Stahl-Beschäftigte von Thyssen-Krupp haben abgestimmt
Über 90 Prozent für Tarifvertrag

Mit einem Tarifvertrag wollten wir die Arbeitsplätze der rund 27 000 Stahlwerker von Thyssen-Krupp langfristig sicher machen. Unsere Mitglieder unter den Beschäftigten waren in den letzten Wochen aufgerufen, über den Vertrag abzustimmen. Heute wurde ausgezählt. Das Ergebnis: 92,2 Prozent Zustimmung.

5. Februar 20185. 2. 2018


Von 13. Januar bis 3. Februar 2018 konnten rund 21 000 unserer Mitglieder in der Stahlsparte von Thyssen-Krupp (TK) über den Tarifvertrag abstimmen, den wir kurz vor Weihnachten mit der Konzernleitung ausgehandelt hatten. 71,3 Prozent beteiligten sich an der Wahl. Ihr Votum war sehr eindeutig: Fast 15 000 stimmten zu ― das waren 92,2 Prozent. Die Resonanz war so positiv, dass wir in den Stahlwerken während der Abstimmungszeit 550 neue Mitglieder gewannen.

Der Grund dafür, dass wir Ende 2017 über einen Tarifvertrag verhandelten, ist der Plan von Thyssen-Krupp, seine Stahltochter mit dem indischen Unternehmen Tata zu fusionieren. Wir und die betroffenen Beschäftigten haben uns gegen den Zusammenschluss gewandt. Wir befürchteten, dass TK sich damit aus der Verantwortung für seine Stahlsparte stehlen will und, dass das Joint Venture Standorte und Tausende Arbeitsplätze gefährdet.


Satte Mehrheiten an allen Standorten

Eine solche Entwicklung wollte wir mit dem Tarifvertrag verhindern. Der Vertrag, den sie nach schwierigen Verhandlungen durchsetzte, garantiert an allen deutschen Stahlstandorten neun Jahre lang sichere Arbeitsplätze. Das heißt: Neun Jahre lang wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Thyssen-Krupp sagt außerdem zu, dass in dieser Zeit alle Standorte gesichert sind und pro Jahr mindestens 400 Millionen Euro jährlich in die Zukunft der Standorte investiert werden.

Wir hatten im Dezember erklärt, dem Tarifvertrag nur zuzustimmen, wenn sich an allen 13 betroffenen Standorten eine Mehrheit dafür ausspricht. Die Auszählung im Februar 2018 ergab in den einzelnen Werken Zustimmungsquoten zwischen 86,7 und 98,3 Prozent. „Das Ergebnis ist überragend“, freut sich Jörg Hofmann, unser erster Vorsitzender. „Die hohe Wahlbeteiligung und das eindeutige Ergebnis zeigen die breite Zustimmung für das Verhandlungsergebnis. Damit kann der Tarifvertrag jetzt gültig werden. Und die Arbeitsplätze der Beschäftigten sind bis 2026 sicher.“ Das Tarifergebnis für Thyssen-Krupp Steel Europe zeige, „wie wichtig Tarifverträge sind, um Arbeitsplätze zu sichern und den Beschäftigten eine Zukunftsperspektive zu geben.“

 

Keine Freifahrkarte für eine Fusion

Knut Giesler, unser Bezirksleiter von Nordrhein-Westfalen, wo die meisten TK-Stahlwerke sind, betont: Mit ihrem Ja haben die Belegschaften nicht dem Zusammenschluss mit Tata zugestimmt, sondern nur einem Vertrag, der sie schützt, falls es zu einer solchen Fusion kommt. „Die Entscheidung über die Fusion muss der Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp treffen. Und es steht noch längst nicht fest, ob die Arbeitnehmerseite zustimmt.“ Das macht sie auch abhängig von zwei Gutachten, die auf unseren Druck in Auftrag gegeben wurden, um die Wirtschaftlichkeit des Joint Ventures zu überprüfen.

Im Betrieb
Neu auf igmetall.de
Mitglied werden
Werde Teil einer starken Gemeinschaft

Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

Online beitreten

Newsletter bestellen