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Ausbildungsberuf
Holzmechaniker/in-Herst. v. Bauelement.,Holzpackm. u. Rahmen

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen steuern und überwachen Produktionsanlagen, mit denen sie Holz und Holzwerkstoffe zu Treppen-, Fenster- und Türenteilen, zu Holzpackmitteln sowie zu Bilder- oder Spiegelrahmen bzw. -leisten verarbeiten.

Die Ausbildung im Überblick

Holzmechaniker/in der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen finden Beschäftigung

  • in Betrieben, die Holzbauteile und Ausbauelemente wie Fenster und Türen herstellen

  • bei Verpackungsmittelherstellern

  • in Betrieben der Leisten- und Rahmenindustrie

  • im Holzkonstruktionsbau

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Holzmechaniker/in der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 72 Ausbildungsanfänger/innen. 49 Prozent der zukünftigen Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 43 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . Jeweils vier Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen bzw. verfügten über die Hochschulreife . Acht Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn ein Berufsvorbereitungsjahr absolviert.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

In der Ausbildung lernt man z.B., Werkstoffmaße sowie den Materialbedarf und Materialkosten zu berechnen. Angehende Holzmechaniker/innen müssen deshalb über mathematische Kenntnisse verfügen und z.B. die Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung beherrschen.

Werken/Technik:

Handwerklich-technisches Geschick und Kenntnisse im technischen Zeichnen erleichtern das Bearbeiten der Materialien und das Anfertigen von Schablonen und Lehren.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Holzmechaniker/in der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • die Arten und Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen voneinander zu unterscheiden

  • wie man Holz, Holzwerk- und sonstige Werkstoffe auftragsbezogen auswählt und be- bzw. verarbeitet

  • wie handgeführte Maschinen einzurichten, zu bedienen und zu warten sind

  • pneumatische, hydraulische, elektrische und elektronische Steuer- und Regeleinrichtungen einzustellen und zu bedienen sowie zu justieren und zu überwachen

  • wie Einzelteile hergestellt werden und welche maschinellen Bearbeitungstechniken man dabei verwendet, z.B. Sägen, Hobeln, Bohren, Fräsen und Schleifen

  • wie man Einzelkomponenten zusammenfügt und Beschläge sowie Zubehör- und Zulieferteile einbaut und dabei programmierbare Maschinen und technische Einrichtungen einsetzt

  • Holzschutzmaßnahmen durchzuführen

  • wie Folien, Schichtstoffe und andere Beschichtungsstoffe zuzurichten und Trägermaterialien zu bekleben sind

  • wie man Fehler im Produktionsprozess erkennt und welche Maßnahmen man dagegen ergreift

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Bauelemente des Innenausbaus, Holzpackmittel bzw. Baukörper abschließende Bauelemente herstellen, Klein-, Einzel- bzw. Systemmöbel herstellen, raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus herstellen und montieren)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung die Zusatzqualifikation "Computergestütztes Konstruieren (CAD) und numerisch gesteuerte Fertigungstechnik (CNC-Technik) Holz" erworben werden kann. Diese sogenannte kodifizierte Zusatzqualifikation ermöglicht es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu bilden. Sie wird im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team

  • Einrichten, Sichern und Räumen von Arbeitsplätzen

  • Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen

  • Durchführen von Messungen, Herstellen und Anwenden von Schablonen und Lehren

  • Be- und Verarbeiten von Holz, Holzwerk- und sonstigen Werkstoffen

  • Herstellen, Vormontieren, Zusammenbauen und Demontieren von Teilen

  • Behandeln von Oberflächen

  • Erstellen und Anwenden von technischen Unterlagen

  • Kundenorientierung

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • einfache Produkte aus Holz herstellen

    • zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen

    • Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen

    • Kleinmöbel herstellen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Einzelmöbel herstellen

    • Systemmöbel herstellen

    • Einbaumöbel herstellen und montieren

    • raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus herstellen und montieren

Zwischenprüfung am Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Überwachen und Steuern von Produktionsprozessen

  • Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln oder Rahmen

  • Ausführen von Holzschutzarbeiten oder Herstellen von Oberflächen

  • Prüfen von Produkten

  • Verpacken, Lagern und Transportieren von Produkten

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauelemente des Innenausbaus herstellen

  • Baukörper abschließende Bauelemente herstellen

  • Holzpackmittel herstellen

  • einen Arbeitsauftrag aus dem eigenen betrieblichen Tätigkeitsfeld ausführen

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Holz verarbeitende Industrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 835 bis € 1.060

2. Ausbildungsjahr: € 920 bis € 1.111

3. Ausbildungsjahr: € 970 bis € 1.170

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Holzmechaniker/Holzmechanikerin - Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Holzwerkstoffe transportieren, Kreissäge bedienen, Holzschutzarbeiten durchführen

  • Umgebung: in Werkhallen bei Maschinenlärm, im Freien bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen

  • Kleidung: Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, schnittfeste Handschuhe, Gehör-, Atemschutz)

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. Einhalten von Maßen und Toleranzen beim Anfertigen von Holzbauteilen)

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Zusammenbauen von Holzbauteilen zu Bauelementen, beim Sägen, Hobeln oder Schleifen)

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. Erkennen von Produktmängeln bzw. Kontrollieren und Steuern von computergesteuerten Anlagen)

    • Technisches Verständnis und Umsicht (z.B. im Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. holzverarbeitende Industriebetriebe): Werkhallen, Holzplätze, Holzlager

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen fertigen Fenster, Türen, Treppen und andere am Bau benötigte Bauelemente aus Holz, Transportverpackungen und Packmittel sowie Leisten und Rahmen aus Holz an. Dazu bereiten sie Hölzer und Holzwerkstoffe vor, verarbeiten Furniere und Verbundplatten, aber auch Kunststoffe mit computergesteuerten Maschinen und Anlagen und behandeln bzw. bekleben die Oberflächen. Die Einzelteile fügen sie z.B. mit Nägeln, Klammern, Schrauben, Dübeln oder Leim zusammen und bringen Federn, Dübel, Zapfen, Beschläge und Scharniere an. Sie prüfen die Bauelemente auf Funktionsfähigkeit und verpacken und lagern die Produkte fachgerecht.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen steuern und überwachen Produktionsanlagen, mit denen sie Holz und Holzwerkstoffe zu Treppen-, Fenster- und Türenteilen, zu Holzpackmitteln sowie zu Bilder- oder Spiegelrahmen bzw. -leisten verarbeiten.

Vorbereitung und Herstellung

Bevor Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen Fensterrahmen, Sockelleisten, Treppenstufen oder Holzpaletten fertigen, müssen die Materialien vorbereitet werden: die gelieferten Hölzer - Holzplatten, Schnitthölzer oder Kunststofffolien - müssen hinsichtlich Qualität und Beschaffenheit sortiert, entsprechend gelagert und die Holzwerkstoffe durch Stapelung oder Kammer- bzw. Presstrocknung getrocknet werden, bis sie die passende Restfeuchte enthalten. Auch fertigen die Holzmechaniker/innen Schablonen, Lehren und Vorrichtungen an und stellen Profile her.

Sie richten CNC-gesteuerte Maschinen ein und bearbeiten damit die Materialien: Schnittholz und Kunststoffteile werden millimetergenau abgelängt und zugesägt, die Kanten und Ecken gehobelt und Falze, Grate und Nuten eingefräst. Die Maschinen und Anlagen pflegen und warten sie auch und führen kleinere Reparaturen selbst durch.

Oberflächenbehandlung und Zusammenbau

Sind die Bauteile zusammengesetzt, behandeln Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen die Oberflächen: Um Strukturen und Profile zu erzielen, putzen, fräsen oder schleifen sie diese; für spezielle Effekte kommen Methoden wie Bleichen, Beizen, Spachteln, Wachsen oder Ölen zum Einsatz. Holzschutzlasuren und Lacke bringen sie von Hand oder mit Maschinen auf die Oberflächen auf. Sollen die Oberflächen foliert werden, richten sie diese passgenau zu und bekleben damit die Trägermaterialien. Beim Aufbringen von Echtholz- oder Kunststofffurnieren auf die zugeschnittenen Elemente arbeiten die Holzmechaniker/innen mit hydraulischen Pressen oder, wenn Strukturen erzielt werden sollen, mit Membranpressen. Während des gesamten Herstellungsprozesses müssen die Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden.

Im nächsten Schritt montieren sie die Bauteile zu einem Gesamtkorpus. Auf Grundlage der von ihnen erstellten Entwürfe und Pläne schrauben, nageln, klammen, leimen oder schweißen sie die Einzelteile zusammen, bringen Verbindungen wie Scharniere, Winkel und Aufhängevorrichtungen an oder versehen sie mit Federn, Zapfen oder Dübeln. Bei Bedarf bauen sie Beschläge sowie Zubehör- und Zulieferteile an und führen vorbeugende Holzschutzmaßnahmen, z.B. Versiegelungen, durch. Packmittel, etwa Transportkisten, polstern sie aus oder stellen wasserdichte Innenverpackungen her, um die Transportware vor Beschädigungen zu schützen.

Qualitätsprüfung und Lagerung

Um eine gleichbleibend hohe Qualität der Produkte sicherzustellen, prüfen die Holzmechaniker/innen vor jedem Arbeitsschritt die Bauteile auf Güte und Maßgenauigkeit und unterziehen die zusammengestellten Produkte einer abschließenden Funktionsprüfung. Wenn sie Mängel feststellen, dokumentieren sie diese und sorgen dafür, dass sie behoben werden.

Zu den Aufgaben der Holzmechaniker/innen gehört es auch, die Produkte zu kennzeichnen, zu verpacken, zu lagern und für den Versand bzw. die Auslieferung vorzubereiten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Herstellung von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen vorbereiten

    • gelieferte Holzwerkstoffe (z.B. Holzspan-, Sperrholz- und Holzfaserplatten), Schnitthölzer, Profilhölzer und Kunststoffe (z.B. Kunststoffplatten und -folien) sortieren und lagern

    • Hölzer entweder in Trocknungskammern oder durch entsprechendes Lagern trocknen, vor Verwendung Holzfeuchte bestimmen

    • Schablonen, Lehren und Vorrichtungen anfertigen

    • Profile herstellen

  • Bauteile für Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen maschinell herstellen

    • (CNC-)Maschinen einrichten, Daten eingeben und Steuereinrichtungen bedienen

    • Schnittholz und Kunststoffe nach Skizzen und technischen Zeichnungen ablängen und zusägen

    • Flächen und Kanten der Holzbauteile hobeln

    • Holzbauteile fräsen, um Profile und Verbindungsformen herzustellen, z.B. Falze, Nuten oder Grate

    • Kunststofffolien auf Maß schneiden, Leim maschinell auf Folienträger aufbringen und fertig verleimte Folienplatten in Presswerken zusammenpressen

  • Oberflächen von Holzbauteilen behandeln und veredeln

    • Oberflächen behandeln, durch Bürsten, Brennen und Laugen, durch Ölen und Heißwachsen oder durch Räuchern und Antikbeizen

    • Holzschutzmittel und -lasuren maschinell oder von Hand aufbringen

    • Oberflächen maschinell oder manuell lackieren

    • Beschichtungsstoffe, z.B. Folien, zurichten und Trägermaterialien damit bekleben

    • Holzbauteile in Trockenkammern mit verschiedenen Trocknungstechniken trocknen

  • Holzbauteile zu Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen montieren

    • technische Zeichnungen und Entwürfe für die geforderten Bauteile erstellen

    • Verbindungen anbringen, z.B. Scharniere, Winkel und Aufhängevorrichtungen

    • Einzelteile durch Schrauben, Nageln, Klammern, Kleben oder Holzschweißen zu einem Gesamtkorpus verbinden, z.B. zu Fenstern, Holzcontainern, Leisten oder Rahmen

    • Konstruktions- und Verbindungsbeschläge anbringen, z.B. Federn, Zapfen und Dübel

    • vorbeugende Holzschutzmaßnahmen durchführen, ggf. chemische Holzschutzmittel einsetzen

    • Packmittel auspolstern, wasserdichte Innenverpackungen herstellen

    • ggf. Glasscheiben in Bilderrahmen einsetzen, fixieren und abdichten

  • Bauelemente prüfen

    • Bauteile auf Güte und Maßgenauigkeit prüfen

    • Funktionsprüfungen durchführen

    • Mängel dokumentieren und Maßnahmen zur Behebung einleiten

  • Maschinen zur Holzbe- und -verarbeitung pflegen und warten, kleinere Reparaturen durchführen

  • Produkte kennzeichnen, verpacken und lagern sowie kommissionieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 18,72 bis € 20,22

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Holzmechaniker/in-Herst. v. Bauelement.,Holzpackm. u. Rahmen

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Holzfacharbeiter/Holzfacharbeiterin Spezialisierungsrichtung Holzerzeugnisse

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1986)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen

    (Ausbildungsberuf von 2006 bis 2015)

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Bauzubehörindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 2006)

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Holzpackmittel- und Palettenindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 2006)

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Leisten- und Rahmenindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1974 bis 2006)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Wood mechanic (m/f) specialising in the production of construction elements, wooden packing materials and frames

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne du bois avec spécialisation Fabrication d’éléments de construction, d’emballages en bois et de cadres

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen arbeiten in erster Linie

  • in Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Lagerhallen oder Trocknungsräumen

  • im Freien

Arbeitssituation

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen arbeiten viel mit Maschinen, z.B. mit computergesteuerten Fräsmaschinen und hydraulischen Pressen. Aber auch Handwerkzeuge wie Bohrer und Hobel kommen zum Einsatz. Um sich vor Verletzungen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, schnittfeste Handschuhe und Gehörschutz. In den Werkhallen ist es durch laufende Maschinen laut. Holzstaub sowie Gerüche und Dämpfe von Klebstoffen, Holzschutz- und Beizmitteln liegen in der Luft. Bei der Lagerung und Sortierung von Hölzern auf den Holzlagerplätzen im Freien sind die Holzmechaniker/innen der Witterung ausgesetzt. Konzentration ist beim Erstellen technischer Zeichnungen am Computer gefragt.

Auch wenn Förderanlagen und andere Transportgeräte die Arbeit wesentlich erleichtern, ist die Arbeit körperlich anstrengend, wenn beispielsweise schwere Holzteile gehoben werden müssen. Um Arbeitsergebnisse zu erzielen, die den Ansprüchen der Qualitätskontrolle genügen, sind eine sorgfältige und aufmerksame Arbeitsweise sowie eine gute Beobachtungsgabe erforderlich. Beim Arbeiten mit Holzbearbeitungsmaschinen ist technisches Verständnis und Umsicht nötig, um Unfälle zu vermeiden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Pressen, Sägemaschinen, Abrichte- und Tischfräsen, Hobelmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Scharniere oder Winkel anbringen, Holzbauteile verpacken)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Arbeitshandschuhe, Gehör- und Atemschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit im Freien (z.B. am Holzlagerplatz)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Beiz- und Holzschutzmitteln, Holzstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Unfallgefahr (z.B. beim Umgang mit Kreissägen und Fräsmaschinen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Holzbauteile anheben, verpacken oder transportieren)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Holzcontainer, Rahmen, Fenster, Türen, Treppen

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Hölzer, Kunststoffe, Dichtmittel, Schichtstoffe, Klebstoffe, Beize, Wachse, Lacke, Holzschutzmittel

Maschinen, Geräte und Hilfsmittel, z.B.: Fräsmaschinen, CNC-Maschinen, Kreissägen, hydraulische Pressen, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Gabelstapler

Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Schraubendreher, Hämmer, Zwingen, Winkelmessgeräte, Wasserwaagen, Schrauben, Beschläge

Unterlagen, z.B.: technische Zeichnungen, Stücklisten, Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen finden Beschäftigung

  • in Betrieben, die Holzbauteile und Ausbauelemente wie Fenster und Türen herstellen

  • bei Verpackungsmittelherstellern

  • in Betrieben der Leisten- und Rahmenindustrie

  • im Holzkonstruktionsbau

Branchen im Einzelnen

  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren

    • Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen, Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz, z.B. Fenster, Türen und Treppen, Fertighausteile, Holzbauteile für Schiffe

    • Herstellung von Verpackungsmitteln, Lagerbehältern und Ladungsträgern aus Holz, z.B. Holzkisten, Exportverpackungen

    • Herstellung von Holzwaren a. n. g., Kork-, Flecht- und Korbwaren (ohne Möbel), z.B. Leisten- und Rahmenhersteller

  • Hochbau, Beton- u. Stahlbetonb., Feuerungs- u. Schornst.bau

    • Errichtung von Fertigteilbauten, z.B. Holzkonstruktionsbau

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Holzbe- und -verarbeitung, Fenster-, Türen- und Treppenbau oder Verpackungsmittelherstellung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Holzverarbeitung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Bauelementen, Holzpackmitteln und Rahmen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in im Bereich Holz oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Holztechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Holztechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck in der Holzverarbeitung

Bislang wurde die Technik des 3-D-Drucks vor allem im Bereich der Metall- und Kunststoffverarbeitung eingesetzt. Inzwischen erweitern sich die Anwendungsmöglichkeiten: Künftig sollen mittels additiver Fertigung (3-D-Druck) auch Kleinmöbel oder individuelle Bauteile auf Holzwerkstoffbasis gefertigt werden. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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