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Ausbildungsberuf
Feinoptiker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Feinoptiker/innen stellen für optische Geräte Bauelemente aus Glas, Metall und Kunststoff her und montieren sie zu Baugruppen. Hierfür richten sie Produktionsanlagen ein, bedienen und überwachen diese und halten sie auch instand.

Die Ausbildung im Überblick

Feinoptiker/in ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Feinoptiker/innen finden Beschäftigung

  • in der Herstellung von optischen, medizintechnischen oder feinmechanischen Erzeugnissen

  • im Einzelhandel mit Foto- und optischen Erzeugnissen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Feinoptiker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es in den Ausbildungsbereichen Industrie und Handel sowie Handwerk insgesamt 126 Ausbildungsanfänger/innen. 53 Prozent der zukünftigen Feinoptiker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 39 Prozent besaßen die Hochschulreife . Acht Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematikkenntnisse kommen angehenden Feinoptikern und Feinoptikerinnen zugute, wenn sie z.B. optische Berechnungen zu Reflexion und Brechung durchführen oder Längen, Flächen, Volumen und Massen von Bauteilen berechnen.

Werken/Technik:

Zukünftige Feinoptiker/innen fertigen Skizzen und technische Zeichnungen an. Wer Kenntnisse im technischen Zeichnen hat, ist dabei im Vorteil. Bei der Bearbeitung von Werkstücken, z.B. durch Brechen, Trennschleifen oder Polieren, sind Kenntnisse aus dem Bereich Werken und Technik hilfreich.

Physik:

Da angehende Feinoptiker/innen sich mit Optik beschäftigen, sind physikalische Kenntnisse förderlich, z.B. über Reflexions- und Brechungsgesetz.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Feinoptiker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Schleifverfahren und Schleifwerkzeuge auswählt und Halbzeuge aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellt und bearbeitet, z.B. durch Schleifen, Sägen und Drehen

  • Fügetechniken zur Bearbeitung von Rohteilen und Halbzeugen auszuwählen und unter Berücksichtigung von Rohstoffeigenschaften anzuwenden

  • wie man optische Bauteile und Baugruppen zur Montage vorbereitet montiert, z.B. durch Feinkitten, Klemmen und Verschrauben

  • wie man Reinigungsverfahren auswählt, Reinigungsbäder ansetzt und optische Bauteile, Baugruppen und Systeme manuell und maschinell reinigt

  • wie Bauteile und Baugruppen justiert und auf Funktionalität geprüft werden

  • wie man Mess- und Prüfverfahren auswählt, Abweichungen identifiziert, Korrekturmaßnahmen ergreift und Endkontrollen durchführt

  • wie man Maschinen- und Anlagenparameter für rechnergestützte Fertigungsprozesse einstellt, Produktionsanlagen bedient und steuert sowie automatisierte Prozesse überwacht

  • wie man Werk- und Betriebsstoffe auswählt, bereitstellt und unterscheidet

  • wie man technische Zeichnungen anwendet sowie analog und digital anfertigt

  • was bei der Planung von Arbeitsprozessen und der Bereitstellung von Arbeitsmitteln zu beachten ist

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Umweltschutz und digitalisierte Arbeitswelt vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Bauteile prüfen, Betriebsmittel bereitstellen und instand halten, Halterungen herstellen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • manuelles und maschinelles Herstellen von plan- und rundoptischen Bauteilen

  • Auswählen und Anwenden von Fügetechniken

  • Reinigen von optischen Bauteilen, Baugruppen und Systemen

  • Messen und Prüfen von optischen Bauteilen, Baugruppen und Systemen

  • Bereitstellen von Werkstoffen und Betriebsstoffen

  • Instandhalten von Betriebsmitteln

  • Anwenden von betrieblicher und technischer Kommunikation

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Optische Bauteile beschreiben und darstellen

    • Bauteile prüfen

    • Planoptische Bauteile manuell und maschinell herstellen

    • Halterungen herstellen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Bauteile berührungslos prüfen

    • Betriebsmittel bereitstellen und instand halten

    • Rundoptische Bauteile manuell und maschinell herstellen

Teil 1 der Abschluss-/Gesellenprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. bis 42. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse und Fertigkeiten aus den ersten beiden Ausbildungsjahren

  • Anwenden von Verfahren zur Oberflächenbeschichtung

  • Montieren und Justieren von Bauteilen und Baugruppen zu optischen Systemen

  • manuelles und maschinelles Bearbeiten von Metallen und Kunststoffen

  • Anwenden des Qualitätsmanagements

  • Planen, Steuern und Optimieren von Arbeitsprozessen

  • Bedienen und Steuern von Produktionsanlagen

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Bauteile beschichten

    • Bauteile rechnergestützt herstellen

    • Qualitätsmanagement anwenden

    • Baugruppen herstellen und Systeme montieren

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Baugruppen und Systeme prüfen

    • Produktionsabläufe steuern

Teil 2 der Abschluss-/Gesellenprüfung am Ende der Berufsausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metallhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 649 bis € 1.074

2. Ausbildungsjahr: € 766 bis € 1.150

3. Ausbildungsjahr: € 876 bis € 1.270

4. Ausbildungsjahr: € 909 bis € 1.325

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Feinoptiker/Feinoptikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Halbzeuge aus Glas schleifen und polieren, Oberflächen ver- oder entspiegeln, Bauteile montieren

  • Umgebung: Werkstätten und Produktions- bzw. Werkhallen, Maschinenlärm

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Schutzbrille, Gehörschutz, Baumwollhandschuhe)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Justieren von optischen Systemen oder beim Bedienen von Schleif- und Poliermaschinen)

    • Geschicklichkeit (z.B. beim präzisen Bearbeiten von Werkstücken)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. beim Lesen technischer Zeichnungen)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei Wartungsarbeiten an Maschinen und Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Feinoptiker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Spezialbetriebe zur Herstellung optischer Erzeugnisse): Werkstätten, Produktions- bzw. Werkhallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Bayern, Saarland, Schleswig-Holstein in Zwiesel (Bayern): Glasfachschule Zwiesel Staatliches Berufliches Schulzentrum für Glas Fachschulstraße 15-19 94227 Zwiesel D +49.9922.84440 +49.9922.844448 http://www.glasfachschule-zwiesel.de info@glasfachschule-zwiesel.de

  • für die Länder Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz in Wetzlar (Hessen): Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar Dammstraße 62 35576 Wetzlar D +49.6441.378020 +49.6441.36182 https://www.siemensschule-wetzlar.de/ info@wvss-wetzlar.de

  • für die Länder Brandenburg (Auszubildende aus dem Umkreis Berlin besuchen nach Absprachen zwischen Berlin und Brandenburg die Berufsschule in Berlin), Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen in Jena-Göschwitz (Thüringen): Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum Jena-Göschwitz Rudolstädtler Straße 95 07745 Jena D +49.3641.294612 +49.3641.294688 https://www.sbsz-jena.de/ sekretariat@sbsz-jena.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Feinoptiker/innen fertigen plan- und rundoptische Bauelemente wie Linsen oder Prismen für Fernrohre, Mikroskope, Projektionsgeräte, medizinische Diagnosegeräte oder Astro-Objektive. Dazu verarbeiten sie neben geschliffenem und ungeschliffenem Glas auch Materialien wie Kunststoff oder Metall. Aus den Rohstoffen fertigen sie zunächst Bauteile, die sie schleifen und deren Oberflächen sie polieren. Linsen zentrieren sie, d.h., sie richten diese nach der optischen Achse aus. Im Anschluss beschichten oder ent- bzw. verspiegeln (vergüten) sie die fertig geschliffenen Bauteile, z.B. Linsen, Prismen oder Planglasplatten. Daneben verbinden sie beim Feinkitten mehrere Linsen, elektronische Bauteile und andere Komponenten mit verschiedenen Kittverfahren zu optischen Systemen. Während der gesamten Bearbeitung prüfen Feinoptikerinnen und Feinoptiker die Qualität und optimieren Arbeitsprozesse und -ergebnisse. Trotz des Einsatzes elektronisch gesteuerter CNC-Maschinen für einen Großteil der Arbeitsschritte ist bei einigen Arbeitsgängen nach wie vor Handarbeit gefragt.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Feinoptiker/innen stellen für optische Geräte Bauelemente aus Glas, Metall und Kunststoff her und montieren sie zu Baugruppen. Hierfür richten sie Produktionsanlagen ein, bedienen und überwachen diese und halten sie auch instand.

Bauteile herstellen

Vor Beginn der Arbeit planen sie anhand von Arbeitsunterlagen und technischen Zeichnungen die Arbeitsschritte für die Herstellung von optischen Bauteilen: Welche Glassorte wird verwendet? Welche Werkzeuge und Maschinen müssen bereitgestellt werden? Sie teilen die einzelnen Arbeitsschritte an den Maschinen auf und planen die zeitlichen Vorgaben ein. Mit Trennschleifmaschinen, Glasschneidern oder Diamantsägen schneiden sie zunächst die Rohmaterialien. Danach bearbeiten sie Roh- und Bauteile an Schleifmaschinen. Dabei gehen sie sehr behutsam vor und tragen bei Handarbeit feine Baumwollhandschuhe, denn ihre meist zwischen einem und 40 Millimeter kleinen Werkstücke sind nicht nur zerbrechlich, sondern auch staubempfindlich. Deshalb finden manche Arbeitsschritte auch in Reinräumen statt. Anschließend bedienen und steuern Feinoptiker/innen die Poliermaschinen: Für die gewünschte Wölbung der Bauteile montieren sie die entsprechend gewölbten Polierschalen, füllen Poliermittel nach und geben die Werte aus der Arbeitsanweisung in den Rechner ein. In einem Probelauf spannen sie z.B. eine geschliffene Linse ein, bearbeiten sie und messen die polierte Linse mit dem Messschieber oder einem Interferometer.

Genaue Arbeit ist entscheidend

Haben sie alle Bauteile exakt poliert und gereinigt, facettieren sie diese, d.h., sie schleifen die Ränder ab. Nun können sie sie an der Zentriermaschine bearbeiten. Sie spannen die Werkstücke ein und richten einen Laserstrahl darauf. Eine Linse ist dann zentriert, wenn der höchste Punkt ihrer Wölbung mit ihrem Mittelpunkt zusammenfällt. Die Maschine schleift so viel von einer Linse ab, bis ihr Durchmesser stimmt. Schließlich reinigen Feinoptiker/innen die Bauteile mit Ultraschall und vergüten sie, d.h., sie tragen z.B. reflexmindernde Schichten auf und verbessern deren optische Eigenschaften. Anschließend kontrollieren sie, ob die Qualität stimmt: Haben z.B. die Linsen alle die gleiche Wölbung? Weichen Maße zu stark vom Optimalwert ab? Jedes Hundertstel eines Millimeters ist entscheidend. Haben sie den Arbeitsauftrag abgeschlossen, säubern sie die Maschinen und halten die Anlagen instand. Zum Schluss fertigen sie ein Protokoll an, in dem sie z.B. die Laufzeiten der Polierschalen festhalten, damit ihre Kollegen und Kolleginnen der nächsten Schicht diese rechtzeitig austauschen können.

Präzision und Feinarbeit für jeden Zweck

Die angefertigen Linsen, Spiegel und Prismen werden für Fotoapparate, Projektoren, Mikroskope, Fernrohre, Laser, oder medizinische Untersuchungsgeräte hergestellt. Oft bauen Feinoptiker/innen einzelne Bauteile zu feinoptischen Systemen zusammen, z.B. zu einer aus zahlreichen Linsen, Prismen und Spiegeln und elektronischen Bauteilen bestehenden optischen Gruppe, die z.B. in der Halbleiterindustrie später für die Herstellung von Computerchips benötigt wird. Obwohl sie zumeist an ihren CNC-Maschinen arbeiten, können sie z.B. bei Sonderanfertigungen auf ihre handwerklichen Grundlagen zurückgreifen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • anhand technischer Zeichnungen an halb- oder vollautomatischen Maschinen plan- und rundoptische Bauelemente anfertigen

    • mit Glasschneidern oder Diamant-Sägen Rohlinge aus Glasblöcken schneiden, Glasoberflächen mit Diamantwerkzeugen schleifen und von Hand oder maschinell polieren

    • Linsen zentrieren

    • bei allen Arbeitsgängen die erforderlichen Messungen durchführen und die Genauigkeit optischer Bauelemente z.B. mit Probegläsern prüfen

  • optische Bauelemente in unterschiedlichen Verfahren, z.B. durch Feinkitten, zu optischen Systemen zusammenfügen

  • Oberflächen reinigen und vergüten, z.B. verspiegeln oder entspiegeln

  • Oberflächen und Bauteile beschichten, z.T. in Reinräumen

  • optische, feinmechanische und elektronische Bauelemente zu Baugruppen montieren und justieren

  • CNC-Maschinen und Produktionsanlagen programmieren und bedienen, den Produktionsablauf überwachen, Störungsursachen feststellen und beheben bzw. deren Behebung veranlassen oder selbst durchführen

  • Arbeitsprozesse und -ergebnisse analysieren, auswerten und optimieren

  • Arbeitsabläufe auftragsbezogen planen und steuern

  • ggf. Kunden über Produkte und Dienstleistungen der Firma beraten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 19,02

Quelle:

Tarifregister Nordrhein-Westfalen

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Feinoptiker/in

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Feinwerkoptiker/in

Österreich

  • Feinoptiker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Precision optician (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Opticien/Opticienne de précision

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Feinoptiker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Werk- und Produktionshallen

  • in Reinräumen

Arbeitssituation

Feinoptiker/innen fertigen Bauelemente für optische Geräte an computergesteuerten Maschinen und Anlagen, z.B. an Polier- oder Randbearbeitungsmaschinen. Von Hand verbinden sie z.B. Linsen zu optischen Systemen. Vor dem Maschinenlärm in den klimatisierten Werkstätten und -hallen schützen sie sich mit Gehörschutz. Darüber hinaus tragen sie bei manchen Tätigkeiten, z.B. beim Schleifen, eine Schutzbrille sowie Baumwollhandschuhe, da Staub oder Hautfett die Qualität der Werkstücke beeinträchtigen könnten. Schleif-, Polier- und Lösungsmittel können Haut und Atemwege belasten. Insbesondere in großen Unternehmen der optischen Industrie ist Schichtarbeit üblich.

Um die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen, führen Feinoptiker/innen jeden Arbeitsschritt sehr sorgfältig und präzise aus, manchmal sogar bis auf einen millionstel Millimeter genau. Bei den filigranen Arbeiten ist Geschicklichkeit unabdingbar. Räumliches Vorstellungsvermögen braucht es, um technische Zeichnungen zu lesen und umzusetzen. Die Bedienung, Kontrolle und Wartung von Maschinen und Geräten erfordert technisches Verständnis.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Schleif-, Polier- oder Randbearbeitungsmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Linsen zu optischen Systemen verbinden; Oberflächen reinigen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz, Schutzbrillen und Baumwollhandschuhe zum Schutz der Werkstücke vor Hautfett)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. CNC-Maschinen und Produktionsanlagen programmieren und bedienen)

  • Arbeit bei künstlicher Beleuchtung (z.B. in Werkstätten oder Reinräumen)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Schleifstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. mit Schleif-, Polier- und Lösungsmitteln hantieren)

  • Schichtarbeit

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Werkstücke vermessen und auf das Hundertstel eines Millimeters genau bearbeiten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Linsen, Prismen, Spiegel, optische Baugruppen

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Glas, optisches Rohglas, Quarz, Kunststoffe, Metalle, Schleif- und Poliermittel, Peche, Kitte, Reinigungsmittel

Maschinen und Geräte, z.B.: Trennschleifmaschinen, CNC-Schleif- und Poliermaschinen, Randbearbeitungsmaschinen, Glasschneider, Lehren, Messmikroskope, Interferometer

Zubehör, z.B.: Baumwolltücher und -handschuhe, Messingbürsten

Unterlagen, z.B.: technische Zeichnungen, Entwurfsskizzen, Mustervorlagen, Prüfprotokolle

Arbeitsbereiche/Branchen

Feinoptiker/innen finden Beschäftigung

  • in der Herstellung von optischen, medizintechnischen oder feinmechanischen Erzeugnissen

  • im Einzelhandel mit Foto- und optischen Erzeugnissen

Branchen im Einzelnen

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten, z.B. Mikroskope, Ferngläser

    • Reparatur von elektronischen und optischen Geräten

    • Herstellung von nicht elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen, z.B. Fotometer oder Farbmessgeräte

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Brillengläser

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen und Leiterplatten, z.B. Halbleiterplatten

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Foto- und optischen Erzeugnissen (ohne Augenoptiker), z.B. Ferngläser und -rohre

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Technische Optik, Feinwerktechnik, CNC-Technik, Klebetechniken).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Glasverarbeitung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Feinoptiker/innen entwickeln. Der Trend zu ultradünnem und biegsamem Glas bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Feinoptikermeister/in oder Industriemeister/in der Fachrichtung Optik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Photonik, Optische Technologien oder Physikingenieurwesen).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung wurde modernisiert

Die Ausbildung im Beruf Feinoptiker/in wurde modernisiert, um sie an die technische Weiterentwicklung anzupassen. Die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung verändern Produktionsprozesse und damit auch die Anforderungen an die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Gleichzeitig erfordert die Entwicklung neuer Produkte, wie z.B. die optische und elektronische Verknüpfung von Komponenten für Ferngläser mit Reichweitenmessung, eine Erweiterung des Spektrums der beruflichen Handlungsfähigkeit. Das Thema Nachhaltigkeit wirkt sich ebenfalls auf grundlegende betriebliche Prozesse aus und wurde in der neugeordneten Ausbildungsordnung stärker verankert. Zudem wird künftig die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in zwei auseinanderfallenden Teilen durchgeführt. Die modernisierte Ausbildungsordnung trat am 01.08.2024 in Kraft.

Trends

3-D-Druck in der Glastechnik

In den nächsten Jahren werden sich die Handlungsfelder der Additiven Fertigung (3-D-Druck) vervielfachen und auch die Glastechnik erobern. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Angewendet werden könnten additiv hergestellte Glasprodukte z.B. in der Datentechnik, Optik oder in der biologischen und medizinischen Technik. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Ultradünnes und biegsames Glas

An biegbarem, ultradünnem Glas wird derzeit geforscht, vor allem wenn es darum geht, Kunststoffe, Metalle oder Textilien zu ersetzen oder elektronische Schaltungen zu miniaturisieren. Zahlreiche Hightech-Anwendungen können auf Grundlage der Forschungsergebnisse bereits realisiert werden, beispielsweise dünnere Mikrochips mit schnelleren Datentransferraten oder Trennmaterial für elektronische Bauteile im Smartphone, für Mikrobatterien sowie für Fingerprint- und Bio-Sensoren. Fachkräfte für Glastechnologie werden zunehmend z.B. mit der Entwicklung von ultradünnem Glas als Ersatz für Polymere bei Halbleitern, gedruckter Elektronik, in Sensoren oder Solaranwendungen beschäftigt sein.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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