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Ausbildungsberuf
Holzmechaniker/in-Herstellen v. Möbeln u. Innenausbauteilen

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen steuern und überwachen Produktionsanlagen, mit denen sie Holz und Holzwerkstoffe z.B. zu Möbeln oder Ladeneinrichtungen verarbeiten.

Die Ausbildung im Überblick

Holzmechaniker/in der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen finden Beschäftigung

  • bei Möbelherstellern

  • in Betrieben, in denen Innenausstattungen aus Holz z.B. für Läden hergestellt werden

  • in Raumausstatterbetrieben

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Holzmechaniker/in der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 354 Ausbildungsanfänger/innen. 51 Prozent der zukünftigen Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 25 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 20 Prozent verfügten über die Hochschulreife , zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. Sieben Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn ein Berufsgrundbildungsjahr , fünf Prozent eine Berufsfachschule absolviert.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

In der Ausbildung lernt man z.B., Werkstoffmaße sowie Materialbedarf und Materialkosten zu berechnen. Angehende Holzmechaniker/innen müssen deshalb über mathematische Kenntnisse verfügen und z.B. die Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung beherrschen.

Werken/Technik:

Handwerklich-technisches Geschick und Kenntnisse im technischen Zeichnen erleichtern das Bearbeiten der Materialien und das Anfertigen von Schablonen und Lehren.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Holzmechaniker/in der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • die Arten und Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen voneinander zu unterscheiden

  • wie man Holz, Holzwerk- und sonstige Werkstoffe auftragsbezogen auswählt und be- bzw. verarbeitet

  • wie handgeführte Maschinen einzurichten, zu bedienen und zu warten sind

  • pneumatische, hydraulische, elektrische und elektronische Steuer- und Regeleinrichtungen einzustellen und zu bedienen sowie zu justieren und zu überwachen

  • wie Einzelteile hergestellt werden und welche maschinellen Bearbeitungstechniken man dabei verwendet, z.B. Sägen, Hobeln, Bohren, Fräsen und Schleifen

  • wie man Einzelkomponenten zusammenfügt und Beschläge sowie Zubehör- und Zulieferteile einbaut und dabei programmierbare Maschinen und technische Einrichtungen einsetzt

  • wie man Oberflächenbehandlungstechniken anwendet, insbesondere Flächen farblich behandelt

  • wie Folien, Schichtstoffe und andere Beschichtungsstoffe zuzurichten und Trägermaterialien zu bekleben sind

  • wie man Fehler im Produktionsprozess erkennt und welche Maßnahmen man dagegen ergreift

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Bauelemente des Innenausbaus bzw. Baukörper abschließende Bauelemente herstellen, Möbel industriell fertigen, Einbaumöbel sowie raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus herstellen und montieren)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung die Zusatzqualifikation "Computergestütztes Konstruieren (CAD) und numerisch gesteuerte Fertigungstechnik (CNC-Technik) Holz" erworben werden kann. Diese sogenannte kodifizierte Zusatzqualifikation ermöglicht es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu bilden. Sie wird im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Arbeiten im Team

  • Einrichten, Sichern und Räumen von Arbeitsplätzen

  • Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen

  • Durchführen von Messungen, Herstellen und Anwenden von Schablonen und Lehren

  • Be- und Verarbeiten von Holz, Holzwerk- und sonstigen Werkstoffen

  • Herstellen, Vormontieren, Zusammenbauen und Demontieren von Teilen

  • Behandeln von Oberflächen

  • Erstellen und Anwenden von technischen Unterlagen

  • Kundenorientierung

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • einfache Produkte aus Holz herstellen

    • zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen

    • Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen

    • Kleinmöbel herstellen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Einzelmöbel herstellen

    • Systemmöbel herstellen

    • Einbaumöbel herstellen und montieren

    • raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus herstellen und montieren

Zwischenprüfung am Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Überwachen und Steuern von Produktionsprozessen

  • Herstellen von Möbeln oder Innenausbauteilen

  • Herstellen von Oberflächen

  • Prüfen von Produkten

  • Verpacken, Lagern und Transportieren von Produkten

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauelemente des Innenausbaus herstellen

  • Baukörper abschließende Bauelemente herstellen

  • Möbel industriell fertigen

  • einen Arbeitsauftrag aus dem eigenen betrieblichen Tätigkeitsfeld ausführen

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Holz verarbeitende Industrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 835 bis € 1.060

2. Ausbildungsjahr: € 920 bis € 1.111

3. Ausbildungsjahr: € 970 bis € 1.170

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Holzmechaniker/Holzmechanikerin - Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Holzwerkstoffe transportieren, Kreissäge bedienen, Oberflächen beschichten

  • Umgebung: in Werkhallen bei Maschinenlärm, im Freien bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen

  • Kleidung: Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, schnittfeste Handschuhe, Gehör-, Atemschutz)

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. Einhalten von Maßen und Toleranzen beim Anfertigen von Holzbauteilen)

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Zusammenbauen von Holzbauteilen zu Bauelementen bzw. Möbeln, beim Sägen, Hobeln oder Schleifen)

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. Erkennen von Oberflächenschäden bzw. Kontrollieren und Steuern von computergesteuerten Anlagen)

    • Technisches Verständnis und Umsicht (z.B. im Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. holzverarbeitende Industriebetriebe): Werkhallen, Holzplätze, Holzlager

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen fertigen Tische und Sitzmöbel sowie Regalsysteme und Ladeneinrichtungen aus Holz und Holzwerkstoffen an. Dazu bereiten sie Hölzer vor, verarbeiten Schnitthölzer und Furniere sowie auch Kunststoffe mit computergesteuerten Maschinen oder Anlagen und behandeln die Oberflächen. Die Einzelteile fügen sie z.B. mit Nägeln, Schrauben oder Leim zusammen und bringen u.a. Beschläge und Scharniere an. Sie prüfen die Produkte auf Funktionsfähigkeit, verpacken und lagern sie fachgerecht.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen steuern und überwachen Produktionsanlagen, mit denen sie Holz und Holzwerkstoffe z.B. zu Möbeln oder Ladeneinrichtungen verarbeiten.

Vorbereitung und Herstellung

Bevor Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen Wandschränke, Regalsysteme oder Ladentheken fertigen, müssen die Materialien vorbereitet werden: Die Hölzer - Span-, Sperrholz- oder Hartfaserplatten, Schnitthölzer oder Furniere - müssen sortiert, gelagert und die Holzwerkstoffe durch Stapelung oder Kammer- bzw. Presstrocknung getrocknet werden, bis sie die passende Restfeuchte enthalten. Auch fertigen die Holzmechaniker/innen Schablonen, Lehren und Vorrichtungen an und stellen Profile her.

Sie richten CNC-gesteuerte Maschinen ein und bearbeiten damit die Materialien: Schnittholz und Furniere werden millimetergenau abgelängt und zugesägt, die Kanten und Ecken gehobelt und Falze, Grate und Nuten eingefräst.

Oberflächenbehandlung und Zusammenbau

Sind die Bauteile zusammengesetzt, behandeln Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen die Oberflächen: Um Strukturen und Profile zu erzielen, putzen, fräsen oder schleifen sie diese; für spezielle Effekte kommen Methoden wie Bleichen, Beizen, Spachteln, Wachsen oder Ölen zum Einsatz. Holzschutzlasuren und Lacke bringen sie von Hand oder mit Maschinen auf die Oberflächen auf. Beim Aufbringen von Echtholz- oder Kunststofffurnieren auf die zugeschnittenen Elemente arbeiten die Holzmechaniker/innen mit Pressen. Dann montieren sie die Bauteile zu einem Gesamtkorpus. Auf Grundlage von Entwürfen und Plänen verbinden sie die Einzelteile, bringen Verbindungen wie Scharniere, Winkel und Aufhängevorrichtungen an oder versehen sie mit Federn, Zapfen oder Dübeln. Bei Bedarf führen sie vorbeugende Holzschutzmaßnahmen, z.B. Versiegelungen, durch.

Qualitätsprüfung und Lagerung

Um eine gleichbleibend hohe Qualität der Produkte sicherzustellen, prüfen die Holzmechaniker/innen vor jedem Arbeitsschritt die Bauteile auf Güte und Maßgenauigkeit und unterziehen die zusammengestellten Produkte einer abschließenden Funktionsprüfung. Wenn sie Mängel feststellen, dokumentieren sie diese und sorgen dafür, dass sie behoben werden.

Zu den Aufgaben der Holzmechaniker/innen gehört es auch, die Produkte zu kennzeichnen, zu verpacken, zu lagern und für den Versand bzw. die Auslieferung vorzubereiten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Herstellung von Möbeln und Innenausbauteilen vorbereiten

    • gelieferte Holzwerkstoffe (z.B. Holzspan-, Sperrholz- und Holzfaserplatten), Schnitthölzer, Furniere und Kunststoffe (z.B. Kunststoffplatten, -folien, -granulate) sortieren und lagern

    • Hölzer entweder in Trocknungskammern oder durch entsprechendes Lagern trocknen, vor Verwendung Holzfeuchte bestimmen

    • Schablonen, Lehren und Vorrichtungen anfertigen

    • Profile herstellen

  • Bauteile für Möbel und Innenausbaueinrichtungen maschinell herstellen

    • (CNC-)Maschinen einrichten, Daten eingeben und Steuereinrichtungen bedienen

    • Schnittholz nach Skizzen und technischen Zeichnungen ablängen und zusägen

    • Flächen und Kanten der Holzbauteile hobeln

    • Holzbauteile fräsen, um Profile und Verbindungsformen herzustellen, z.B. Falzen, Nuten oder Graten

    • Holzbauteile spanlos verformen, insbesondere durch Dämpfen, Spannen und Pressen

    • Holzbauteile schleifen, um z.B. Furniere oder Umleimer (Kantenschutz an Spanplatten) anbringen zu können

    • Furniere oder Kunststofffolien auf Maß schneiden, Leim auf Furnier- oder Folienträger aufbringen und fertig verleimte Furnier- und Folienplatten in Presswerken zusammenpressen

  • Oberflächen von Holzbauteilen behandeln und veredeln

    • Oberflächen behandeln, z.B. durch Bürsten oder Laugen, Mattschleifen, Räuchern, Beizen oder Patinieren sowie durch Ölen, Heißwachsen, Versiegeln oder Imprägnieren

    • Holzschutzmittel und -lasuren maschinell oder von Hand aufbringen

    • Oberflächen maschinell oder manuell lackieren

    • Holzbauteile in Trockenkammern mit verschiedenen Trocknungstechniken trocknen

  • Holzbauteile zu Möbeln und Einrichtungen des Innenausbaus montieren

    • Grundrisspläne, Raumskizzen, technische Zeichnungen und Entwürfe für die geforderten Bauteile erstellen

    • Verbindungen anbringen, z.B. Scharniere, Schienen für Zwischenböden, Schlösser, Stangenscharniere oder Sockelverstellungsbeschläge sowie Schienen für Schubladen

    • Einzelteile durch Schrauben, Nageln, Klammern oder Kleben zu einem Gesamtkorpus verbinden, z.B. zu Küchen-, Esszimmer-, Schlaf- und Wohnzimmermöbeln oder zu Regalsystemen

    • Konstruktions- und Verbindungsbeschläge anbringen, z.B. Federn, Zapfen und Dübel

    • Fachböden und Zwischenwände einbauen

    • Möbeltüren und -klappen mit Scharnieren versehen, Griffe und Halterungen anbringen

    • vorbeugende Holzschutzmaßnahmen durchführen, ggf. chemische Holzschutzmittel einsetzen

  • Produkte prüfen

    • Bauteile auf Güte und Maßgenauigkeit prüfen

    • Funktionsprüfungen durchführen

    • Mängel dokumentieren und Maßnahmen zur Behebung einleiten

  • Maschinen zur Holzbe- und -verarbeitung pflegen und warten, kleinere Reparaturen durchführen

  • Produkte kennzeichnen, verpacken und lagern sowie kommissionieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 18,72 bis € 20,22

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Holzmechaniker/in-Herstellen v. Möbeln u. Innenausbauteilen

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Holztechnik (Inneneinbau)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Holztechnik (Möbelbau)

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Holztechnik (Stuhlbau/Gestellbau)

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Holzfacharbeiter/Holzfacharbeiterin Spezialisierungsrichtung Möbel

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1986)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Möbel- und Gehäuseindustrie, Industrien des Innenausbaus und des Ladenbaus

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 2006)

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Möbelbau und Innenausbau

    (Ausbildungsberuf von 2006 bis 2015)

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Parkettindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1974 bis 2006)

  • Holzmechaniker/Holzmechanikerin Fachrichtung Sitzmöbel- und Gestellindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1974 bis 2006)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Wood mechanic (m/f) specialising in the production of furniture and interior fittings

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne du bois avec spécialisation Fabrication de meubles et d’éléments d’aménagement intérieur

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen arbeiten in erster Linie

  • in Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Lagerhallen und Trocknungsräumen

  • im Freien

Arbeitssituation

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen arbeiten viel mit Maschinen, z.B. mit computergesteuerten Fräs- und Verleimungsmaschinen. Aber auch Handwerkzeuge wie Bohrer und Hobel kommen zum Einsatz. Um sich vor Verletzungen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, schnittfeste Handschuhe und Gehörschutz. In den Werkhallen ist es durch laufende Maschinen laut. Holzstaub sowie Gerüche und Dämpfe von Klebstoffen, Holzschutz- und Beizmitteln liegen in der Luft. Bei der Lagerung und Sortierung von Hölzern auf den Holzlagerplätzen im Freien sind die Holzmechaniker/innen der Witterung ausgesetzt. Konzentration ist beim Erstellen technischer Zeichnungen am Computer gefragt.

Auch wenn Förderanlagen und andere Transportgeräte die Arbeit wesentlich erleichtern, ist die Arbeit körperlich anstrengend, wenn beispielsweise schwere Holzteile gehoben werden müssen. Um Arbeitsergebnisse zu erzielen, die den Ansprüchen der Qualitätskontrolle genügen, sind eine sorgfältige und aufmerksame Arbeitsweise sowie eine gute Beobachtungsgabe erforderlich. Beim Arbeiten mit Holzbearbeitungsmaschinen sind technisches Verständnis und Umsicht nötig, um Unfälle zu vermeiden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Pressen, Säge-, Hobel-, Fräs- und Verleimungsmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Holzbauteile manuell hobeln, Oberflächen manuell lackieren, Verbindungsbeschläge anbringen, Holzbauteile verpacken)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Arbeitshandschuhe, Gehör- und Atemschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit im Freien (z.B. am Holzlagerplatz)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Beiz- und Holzschutzmitteln, Holzstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Unfallgefahr (z.B. beim Umgang mit Kreissägen und Fräsmaschinen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Holzbauteile anheben, verpacken oder transportieren)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Möbel, Ladeneinrichtungen

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Hölzer, Pressplatten, Furniere, Kunststoffe, Glas, textile Stoffe, Klebstoffe, Beize, Wachse, Lacke, Holzschutzmittel

Maschinen, Geräte und Hilfsmittel, z.B.: Fräs-, Säge- und Verleimungsmaschinen, CNC-Maschinen, hydraulische Pressen, Hobelmaschinen, Bohrmaschinen, Gabelstapler

Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Schraubendreher, Hämmer, Zwingen, Winkelmessgeräte, Wasserwaagen, Schrauben, Beschläge, Schleifpapier

Unterlagen, z.B.: technische Zeichnungen, Stücklisten, Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen finden Beschäftigung

  • bei Möbelherstellern

  • in Betrieben, in denen Innenausstattungen aus Holz z.B. für Läden hergestellt werden

  • in Raumausstatterbetrieben

Branchen im Einzelnen

  • Möbel

    • Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln

    • Herstellung von sonstigen Möbeln, z.B. Schlafzimmer-, Wohnzimmer- und Gartenmöbel, Sitzmöbel

    • Herstellung von Küchenmöbeln

  • Ausbau

    • Bautischlerei und -schlosserei, z.B. Herstellung von Ladeneinrichtungen

    • Fußboden-, Fliesen- und Plattenlegerei, Tapeziererei, z.B. Raumausstattung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Möbelbau, Holzbau oder Holzbe- und -verarbeitung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Holzverarbeitung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Holzmechaniker/innen der Fachrichtung Herstellen von Möbeln und Innenausbauteilen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in im Bereich Holz oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Holztechnik mit dem Schwerpunkt Möbelbau und Raumgestaltung).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Holztechnik oder Innenarchitektur).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck in der Holzverarbeitung

Bislang wurde die Technik des 3-D-Drucks vor allem im Bereich der Metall- und Kunststoffverarbeitung eingesetzt. Inzwischen erweitern sich die Anwendungsmöglichkeiten: Künftig sollen mittels additiver Fertigung (3-D-Druck) auch Kleinmöbel oder individuelle Bauteile auf Holzwerkstoffbasis gefertigt werden. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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