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Ausbildungsberuf
Assistent/in - Informatik (Softwaretechnik)

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik entwickeln Software und modifizieren Programme für technische, mathematisch-wissenschaftliche oder kaufmännische Anwendungen.

Die Ausbildung im Überblick

Assistent/in für Softwaretechnik ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen bzw. Berufskollegs .

Sie dauert 2-3 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik finden Beschäftigung

  • bei Datenbankanbietern

  • in Software- und Systemhäusern

  • bei Softwareverlegern und Datenverarbeitungsdiensten

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Assistent/in für Softwaretechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss oder die Fachhochschulreife .

Je nach Bundesland können abweichende schulische Voraussetzungen gefordert werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Auch die Reihenfolge der Anmeldungen kann eine Rolle spielen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Informatik:

Angehende Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik entwickeln z.B. Anwenderprogramme mithilfe verschiedener Programmiersprachen. Gute Kenntnisse in Informatik sind dabei nützlich.

Mathematik:

Ein Verständnis für Zahlen und Logik ist wichtig, um komplexe Zusammenhänge zu durchschauen. Mathematikkenntnisse werden in der Ausbildung z.B. auch zur Kalkulation von Preisen gebraucht.

Englisch:

Betriebsanleitungen und Programmbeschreibungen, aber auch die einschlägige Fachliteratur sind häufig englischsprachig. Gute Englischkenntnisse sind von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Assistent/in für Softwaretechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Behörden der Länder wie z.B. Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts erwirbt man beispielsweise Kenntnisse in folgenden Bereichen:

  • Grundlagen der technischen Informatik

  • Systemnahe Programmierung, objektorientierte Programmstrukturen

  • Rechnernetze, Assembler, Datenschutz

  • Datenbanken

  • Web-Technologien

  • Anwendungsentwicklung in ERP-Systemen

  • Implementierung von Geschäftsprozessen in ERP-Systemen

  • Einführung in die Betriebswirtschaft

Während der Ausbildung werden auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Gemeinschaftskunde unterrichtet.

Betriebspraktika

Während der Praktika fertigen die Schüler/innen beispielsweise Softwareprojekte in einem Unternehmen an. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauf des Betriebs.

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.

Ausbildungsaufbau

Zeitrichtwerte gemäß KMK-Vereinbarung:

  • Berufsübergreifender Lernbereich: 320 Stunden

  • Berufsbezogener Lernbereich: 2.240 Stunden

Gesamtstundenzahl: 2.560 Stunden

Die Einteilung in Fächer, Lernfelder oder Projekte ist in den Berufsfachschulverordnungen der Länder geregelt.

Beispiel für die Stundenverteilung

Pflichtunterricht

  • 1. Berufsübergreifender Lernbereich

    • Deutsch/Kommunikation: 80 Stunden

    • Religionslehre: 80 Stunden

    • Sport/Gesundheitsförderung: 80 Stunden

    • Politik/Gesellschaftslehre: 80 Stunden

    Berufsübergreifender Lernbereich insgesamt: 360 Stunden

  • 2. Berufsbezogener Lernbereich:

    • Mikroprozessorsysteme: 320 - 480 Stunden

    • Software: 720 - 880 Stunden

    • Betriebssysteme/Netzwerke: 320 - 400 Stunden

    • Datenbanken: 240 - 320 Stunden

    • weitere Fächer (z.B. Rechner- und Systemtechnik, Telekommunikationstechnik, Software Engineering): mindestens 120 Stunden

    • Mathematik: 80 Stunden

    • Wirtschaftslehre: 80 Stunden

    • Englisch: 80 Stunden

    • Betriebspraktika: mindestens 8 Wochen

    Berufsbezogener Lernbereich insgesamt: bis zu 2.520 Stunden

  • Differenzierungsbereich: 0 - 480 Stunden

Gesamtstundenzahl:

2.880 Stunden

Ausbildungsvergütung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.

Weitere Informationen: Das BAföG: alle Infos auf einen Blick

Ausbildungsdauer

2-3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Verkürzungen sind je nach Bundesland und Bildungsgang möglich, z.B. für Bewerber/innen mit Hochschulreife oder einschlägiger beruflicher Grundbildung oder für Studienabbrecher/innen eines einschlägigen Studienfachs (z.B. Aufnahme ins zweite Ausbildungsjahr oder Einrichtung verkürzter Bildungsgänge).

Verlängerung

Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Ausbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Niedersachsen:

  • Staatlich geprüfter Informatiker/Staatlich geprüfte Informatikerin, Schwerpunkt Softwaretechnologie

Nordrhein-Westfalen:

  • Staatlich geprüfter Informatiker/Staatlich geprüfte Informatikerin Softwaretechnologie

Schleswig-Holstein:

  • Staatlich geprüfter informationstechnischer Assistent/Staatlich geprüfte informationstechnische Assistentin mit dem Schwerpunkt Softwaretechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im theoretischen Unterricht:

Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause

In schuleigenen Computerräumen und im Praktikumsbetrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Anwenderprogramme mithilfe verschiedener Programmiersprachen entwickeln, Standardsoftware anpassen, IT-Systeme analysieren, Fehler in Softwareanwendungen suchen

  • Umgebung: Bildschirmarbeit in Büroräumen, wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen im Außendienst

  • Anforderungen:

    • Technisches Verständnis und Sorgfalt (z.B. für das Einrichten von Rechnernetzen oder Softwareinstallationen)

    • Kreativität und Durchhaltevermögen (z.B. beim Entwickeln neuer rechnergestützter und -integrierter Informationssysteme, bei langwierigen Fehlersuchen)

    • Lernbereitschaft (z.B. bei Entwicklungen im IT-Bereich wie z.B. modellbasierter Softwareentwicklung)

    • Mündliches Ausdrucksvermögen (z.B. Nutzer beraten und schulen)

Ausbildungssituation

Die Ausbildung umfasst Unterricht im Klassenverband (theoretisch und praktisch) sowie i.d.R. praktische Arbeit im Rahmen von Praktika.

Theoretischer und praktischer Unterricht

Bei einer Berufsfachschul-Ausbildung besuchen die Schüler/innen theoretischen Unterricht im Klassenverband und führen praktische Übungen durch, z.B. in schuleigenen Werkstätten, Labors o.Ä.

Während der schulischen Ausbildung werden z.B. Klassenarbeiten geschrieben und andere Leistungsnachweise erbracht. Gegebenenfalls werden Projektarbeiten im Team durchgeführt. Außerdem müssen die Schüler/innen für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Betriebspraktika

Hier arbeiten die Schüler/innen praktisch mit und lernen die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Beruf kennen. Begleitet werden sie während ihres Praktikums von ausgebildeten Fachkräften. Betriebspraktika werden teilweise in den Schulferien durchgeführt.

Lernorte

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik werden in schulischer Form ausgebildet.

Lernorte sind

  • Berufsfachschule bzw. Berufskolleg : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband), schuleigene Computerräume

  • Praktikumsbetriebe: EDV-Abteilungen z.B. von Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen, Medienunternehmen, Softwarehäusern

Ausbildung im Ausland

Um die Ausbildung bzw. Teile davon im Ausland zu absolvieren, bieten sich z.B. folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Ausbildungs- und Praktikumsangebote im Ausland

Nach Ausbildungsangeboten kann man in verschiedenen nationalen Datenbanken recherchieren, z.B.:

Auslandspraktika und Stipendien durch das Programm Erasmus+ findet man z.B.:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik passen Standardsoftware an betriebliche Erfordernisse an, integrieren sie in vorhandene IT-Systeme und entwickeln anwendergerechte Datenbanken. Hierfür analysieren sie IT-Systeme und konzipieren individuelle Lösungen. Weiterhin wirken sie an der Entwicklung und Optimierung rechnergestützter und -integrierter Informationssysteme mit. Sie installieren, konfigurieren und pflegen System- und Anwendungssoftware auf Rechnern und in Netzwerken mithilfe von Softwareentwicklungswerkzeugen. Darüber hinaus unterstützen und beraten sie Kunden bei der Anschaffung von IT-Systemen und führen Schulungen durch.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik entwickeln Software und modifizieren Programme für technische, mathematisch-wissenschaftliche oder kaufmännische Anwendungen.

Systemlösungen entwickeln

Für die Entwicklung von Systemlösungen für betriebliche Aufgabenstellungen analysieren sie gemeinsam im Team mit Informatikern und Informatikerinnen zunächst die Anforderungen an die zu entwickelnde Software und planen deren Umsetzung. Dabei beachten sie neben der Funktionalität auch die Nutzerfreundlichkeit. Daran schließt sich der Programmiervorgang an, bei dem Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik mittels einer Programmiersprache wie z.B. C++ und einem Compiler die Software erstellen.

Nach dem Programmieren führen sie Testläufe durch, grenzen hierbei entdeckte Fehler ein und beheben sie. Am Ende fertigen sie eine Programmbeschreibung oder Arbeitsanweisungen an, mit denen die Benutzer oder andere Fachkräfte aus der Programmierung das Programm bedienen bzw. verändern können. Gegebenenfalls verwenden Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik auch On-Demand-Software oder Cloud Computing-Anwendungen. Cloud Computing umfasst eine On-Demand-IT-Infrastruktur, d.h., Betriebssysteme, Anwendungen und Speicherplatz stehen online zur Verfügung und können an die jeweiligen betrieblichen Erfordernisse angepasst werden.

Software modifizieren und implementieren

Zudem beheben Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik Fehler in bereits eingeführten Softwareprodukten, erweitern deren Funktionen oder passen sie an veränderte Hardwarevoraussetzungen an. Das Spektrum erstreckt sich hierbei über den gesamten Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnologien bis hin zu Multimedia- und technischen, mathematisch-wissenschaftlichen oder kaufmännischen Anwendungen. So können sie z.B. mit der Programmierung von Websites, der Entwicklung von Applikationen für mobile Endgeräte oder mit der Anpassung von Datenbanken und Online-Shops beschäftigt sein. Wenn sie neue Anwendungen programmiert oder bestehende Software modifiziert haben, implementieren sie diese in das vorhandene System. Weiterhin sorgen sie dafür, dass die informationstechnische Infrastruktur reibungslos funktioniert.

Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die Anwender vor Ort zu beraten und sie in die Bedienung der neu erstellten oder an die neuen Bedürfnisse angepassten Software einzuweisen. Dies kann individuell oder in Schulungen geschehen, die von Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik ggf. selbst geplant, vorbereitet und durchgeführt werden.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Anwendungs- und Systemsoftware erarbeiten, testen und dokumentieren

  • existierende Standardsoftware anpassen und integrieren

  • Computerprogramme modifizieren (ändern und anpassen)

  • Systemlösungen für betriebliche Aufgaben entwickeln und programmieren (Organisationsprogrammierung)

  • rechnergestützte und -integrierte Informationssysteme entwickeln, erweitern und einführen (Datenbankentwicklung und -programmierung)

  • IT-Sicherheitsmaßnahmen planen und realisieren

  • Software implementieren und testen

  • Software-Dokumentationen und Benutzer-Handbücher erstellen

  • Benutzersupport leisten, Anwender beraten, betreuen und schulen

  • ggf. Energieeffizienz bestehender Systeme bewerten und Kunden bei der Umrüstung auf umweltfreundlichere Geräte unterstützen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.407 bis € 3.963

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Assistent/in - Informatik (Softwaretechnik)

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Assistent/in - Softwareentwicklung

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Technical data assistant (m/f)

  • Technician (m/f) for information and communication technology

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Assistant/Assistante en technologies de l'information et de la communication

Arbeitsorte

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in IT-Labors

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

  • in Schulungsräumen

  • in Besprechungsräumen

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik programmieren und analysieren Software mithilfe verschiedener Programmiersprachen und Entwicklertools. Vorwiegend sind sie in Büroräumen oder IT-Labors tätig, aber auch vor Ort beim Kunden, wo sie Hard- und Software installieren, Beratungsgespräche führen und Anwenderschulungen abhalten. Sie arbeiten eigenständig oder im Team mit anderen IT-Fachleuten und lösen klar abgegrenzte Aufgaben wie beispielweise das Entwickeln einer Client-Server-Anwendung.

Für die Entwicklung und Umsetzung von neuartigen Informationssystemen benötigen sie Kreativität, die Fehlersuche erfordert Durchhaltevermögen. Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik arbeiten sehr präzise und müssen rasch auf technische Veränderungen reagieren. Sie sind immer über neue Entwicklungen, z.B. im Bereich modellbasierter Softwareentwicklung, informiert.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen

  • Bildschirmarbeit (z.B. Anwendungsprogramme entwickeln)

  • Handarbeit (z.B. Hardwarekomponenten einbauen und warten)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Kundenkontakt (z.B. Arbeiten im Kundendienst)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (sich schnell ändernden technologischen Rahmenbedingungen anpassen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Computertechnik und Software, z.B.: Entwicklungsumgebungen für C++ und Java, Softwareentwicklungsverfahren und -tools, Cloud-Computing-Anwendungen

Unterlagen, z.B.: Datenlisten, Ablauf- und Vernetzungspläne, Programmbeschreibungen und -anweisungen, Schulungsmaterial, Fachliteratur

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik finden Beschäftigung

  • bei Datenbankanbietern

  • in Software- und Systemhäusern

  • bei Softwareverlegern und Datenverarbeitungsdiensten

Branchen im Einzelnen

  • EDV-Dienstleister

    • Betrieb von Datenverarbeitungseinrichtungen für Dritte, z.B. Datenverarbeitungsdienste

    • Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie, z.B. Datenbankentwicklung, Softwareentwicklung, Systemhäuser

  • Software-, Datenbankanbieter

    • Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten; Webportale

    • Webportale

    • Verlegen von Software, z.B. Lernsoftware-Anbieter

    • Verlegen von Computerspielen

    • Verlegen von sonstiger Software

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Softwareentwicklung, Software-Testmanagement, IT-Projektmanagement, IT-Anwendungsberatung).

Darüber hinaus kann sich der Trend zur Konzeption smarter IT-Systeme für Anwendungen der digitalisierten Arbeitswelt (Industrie 4.0) zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Assistenten und Assistentinnen für Softwaretechnik entwickeln. Technologien im Bereich Edge Computing bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Zertifizierung als Softwareentwickler/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Softwaretechnik oder Informatik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Edge Computing: Dezentrale Datenverarbeitung am Netzwerkrand

Anwendungen für Industrie 4.0, Smart Cities und Internet of Things erzeugen riesige Mengen an Sensor- und Gerätedaten, die nahezu in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Bei einer zentralen Datenverarbeitung werden diese Datenströme von den Geräten hin zu einer zentralisierten Cloud und wieder zurück transportiert; hier drohen Zeit- und Datenverluste. Bei Edge Computing können Maschinen- und Sensordaten direkt vor Ort gespeichert, verarbeitet und analysiert werden - in der Produktionshalle, im autonomen Fahrzeug oder im Containerschiff, sodass KI-basierte Geräte und Maschinen in Echtzeit reagieren können. Fach- und Führungskräfte der Informationstechnik werden sich darauf vorbereiten, künftig immer mehr Anwendungen im Bereich Edge Computing zu entwickeln.

Wachstumsmarkt IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung durch das Internet der Dinge, Big Data, Cloud Computing, Onlinehandel, die Verwendung mobiler Endgeräte etc. können für Privatpersonen und Unternehmen viele Sicherheitsrisiken bergen. Datendiebstahl durch Phishing-Attacken, gefälschte elektronische Karten, Würmer und Viren, Hackereinbrüche sowie Cyberterrorismus erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und Behörden, sowie entsprechende Schulungen der Beschäftigten diesbezüglich. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Cyber Resilience, die eine große Rolle im Schutz der (Kunden-)Daten spielt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Cyberangriffe zu erkennen und zu bekämpfen, spielt zudem eine immer größere Rolle in der IT-Sicherheit. Die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten, die sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze beherrschen, steigt daher stetig.

Informatik und Industrie 4.0

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange: Industrieunternehmen sind dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Informatiker/innen entwickeln Software für smarte Produktionsstätten (Smart Factories), in denen Roboter planen und kommunizieren, Maschinenteile anheben, richtig positionieren und z.B. verschrauben oder verschweißen können. Mittels Sensoren werden Maschinen demnächst ihre Ersatzteile selbst ordern, einen Techniker bestellen oder Roboter in einer anderen Fabrik um Hilfe bitten können, wenn der Engpass am eigenen Standort nicht alleine zu bewältigen ist. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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