Tarifbilanz 2016
Tarifabschlüsse bringen 2016 deutlich mehr Geld

Mehr Geld für die Beschäftigten und mehr Betriebe mit Tarifbindung: Die wichtigsten Ziele hat die IG Metall im Tarifjahr 2016 erreicht. Wie die Beschäftigten in den einzelnen Branchen profitieren, zeigt unser Überblick.

22. Dezember 201622. 12. 2016


Rund 800 000 Warnstreikende machten im Frühjahr in der Metall-Tarifrunde das Ergebnis möglich: Nach einer Einmalzahlung von 150 Euro gibt es für die Beschäftigen in der Metall- und Elektroindustrie seit Juli ein Plus von 2,8 Prozent. Nächstes Jahr kommen ab April weitere zwei Prozent dazu.

Auch die Stahl-Beschäftigten haben real mehr Geld im Portemonnaie und werden trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten in der Branche nicht von der insgesamt guten wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Die zweite Stufe aus den Abschlüssen von 2015 brachte ihnen in diesem Jahr ein Einkommensplus von 2,3 Prozent.

In der Holz- und Kunststoffindustrie gibt es seit Mai zwei Prozent mehr. Im nächsten Jahr kommt ein weiteres Plus von von 1,7 Prozent dazu. Zudem gilt jetzt dort erstmals ein Demografie-Tarifvertrag, der auch die Altersteilzeit regelt.

Auf 2,4 Prozent höhere Entgelte können sich die westdeutschen Textil- und Bekleidungsbeschäftigten freuen. So viel bringt ihnen seit Juni die zweite Stufe des laufenden Tarifvertrages. Derzeit verhandelt die IG Metall über eine bessere Altersteilzeit für die Branche und natürlich über mehr Geld.

Ein gutes Tarifjahr war 2016 auch für die Leiharbeitnehmer: Die dritte und letzte Stufe aus den Abschlüssen von 2013 bescherte ihnen im Juni 2,3 Prozent mehr Geld im Westen und 3,7 Prozent im Osten. Damit stiegen auch die Branchenzuschläge. Der Abschluss im November bringt den Leihbeschäftigten noch einmal ein deutliches Plus – im Westen jährlich zwischen 2,5 und 3,2 Prozent und im Osten sogar bis 4,82 Prozent.
 

2016 war ein gutes Tarifjahr

Höhere Einkommen hat die IG Metall auch in einigen Handwerksbranchen durchgesetzt, wie etwa im Kraftfahrzeug-, Metall- und im Schlosserhandwerk sowie im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk (SHK). Dort sind die Tarif-Gewinner die Azubis im SHK-Handwerk Schleswig-Holstein: Der Abschluss vom Mai bringt ihnen ein überproportionales Plus zwischen 50 bis 80 Euro im Monat.

Von diesen Tariferfolgen profitieren nicht alle Beschäftigten. Nur wer in einem tarifgebundenen Unternehmen arbeitet, kommt in den Genuss der tariflichen Leistungen. Und nur wer Gewerkschaftsmitglied ist, hat einen rechtlichen Anspruch darauf.

Erklärtes Ziel ist für die IG Metall deshalb, mehr Betriebe in die Tarifbindung zu holen. Das konnte die IG Metall unter anderem in der Metall-Tarifrunde im ersten Halbjahr erreichen und für zahlreiche Betriebe Tarifverträge abschließen.

Besser mit Tarif
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