Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Fachkraft für Metalltechnik - Umform- und Drahttechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik stellen Draht oder andere Metallprodukte durch Umformen her.

Die Ausbildung im Überblick

Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Metallumformung

  • in Betrieben der Drahtherstellung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hauptschulabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 33 Ausbildungsanfänger/innen. 58 Prozent der zukünftigen Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik verfügten über einen Hauptschulabschluss , 30 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Um Ziehwerkzeuge oder Umformmaschinen umzurüsten und zu beschicken, benötigt man technisches und handwerkliches Geschick. Wer bereits über Kenntnisse in Werken und Technik verfügt, ist in der Ausbildung im Vorteil. Kenntnisse im Bereich Technisches Zeichnen benötigt man, um technische Unterlagen lesen und verstehen zu können.

Physik:

Um Werkstoffeigenschaften und Zustände beurteilen zu können, sind Kenntnisse der physikalischen Gesetze und Zusammenhänge hilfreich.

Mathematik:

Um den Materialbedarf zu berechnen oder Werkstoffkennwerte zu ermitteln, sind Mathematikkenntnisse notwendig.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Werkstücke ausrichtet, spannt und manuell oder maschinell trennt oder umformt

  • wie man beim Arbeiten mit elektrischen Anlagen, Geräten und Betriebsmitteln die Bestimmungen und Sicherheitsregeln beachtet

  • wie man Bauteile und Baugruppen unter Beachtung ihrer Funktion nach technischen Unterlagen zur Montage und Demontage prüft und vorbereitet, montiert und demontiert

  • wie man lösbare Verbindungen (insbesondere durch Schrauben) oder nichtlösbare Verbindungen (insbesondere durch Kleben, Nieten oder Schweißen) unter Berücksichtigung der Montagerichtlinien herstellt

  • wie man Trenn- oder Umformverfahren sowie Werkstoffe und Hilfsmittel produktbezogen auswählt

  • wie man Produktionsmaschinen und -anlagen (Trenn- oder Umformmaschinen) rüstet und umrüstet, auf Betriebsbereitschaft prüft und unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen in Betrieb nimmt

  • wie man Steuerungstechnik anwendet und Regelungs- und Steuerungskomponenten überwacht

  • wie man Produkte durch Trennen oder Umformen herstellt und Produktionsprozesse nach Verfahrensparametern, insbesondere Ziehgeschwindigkeit, Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität, überwacht

  • wie man den Zustand von Ziehwerkzeugen beurteilt, Ziehwerkzeuge aufbereitet und umarbeitet und Verschleißteile austauscht oder deren Austausch veranlasst

  • wie man produktspezifische Oberflächen- sowie Wärmebehandlungsanlagen und -methoden unterscheidet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Baugruppen herstellen und montieren, Technische Systeme instand halten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Herstellen von Bauteilen

  • Warten von Betriebsmitteln

  • Steuerungstechnik

  • Anschlagen, Sichern und Transportieren

  • Montieren und Demontieren von Bauteilen und Baugruppen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen

  • Bauelemente mit Maschinen fertigen

  • Baugruppen herstellen und montieren

  • Technische Systeme instand halten

Zwischenprüfung zum Anfang des 2. Ausbildungsjahres

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Steuerungstechnik

  • Einrichten und Rüsten von Trenn- oder Umformmaschinen

  • Herstellen von Produkten

  • Überwachen und Optimieren von Produktionsprozessen

  • Oberflächen- und Wärmebehandlung

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauteile durch Trennen und Umformen herstellen

  • Handhabungs- und Materialflusssysteme einrichten

  • Produktherstellungsprozess vorbereiten und überwachen

  • Produktionsprozesse auswerten und steuern

Abschlussprüfung nach dem 2. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Nach bestandener Abschlussprüfung im Beruf Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik kann die Berufsausbildung ggf. in dem darauf aufbauenden Ausbildungsberuf Stanz- und Umformmechaniker/in fortgesetzt werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fachkraft für Metalltechnik - Fachrichtung Umform- und Drahttechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Maschinen mit Metallstäben beschicken, Qualität der Produkte kontrollieren, Oberflächen bearbeiten

  • Umgebung: in Produktionshallen bei Maschinenlärm und Dämpfen

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe)

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Prüfen der Maß-, Form- oder Lagetoleranzen)

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. bei Rüst- und Einstellarbeiten an Maschinen, beim Einbauen von Ziehwerkzeugen in Ziehmaschinen oder beim Ausrichten und Einspannen von Werkstücken)

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. beim Überwachen der Produktionsprozesse)

    • Gute körperliche Konstitution (z.B. beim Heben und Tragen schwerer Bauteile)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Metallumformung): Werk- bzw. Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Belgien, Irland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik produzieren Drähte oder formen bzw. trennen Metallerzeugnisse. Zunächst planen sie die Arbeitsschritte, legen Geschwindigkeiten und Verformungen fest, richten Drahtzieh-, Trenn- oder Umformmaschinen ein und bauen die benötigten Umformwerkzeuge ein. Sie beschicken die Maschinen mit dem Ausgangsmaterial, z.B. Metallstäben für die Drahtherstellung, und überwachen den Herstellungsprozess. Bei Fehlern oder Abweichungen im Produktionsablauf leiten sie Korrekturmaßnahmen ein. Gegebenenfalls bearbeiten sie Produkte manuell nach oder fügen sie z.B. durch Schraubverbindungen zusammen. Sie behandeln die Oberflächen, kontrollieren die Qualität der fertigen Produkte und bereiten sie für das Verpacken vor. Darüber hinaus führen sie Pflege- und Wartungsarbeiten an den Produktionsanlagen durch.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik stellen Draht oder andere Metallprodukte durch Umformen her.

Metall umformen

Zunächst wählen sie anhand des Arbeitsauftrags das geeignete Trenn- oder Umformverfahren aus und planen die einzelnen Arbeitsschritte. Sie richten Produktionsmaschinen und -anlagen ein, rüsten sie ggf. um und stellen u.a. Geschwindigkeiten und Verformungswerte ein, z.B. die Stärke eines zu produzierenden Drahtes. Gegebenenfalls prüfen sie das Vormaterial und ermitteln Werkstoffwerte, z.B. durch Zugversuch.

Wenn Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Draht- und Umformtechnik z.B. an Ziehmaschinen Drähte produzieren, bauen sie die benötigten Ziehwerkzeuge ein und wählen die passenden Ziehsteine aus. Sie beschicken die Maschinen mit dem Vormetall, häufig Metallstäben, die durch die sich verjüngende Öffnung des Ziehsteins gezogen und dadurch zu Drähten umgeformt werden. Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik fahren die Drahtziehmaschinen an, überwachen die Produktionsprozesse und achten darauf, dass stets genug Rohmaterial vorhanden ist. Immer wieder kontrollieren sie die Verfahrensparameter wie Ziehgeschwindigkeiten, Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität und justieren ggf. nach.

Weitere Aufgaben

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik führen bereits während der Produktionsprozesse Qualitätsprüfungen durch und prüfen schließlich auch die fertigen Produkte, beispielsweise auf die korrekten Maße, Oberflächengüte und Reiß- bzw. Bruchfestigkeit. Sind die Oberflächen nachzubehandeln, wählen die Fachkräfte das geeignete Verfahren bzw. die produktspezifischen Oberflächenbehandlungsanlagen aus, stellen sie ein und überwachen den Prozess. Mithilfe von Wärmebehandlungsanlagen formen sie Erzeugnisse. Gegebenenfalls fügen sie auch Teile durch Schraubverbindungen, Kleben oder Schweißen zusammen. Außerdem bereiten sie die Produkte für das Verpacken vor, z.B. indem sie Drähte ablängen und Rollen zusammenbinden.

Regelmäßig warten sie zudem die Fertigungsanlagen und beseitigen Störungen selbst oder veranlassen notwendige Reparaturen, um die Betriebsbereitschaft sicherzustellen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Trenn- oder Umformverfahren sowie Werkzeuge und Hilfsmittel produktbezogen auswählen

  • Produktionsmaschinen und -anlagen rüsten und umrüsten, z.B. Zustand von Ziehwerkzeugen beurteilen, Ziehwerkzeuge aufbereiten und umarbeiten, Drahtzieh-, Trenn- oder Umformmaschinen einrichten und benötigte Umformwerkzeuge einbauen

  • Vormaterial prüfen und beurteilen, Werkstoffkennwerte, insbesondere durch Zugversuch, ermitteln

  • Arbeitsschritte planen, Geschwindigkeiten und Verformungen festlegen

  • Werkzeuge und Spannzeuge auswählen, Werkstücke ausrichten und spannen

  • Bauteile und Produkte durch Trennen oder Umformen herstellen, ggf. mithilfe von Cobots

    • Maschinen mit dem Ausgangsmaterial beschicken, z.B. mit Metallstäben für die Drahtherstellung

    • an Ziehmaschinen Drähte produzieren

    • Produktionsprozesse nach Verfahrensparametern, z.B. Ziehgeschwindigkeit, Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität, überwachen

  • Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen, die Qualität der fertigen Produkte kontrollieren

  • Produkte ggf. manuell nachbearbeiten sowie z.B. durch Schraubverbindungen, Kleben oder Schweißen fügen

  • Oberflächen bearbeiten, Oberflächengüte beurteilen

  • produktspezifische Wärmebehandlungen durchführen

  • Produkte für das Verpacken vorbereiten

  • Arbeitsplatz einrichten, Werkzeuge, Materialien und Hilfsmittel auswählen und einsetzen

  • Transport-, Anschlag- und Hebezeuge zum Transport von Metallteilen verwenden, Transportgut lagern und sichern

  • Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen und Werkzeugen sicherstellen, Pflege- und Wartungsarbeiten an den Produktionsanlagen durchführen, ggf. Instandsetzung veranlassen

  • Fehler im Produktionsablauf erkennen, Ursachen ermitteln und beheben, Verschleißteile austauschen oder deren Austausch veranlassen

  • Bestimmungen und Sicherheitsregeln beim Arbeiten mit elektrischen Anlagen, Geräten und Betriebsmitteln beachten

  • berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie Regelungen des Umweltschutzes anwenden

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.244 bis € 3.407

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachkraft für Metalltechnik - Umform- und Drahttechnik

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Drahtwarenmacher/Drahtwarenmacherin

    (Ausbildungsberuf von 1940 bis 2013)

  • Drahtzieher/Drahtzieherin

    (Ausbildungsberuf von 1938 bis 2013)

  • Federmacher/Federmacherin

    (Ausbildungsberuf von 1940 bis 2013)

  • Kabeljungwerker/Kabeljungwerkerin

    (Ausbildungsberuf von 1940 bis 2013)

  • Teilezurichter/Teilezurichterin

    (Ausbildungsberuf von 1939 bis 2013)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Mechanikpraktiker/in

Österreich

  • Metallbearbeiter/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Skilled metal worker (m/f) - specialising in metal forming and wire technology

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne métal avec spécialisation technique de formage et de tréfilage

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Werkhallen

  • in Montagehallen

Arbeitssituation

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik arbeiten mit berufstypischen Maschinen und Werkzeugen, z.B. mit Drahtzieh- oder Umformmaschinen oder Spannwerkzeugen. Von Hand richten sie z.B. Drahtziehmaschinen ein. Sie tragen Schutzkleidung, etwa Schutzhelm, Sicherheitsschuhe, Schweißerbrille und -schild. In den Produktionshallen herrscht oft Maschinenlärm und Metallstaub liegt in der Luft. Je nach Tätigkeit fallen scharfe Metallspäne an. Bei Schweißarbeiten entwickelt sich Hitze. Rauchgase und Dämpfe können die Atemwege belasten. An den Maschinen kommen die Fachkräfte mit Schmier- und Kühlmitteln in Berührung.

Da die Werkstücke passgenau gefertigt werden müssen, sind eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise, Aufmerksamkeit, handwerkliches Geschick und eine gute Auge-Hand-Koordination notwendig. Obwohl Hebezeuge und Maschinen die Arbeit erleichtern, kann die Arbeit körperlich anstrengend sein, wenn schwere Metallteile oder Drahtrollen getragen werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Drahtziehmaschinen einrichten und rüsten)

  • Handarbeit (z.B. mit Schraubenschlüssel und Schraubendreher eine Drahtziehmaschine einrichten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (je nach Tätigkeit Schutzkleidung, z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrille und Sicherheitsschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Metallstaub)

  • Arbeit unter Lärm (Maschinenlärm in der Produktionshalle)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (bei der Wartung der Maschinen)

  • Unfallgefahr (z.B. Verletzungsrisiko beim Bedienen von Walzanlagen oder Drückmaschinen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Drahtrollen tragen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Draht, Drahtcoils

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Metallstäbe, Klebstoffe, Schmiermittel

Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: Oberflächen- und Wärmebehandlungsanlagen, Drahtzieh-, Trenn- oder Umformmaschinen, Schweißgeräte, Prüfgeräte, Cobots, PC

Werkzeuge und Hilfsmittel, z.B.: Spannzeuge, Ziehsteine, Schraubenschlüssel, Schraubendreher, Hebezeuge

Unterlagen, z.B.: Sicherheitsbestimmungen, Arbeits- und Umweltschutzvorgaben

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Metallumformung

  • in Betrieben der Drahtherstellung

Branchen im Einzelnen

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen

    • Herstellung von Drahtwaren, Ketten und Federn, z.B. Drahtwerke

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Herstellung von kaltgezogenem Draht, z.B. Stahldraht

    • Erzeugung und erste Bearbeitung von Kupfer, insbesondere Herstellung von Kupferdraht

    • Erzeugung und erste Bearbeitung von Blei, Zink und Zinn, insbesondere Herstellung von Blei-, Zink- und Zinndraht

    • Erzeugung und erste Bearbeitung von Aluminium, insbesondere Herstellung von Aluminiumdraht

    • Erzeugung und erste Bearbeitung von sonstigen NE-Metallen, z.B. Herstellung von Nickeldraht

    • Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen, z.B. Herstellung von Walzdraht aus Stahl oder Eisen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Metallbearbeitung, Produktions-, Fertigungstechnik, Umformtechnik, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Naheliegend ist es, die Ausbildung fortzusetzen und die Prüfung als Stanz- und Umformmechaniker/in abzulegen. Denkbar ist auch, eine Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Metall abzulegen oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Fertigungstechnik zu absolvieren.

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Maschinenbau).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

Newsletter bestellen