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Ausbildungsberuf
Verfahrensmech.-Kunststoff-/Kautschukt.-Mehrschichtkautsch.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile stellen Halbzeuge und Fertigteile aus Kautschukteilen her, die mit textilen oder sonstigen Festigkeitsträgern verstärkt sind. Hierfür bedienen bzw. steuern sie weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen.

Die Ausbildung im Überblick

Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie

  • in der chemischen Industrie

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 57 Ausbildungsanfänger/innen. 67 Prozent der zukünftigen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 23 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . Zehn Prozent verfügten über die Hochschulreife .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Da die Auszubildenden z.B. Mischungsverhältnisse von Polymeren und Hilfsstoffen be- und umrechnen, sind Kenntnisse in Mathematik gefragt.

Physik:

Während ihrer Ausbildung lernen die angehenden Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile, wie man Pneumatikgrundschaltungen nach Schaltplan aufbaut und deren Funktion überprüft. Hierzu sind Kenntnisse in Physik notwendig.

Chemie:

Um die Eigenschaften von Werk- und Hilfsstoffen bestimmen zu können, sind chemische Kenntnisse erforderlich.

Werken/Technik:

Angehende Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile richten Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen und deren Vorprodukten ein, warten diese und halten sie instand. Hierfür sind Grundkenntnisse in Technik unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bauteile herstellt und zu Baugruppen fügt

  • wie man Messgeräte handhabt und Messwerte erfasst, insbesondere Temperatur, Druck, Zeit, Durchflussmenge, Masse und elektrische Größen

  • wie man Pneumatikschaltungen aufbaut

  • wie man Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen einstellt, auf Funktion prüft und überwacht

  • wie man die Betriebsbereitschaft von Maschinen, Geräten und Anlagen sowie die Bereitstellung von Betriebsmitteln sicherstellt

  • wie man Verarbeitungsverfahren unterscheidet und Mehrschichtkautschukteilen zuordnet

  • wie man Mehrschichtkautschukteile herstellt, Parameter einstellt, optimiert und dokumentiert

  • wie man Werkstoffeigenschaften ermittelt, insbesondere Shore-Härte, Dichte, Zugfestigkeit

  • wie man Werkzeuge vorbereitet, rüstet, reinigt, konserviert und einlagert

  • wie man Halbzeuge und Bauteile anwendungsspezifisch nachbearbeitet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Halbzeuge für Mehrschicht-Kautschukteile herstellen, Mehrschicht-Kautschukteile prüfen und recyceln)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

  • Die Zusatzqualifikation "Elektrotechnik - Industrie" bietet Auszubildenden die Möglichkeit, sich im Hinblick auf die zunehmend vernetzte Arbeitsumgebung fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Elektrotechnik und der Vernetzung anzueignen. Vermittelt werden z.B. Kenntnisse im Bereich der Sicherheitstechnik sowie der Schaltungs- und Funktionsanalyse. Das Erlernte wird durch eine Mischung aus schriftlicher Prüfung und praxisorientierten Handlungsaufträgen geprüft. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer z.B.:

    IHK Nürnberg - Elektrotechnik - Industrie

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von polymeren Werkstoffen, Zuschlag- und Hilfsstoffen

  • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen

  • Messen, Steuern, Regeln

  • Sicherstellen der Betriebsfähigkeit von technischen Systemen zur Be- und Verarbeitung von polymeren Werkstoffen

  • Warten und Instandhalten von Betriebsmitteln

  • Fertigungsplanung und -steuerung

  • Vertiefungsphase

Teil 1 der Abschlussprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. -36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Anwenden von Verfahrenstechniken zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen

  • Anwenden verfahrensspezifischer Steuerungs- und Automatisierungstechnik

  • Aufbereiten polymerer Werkstoffe zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen

  • Handhaben von Betriebsmitteln zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen

  • Be- und Nachbearbeiten von Mehrschichtkautschukteilen

1. - 3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen

  • Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen

  • Einfache Baugruppen herstellen

  • Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden

  • Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen

  • Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten

  • Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren

  • Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen

  • Halbzeuge für Mehrschicht-Kautschukteile herstellen

  • Mehrschicht-Kautschukteile durch Pressen herstellen

  • Mehrschicht-Kautschukteile durch ausgewählte Verfahren herstellen

  • Mehrschicht-Kautschukteile prüfen und recyceln

  • Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren

Teil 2 der Abschlussprüfung zum Ende des 3. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Kunststoff verarbeitende Industrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 792 bis € 1.038

2. Ausbildungsjahr: € 848 bis € 1.068

3. Ausbildungsjahr: € 907 bis € 1.140

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik/Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik - Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Maschinen und Anlagen einrichten, Mehrschichtkautschukteile und deren Vorprodukte gemäß Vorlage herstellen, Qualität prüfen

  • Umgebung: Maschinenlärm in der Werk- bzw. Produktionshalle, Kunststoffgerüche

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Schutzkittel, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: häufig Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Berechnen der benötigten Mengen an Kunststoffgranulat, Kautschuk und Zuschlag- bzw. Hilfsstoffen)

    • Umsicht und Aufmerksamkeit (z.B. beim Bedienen und Überwachen der Produktionsanlagen)

    • Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. rasches Eingreifen bei Störungen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Austausch von Bauteilen, beim Warten von Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Kunststoff und Kautschuk be- und verarbeitenden Industrie): Werk- und Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile planen die Fertigung von Mehrschichtkautschukteilen, d.h. von Kautschukteilen, die mit textilen oder sonstigen Festigkeitsträgern verstärkt sind. Dazu wählen sie polymere Werkstoffe, Zuschlag- und Hilfsstoffe und Festigkeitsträger aus und bereiten diese auf. Sie schließen die steuerungstechnischen Systeme an, fahren die benötigten Produktionsanlagen an und überwachen die Fertigung. Außerdem kontrollieren Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile die Qualität der fertigen Produkte.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile stellen Halbzeuge und Fertigteile aus Kautschukteilen her, die mit textilen oder sonstigen Festigkeitsträgern verstärkt sind. Hierfür bedienen bzw. steuern sie weitgehend automatisierte Maschinen und Anlagen.

Fertigung vorbereiten und steuern

Bevor sie mit der Produktion beginnen, werten Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile Produktionsaufträge nach Art und Umfang aus und planen Arbeitsabläufe und Betriebsmitteleinsatz. Dann richten sie die Maschinen ein und tauschen z.B. formgebende Werkzeuge aus. Nach Rezeptur berechnen sie exakt die benötigte Menge an Kunststoffgranulat, Kautschuk sowie Füll- und Hilfsstoffen wie Weichmachern oder Schwefel als Vernetzungsmittel. Auch wählen sie die Festigkeitsträger unter Berücksichtigung ihrer physikalischen Eigenschaften aus und stellen sie bereit.

Am Bildschirm geben sie die Parameter für die Fertigung ein: Dabei legen sie u.a. die Temperatureinstellungen, Druckeinstellungen und Drehzahlen fest. Die Produkte stellen sie diskontinuierlich oder kontinuierlich her, d.h. entweder mit oder ohne zeitliche Unterbrechung.

Sie bedienen Extruder, die mit Spritzköpfen eine erste Schicht z.B. auf einen Kunststoffkern auftragen. Anschließend ummanteln sie das Werkstück mit textilen oder metallischen Festigkeitsträgern. Danach tragen sie je nach Produkt und Einsatzzweck ggf. weitere Schichten aus Kautschuk auf und bringen bei Bedarf zusätzliche Festigkeitsträger an.

Um eine noch weiche Kautschukmischung in das Gewebe einzureiben und so die Schichten aus unterschiedlichen Materialien dauerhaft miteinander zu verbinden, nutzen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile Kalander. Die endgültige Verbindung der einzelnen Schichten erreichen sie durch einen weiteren Produktionsschritt, die Vulkanisation. Abschließend behandeln sie ggf. die Oberflächen des fertigen Produkts nach. Sollten während des gesamten Produktionsablaufs Störungen auftreten, grenzen sie die Fehlermöglichkeiten ein, beheben die Fehler und dokumentieren die durchgeführten Maßnahmen.

Qualität sichern

Um die Qualität der Erzeugnisse sicherzustellen, nehmen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik in allen Stadien des Fertigungsprozesses Kontrollen vor. Dazu erfassen sie Messwerte, protokollieren sie und dokumentieren die Arbeitsvorgänge. Bei Abweichungen von den Sollwerten suchen sie nach möglichen Ursachen und beheben diese, etwa durch Korrektur von Produktionsparametern wie Mischungsverhältnissen oder Maschineneinstellungen. Abschließend überprüfen sie die Produkte auf Fehler sowie auf thermische, chemische und mechanische Belastbarkeit.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Mehrschichtkautschukteile herstellen

    • Materialeigenschaften von Polymeren sowie Hilfs- und Zuschlagstoffen berücksichtigen, Mischungsverhältnisse der Komponenten berechnen, Mischungen unter Beachtung der Rezeptur herstellen

    • Festigkeitsträger unter Berücksichtigung ihrer physikalischen Eigenschaften einsetzen

    • Verarbeitungsparameter festlegen und optimieren, z.B. Temperatur, Zeit oder Druck

    • Verarbeitungsverfahren wie z.B. Mischen, Extrudieren, Kalandrieren, Wickeln oder Vulkanisieren auswählen und anwenden

    • verfahrensspezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik anwenden, Anlagen bedienen

    • Programmabläufe anhand von Funktionsplänen nachvollziehen und überwachen

    • Fehler und Störungen im Produktionsablauf eingrenzen, Maßnahmen ergreifen und dokumentieren

  • Mehrschichtkautschukteile bearbeiten und nachbearbeiten

    • geeignete Verfahren auswählen

    • Oberflächen nachbehandeln

    • Halbzeuge und Endprodukte verpacken, transportieren und lagern

  • Funktionsfähigkeit von Werkzeugen und Betriebsmitteln gewährleisten

    • Werkzeuge vorbereiten, Betriebsmittel kontrollieren

    • Systeme nach Vorschrift warten, z.B. Bauteile nach Wartungsplan austauschen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.929 bis € 2.962

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Verfahrensmech.-Kunststoff-/Kautschukt.-Mehrschichtkautsch.

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Kunststoff-Formgeber/Kunststoff-Formgeberin

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1997)

  • Kunststoffschlosser/Kunststoffschlosserin

    (Ausbildungsberuf von 1949 bis 1997)

  • Verfahrensmechaniker/Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik (mit Schwerpunkten)

    (Ausbildungsberuf von 1997 bis 2012)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Kunststofftechnologe/-technologin

Österreich

  • Kunststoffformgeber/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Mechanic (m/f) in plastics and rubber processing - specialised in laminated rubber parts

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne des procédés industriels des secteurs plasturgie et traitement des caoutchoucs - spécialisation Pièces en caoutchouc multicouche

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile arbeiten in erster Linie

  • in Werk- bzw. Produktionshallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Labors

Arbeitssituation

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile arbeiten an weitgehend automatisierten Produktionsmaschinen und -anlagen. Bei der Herstellung von Formteilen tragen sie Schutzkleidung, z.B. Schutzanzug und Schutzbrille. Auch Gehörschutz ist oft erforderlich, denn die laufenden Maschinen können sehr laut sein. Die Verfahrensmechaniker/innen arbeiten in Werk- und Produktionshallen, wo Kunststoffgerüche in der Luft liegen. Beim Erhitzen von Kunststoffen und Kautschuk wird es zudem heiß. Häufig wird im Mehrschichtbetrieb gearbeitet.

Um Vorgaben und Rezepturen einzuhalten, müssen Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile sorgfältig und genau arbeiten. Beim Bedienen der Maschinen ist Umsicht, beim Überwachen der Produktionsanlagen Aufmerksamkeit erforderlich. Bei Störungen muss rasch reagiert und eingegriffen werden. Um die Anlagen zu warten und ggf. Bauteile auszutauschen, werden technisches Verständnis und handwerkliches Geschick benötigt. Durch Hitzebelastung und langes Stehen kann die Arbeit körperlich anstrengend sein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-gesteuerte Verarbeitungsmaschinen wie Extruder, Spritzgießmaschinen oder Kalander)

  • Handarbeit (z.B. Maschinen und Anlagen einrichten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz und Schutzanzug)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (Kunststoffgerüche und -ausdünstungen trotz Absauganlagen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. hohe Temperaturen beim Schmelzen der Kunststoffe)

  • Unfallgefahr (z.B. Arbeit an laufenden Maschinen unter Hitze und großem Druck)

  • Schichtarbeit

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. bei Wartungs-, Reparatur- oder Einstellarbeiten nach vorne gebeugt, über Kopf oder in der Hocke arbeiten)

  • Arbeit im Stehen (Maschinen und Produktionsanlagen bedienen und überwachen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Reifen, Gummiformteile, Platten

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Rohkautschuk, Kunststoffgranulate, textile Gewebe, Glasfaser, Metall, Füllstoffe, Weichmacher, Vernetzungsmittel, Lösungsmittel

Geräte, Anlagen und Werkzeuge, z.B.: Labor- und Prüfgeräte, Kalander, Extruderanlagen, Spritzgießmaschinen, Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), Fräsen, Bohrer, Sägen

Unterlagen, z.B.: Schalt- und Funktionspläne, Sicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Verfahrensmechaniker/innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie

  • in der chemischen Industrie

Branchen im Einzelnen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von sonstigen Gummiwaren, z.B. Hersteller von Förderbändern

    • Herstellung und Runderneuerung von Bereifungen, z.B. Hersteller von Spezialreifen

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren

    • Herstellung von Verpackungsmitteln aus Kunststoffen

  • Chemie

    • Herstellung von Chemiefasern, z.B. Hersteller von technischen Geweben

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kautschukverarbeitung, Kunststoffbe- und -verarbeitung, Verfahrenstechnik).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Kunststoff- und Kautschuktechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Kunststofftechnik oder im Studienfach Verfahrenstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung wird modernisiert

Die Ausbildung im Beruf Verfahrensmechaniker/in für Kunststoff- und Kautschuktechnik wird modernisiert, um sie an die technische Weiterentwicklung anzupassen. So verändert die fortschreitende Digitalisierung auch die Produktionsabläufe und damit die Anforderungen an die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Auch das Thema Nachhaltigkeit, z.B. in Form verstärkter Recyclingansprüche oder neuer Möglichkeiten der Nutzung nachwachsender Rohstoffe, gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Kunststoffproduktion. Beide Gebiete werden in der neuen Ausbildungsordnung stärker verankert. Die Berufsbezeichnung ändert sich in "Kunststoff- und Kautschuktechnologe/Kunststoff- und Kautschuktechnologin". Die bisherigen Fachrichtungen "Bauteile", "Compound- und Masterbatchherstellung", "Faserverbundtechnologie", "Formteile", "Halbzeuge", "Kunststofffenster" und "Mehrschichtkautschukteile" werden beibehalten. Die neue Ausbildungsordnung tritt am 01.08.2023 in Kraft.

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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