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Ausbildungsberuf
Feinoptiker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Feinoptiker/innen stellen für optische Geräte Bauelemente aus Glas und anderen Materialien in Einzel- und Serienfertigung her und montieren sie häufig auch zu Baugruppen.

Die Ausbildung im Überblick

Feinoptiker/in ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Feinoptiker/innen finden Beschäftigung

  • in der Herstellung von optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen

  • im Einzelhandel mit Foto- und optischen Erzeugnissen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Feinoptiker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es in den Ausbildungsbereichen Industrie und Handel sowie Handwerk insgesamt 99 Ausbildungsanfänger/innen. 58 Prozent der zukünftigen Feinoptiker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 36 Prozent besaßen die Hochschulreife . Sechs Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematikkenntnisse kommen angehenden Feinoptikern und Feinoptikerinnen zugute, wenn sie z.B. den Materialbedarf oder Krümmungsradien und Brennpunkte berechnen.

Werken/Technik:

Zukünftige Feinoptiker/innen fertigen Skizzen und technische Zeichnungen an. Wer Kenntnisse im technischen Zeichnen hat, ist im Vorteil. Auch Werkstücke sind zu bearbeiten, deshalb sind Kenntnisse aus dem Bereich Werken und Technik hilfreich.

Physik:

Da angehende Feinoptiker/innen sich mit Optik beschäftigen, sind physikalische Kenntnisse förderlich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Feinoptiker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Material, Werkzeuge, Prüf- und Messmittel bereitstellt und betriebsbereit macht

  • wie man technische Zeichnungen, Skizzen und Stücklisten anfertigt und wie man technische Unterlagen anwendet

  • was beim Transport und der Lagerung von Betriebs- und Hilfsmitteln zu beachten ist

  • wie man Flächen und Formen eben, parallel und winklig auf Maß feilt

  • wie die Endkontrolle durchgeführt und Messprotokolle ausgewertet und dokumentiert werden

  • wie man Bauteile vorbereitet und Verbindungen löst

  • wie man Reinigungsbäder ansetzt und prüft

  • wie man optische und feinmechanische Bauteile zu Baugruppen montiert und wie man sie justiert

  • wie pneumatische Steuerungen aufgebaut und geprüft werden

  • wie Prozessparameter ermittelt, eingestellt und optimiert werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Beurteilen eines Glasrohteils, Herstellen einer Lupenfassung, Herstellen von Sonderoptiken)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Steuern von Arbeitsabläufen, Kontrollieren und Beurteilen von Ergebnissen

  • betriebliche und technische Kommunikation

  • Qualitätsmanagement

  • Bereitstellen von Werkzeugen sowie von Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffen

  • Warten und Pflegen von Betriebsmitteln

  • Messen und Prüfen, Endkontrolle

  • Grundlagen der Metallbearbeitung

  • Fügen

  • Reinigen von optischen Bauelementen und Baugruppen

  • Herstellen von plan- und rundoptischen Bauelementen

  • Bedienen der Produktionsanlagen, Überwachen des Produktionsablaufes

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Beurteilen eines Glasrohteils

  • Vorfertigen rundoptischer Bauelemente

  • Endfertigen und Prüfen rundoptischer Bauelemente

  • Herstellen einer Lupenfassung

  • Vorfertigen planoptischer Bauelemente

  • Endfertigen und Prüfen planoptischer Bauelemente

  • Einrichten und Warten von Fertigungsmaschinen

  • Konzipieren einer Bestückungseinrichtung

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse und Fertigkeiten aus den ersten beiden Ausbildungsjahren

  • Oberflächenveredelung

  • Montieren und Justieren von optischen und feinmechanischen Bauteilen zu Baugruppen

  • Aufbau und Prüfen von pneumatischen Steuerungen

  • Herstellen von Einzel- und Serienteilen

  • kundenorientiertes Handeln

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • rechnergestütztes Fertigen einer Spannzange

  • Fügen eines optischen Systems

  • Montieren optischer Instrumente

  • Herstellen eines Teilerwürfels

  • Herstellen von Sonderoptiken

Abschluss-/Gesellenprüfung nach 3,5 Ausbildungsjahren

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metallhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 620 bis € 1.059

2. Ausbildungsjahr: € 700 bis € 1.108

3. Ausbildungsjahr: € 800 bis € 1.195

4. Ausbildungsjahr: € 868 bis € 1.252

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 981 bis € 1.154

2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.187

3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.261

4. Ausbildungsjahr: € 1.177 bis € 1.330

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Feinoptiker/Feinoptikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Rohlinge aus Glasblöcken schneiden, Oberflächen ver- oder entspiegeln, Messungen durchführen

  • Umgebung: Werkstätten und Produktions- bzw. Werkhallen, Maschinenlärm

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Schutzbrille, Gehörschutz, Baumwollhandschuhe)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Fertigen von optischen Geräten oder beim Bedienen von Schleif- und Poliermaschinen)

    • Geschicklichkeit (z.B. beim präzisen Bearbeiten von Rohlingen)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. beim Lesen technischer Zeichnungen)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei Wartungsarbeiten an Maschinen und Geräten)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Feinoptiker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Spezialbetriebe zur Herstellung optischer Erzeugnisse): Werkstätten, Produktions- bzw. Werkhallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Bayern, Saarland, Schleswig-Holstein in Zwiesel (Bayern): Glasfachschule Zwiesel Staatliches Berufliches Schulzentrum für Glas Fachschulstraße 15-19 94227 Zwiesel D +49.9922.84440 +49.9922.844448 http://www.glasfachschule-zwiesel.de info@glasfachschule-zwiesel.de

  • für die Länder Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz in Wetzlar (Hessen): Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar Dammstraße 62 35576 Wetzlar D +49.6441.378020 +49.6441.36182 https://www.siemensschule-wetzlar.de/ info@wvss-wetzlar.de

  • für die Länder Brandenburg (Auszubildende aus dem Umkreis Berlin besuchen nach Absprachen zwischen Berlin und Brandenburg die Berufsschule in Berlin), Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen in Jena-Göschwitz (Thüringen): Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum Jena-Göschwitz Rudolstädter Straße 95 07745 Jena D +49.3641.29460 +49.3641.294688 https://www.sbsz-jena.de/ schulleiter@sbsz-jena.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Feinoptiker/innen fertigen plan- und rundoptische Bauelemente wie Linsen oder Prismen für Fernrohre, Mikroskope, Projektionsgeräte, medizinische Diagnosegeräte oder Astro-Objektive. Dazu verarbeiten sie neben geschliffenem und ungeschliffenem Glas auch Materialien wie Kunststoff oder Metall. Aus Glasblöcken fertigen sie zunächst Rohlinge, die sie schleifen und deren Oberflächen sie polieren. Linsen zentrieren sie, d.h., sie richten diese nach der optischen Achse aus. Im Anschluss beschichten oder ent- bzw. verspiegeln (vergüten) sie die fertig geschliffenen Linsen, Prismen oder Planglasplatten. Daneben verbinden sie beim Feinkitten mehrere Linsen mit verschiedenen Kittverfahren zu optischen Systemen. Trotz des Einsatzes elektronisch gesteuerter CNC-Maschinen für einen Großteil der Arbeitsschritte ist bei einigen Arbeitsgängen nach wie vor Handarbeit gefragt.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Feinoptiker/innen stellen für optische Geräte Bauelemente aus Glas und anderen Materialien in Einzel- und Serienfertigung her und montieren sie häufig auch zu Baugruppen.

Linsen auf Bestellung

In der Produktionshalle herrscht Hochbetrieb. Die Feinoptiker/innen haben die Arbeitsunterlagen für den neuen Auftrag bekommen: Für die Objektive von digitalen Camcordern sollen Linsen angefertigt werden. Zuerst wählen sie aus rund 150 Glassorten die geeignete aus und stellen Werkzeuge und Hilfsstoffe bereit. Nun ist Teamarbeit gefragt: Sie teilen die einzelnen Arbeitsschritte an den Maschinen auf und planen die zeitlichen Vorgaben ein. Mit Trennschleifmaschinen, Glasschneidern oder Diamantsägen schneiden sie zunächst Rohlinge aus einem Glasblock. Danach bearbeiten sie diese an Schleifmaschinen. Dabei gehen sie sehr behutsam vor und tragen feine Baumwollhandschuhe, denn ihre meist zwischen einem und 40 Millimeter kleinen Werkstücke sind nicht nur zerbrechlich, sondern auch staubempfindlich. Anschließend bedienen und steuern Feinoptiker/innen die Poliermaschinen: Für die gewünschte Wölbung der Linse montieren sie die entsprechend gewölbten Polierschalen, füllen Poliermittel nach und geben die Werte aus der Arbeitsanweisung in den Rechner ein. In einem Probelauf spannen sie eine geschliffene Linse ein, bearbeiten sie und messen die polierte Linse mit dem Messschieber oder der Bügelmessschraube. Stimmen die Maße?

Polieren, schleifen und zentrieren

Haben sie alle Linsen exakt poliert und gereinigt, facettieren sie diese, d.h., sie schleifen die Ränder ab. Nun können sie sie an der Zentriermaschine bearbeiten. Sie spannen die Werkstücke ein und richten einen Laserstrahl darauf. Eine Linse ist dann zentriert, wenn der höchste Punkt ihrer Wölbung mit ihrem Mittelpunkt zusammenfällt. Die Maschine schleift so viel von jeder Linse ab, bis ihr Durchmesser stimmt. Schließlich reinigen Feinoptiker/innen die Linsen mit Ultraschall und vergüten sie, d.h., sie tragen z.B. reflexmindernde Schichten auf und verbessern deren optische Eigenschaften. Anschließend kontrollieren sie, ob die Qualität der Linsen stimmt: Haben die Linsen alle die gleiche Wölbung? Weichen Maße zu stark vom Optimalwert ab? Jedes Hundertstel eines Millimeters ist entscheidend. Haben sie den Arbeitsauftrag abgeschlossen, säubern sie die Maschinen und fertigen ein Protokoll an, in dem sie z.B. die Laufzeiten der Polierschalen festhalten, damit ihre Kollegen und Kolleginnen der nächsten Schicht diese rechtzeitig austauschen können.

Präzision und Feinarbeit für jeden Zweck

Nicht nur Linsen für digitale Camcorder fertigen sie in präziser Feinarbeit. Auch Linsen, Spiegel und Prismen für Fotoapparate, Projektoren, Mikroskope, Fernrohre oder medizinische Untersuchungsgeräte stellen sie her. Oft bauen sie einzelne Elemente zu Systemen zusammen, z.B. zu einer aus zahlreichen Linsen, Prismen und Spiegeln bestehenden optischen Gruppe, die in der Halbleiterindustrie später für die Herstellung von Computerchips benötigt wird. Obwohl sie zumeist an ihren CNC-Maschinen arbeiten, können sie z.B. bei Sonderanfertigungen auf ihre handwerklichen Grundlagen zurückgreifen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • anhand technischer Zeichnungen an halb- oder vollautomatischen Maschinen plan- und rundoptische Bauelemente anfertigen

    • mit Glasschneidern oder Diamant-Sägen Rohlinge aus Glasblöcken schneiden, Glasoberflächen mit Diamantwerkzeugen schleifen und von Hand oder maschinell polieren

    • Linsen zentrieren

    • bei allen Arbeitsgängen die erforderlichen Messungen durchführen und die Genauigkeit optischer Bauelemente z.B. mit Probegläsern prüfen

  • optische Bauelemente in unterschiedlichen Verfahren, z.B. durch Feinkitten, zu optischen Systemen zusammenfügen

  • Oberflächen reinigen und vergüten, z.B. verspiegeln, entspiegeln oder bestimmte Beschichtungen auftragen

  • optische und feinmechanische Bauelemente zu Baugruppen montieren und justieren

  • Maschinen und Produktionsanlagen mit numerischer Steuerung programmieren und bedienen, den Produktionsablauf überwachen, Störungsursachen feststellen und beheben bzw. deren Behebung veranlassen

  • Arbeitsabläufe auftragsbezogen planen und steuern

  • Kunden über Produkte und Dienstleistungen der Firma beraten und Reklamationen bearbeiten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 18,06

Quelle:

Tarifregister Nordrhein-Westfalen

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Feinoptiker/in

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Feinwerkoptiker/in

Österreich

  • Feinoptiker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Precision optician (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Opticien/Opticienne de précision

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Feinoptiker/innen arbeiten in erster Linie in Werkstätten oder Produktions- bzw. Werkhallen.

Arbeitssituation

Feinoptiker/innen fertigen Bauelemente für optische Geräte an computergesteuerten Maschinen und Anlagen, z.B. an Polier- oder Randbearbeitungsmaschinen. Von Hand verbinden sie z.B. Linsen zu optischen Systemen. Vor dem Maschinenlärm in den klimatisierten Werkstätten und -hallen schützen sie sich mit Gehörschutz. Darüber hinaus tragen sie bei manchen Tätigkeiten, z.B. beim Schleifen, eine Schutzbrille sowie Baumwollhandschuhe, da Staub oder Hautfett die Qualität der Werkstücke beeinträchtigen könnten. Schleif-, Polier- und Lösungsmittel können Haut und Atemwege belasten. Insbesondere in großen Unternehmen der optischen Industrie ist Schichtarbeit üblich.

Um die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen, muss jeder Arbeitsschritt sehr sorgfältig und präzise ausgeführt werden, manchmal sogar bis auf einen millionstel Millimeter genau. Bei den filigranen Arbeiten ist Geschicklichkeit unabdingbar. Räumliches Vorstellungsvermögen braucht es, um technische Zeichnungen zu lesen und umzusetzen. Die Wartung von Maschinen und Geräten erfordert technisches Verständnis.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Schleif- oder Poliermaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Linsen zu optischen Systemen verbinden)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz, Baumwollhandschuhe zum Schutz der Werkstücke vor Hautfett, Schutzbrillen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Schleifstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. mit Schleif-, Polier- und Lösungsmitteln hantieren)

  • Schichtarbeit

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Werkstücke vermessen und auf das Hundertstel eines Millimeters genau bearbeiten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Linsen, Prismen, Spiegel

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Glas, optisches Rohglas, Quarz, Kunststoffe, Metalle, Schleif- und Poliermittel, Peche, Kitte

Maschinen und Geräte, z.B.: Trennschleifmaschinen, Schleif- und Poliermaschinen, Randbearbeitungsmaschinen, Glasschneider, Lehren, Messmikroskope

Zubehör, z.B.: Baumwolltücher und -handschuhe, Messingbürsten

Unterlagen, z.B.: technische Zeichnungen, Entwurfsskizzen, Mustervorlagen

Arbeitsbereiche/Branchen

Feinoptiker/innen finden Beschäftigung

  • in der Herstellung von optischen, fotografischen oder feinmechanischen Erzeugnissen

  • im Einzelhandel mit Foto- und optischen Erzeugnissen

Branchen im Einzelnen

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten, z.B. Mikroskope, Ferngläser

    • Reparatur von elektronischen und optischen Geräten

    • Herstellung von nicht elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen, z.B. Fotometer oder Farbmessgeräte

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Brillengläser

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Foto- und optischen Erzeugnissen (ohne Augenoptiker), z.B. Ferngläser und -rohre

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Technische Optik, Feinwerktechnik, CNC-Technik, Klebetechniken).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Glasverarbeitung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Feinoptiker/innen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Feinoptikermeister/in oder Industriemeister/in der Fachrichtung Optik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Photonik, Optische Technologien oder Physikingenieurwesen).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung soll modernisiert werden

Die Ausbildung im Beruf Feinoptiker/in soll modernisiert werden, um sie an die technische Weiterentwicklung anzupassen. Die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung verändern Produktionsprozesse und damit auch die Anforderungen an die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Gleichzeitig erfordert die Entwicklung neuer Produkte, wie z.B. die optische und elektronische Verknüpfung von Komponenten für Ferngläser mit Reichweitenmessung, eine Erweiterung des Spektrums der beruflichen Handlungsfähigkeit. Das Thema Nachhaltigkeit wirkt sich ebenfalls auf grundlegende betriebliche Prozesse aus und soll in der neugeordneten Ausbildungsordnung stärker verankert werden.

Trends

3-D-Druck in der Glastechnik

In den nächsten Jahren werden sich die Handlungsfelder der Additiven Fertigung (3-D-Druck) vervielfachen und auch die Glastechnik erobern. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Angewendet werden könnten additiv hergestellte Glasprodukte z.B. in der Datentechnik, Optik oder in der biologischen und medizinischen Technik. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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