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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen planen, leiten, optimieren und überwachen Produktionsabläufe. Daneben sind sie im Qualitätsmanagement, in der Arbeitsvorbereitung und der Mitarbeiterschulung tätig.

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktionsingenieure und -ingenieurinnen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Produktionstechnik oder in einem Fachgebiet der jeweiligen Branche.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen verbessern Produktionsprozesse kontinuierlich, um sie effizienter, billiger und schneller zu gestalten. Dazu planen sie die einzelnen Fertigungsschritte und Arbeitsmethoden und berechnen den Bedarf an Material und Maschinen sowie die nötigen Personal- und Arbeitskapazitäten. Häufig nutzen sie hierzu spezielle Software, z.B. ERP-Programme oder auch digitale Produktionssimulationen, um Fertigungsabläufe zunächst virtuell zu erproben. Sie stellen sicher, dass Arbeitskräfte, Maschinen und Produktionsmittel optimal eingesetzt und Liefertermine eingehalten werden. Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen sind außerdem für die Realisierung von neuen Produktionsverfahren, Anlagen und Maschinen zuständig. Darüber hinaus sorgen sie für die Einhaltung der Qualitätsstandards, organisieren Mitarbeiterschulungen und planen bzw. überwachen Fremdfertigungen im Ausland.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen planen, leiten, optimieren und überwachen Produktionsabläufe. Daneben sind sie im Qualitätsmanagement, in der Arbeitsvorbereitung und der Mitarbeiterschulung tätig.

Produktionsplanung

Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen planen produzierende Maschinen oder ganze Fabriken oder entwickeln Fertigungsprozesse und -einrichtungen technisch weiter, z.B. im Hinblick auf vernetzte Produktionssysteme oder Anlagen der Additiven Fertigung (3-D-Druck). Dazu führen sie Kosten- und Investitionsrechnungen durch, berechnen den Materialeinsatz und simulieren Produktionsabläufe am Computer. Zum Teil entwerfen sie Produktionsserien auch mithilfe des sogenannten E-Manufacturings. Dabei werden alle relevanten Informationen für die Produktion direkt aus elektronischen Daten abgerufen. Zwischenschritte wie Maschineneinstellungen entfallen. So können auch kleine Stückzahlen kostengünstig produziert werden.

Bei der Lieferung sind Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen auch dafür verantwortlich, die gelieferten Maschinen vor Ort in Betrieb zu nehmen und präzise einzufahren. In den ineinandergreifenden Prozessen sind viele Parameter einzustellen, z.B. Spannungen, Geschwindigkeiten oder Druck. Die Ingenieure und Ingenieurinnen sorgen dafür, dass der Kunde von der Qualität des gefertigten Produktes und des Service überzeugt ist.

Arbeitsvorbereitung und Fertigungsüberwachung

Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen planen auch den Personaleinsatz bei der Fertigung. Sie erledigen die Arbeitsvorbereitung, gestalten Arbeitsplätze und schulen die zuständigen Mitarbeiter/innen. Zu deren weiterer Unterstützung erstellen Produktionsingenieure und Produktionsingenieurinnen Arbeitspläne und Begleitdokumentationen. Schließlich überwachen sie die Produktion, analysieren Fertigungs- und Qualitätsprobleme, achten auf die Einhaltung der Liefertermine und sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung der Fertigungsprozesse. Bei Störungen beheben sie Fehler möglichst schnell, um Produktionsausfälle zu vermeiden.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Produktion und Fertigung

  • Fertigung und Produktion steuern und überwachen

  • digitale Produktionssimulationen durchführen

  • die für Produktionsplanung und -steuerung eingesetzte Software anpassen

  • Produktionsprozesse kontinuierlich verbessern und wirtschaftlicher gestalten, z.B. im Hinblick auf digitale vernetzte Fertigungssysteme (Cobots) oder Anlagen der Additiven Fertigung (3-D-Druck)

  • Fertigungsschritte und Arbeitsmethoden planen

  • Bedarf an Material und Maschinen berechnen

  • Personaleinsatz planen, Mitarbeiter/innen anleiten

Qualitätsmanagement, Schulung und Beratung

  • Qualitätsstandards planen

  • für Einhaltung der Qualitätsstandards sorgen

  • Mitarbeiterschulungen planen und durchführen

  • Kunden zu Produktionsmöglichkeiten beraten

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.843 bis € 6.122

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Produktionsingenieur/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Fertigungsingenieur/in

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Manufacturing engineer (m/f)

  • Production planner (m/f)

Arbeitsorte

Produktionsingenieure und -ingenieurinnen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Testlabors und an Prüfständen

  • in Produktionshallen

  • in Besprechungsräumen

Arbeitssituation

Produktionsingenieure und -ingenieurinnen übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Produktionsplanung und -steuerung in der Industrie. Dabei setzen sie ihr analytisches Denken und Organisationstalent ein. Sie tragen Verantwortung für den störungsfreien Produktionsablauf und arbeiten deswegen mit größter Sorgfalt und Genauigkeit. Wenn sie ein Team führen, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei greifen sie auf ihre kommunikativen Fähigkeiten zurück.

Häufig arbeiten Produktionsingenieure und -ingenieurinnen im Büro am Computer, z.B. wenn sie Produktionspläne erstellen oder Produktionsabläufe dokumentieren. In Testlabors und an Prüfständen kontrollieren sie laufend z.B. die Qualität der Produkte. Wenn Störungen an Produktionsanlagen behoben werden müssen, arbeiten sie häufig unter Zeitdruck. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Verantwortung für die Qualität des Arbeitsergebnisses und für die Einhaltung von Fertigstellungsterminen übernehmen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (Überwachung und Optimierung eines umfangreichen und vielseitigen Maschinenparks)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. organisatorische und planende Aufgaben erledigen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Produktionsabläufe überwachen)

  • Arbeit unter Lärm (Maschinenlärm)

  • Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Produktionspläne, Stücklisten, Leistungsverzeichnisse, Termin- und Personaleinsatzpläne, Kalkulationsunterlagen, technische Normen, Rechtsvorschriften

Software, z.B.: CAD- oder CAM-Software, ERP-Programme, ggf. Technologien der Künstlichen Intelligenz wie Machine-Learning-Anwendungen

Geräte, z.B.: Mess- und Prüfgeräte, Cobots

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktionsingenieure und -ingenieurinnen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Holz, Möbel

  • IT, DV, Computer

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

  • Energie, Ver- und Entsorgung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Produktionstechnik, Betriebliche Organisation, Automatisierungssysteme, Fahrzeugtechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Künstliche Intelligenz in der Fertigung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Produktionsingenieure und -ingenieurinnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Produktionstechnik, Technologiemanagement oder Ingenieurwissenschaft.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Leasing von kollaborativen Robotern (Cobots)

Kollaborative Roboter (Cobots) unterstützen Fachkräfte in der Industrie bei unterschiedlichen Arbeitsschritten und steigern durch die Automatisierung neben der Geschwindigkeit auch die Qualität der Produktion. Allerdings ist der Einsatz von Cobots je nach Einsatzgebiet mit hohen Kosten verbunden, was für kleinere und mittlere Unternehmen eine schwierige Investitionsentscheidung sein kann. Als Lösung bieten immer mehr Unternehmen Leasing-Angebote für Cobots an, mit denen anfängliche Investitionskosten minimiert werden können und die gleichzeitig den Zugang zur Technologie ermöglichen. Führungskräfte, die in der industriellen Produktion arbeiten, werden sich mit den Möglichkeiten von Cobot-Leasing auseinandersetzen.

Künstliche Intelligenz (KI) in der Fertigung

In der automatischen Fertigung sind Anlagen miteinander vernetzt, die sich z.T. auch selbst steuern. Dank künstlicher Intelligenz, also selbstlernender Roboter, soll die digitale Fabrik künftig mittels eigenständiger Software- und Hardwarekomponenten gelenkt werden. Dazu gehört Software, die sich weitgehend selbst programmiert und z.B. die komplette Inbetriebnahme oder den Umbau großer Produktionsstätten selbst regeln kann. Für Fachkräfte aus IT und Maschinenbau eröffnet sich hier ein zukunftsträchtiges Tätigkeitsfeld.

Industrie 4.0 im Maschinenbau

Industrieunternehmen befinden sich mitten in der vierten industriellen Revolution – der Industrie 4.0. Die Vernetzung und Digitalisierung gesamter Wertschöpfungsketten oder der Einsatz von Industrierobotern und Smarten Sensoren im Maschinen- und Anlagenbau gehören mehr und mehr zum Alltag. Dennoch wurden die Potenziale der Industrie 4.0 noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Insbesondere im Hinblick auf klimafreundliche Kreislaufwirtschaft sowie konkurrenzfähigen – und somit widerstandsfähigeren – Wertschöpfungsnetzwerken gibt es Nachholbedarf. Daneben werden bestehende Aus- und Weiterbildungsberufe kontinuierlich mit neuen Inhalten gefüllt, die sich Fach- und Führungskräfte aneignen müssen.

Einsatz von Entwicklerboards in der Fertigung

Auch wenn Entwicklerboards ursprünglich für den privaten Gebrauch konzipiert wurden, finden sie immer öfters in der industriellen Fertigung Verwendung. Ingenieure bzw. Ingenieurinnen setzen Entwicklerboards hauptsächlich zur Bedienung industrieller Anwendungen sowie für die Steuerung von Robotikanwendungen im Betrieb ein. Sie sind vielfältig nutzbar, einfach zu programmieren und kostengünstig in der Anschaffung. Entwicklerboards entwickeln sich rasant zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für die bisher üblichen Industriecomputer. Führungskräfte in der industriellen Fertigung sollten sich mit dieser technischen Entwicklung auseinandersetzen, um z.B. Mitarbeiter/innen anleiten zu können.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Ingenieurrecht der einzelnen Bundesländer

Die Länderregelungen orientieren sich am

Musteringenieur(kammer)gesetz (Stand: 18.11.2003, beschlossen von der Wirtschaftsministerkonferenz am 10./11.12.2003), geändert durch Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz vom 26./27.06.2018

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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