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Ausbildungsberuf
Textilreinigermeister/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Textilreinigermeister/innen planen und lenken die Arbeitsgänge in Textilreinigungsbetrieben, arbeiten auch selbst mit, stellen die sorgfältige Ausführung der Arbeiten sicher und vermarkten ihre Dienstleistungen. Sie beraten Kunden und leiten Auszubildende sowie Mitarbeiter/innen an.

Die Weiterbildung im Überblick

Textilreinigermeister/in ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung im zulassungsfreien Textilreiniger-Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Textilreinigermeister/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Textilreinigungsbetrieben

  • in Wäschereien von Krankenhäusern oder Heimen

  • in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Justizvollzugsanstalten

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel wird für den Zugang zur Tätigkeit eine bestandene Prüfung als Textilreinigermeister/in gefordert.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung im Textilreiniger-Handwerk ist eine Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Handwerksmeister/zur Handwerksmeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis im entsprechenden Handwerk nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Meisterprüfung sind u.a. betriebliche Kosten und Kennzahlen zu ermitteln sowie Kostenstrukturen zu überprüfen.

Um im späteren Berufsalltag Kosten kalkulieren und Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Wirtschaft/Recht:

Um den betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Teil der Meisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Textilreinigermeister/innen Kenntnisse in Buchführung und Controlling sowie in den Bereichen Recht und Steuern, damit sie erfolgreich einen Betrieb führen können.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

In der Meisterprüfung werden berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse geprüft. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern sind daher von Vorteil.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Textilreinigermeister/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Für eine selbstständige Tätigkeit in diesem Handwerk ist keine Anerkennung des ausländischen Abschlusses erforderlich.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Fachpraxis (Teil I):

    • Textilien und Bekleidung reinigen, waschen und detachieren

    • Textilien und Bekleidung bügeln, pressen und mangeln

    • Textilien und Bekleidung färben und ausrüsten

  • Fachtheorie (Teil II):

    • Fachtechnologie

    • Reinigungs-, Wasch- und Ausrüstungsmittelkunde

    • Textilkunde

    • Kalkulation

  • Betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Grundlagen (Teil III)

  • Berufs- und arbeitspädagogische Grundlagen (Teil IV)

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Teil I - Fachpraktischer Teil (wird häufig zusammen mit Teil II angeboten): ca. 120 Stunden

  • Teil II - Fachtheoretischer Teil (wird häufig zusammen mit Teil I angeboten): ca. 180 Stunden

  • Teil III - Betriebswirtschaftlicher, kaufmännischer und rechtlicher Teil: ca. 240 Stunden

  • Teil IV - Berufs- und arbeitspädagogischer Teil: ca. 115 Stunden

Gesamtstundenzahl: ca. 655 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen für das Meisterprüfungsprojekt sowie ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Teilweise bereiten Lehrgänge auch separat auf einzelne Teile der Meisterprüfung vor.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Textilreinigermeister/Textilreinigermeisterin

Zusätzlich zum Meistertitel darf die Bezeichnung "Bachelor Professional in" unter Angabe des Handwerks geführt werden.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Fachschulen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Textilreinigermeister/innen organisieren die Arbeitsabläufe, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie nehmen kaufmännische und verwaltende Aufgaben wahr, verhandeln mit Lieferanten, kalkulieren Angebote, erledigen den betriebsbezogenen Schriftverkehr und beraten Kunden. Vor allem in kleineren Textilreinigungsbetrieben arbeiten sie auch selbst praktisch mit und detachieren beispielsweise besonders empfindliche Textilien. Sofern sie als Selbstständige einen Reinigungsbetrieb leiten, entwickeln sie die betrieblichen Grundsätze und bestimmen Art und Umfang der Investitionen. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Fachaufgaben

  • Kunden beraten, Angebote erstellen

  • Betriebsbereitschaft und rationellen Einsatz der Betriebsmittel und Geräte sicherstellen

  • technische Arbeitsvorgänge planen, überwachen, kontrollieren und steuern, Aufgaben an Mitarbeiter/innen verteilen, Einhaltung von Terminen und Kosten überwachen

  • besonders anspruchsvolle Arbeiten ggf. selbst ausführen, z.B. empfindliche Textilien detachieren

  • die fachgerechte Ausführung der Arbeiten sowie die Einhaltung der einschlägigen Hygienebestimmungen überwachen

  • Reklamationen entgegennehmen und bearbeiten

  • Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Wasch-, Reinigungs-, Trockeneinrichtungen veranlassen

Führungsaufgaben

  • Investitionsentscheidungen treffen, z.B. über die Anschaffung neuer Reinigungsmaschinen entscheiden

  • mit Auftraggebern und Lieferanten verhandeln und zusammenarbeiten

  • Mitarbeiter/innen auswählen, fachlich anleiten und bei ihrer Weiterbildung mitwirken

  • den betrieblichen Teil der Ausbildung durchführen

Leitungsfunktionen bei Selbstständigkeit

  • die Grundsätze für das gesamte kaufmännische, personelle und technische Geschehen gestalten

  • die Geschäftspolitik bestimmen, künftige Betriebsstrategien entwickeln und festlegen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.618

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Textilreinigermeister/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Meister/in im Textilreinigerhandwerk

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Meister/Meisterin für Textilreinigung

Arbeitsorte

Textilreinigermeister/innen arbeiten in erster Linie

  • in Reinigungsräumen

  • in Kundenräumen bzw. Annahmestellen

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Textilreinigermeister/innen leiten kleinere Betriebe des Textilreiniger-Handwerks oder übernehmen Leitungsaufgaben in größeren Betrieben. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung von Mitarbeitern auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Textilreinigermeister/innen übernehmen auch praktische Aufgaben. Flecken behandeln sie geschickt nach. Verantwortungsbewusst gehen sie mit Chemikalien um, um Schäden für Mensch und Umwelt zu vermeiden, und achten sorgfältig auf die Einhaltung der Hygienebestimmungen. Das Überwachen von Wartungsarbeiten an Textilreinigungseinrichtungen erfordert technisches Verständnis. Ihre Kunden beraten sie freundlich und kompetent, z.B. über die Pflege empfindlicher Textilien.

Textilreinigermeister/innen arbeiten viel von Hand, z.B. beim Nachbehandeln von Textilien, und setzen Textilreinigungs-, Bügel-, Dämpfeinrichtungen ein. I.d.R. tragen sie einheitliche Arbeitskleidung, beim Umgang mit hautreizenden Chemikalien auch Handschuhe und ggf. Atemschutz. Sie wechseln zwischen Büroräumen, Verkaufsräumen bzw. Annahmestellen und den Reinigungsräumen, wo meist ein feuchtwarmes Klima herrscht und die Gerüche von Reinigungsmitteln, Farben und Appreturen in der Luft liegen. Im Textilreiniger-Handwerk wird oft auch samstags gearbeitet. In Großwäschereien ist Schichtarbeit möglich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden über sachgerechte Pflege und Behandlung von Textilien informieren)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. Färbemittel, Reinigungsmittel und -verstärker)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Wasch- und Reinigungsautomaten, Schleudern und Vortrockner)

  • Handarbeit (empfindliche Textilien reinigen, Nachbehandlungen durchführen)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. Annahmestellen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. feucht-warmes Klima in Reinigungsräumen)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Geruch von feuchten Textilien)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Materialien, z.B.: Textilien, Leder, Pelze, Teppiche, Bettfedern, Matratzen

Maschinen und Geräte, z.B.: computergesteuerte Wasch- und Reinigungsautomaten, Schleudern, Vortrockner, Tumbler (Heißlufttrockner), Finishgeräte

Hilfsstoffe und Zubehör, z.B.: Reinigungsmittel, Reinigungsverstärker, Appreturen, Färbemittel, Farbauffrischer, Utensilien zum Testen auf bakterielle Verunreinigungen

Unterlagen, z.B.: Dienstleistungsangebote, Marktanalysen, Kalkulationen, Bestelllisten, Lieferscheine, Terminpläne, Schicht- und Personaleinsatzpläne, Korrespondenz, Bedienungsanleitungen, Wartungspläne, Rechtsvorschriften wie Hygienerichtlinien und Arbeitsschutzbestimmungen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Textilreinigermeister/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Textilreinigungsbetrieben

  • in Wäschereien von Krankenhäusern oder Heimen

  • in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Justizvollzugsanstalten

Branchen im Einzelnen

  • Reinigungsdienste

    • Wäscherei und chemische Reinigung, z.B. Wäschereien, Annahmestellen für chemische Reinigung, Heißmangeleien, Bügeleien

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. krankenhauseigene Wäschereien

  • Sozialwesen

    • Altenheime; Alten- und Behindertenwohnheime, z.B. hauseigene Wäschereien

    • Pflegeheime, z.B. hauseigene Wäschereien

    • Sonstiges Sozialwesen a. n. g., z.B. Werkstätten für Menschen mit Behinderungen

    • Sonstige Heime (ohne Erholungs- und Ferienheime), z.B. hauseigene Wäschereien in Erziehungsheimen

Auch denkbar:

  • Sicherheit, Brandschutz, Verteidigung

    • Öffentliche Sicherheit und Ordnung, z.B. Wäschereien in Justizvollzugsanstalten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. im Bereich Textilreinigung). Außerdem bieten sich Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen Qualitätsmanagement oder Mitarbeiterführung an.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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