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Ausbildungsberuf
Industriemeister/in - Medizintechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik steuern in der medizintechnischen Fertigung die Arbeitsprozesse und überwachen Produktionsabläufe. Sie stellen die Qualität der Produkte sicher und sind neben kaufmännischen Aufgaben auch für die Personalführung und -entwicklung und betriebliche Ausbildung zuständig.

Die Weiterbildung im Überblick

Industriemeister/in der Fachrichtung Medizintechnik ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung ist durch Rechtsvorschriften der Industrie- und Handelskammern geregelt.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Weiterbildung und Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik finden Beschäftigung in medizintechnischen Fertigungsbetrieben.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Medizintechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Industriemeisterprüfung sind in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, z.B. als Werkzeugmechaniker/in, Einsatzgebiet Instrumententechnik, oder Chirurgiemechaniker/in, sowie entsprechende Berufspraxis und der Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens fünfjährigen einschlägigen Berufspraxis zur Industriemeisterprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Industriemeister/zur Industriemeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Industriemeisterprüfung sind u.a. Kalkulationsverfahren anzuwenden oder es ist eine Betriebsabrechnung zu erstellen.

Um im späteren Berufsalltag Kosten zu kalkulieren und Zeitpläne oder Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Wirtschaft/Recht:

Um den Prüfungsbereich "Betriebswirtschaftliches Handeln" der Industriemeisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse in diesem Bereich gefragt.

Im Berufsleben benötigen Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik Kenntnisse über ökonomische Handlungsprinzipien, um betriebliche Abläufe nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu planen und zu beurteilen.

Technik:

Im Handlungsbereich "Technik" stehen die Betriebs-, Fertigungs- und Montagetechnik im Mittelpunkt. Eine Affinität zu technischen Themen ist daher unerlässlich.

Im Berufsleben benötigt man technische Kenntnisse, um beispielsweise Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten planen sowie Anlagen und Einrichtungen in Betrieb nehmen zu können.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

Voraussetzung für das Absolvieren der Industriemeisterprüfung ist der Erwerb von berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern können deshalb von Vorteil sein.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Handlungsspezifische Qualifikationen:

    • Handlungsbereich Technik, z.B.: Betriebstechnik, Fertigungstechnik, Montagetechnik

    • Handlungsbereich Organisation, z.B.: betriebliches Kostenwesen, Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz

    • Handlungsbereich Führung und Personal, z.B.: Personalführung, Personalentwicklung, Qualitätsmanagement

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:

    • rechtsbewusstes Handeln, z.B.: Arbeits- und Sozialrecht, Arbeitsschutz, Umweltrecht, Wirtschaftsrecht, Datenschutz

    • betriebswirtschaftliches Handeln, z.B.: ökonomische Handlungsprinzipien, Grundsätze betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation, Organisationsentwicklung, Kostenrechnung, Kalkulation

    • Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung, z.B.: Erfassen, Analysieren und Aufbereiten von Prozess- und Produktionsdaten, Planungstechniken und Analysemethoden, Präsentationstechniken, Projektmanagement

    • Zusammenarbeit im Betrieb, z.B.: Sozialverhalten der Menschen, Gruppenverhalten, Arbeitsplatzorganisation und soziale Maßnahmen, Führungsgrundsätze, Führungstechniken und Führungsverhalten

    • Naturwissenschaft und Technik, z.B.: Auswirkungen naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten auf Materialien, Maschinen und Prozesse sowie auf Mensch und Umwelt, Verwenden unterschiedlicher Energieformen, Statistik

  • Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Informationen zu den Kosten einzelner Bildungsangebote:

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Teilzeit: 2 Jahre

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Medizintechnik

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Bildungszentren von Industrie- und Handelskammern und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik planen und koordinieren Arbeitsabläufe. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie stellen sicher, dass medizintechnische Produkte den Vorgaben entsprechen, fachgerecht kalibriert und funktionstüchtig sind. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren Arbeitsleistung und Kostenentwicklung in ihrem Verantwortungsbereich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Bereich Planung und Steuerung der Produktion

  • den Ablauf der Produktion von medizintechnischen Produkten, z.B. von chirurgischen Instrumenten, Lasern, Herzschrittmachern, Ultraschallgeräten oder Implantaten, planen, steuern und kontrollieren, Prozessdaten dokumentieren

  • Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit mit zu- und nacharbeitenden Abteilungen sowie mit der Betriebsleitung und anderen betrieblichen Stellen abstimmen

  • den Einsatz der Mitarbeiter/innen und Betriebsmittel sowie die rechtzeitige Bereitstellung z.B. von Werkstoffen, Bauteilen oder Verpackungsmaterialien planen

  • im Rahmen der Qualitätssicherung fertige Erzeugnisse, Halberzeugnisse sowie Hilfsmittel auf ihre Übereinstimmung mit betrieblichen, gesetzlichen und vertraglich festgelegten Qualitäts- und Sicherheitsnormen prüfen

  • die Einrichtung und die Reinigung von Produktionsanlagen beaufsichtigen, die Energieversorgung im Betrieb sicherstellen

  • Wartungs- und Reparaturmaßnahmen beispielsweise an Produktionsanlagen veranlassen und überwachen

  • bei der Einführung neuer Maschinen, Fertigungsanlagen, Materialien, Arbeitsverfahren und Hilfsmittel mitarbeiten; Vorschläge für neue technische Konzepte und Verfahrensoptimierung erarbeiten

  • auf die Einhaltung von Vorschriften und Bestimmungen zu Hygiene, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz achten

  • Maßnahmen zur fachgerechten Lagerung von Werk- und Hilfsstoffen sowie von medizintechnischen Produkten hinsichtlich Materialbeständigkeit und Hygienevorschriften veranlassen

  • fachlich besonders anspruchsvolle Aufgaben selbst ausführen

Bereich betriebswirtschaftliche Organisation

  • bei Planungs- und Entwicklungsaufgaben bezüglich der Betriebsmittelausstattung mitwirken, insbesondere im Hinblick auf rationelle Arbeitsabläufe und Qualitätssicherung

  • Arbeitsleistungen und die Einhaltung von Terminen überwachen

  • beeinflussbare Kosten im eigenen Verantwortungsbereich kontrollieren und ggf. optimieren

Bereich Personalführung bzw. -entwicklung

  • am betrieblichen Teil der Berufsausbildung mitwirken, z.B. Ausbildungspläne erstellen, Arbeitsgänge vorführen, Lehrgespräche führen, Auszubildende beurteilen

  • die effektive Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen organisieren und überwachen, Mitarbeiter/innen bei neuen oder schwierigen Arbeitsgängen anleiten, die Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter/innen fördern

  • Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anregen und veranlassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.836 bis € 4.166

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten und Produktionshallen

  • in Lagerräumen

  • in Büroräumen

  • in Betriebslaboratorien

Arbeitssituation

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik übernehmen Leitungsaufgaben in der Herstellung und Qualitätssicherung von medizintechnischen Produkten. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung von Mitarbeitern auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Die kaufmännischen und planenden Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik übernehmen auch praktische Aufgaben. Die Montage und Instandhaltung medizintechnischer Instrumente und Geräte erfordern Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und handwerkliches Geschick, die Fehlersuche und -beseitigung technisches Verständnis.

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik überwachen die Betriebszustände der Produktionseinrichtungen und steuern die Arbeitsprozesse. In den Produktionshallen herrscht Maschinenlärm und Metallstäube liegen in der Luft. Bei einigen Arbeiten tragen die Industriemeister/innen deshalb Schutzkleidung, z.B. Gehör-, Atemschutz oder Schutzbrille. Sie sind in Büroräumen tätig, in Fertigungshallen und in Betriebslabors. Schichtarbeit ist üblich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Aufgaben an Mitarbeiter/innen entsprechend ihrer Qualifikation und Leistungsfähigkeit übertragen, Fachkräfte anleiten und motivieren, Auszubildende unterweisen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. fachlich anspruchsvolle kleine Bauteile bearbeiten)

  • Kundenkontakt (Kunden mit spezifischen Anforderungen an medizintechnische Geräte und Instrumente beraten)

  • Arbeit im Gehen und Stehen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte und konventionelle Werkzeugmaschinen, Bohr-, Fräs-, Schleif- und Poliermaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Maschinen und Anlagen rüsten und einstellen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille und Gehörschutz bei Arbeiten an Schleif- oder Fräsmaschinen)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. um Arbeitspläne zu erstellen oder Materialbestellungen durchzuführen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. feine Metallstäube bei der Produktion)

  • Arbeit unter Lärm (Maschinenlärm in der Produktionshalle)

  • Bildschirmarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Skalpelle, Implantate, Diagnosegeräte, Herzschrittmacher, Infusionspumpen, Beatmungsgeräte

Maschinen und (Prüf-)Geräte, z.B.: computergesteuerte Werkzeugmaschinen, Bohr-, Fräs-, Schleif- und Poliermaschinen, Mikroskope, 3-D-Messanlagen

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Edelstahl, Titan, Tantal, Kühl- und Schmierstoffe

Unterlagen, z.B.: technische Zeichnungen und Normen, Arbeitspläne und Stücklisten, Qualitätsaufzeichnungen, Arbeitsschutzbestimmungen, Sicherheitsrichtlinien, Schichtpläne

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik finden Beschäftigung in medizintechnischen Fertigungsbetrieben.

Branchen im Einzelnen

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Chirurgieinstrumente, optische Geräte, Endoskope, Laser

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

    • Herstellung von orthopädischen Erzeugnissen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Medizintechnik, Elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Feinwerktechnik, Fertigungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, z.B. künstliche Blutgefäße mit dem 3-D-Drucker herzustellen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Industriemeister/innen der Fachrichtung Medizintechnik entwickeln. Mobile Exoskelette für bewegungseingeschränkte Menschen sowie smarte Handprothesen bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Medizinische Technik oder Pharmatechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Soft Robotik in der Medizin

Im Gegensatz zu den starren Materialien und Bewegungsabläufen normaler Roboter, ahmen weiche Roboter organische menschliche und tierische Strukturen nach. Sie bestehen aus weichen Materialien, wie z.B. Gummi oder Silikon, und sind dadurch flexibel. Forscherteams konnten bereits biologisch abbaubare künstliche Muskeln erzeugen, die sich ausdehnen und zusammenziehen. Im medizintechnischen Bereich kann Soft Robotik beispielsweise dafür eingesetzt werden, Medikamente präzise zu verabreichen oder minimalinvasive Eingriffe vorzunehmen. Auch weiche Serviceroboter in der Pflege sind denkbar, die Menschen im Alltag unterstützen. Im Bereich der Rehabilitation kann Soft Robotik z.B. für flexible Prothesen eingesetzt werden. Fachkräfte aus den Bereichen Medizintechnik, Pflege und Rehabilitation werden sich mit diesem Trend auseinandersetzen.

Smarte Handprothesen

Mittlerweile sind Handprothesen am Markt, die Anwender/innen intuitiv in Echtzeit steuern können: Ausgerüstet sind diese smarten Prothesen mit Elektroden, die Muskelsignale des Unterarms aufnehmen und messen. Selbstlernende Algorithmen erkennen daraus Muster, die charakteristisch für einzelne Handbewegungen sind, und wandeln diese in Bewegungsabläufe der Prothese um. Fach- und Führungskräfte aus Orthopädie, Medizintechnik und Rehabilitation werden sich mit entsprechender Weiterbildung auf diese neue Technologie vorbereiten.

3-D-Druck in der Medizin

Mit 3-D-Bioprintern werden z.B. bereits Organmodelle, Implantate, Prothesen, menschliche Haut, Blutgefäße oder Knorpelstrukturen u.a. für Ohren oder Nase hergestellt. Ärzte können damit Eingriffe simulieren, z.B. an Modellen von Patientenherzen, aber auch Patienten mit individuell angepassten Gelenkimplantaten versorgen. Erprobt werden auch winzige, 3-D-gedruckte Medizinroboter für die Radiologie und bildgeführte Chirurgie, die bei der Entnahme von Gewebeproben oder bei der Thermischen Tumorbehandlung assistieren könnten. Die neuen Medizinprodukte ermöglichen u.a. eine personalisierte Patientenversorgung und eine bessere Vorbereitung auf Operationen - dies könnte kürzere Operationszeiten sowie beschleunigte Heilungs- und Rehabilitationsprozesse bedeuten.

Mobile Exoskelette und Reha-Robotik

Exoskelette - damit ist hier eine Art Roboteranzüge für bewegungseingeschränkte Menschen z.B. nach einem Schlaganfall gemeint - sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungsqualität der Patienten messen und auswerten. Um die Motorik der Patienten zu stärken und deren Autonomie zu fördern, soll der Sensoranzug auch Muskeln mobilisieren und Nerven stimulieren. In Teilbereichen, etwa bei Armlähmungen, kann als Therapie z.B. roboterassistiertes Armtraining eingesetzt werden, bei dem der Roboter erkennt, wann die Betroffenen Bewegungen selbst ausführen können und bei welchen Teilen der Bewegung sie technische Unterstützung durch den Roboter benötigen. Für Fachkräfte aus Orthopädie, Rehabilitation und Medizintechnik eröffnen sich hier neue Tätigkeitsbereiche in der Mensch-Roboter-Interaktion.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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