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Ausbildungsberuf
Orthopädietechnik-Mechaniker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen versorgen Patienten mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln. Sie stellen z.B. künstliche Gliedmaßen, Schienen und Bandagen her oder montieren Gehhilfen und Rollstühle und passen sie an.

Die Ausbildung im Überblick

Orthopädietechnik-Mechaniker/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten

  • in Sanitätshäusern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Orthopädietechnik-Mechaniker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 522 Ausbildungsanfänger/innen. 46 Prozent der zukünftigen Orthopädietechnik-Mechaniker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 45 Prozent besaßen die Hochschulreife . Acht Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Angehende Orthopädietechnik-Mechaniker/innen üben eine Vielzahl an handwerklichen Tätigkeiten aus. Sie lernen, verschiedene Werkzeuge, Maschinen und technische Einrichtungen zu bedienen und einzusetzen sowie unterschiedlichste Werkstoffe zu nutzen. Kenntnisse und Fertigkeiten im Fach Werken sind daher von Vorteil. Wissen im Bereich Technisches Zeichnen ist z.B. für das Anfertigen von Skizzen hilfreich.

Mathematik:

Um beispielsweise Maßberechnungen durchführen zu können, benötigen die Auszubildenden Mathematikkenntnisse.

Biologie:

Die Auszubildenden stellen u.a. künstliche Gliedmaßen, Arm-, Bein- oder Handprothesen her. Dafür sind Kenntnisse in Biologie, speziell in Anatomie, erforderlich.

Physik/Informatik:

Um physikalische Zusammenhänge (z.B. im Bereich Prothetik) besser nachvollziehen zu können, sind Kenntnisse in Physik nützlich. Auch Informatikkenntnisse sind von Vorteil, da man in der Ausbildung z.B. lernt, digitale Modelle von Körperteilen zu erstellen.

Deutsch:

Angehende Orthopädietechnik-Mechaniker/innen weisen z.B. Patienten in die Bedienung oder Handhabung von orthopädietechnischen Hilfsmitteln ein oder erstellen Patientendokumentationen. Gute mündliche Ausdrucksfähigkeit und Sicherheit in Rechtschreibung, Satzbau und Zeichensetzung sind dabei förderlich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Orthopädietechnik-Mechaniker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Materialien bearbeitet werden, z.B. durch Umformen oder Spanen

  • wie Dysfunktionen des Bewegungsapparates beurteilt werden

  • wie man Patienten in den Gebrauch und die Wirkungsweise orthopädietechnischer Hilfsmittel einweist

  • wie man Krankheitsbilder und die daraus resultierenden versorgungsspezifischen Hilfsmittel beurteilt

  • wie man Ärzte/Ärztinnen, medizinisches, pflegerisches und therapeutisches Personal im Hinblick auf die Versorgung mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln berät

  • wie man Deformitäten, Fehlbildungen und Amputationsstümpfe abformt

  • wie man ein computergestütztes, digitales Positivmodell unter Beachtung gemessener Werte für Prothetik, Orthetik und Rehatechnik erstellt

  • worauf man achten muss, wenn man Hilfsmittel wie Bandagen, Bruchbänder oder Mieder anpasst und herstellt

  • wie man Prothesen und Orthesen montiert

  • wie Prothesen, Orthesen sowie Geh- und Stehhilfen instand gehalten werden

Im Schwerpunkt Prothetik

  • wie pneumatische, hydraulische und elektronisch gesteuerte Gelenke installiert und justiert werden

  • wie man Prothesen individuell kosmetisch gestaltet

Im Schwerpunkt Individuelle Orthetik

  • wie man Korrekturorthesen für den Rumpf herstellt

  • was bei Orthesenanproben beachtet werden muss

Im Schwerpunkt Individuelle Rehabilitationstechnik

  • wie Lagerungs- und Bettungshilfen für alle Körperregionen hergestellt werden

  • wie man Rollstühle konfiguriert

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. individuelle Rehabilitationsmittel anpassen, orthopädische Fußeinlagen herstellen und anpassen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung erfolgt in einem der Schwerpunkte

  • Individuelle Orthetik

  • Individuelle Rehabilitationstechnik

  • Prothetik

Zusatzqualifikationen

  • Durch die Zusatzqualifikation "Betriebsassistent/in im Handwerk" erwerben Auszubildende mit Fachoberschul- oder Hochschulreife parallel zu ihrer handwerklichen Berufsausbildung zusätzliche kaufmännische Kenntnisse. Die Auszubildenden besuchen zusätzlichen Berufsschulunterricht (z.B. in Rechnungswesen oder Wirtschaftslehre). Sie absolvieren die Prüfung zum Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung (HwO) und müssen einen Nachweis über den erfolgreichen Besuch des Fremdsprachenunterrichts erbringen. Weitere Informationen erteilt die zuständige Handwerkskammer, z.B.:

    HWK Dortmund – Betriebsassistent/in im Handwerk

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Anwenden von Techniken im Herstellungsprozess orthopädietechnischer Hilfsmittel

  • Durchführen von orthopädietechnischen Maßnahmen im direkten Patientenkontakt

  • Durchführen von Maß-, Fertigungs- und Versorgungstechniken im Bereich Bandagen, Kompressionsstrumpfversorgung, Stoma, Inkontinenz und Dekubitus

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Beruf und Betrieb präsentieren

  • Orthopädische Fußeinlagen herstellen und anpassen

  • Rehabilitationsmittel montieren

  • Konfektionierte Hilfsmittel der unteren Extremität anpassen

  • Individuelle Orthesen der unteren Extremität herstellen und anpassen

  • Bandagen und Mieder für den Rumpf und Orthesen für die obere Extremität herstellen und anpassen

  • Fuß- und transtibiale Prothesen herstellen

Teil 1 der Gesellenprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten und darüber hinaus:

  • Digitales und manuelles Modellieren und Nachbilden von Körperteilen zur Herstellung orthopädietechnischer Hilfsmittel

  • Konstruieren, Aufbauen und Anpassen von orthopädietechnischen Hilfsmitteln

  • Instandhalten von Prothesen, Orthesen und rehabilitationstechnischen Geräten

  • Konstruieren, Aufbauen und Anpassen von orthopädietechnischen Hilfsmitteln im jeweiligen Schwerpunkt Individuelle Orthetik, Individuelle Rehabilitationstechnik oder Prothetik

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Transfemorale Prothesen herstellen

  • Korsette herstellen und anpassen

  • Individuelle Rehabilitationsmittel anpassen

  • Individuelle Versorgung in den Bereichen Orthetik, Prothetik oder Rehabilitationstechnik realisieren und präsentieren

Teil 2 der Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Derzeit liegen keine tarifvertraglichen Vereinbarungen vor.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Orthopädietechnik-Mechaniker/Orthopädietechnik-Mechanikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Maße auf Werkstücke übertragen, Bandagen oder Bruchbänder anpassen, Prothesen und Orthesen aufbauen und montieren

  • Umgebung: in Werkstätten z.T. bei Maschinenlärm, in Verkaufsräumen mit Kundenkontakt, im Außendienst bei Kunden

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Atemschutz, Gummihandschuhe, Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: ggf. Samstagsarbeit

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Bearbeiten von Metall, Kunststoff oder Holz für die Herstellung orthopädischer Hilfsmittel)

    • Sorgfalt (z.B. beim digitalen und manuellen Messen von Deformitäten und Fehlbildungen)

    • Beobachtungsgenauigkeit (z.B. beim exakten Anpassen von Bandagen und Kompressionsstrümpfen)

    • Kundenorientierung und Kommunikationsfähigkeit (z.B. beim Beraten der Kunden hinsichtlich des passenden orthopädietechnischen Hilfsmittels)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten): Werkstätten, Verkaufsräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland in Heidelberg (Baden-Württemberg): Carl-Bosch-Schule Maria-Probst-Straße 8 69123 Heidelberg D +49.6221.528500 +49.6221.22340 https://www.cbs-heidelberg.de/ sek@cbs-heidelberg.de

  • für die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen in Fürstenwalde (Brandenburg): Europaschule Oberstufenzentrum Oder-Spree Palmnicken 1 15517 Fürstenwalde/Spree D +49.3361.3762101 +49.3361.3762201 http://www.osz-oder-spree.de sekretariat@osz-oder-spree.de

  • für die Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Hamburg (Hamburg): Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt Technik - Ernst Mittelbach (BS 10) Brekelbaums Park 10 20537 Hamburg D +49.40.4289530 +49.40.428953247 https://www.gelutec.hamburg/ bs10@hibb.hamburg.de

  • für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Gotha (Thüringen): Staatliches Berufsschulzentrum "Hugo Mairich" Kindleber Straße 99b 99867 Gotha D +49.3621.33470 +49.3621.334740 http://www.bszhm.de/ sekretariat@bsz-hm.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen stellen die verschiedensten orthopädietechnischen Hilfsmittel her und passen sie den Bedürfnissen der Patienten an. Je nach Schwerpunkt fertigen sie vor allem künstliche Gliedmaßen (Prothesen), Konstruktionen zur Unterstützung von Rumpf, Armen und Beinen (Orthesen) sowie spezielle Bandagen oder Erzeugnisse der Rehatechnik wie Rollstühle oder Krankenbetten an. Sie beurteilen die Krankheitsbilder und beraten Patienten bei der Wahl des passenden Hilfsmittels, nehmen Maß, erstellen Konstruktionszeichnungen und Modelle. Dabei verarbeiten sie Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz, Gießharze oder Textilien maschinell und von Hand. Schließlich justieren sie die orthopädischen Hilfsmittel und erklären den Patienten die Bedienung oder Handhabung.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen versorgen Patienten mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln. Sie stellen z.B. künstliche Gliedmaßen, Schienen und Bandagen her oder montieren Gehhilfen und Rollstühle und passen sie an.

Mobil bleiben im Alltag

Damit Patienten trotz körperlicher Beeinträchtigung im Alltag zurechtkommen und dabei so mobil wie möglich sind, stellen Orthopädietechnik-Mechaniker/innen die unterschiedlichsten Hilfsmittel her. Im Schwerpunkt Prothetik sind dies vor allem Prothesen, im Schwerpunkt Individuelle Rehabilitationstechnik z.B. Rollstühle, Gehhilfen, Krankenbetten, Spezialanfertigungen für das Telefon oder für Bad und Toilette und im Schwerpunkt Individuelle Orthetik vorwiegend Orthesen, also gepolsterte Schienen und Stützvorrichtungen für Beine, Arme, Gelenke und den Rumpf. Hinzu kommen Bandagen und Hilfsmittel bei Darm- und Blasenstörungen (Stoma- und Inkontinenzversorgung) sowie zur Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitus).

Teamarbeit

Bevor sie individuelle orthopädietechnische Hilfsmittel auf Grundlage einer ärztlichen Verordnung anfertigen, beraten Orthopädietechnik-Mechaniker/innen die Patienten ausführlich. Außerdem suchen sie im interdisziplinären Team in enger Absprache mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen sowie Therapeuten und Therapeutinnen nach der bestmöglichen Lösung, um Veränderungen, Fehlbildungen und durch chirurgische Eingriffe bedingte Folgen am Bewegungsapparat der Patienten zu versorgen.

Für eine bessere Lebensqualität

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen übernehmen alle Aufgaben von der Konzeption des Hilfsmittels bis zu dessen individueller Anpassung. Sie nehmen an den Patienten Maß und zeichnen Entwürfe mithilfe von CAD-Systemen. Im Anschluss fertigen sie Positivmodelle aus Gips oder erstellen sie digital. Die Modelle werden so lange bearbeitet, bis sie die exakte Passform haben.

Anhand des Modells kann nun das Hilfsmittel hergestellt werden. Ein Stützkorsett aus Leder oder Kunststoff, Schienen aus Holz oder Metall - Orthopädietechnik-Mechaniker/innen arbeiten mit vielfältigen Materialien und setzen verschiedene Arbeitstechniken ein. Sie formen in der Werkstatt beispielsweise Metall, das für Schienen verwendet wird. Oder sie verformen Kunststoffe im thermoplastischen Verfahren, z.B. für Sitzschalen, und bearbeiten die Oberflächen mit chemischen Lösungen und Polierwerkzeugen. Bei der Arbeit mit Harzen und flüssigen Härtern achten die Fachkräfte sorgfältig auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. Wenn sie orthopädische Hilfsmittel wie Schuheinlagen oder Prothesen mithilfe des 3-D-Drucks herstellen, scannen sie z.B. die Füße des Kunden und schicken die Daten anschließend an den 3-D-Drucker, der eine maßgeschneiderte Fußeinlage anfertigt.

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen kennen sich auch mit Elektronik, Pneumatik und Hydraulik aus, denn moderne Prothesen sind häufig elektronisch gesteuert. Beispielsweise fügen sie elektronische Bauteile und biomechanische Technik in Prothesen und Orthesen ein. Um die Hilfsmittel bequem und funktional zu gestalten, polstern sie diese mit Textilien und Leder. Grundsätzlich bestimmen die Hilfsmittel oftmals lange Lebensabschnitte der Patienten und spielen für den Erfolg der sich ggf. anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen bzw. für die Lebensqualität eine entscheidende Rolle.

Technik mit Gefühl

Nach der Fertigstellung der Prothesen oder Orthesen führen sie Anproben bzw. Passformkontrollen durch; auch Rehabilitations- oder Therapiesysteme passen sie patientengerecht an. Orthopädietechnik-Mechaniker/innen erläutern Patienten und Angehörigen das Behandlungskonzept und weisen sie in den Gebrauch und die Pflege der Hilfsmittel ein.

Unter Umständen müssen sie die Hilfsmittel im Laufe der Jahre immer wieder bearbeiten, z.B. wenn Verschleißerscheinungen auftreten oder sich der Gesundheitszustand des Patienten ändert. Darüber hinaus führen sie Instandhaltungsarbeiten an Rollstühlen, Liftern und Betten durch.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kunden und Patienten situationsgerecht empfangen, betreuen und beraten, Kundenaufträge entgegennehmen

  • ärztliche Anordnungen beachten, Krankheitsbilder beurteilen, mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen sowie Therapeuten und Therapeutinnen zusammenarbeiten

  • orthopädietechnisches Maßnehmen am Patienten: Deformitäten, Fehlbildungen und Amputationsstümpfe digital und manuell messen, analysieren und abformen

  • Maßskizzen erstellen und von Hand oder computergestützt Modelle anfertigen, Materialien bzw. orthopädietechnische Hilfsmittel auswählen

  • je nach Schwerpunkt orthopädietechnische Hilfsmittel durch maschinelle und manuelle Bearbeitungstechniken unter Berücksichtigung der individuellen Patientenbedürfnisse herstellen, aufbauen bzw. anpassen, z.B.:

    • Maße auf Werkstücke aus unterschiedlichen Materialien wie Metall, Kunststoff, Holz, Leder und Textilien übertragen

    • spanende Bearbeitungstechniken bei der Metall-, Kunststoff- und Holzbearbeitung anwenden

    • Kunststoffe thermoplastisch verformen und laminieren

    • Bauteile fügen, z.B. Nietverbindungen herstellen oder Leder, Kunststoffe und textile Materialien zusammennähen

    • vorgefertigte Bauteile (Baukastensystem) individuell anpassen

    • konfektionierte oder individuelle Hilfsmittel anpassen, z.B. Bandagen, Bruchbänder oder Mieder

    • Prothesen und Orthesen aufbauen und montieren

    • insbesondere mechanische, hydraulische und elektronisch gesteuerte künstliche Gelenke installieren und justieren

    • Bauteile polstern, füttern und beziehen, z.B. mit Stoffen oder Leder

    • orthopädische Fußeinlagen herstellen

    • Prothesen oder Orthesen kosmetisch gestalten

    • Rollstühle individuell anpassen

    • Steh-, Mobilitäts-, Lagerungs- und Bettungshilfen montieren

    • Hilfsmittel für Bad und Toilette installieren und warten

  • Prothesen, Orthesen und rehabilitationstechnische Geräte instand halten

  • Anproben beim Patienten durchführen und das Hilfsmittel ggf. optimieren

  • Patienten und Angehörige in die Handhabung, Wirkungsweise und Pflege der orthopädietechnischen Hilfsmittel einweisen

  • Ärzte und Ärztinnen, Pflegepersonal sowie Therapeuten und Therapeutinnen im Hinblick auf die Versorgung mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln beraten

  • Artikel der Sanitäts-, Medizin- und medizinischen Rehabilitationstechnik verkaufen

  • Werkzeuge, Geräte und Maschinen reinigen und instand halten

Verdienst/Einkommen

Aussagen zu den Verdienstmöglichkeiten bei dieser beruflichen Tätigkeit können nicht getroffen werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Orthopädietechnik-Mechaniker/in

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Bandagist/Bandagistin

    (Ausbildungsberuf von 1934 bis 1996)

  • Orthopädiemechaniker/Orthopädiemechanikerin

    (Ausbildungsberuf von 1934 bis 1996)

  • Orthopädiemechaniker und Bandagist/Orthopädiemechanikerin und Bandagistin

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2013)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Orthopädist/in

Österreich

  • Orthopädietechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Orthopaedic technician (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne orthopédiste

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Verkaufsräumen von Sanitätshäusern

  • in Krankenhäusern

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen arbeiten sowohl mit technischen Geräten als auch mit Handwerkzeugen. Entwürfe und Modelle erstellen sie am Computer mithilfe von CAD- und CNC-Programmen. Dabei tragen sie je nach Tätigkeit z.B. Gehör- und Atemschutz, Schutzbrille und Schutzhandschuhe, um sich vor Maschinenlärm, der Entstehung von Dämpfen z.B. bei der Verarbeitung von Klebstoffen oder Metallstaub bei der Metallverarbeitung zu schützen. In den Verkaufsräumen, ggf. auch im Außendienst, beraten und bedienen sie Kunden und erklären ihnen z.B. die Handhabung einer Prothese.

Da viele orthopädietechnische Hilfsmittel nach Maß gefertigt und individuell angepasst werden müssen, arbeiten Orthopädietechnik-Mechaniker/innen sorgfältig und genau. Der Umgang mit kranken Menschen und Menschen mit Behinderungen erfordert Kommunikationsgeschick, Einfühlungsvermögen und Geduld.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Schleif-, Näh- oder Klebmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Prothesen mit Maßband, Messschieber oder Winkelmesser nachmessen)

  • Bildschirmarbeit (Entwürfe und Modelle mithilfe von Computern erstellen, z.B. mit CAD- und CNC-Systemen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (Atemschutz, Gummihandschuhe, Gehörschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. in Sanitätshäusern Patienten und Kunden beraten)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Klebstoffdämpfe, Metallstaub)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Härter, Klebstoffe, Harze oder Kunststoffe verarbeiten)

  • enger Körperkontakt mit Menschen (z.B. Korsetts und Kompressionsstrümpfe an Patienten anpassen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Prothesen millimetergenau anpassen)

  • Umgang mit kranken und verletzten Menschen

  • Umgang mit Menschen mit Behinderungen

  • Kundenkontakt (Patienten in die Bedienung oder Handhabung von Hilfsmitteln einweisen)

  • Verantwortung für Personen (z.B. Verantwortung für den Behandlungserfolg durch passgenaues Herstellen von Passteilen für Hände aus Kunststoff übernehmen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Prothesen und künstliche Gelenke, Orthesen, Rollstühle, Gehhilfen, Krankenbetten, Spezialanfertigungen für Bad und Toilette, Korsetts, Stützmieder, medizinische Kompressionsstrümpfe und -bandagen, Stoma- und Inkontinenzversorgung, Lagerungs- und Bettungshilfen

Werkstoffe und Bauteile, z.B.: Metall, Kunststoff, Holz, Gießharze, Textilien, Leder, Gips, Schäfte, Knie-Waden-Passteile, elektronische und biomechanische Bauteile (z.B. für künstliche Gelenke)

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Nähmaschinen, Schneid-, Säge-, Bohr- und Schleifgeräte, Schweiß- und Klebegeräte, Diagnoseschäfte, Scheren, Stanzwerkzeuge, Winkelmesser, ggf. 3-D-Drucker

Unterlagen, z.B.: ärztliche Verordnungen, Entwurfszeichnungen, technische Normen, Sicherheitsvorschriften, CAD- und CNC-Programme, 3-D-Modellierprogramme

Arbeitsbereiche/Branchen

Orthopädietechnik-Mechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in Orthopädietechnik- und Rehawerkstätten

  • in Sanitätshäusern

Branchen im Einzelnen

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von orthopädischen Erzeugnissen, z.B. Prothesen, Gehhilfen

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln, z.B. Sanitätshäuser

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g.

  • Zweiräder

    • Herstellung von Fahrrädern sowie von Behindertenfahrzeugen, z.B. Rollstühle

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Orthopädietechnik, Spanende Metallverformung, Kunststoffverarbeitung, CAD).

Darüber hinaus kann sich der Trend, mobile Exoskelette für bewegungseingeschränkte Menschen einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Orthopädietechnik-Mechaniker/innen entwickeln. Die Verwendung smarter Handprothesen bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Orthopädietechnikermeister/in oder Orthopädieschuhmachermeister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Orthopädie-, Rehatechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Smarte Handprothesen

Mittlerweile sind Handprothesen am Markt, die Anwender/innen intuitiv in Echtzeit steuern können: Ausgerüstet sind diese smarten Prothesen mit Elektroden, die Muskelsignale des Unterarms aufnehmen und messen. Selbstlernende Algorithmen erkennen daraus Muster, die charakteristisch für einzelne Handbewegungen sind, und wandeln diese in Bewegungsabläufe der Prothese um. Fach- und Führungskräfte aus Orthopädie, Medizintechnik und Rehabilitation werden sich mit entsprechender Weiterbildung auf diese neue Technologie vorbereiten.

Mobile Exoskelette und Reha-Robotik

Exoskelette - damit ist hier eine Art Roboteranzüge für bewegungseingeschränkte Menschen z.B. nach einem Schlaganfall gemeint - sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungsqualität der Patienten messen und auswerten. Um die Motorik der Patienten zu stärken und deren Autonomie zu fördern, soll der Sensoranzug auch Muskeln mobilisieren und Nerven stimulieren. In Teilbereichen, etwa bei Armlähmungen, kann als Therapie z.B. roboterassistiertes Armtraining eingesetzt werden, bei dem der Roboter erkennt, wann die Betroffenen Bewegungen selbst ausführen können und bei welchen Teilen der Bewegung sie technische Unterstützung durch den Roboter benötigen. Für Fachkräfte aus Orthopädie, Rehabilitation und Medizintechnik eröffnen sich hier neue Tätigkeitsbereiche in der Mensch-Roboter-Interaktion.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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