Durch verstärkte Homeoffice-Regelungen, die Schließung von Kitas und Schulen sowie Restaurants und Kultureinrichtungen verbringen wir deutlich mehr Zeit in den heimischen vier Wänden. Experten schätzen, dass sich dadurch der Stromverbrauch für einen Ein-Personenhaushalt um bis zu 20 Prozent erhöhen kann.
Den Berechnungen liegen Verbrauchswerte für einen zusätzlichen Desktop-Rechner, häufiges Kochen, mehr Beleuchtung und höherer Fernsehkonsum aufgrund mangelnder Alternativen für die Abendgestaltung zugrunde. Bei einem Vier-Personenhaushalt, in dem zwei Personen im Homeoffice arbeiten, kann der Anstieg bis zu 30 Prozent betragen.
Höchste Zeit für eine kleine Stromdiät
Damit die Euros auf der nächsten Stromrechnung wieder purzeln, müssen Energiefresser ausfindig gemacht werden. Folgende Fragen erleichtern die Suche:
- Wie hoch ist der Stromverbrauch? Hat er sich im vergangenen Jahr stark verändert?
- Gibt es noch Glühlampen und Halogenlampen im Haushalt oder ausschließlich stromsparende LEDs?
- Welche Elektronik-Geräte (Notebook, Monitor, Drucker, Fernseher, Spielekonsole, Stereoanlage etc.) sind in Betriebsbereitschaft? Werden die Geräte ganz ausgeschaltet oder bleiben sie im Stand-By?
- Kann eine abschaltbare Mehrfachsteckdose verwendet werden?
- Wird beim Neukauf von Bürotechnik auf energiesparende Modelle geachtet?
Computer, Laptop und Co.
Beim Computer beeinflussen die Bauart und die Leistungsfähigkeit den Stromverbrauch erheblich. So verbraucht ein Standard-Laptop für typische Büroanwendungen während eines achtstündigen Arbeitstages im Dauerbetrieb etwa ein Fünftel Kilowattstunde.
Bei einem etwa gleichstarken Desktop-PC (Computergehäuse mit einem separat stehenden Bildschirm) darf mit dem dreifachen Verbrauch gerechnet werden. Macht in sechs Wochen Homeoffice rund 2 Euro Stromkosten beim Laptop und 6 Euro beim Desktop-PC.
Hoch gerüstete Gamer-PCs sollten nicht über einen längeren Zeitraum im Homeoffice verwendet werden. Deren wesentlich höhere Leistungsfähigkeit führt auch bei Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Surfen im Internet zu höherem Verbrauch. Im Vergleich zu einem niedriger ausgestatteten Desktop-PC ist der Stromverbrauch bei hoch gerüsteten Gamer- PCs 70 Prozent höher.
WLAN-Router
Router sind zu richtigen Großverbrauchern von Strom geworden. Sie verbinden den PC in der Regel über eine WLAN-Verbindung mit dem Internet. Auch deren Verbrauch lässt sich verringern. Bei vielen Modellen lassen sich die Datenübertragungsfunktionen zeitlich begrenzen und beispielsweise nachts abschalten. Wer nachts außerdem WLAN-Empfänger (PC, Handy, Smart TV) komplett ausschaltet, verringert damit auch den Stromverbrauch des Routers.
Mehrfachsteckdosen
Einige ausgeschaltete elektrische Geräte, die in der Steckdose stecken, verbrauchen Strom. Es ist deshalb empfehlenswert, abschaltbare Mehrfachsteckdosen zu verwenden und sie auszuschalten, wenn die angeschlossenen Geräte nicht mehr verwendet werden.
Um den Stromverbrauch und den Zählerstand übersichtlich festzuhalten, hilft der Zähler-Check (PDF) der Energieberatung der Verbraucherzentrale.