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Ausbildungsberuf
Fachkraft für Metalltechnik - Zerspanungstechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik fertigen Werkstücke mit spanabhebenden Fertigungsverfahren, z.B. Fräsen, Schleifen oder Drehen.

Die Ausbildung im Überblick

Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Metall bearbeitenden Industrie, z.B. Drehereien

  • in Betrieben der Metall verarbeitenden Industrie, z.B. im Maschinen-, Geräte- oder Fahrzeugbau

  • im Metallbau

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hauptschulabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 303 Ausbildungsanfänger/innen. 54 Prozent der zukünftigen Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik verfügten über einen Hauptschulabschluss , 32 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . Fünf Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. Vier Prozent verfügten über die Hochschulreife .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Um Werkstücke mit spanabhebenden Fertigungsverfahren zu bearbeiten, benötigt man technisches und handwerkliches Geschick. Wer bereits über Kenntnisse in Werken und Technik verfügt, ist in der Ausbildung im Vorteil. Um technische Unterlagen lesen und verstehen zu können, sind Kenntnisse im Bereich Technisches Zeichnen hilfreich.

Physik:

Um das Werkstoffverhalten und die Kräfte beim Zerspanungsprozess einschätzen zu können, sind Kenntnisse der physikalischen Gesetze und Zusammenhänge hilfreich.

Mathematik:

Um Fertigungsparameter wie Schnittgeschwindigkeit oder Maschinendrehzahl zu berechnen, sind Mathematikkenntnisse notwendig.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Werkstücke ausrichtet, spannt und manuell oder maschinell trennt oder umformt

  • wie man beim Arbeiten mit elektrischen Anlagen, Geräten und Betriebsmitteln die Bestimmungen und Sicherheitsregeln beachtet

  • wie man Bauteile und Baugruppen unter Beachtung ihrer Funktion nach technischen Unterlagen zur Montage und Demontage prüft und vorbereitet, montiert und demontiert

  • wie man lösbare Verbindungen (insbesondere durch Schrauben) oder nichtlösbare Verbindungen (insbesondere durch Kleben, Nieten oder Schweißen) unter Berücksichtigung der Montagerichtlinien herstellt

  • wie man Transport-, Anschlagmittel und Hebezeuge anwendet sowie Transportgut lagert und sichert

  • wie man beim Planen von Fertigungsprozessen auftragsbezogene Unterlagen beschafft, Werkzeugmaschinen nach Werkstückanforderung auswählt und Werkzeuge oder Schneidstoffe unter Beachtung der Fertigungsverfahren, des zu bearbeitenden Werkstoffes, der Bearbeitungsstabilität und der Werkstückgeometrie festlegt

  • wie man Fertigungsparameter in Abhängigkeit von Werkstück, Werkstoff, Werkzeug und Schneidstoff festlegt und einstellt

  • wie man CNC-Programme mit Standardwegbefehlen erstellt und optimiert

  • wie man Werkstücke aus verschiedenen Werkstoffen mit spanabhebenden Verfahren fertigt und den Zerspanungsprozess unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften durchführt

  • wie man Fehler im Fertigungsablauf, z.B. maschinenbedingte Störungen, erkennt und behebt oder die Behebung veranlasst

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Baugruppen herstellen und montieren, Technische Systeme instand halten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Herstellen von Bauteilen

  • Warten von Betriebsmitteln

  • Steuerungstechnik

  • Anschlagen, Sichern und Transportieren

  • Montieren und Demontieren von Bauteilen und Baugruppen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen

  • Bauelemente mit Maschinen fertigen

  • Baugruppen herstellen und montieren

  • Technische Systeme instand halten

Zwischenprüfung am Anfang des 2. Ausbildungsjahres

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen von Fertigungsprozessen

  • Einrichten von Werkzeugmaschinen oder Fertigungssystemen

  • Herstellen von Werkstücken

  • Überwachen und Optimieren von Fertigungsprozessen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauelemente durch spanende Fertigungsverfahren herstellen

  • Werkzeugmaschinen warten und inspizieren

  • Steuerungstechnische Systeme in Betrieb nehmen

  • Numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen programmieren

Abschlussprüfung nach dem 2. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Nach bestandener Abschlussprüfung im Beruf Fachkraft für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik kann die Berufsausbildung z.B. in den darauf aufbauenden Ausbildungsberufen Zerspanungsmechaniker/in, Präzisionswerkzeugmechaniker/in der Fachrichtung Schneidwerkzeuge oder Präzisionswerkzeugmechaniker/in der Fachrichtung Zerspanwerkzeuge oder Feinwerkmechaniker/in fortgesetzt werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fachkraft für Metalltechnik - Fachrichtung Zerspanungstechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Spannvorrichtungen anbringen, Schnittgeschwindigkeit einstellen, Schleifscheiben ausrichten

  • Umgebung: in Fertigungshallen bei Maschinenlärm und Dämpfen

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe)

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Einstellen der Fertigungsparameter wie Schnittgeschwindigkeit oder -tiefe)

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Einrichten der Werkzeugmaschinen und Vorrichtungen, beim Montieren der Werkzeuge auf den Werkzeugträger oder beim Ausrichten und Einspannen von Rohlingen)

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. beim Überwachen des Zerspanungsprozesses)

    • Technisches Verständnis (z.B. für das Einstellen von CNC-Maschinen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Metall verarbeitenden Industrie): Werk- bzw. Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Belgien, Irland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik stellen in Serien- oder Einzelfertigung Bauteile bzw. funktionsfähige Baugruppen her, z.B. für den Maschinen- oder Fahrzeugbau. Dabei setzen sie konventionelle oder computergesteuerte Fräs-, Schleif- oder Drehmaschinen ein. Die geeigneten Werkzeugmaschinen und Werkzeuge wählen sie anhand detaillierter Arbeitsanweisungen aus. Beispielsweise bringen sie mithilfe von Fräsmaschinen Werkstücke auf die gewünschte Länge und Stärke, arbeiten Profile und Aussparungen ein und stellen durch Ausfräsen Bohrungen her. Mit Schleifmaschinen bearbeiten sie z.B. die Oberflächen von Fahrzeug- oder Maschinenbauteilen, die sie aus der Gießerei erhalten. Vor dem jeweiligen Arbeitsgang legen sie die Fertigungsparameter fest, stellen die Maschinen ein, spannen Metall-Rohlinge in die Haltevorrichtungen ein und richten sie aus. Schließlich fahren sie die Maschinen an und überwachen die Fertigungsprozesse und die Qualität der Erzeugnisse. So kontrollieren sie z.B., ob Maße und Oberflächenqualität gefertigter Werkstücke den Vorgaben entsprechen. Darüber hinaus warten sie die verwendeten Maschinen und pflegen sie.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik fertigen Werkstücke mit spanabhebenden Fertigungsverfahren, z.B. Fräsen, Schleifen oder Drehen.

Präzisionsarbeit

Sie stellen Bauteile bzw. funktionsfähige Baugruppen z.B. für den Maschinen- oder Fahrzeugbau in Serien- oder Einzelfertigung her und richten sich dabei nach technischen Zeichnungen und Stücklisten sowie detaillierten Arbeitsanweisungen. Je nachdem, welche Form und Größe das Werkstück erhalten soll und welche Bearbeitungsschritte dabei anfallen, wählen sie die geeigneten Werkzeugmaschinen und Werkzeuge aus. Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik montieren Schutzeinrichtungen und überprüfen deren Funktionsfähigkeit. Dann spannen sie Metall-Rohlinge in die Haltevorrichtungen und richten sie aus. Um sicherzustellen, dass die geforderten Bearbeitungstoleranzen eingehalten werden, kontrollieren sie das Einspannen der Werkstücke mit Präzisionsmessgeräten, denn metallene Bauteile müssen häufig mit äußerster Präzision gefertigt werden. Bohrungen, Aussparungen oder Vertiefungen müssen sich exakt an den vorgeschriebenen Stellen befinden.

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik überwachen die Zerspanungsprozesse, erkennen ggf. Fehler im Fertigungsablauf und beheben diese. Sorgfalt und Umsicht sind unerlässlich: Ein falscher Bedienungsvorgang kann zu großen Schäden an der Maschine oder an den Werkzeugen führen.

Verschiedene Verfahren

Aus verschiedenen Werkstoffen fertigen Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik Werkstücke mit konventionellen oder computergesteuerten Fräs-, Schleif- oder Drehmaschinen. Sie erstellen und optimieren CNC-Programme mit Standardwegbefehlen, legen Fertigungsparameter in Abhängigkeit von Werkstück, Werkstoff, Werkzeug und Schneidstoff fest und stellen diese ein.

Beim Fräsen bringen sie Werkstücke mit zum Teil computergesteuerten Fräsmaschinen auf die erforderliche Länge und Stärke, arbeiten Profile und Aussparungen ein und stellen durch Ausfräsen Bohrungen her. An Schleifmaschinen bearbeiten sie die Oberflächen z.B. von Fahrzeug- oder Maschinenbauteilen aus der Gießerei. Sie verleihen Metallteilen durch Schleifen genau die richtigen Maße und die benötigte Oberflächengüte und setzen dazu Schleifscheiben unterschiedlicher Form, Größe, Härte und Körnung ein. Durch Drehen wiederum stellen sie in erster Linie runde Bauteile her.

Messen und Prüfen

Sorgfältig prüfen Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik am Ende die Qualität der Erzeugnisse, um sicherzustellen, dass die gefertigten Werkstücke die vorgesehenen Maße und die benötigte Oberflächenqualität haben. Zum Teil setzen sie dabei Feinmessgeräte ein, die auf tausendstel Millimeter genau messen.

Regelmäßig warten sie zudem die Werkzeugmaschinen und Werkzeuge und beseitigen Störungen selbst oder veranlassen notwendige Reparaturen, um die Betriebsbereitschaft sicherzustellen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Bauteile bzw. funktionsfähige Baugruppen z.B. für den Maschinen- oder Fahrzeugbau in Serien- oder Einzelfertigung herstellen, ggf. mithilfe von Cobots

  • technische Zeichnungen und Stücklisten auswerten und anwenden

  • geeignete Werkzeugmaschinen und Werkzeuge anhand detaillierter Arbeitsanweisungen nach Werkstückanforderung auswählen

  • Maschinenwerkzeuge (z.B. Fräser, Bohrer, Drehmeißel) und Schutzeinrichtungen montieren; Funktionsfähigkeit überprüfen

  • Werkstück-Rohlinge in Haltevorrichtungen spannen und ausrichten

  • Werkstücke aus verschiedenen Werkstoffen mit spanabhebenden Fertigungsverfahren nach technischen Unterlagen unter Beachtung wirtschaftlicher Faktoren fertigen

    • konventionelle oder computergesteuerte Fräs-, Schleif- oder Drehmaschinen einsetzen

    • CNC-Programme mit Standardwegbefehlen erstellen und optimieren, Fertigungsparameter in Abhängigkeit von Werkstück, Werkstoff, Werkzeug und Schneidstoff festlegen und einstellen

    • Werkstücke mit Fräsmaschinen auf die erforderliche Länge und Stärke bringen, Profile und Aussparungen einarbeiten, durch Ausfräsen Bohrungen herstellen, dabei Fertigungsverfahren, Werkstoff, Bearbeitungsstabilität und Werkstückgeometrie beachten

    • Oberflächen z.B. von Fahrzeug- oder Maschinenbauteilen an Schleifmaschinen bearbeiten

  • Steuerungstechnik anwenden, Regelungs- und Steuerungskomponenten überwachen

  • Fertigungsprozesse überwachen, ggf. Fehler im Fertigungsablauf erkennen und Ursachen ermitteln, beheben und dokumentieren

  • Prüfpläne und Prüfvorschriften anwenden, Qualität der Erzeugnisse überwachen, z.B. Maße und Oberflächenqualität prüfen

  • Arbeitsplatz einrichten, Werkzeuge, Materialien und Hilfsmittel auswählen und einsetzen

  • ggf. Metallteile nach technischen Unterlagen zur Montage vorbereiten, fügen und montieren, z.B. durch Schrauben, Kleben, Nieten oder Schweißen

  • Transport-, Anschlag- und Hebezeuge zum Transport von Metallteilen verwenden, Transportgut lagern und sichern

  • Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen und Werkzeugen sicherstellen, verwendete Maschinen warten und pflegen, ggf. instand setzen oder Instandsetzung veranlassen

  • Bestimmungen und Sicherheitsregeln beim Arbeiten mit elektrischen Anlagen, Geräten und Betriebsmitteln beachten

  • berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften sowie Regelungen des Umweltschutzes anwenden

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.244 bis € 3.407

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachkraft für Metalltechnik - Zerspanungstechnik

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Fräser/Fräserin

    (Ausbildungsberuf von 1958 bis 2013)

  • Metallschleifer/Metallschleiferin

    (Ausbildungsberuf von 1939 bis 2013)

  • Revolverdreher/Revolverdreherin

    (Ausbildungsberuf von 1938 bis 2013)

  • Schleifer/Schleiferin

    (Ausbildungsberuf von 1958 bis 2013)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Mechanikpraktiker/in

Österreich

  • Metallbearbeiter/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Skilled metal worker (m/f) - specialising in cutting procedures

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne métal avec spécialisation technique d’usinage par enlèvement de copeaux

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Maschinenhallen

  • in Werkstätten

Arbeitssituation

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik arbeiten mit berufstypischen Maschinen und Werkzeugen, z.B. mit CNC-gesteuerten Dreh-, Fräs- oder Schleifmaschinen oder Spannwerkzeugen. Von Hand richten sie z.B. Werkstücke aus und spannen sie ein. Sie tragen Schutzkleidung, etwa Schutzhelm, Sicherheitsschuhe, Schweißerbrille und -schild. In den Produktionshallen herrscht oft Maschinenlärm. Unangenehme Gerüche und Metallstaub liegen in der Luft. Je nach Tätigkeit fallen scharfe Metallspäne an. Bei Schweißarbeiten entwickelt sich Hitze. Rauchgase und Dämpfe können die Atemwege belasten. An den Maschinen kommen die Fachkräfte mit Schmier- und Kühlmitteln in Berührung.

Da die Werkstücke passgenau gefertigt werden müssen, sind eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise, Aufmerksamkeit, handwerkliches Geschick und eine gute Auge-Hand-Koordination notwendig. Um die CNC-gesteuerten Maschinen einzustellen, ist technisches Verständnis wichtig.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. konventionelle oder computergesteuerte Werkzeugmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Ausrichten und Spannen von Werkstücken)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (je nach Tätigkeit Schutzkleidung, z.B. Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe, Gehörschutz und Schutzmasken)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Metallstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Unfallgefahr (z.B. Verletzungsrisiko durch schnell rotierende Werkzeuge bzw. Werkstücke)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Werkstücke, z.B.: Halbzeuge, Gussteile, Metallrohlinge

Maschinen und Geräte, z.B.: Fräs-, Schleif- oder Drehmaschinen, Präzisions- und Messgeräte, Cobots

Werkzeuge, Hilfsmittel und Hilfsstoffe, z.B.: Spannwerkzeuge, Haltevorrichtungen, Anschlagmittel, Schmierstoffe

Unterlagen und Software, z.B.: technische Zeichnungen, Stücklisten, Prüfpläne, Arbeitsanweisungen, Sicherheitsbestimmungen, Arbeits- und Umweltschutzvorgaben, CNC-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Metalltechnik der Fachrichtung Zerspanungstechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Metall bearbeitenden Industrie, z.B. Drehereien

  • in Betrieben der Metall verarbeitenden Industrie, z.B. im Maschinen-, Geräte- oder Fahrzeugbau

  • im Metallbau

Branchen im Einzelnen

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen

    • Stahl- und Leichtmetallbau

    • Herstellung von Schrauben und Nieten

    • Herstellung von Metallwaren a. n. g., z.B. Schleiferei und Dreherei

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Werkzeugen, z.B. Werkzeugschleiferei

    • Herstellung von nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen, z.B. Verbrennungsmotoren, Turbinen, Zahnräder und Antriebselemente

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige a. n. g., z.B. für die Textil-, Lebensmittel- oder Papierindustrie

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

    • Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Metallbearbeitung, CNC-Technik, Maschinen-, Anlagenbau, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Naheliegend ist es, die Ausbildung fortzusetzen und z.B. die Prüfung als Zerspanungsmechaniker/in abzulegen. Denkbar ist auch, eine Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Metall abzulegen oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Zerspanungstechnik zu absolvieren.

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Maschinenbau).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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