es zudem heiß. Häufig wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet.

Um Vorgaben und Rezepturen einzuhalten, müssen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge sorgfältig und genau arbeiten. Beim Bedienen der Maschinen ist Umsicht, beim Überwachen der Produktionsanlagen Aufmerksamkeit erforderlich. Bei Störungen muss rasch reagiert und eingegriffen werden. Um die Anlagen zu warten und ggf. Bauteile auszutauschen, werden technisches Verständnis und handwerkliches Geschick benötigt. Durch Hitzebelastung und langes Stehen kann die Arbeit körperlich anstrengend sein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-gesteuerte Verarbeitungsmaschinen wie Extruder, Spritzgießmaschinen oder Kalander)

  • Handarbeit (z.B. Maschinen und Anlagen einrichten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz und Schutzanzug)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (Kunststoffgerüche und -ausdünstungen trotz Absauganlagen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. hohe Temperaturen beim Schmelzen der Kunststoffe)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeit an laufenden Maschinen unter Hitze und großem Druck)

  • Schichtarbeit

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. bei Wartungs-, Reparatur- oder Einstellarbeiten nach vorne gebeugt, über Kopf oder in der Hocke arbeiten)

  • Arbeit im Stehen (Maschinen und Produktionsanlagen bedienen und überwachen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Rohre, Folien, Platten

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Lösungen, Gemenge, Granulate aus Kunststoff oder Biokunststoff, Pulver, Weichmacher, Stabilisatoren

Geräte, Anlagen und Werkzeuge, z.B.: Labor- und Prüfgeräte zur Dichte- und Gewichtsmessung, Mühlen, Kneter, Kalander, Extruderanlagen, Spritzgießmaschinen, Umluftöfen, Hebekräne, Sägen, Bohrer, Fräsen

Unterlagen, z.B.: Betriebsanleitungen, Normen, Prüfanweisungen, Sicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Halbzeuge finden Beschäftigung in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie.

Branchen im Einzelnen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von Platten, Folien, Schläuchen und Profilen aus Kunststoffen

    • Herstellung von Verpackungsmitteln aus Kunststoffen

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren

    • Herstellung von sonstigen Gummiwaren

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kunststoffkunde, Kunststoffbe- und -verarbeitung, Verfahrenstechnik). Außerdem bieten sich Anpassungsweiterbildungen im Bereich Qualitätsprüfung, Qualitätstechnik an.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Kunststofftechnik oder im Studienfach Verfahrenstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung wird modernisiert

Die Ausbildung im Beruf Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik wird modernisiert, um sie an die technische Weiterentwicklung anzupassen. So verändert die fortschreitende Digitalisierung auch die Produktionsabläufe und damit die Anforderungen an die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Auch das Thema Nachhaltigkeit, z.B. in Form verstärkter Recyclingansprüche oder neuer Möglichkeiten der Nutzung nachwachsender Rohstoffe, gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Kunststoffproduktion. Beide Gebiete werden in der neuen Ausbildungsordnung stärker verankert. Die Berufsbezeichnung ändert sich in "Kunststoff- und Kautschuktechnologe/Kunststoff- und Kautschuktechnologin". Die bisherigen Fachrichtungen "Bauteile", "Compound- und Masterbatchherstellung", "Faserverbundtechnologie", "Formteile", "Halbzeuge", "Kunststofffenster" und "Mehrschichtkautschukteile" werden beibehalten. Die neue Ausbildungsordnung tritt am 01.08.2023 in Kraft.

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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