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Ausbildungsberuf
Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen stellen Teile der Innenausstattung von Fahrzeugen wie Sitze, Verkleidungen oder Inneneinbauteile her und montieren sie. Sie pflegen Fahrzeuginterieurs und halten sie instand.

Die Ausbildung im Überblick

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in der Fahrzeugindustrie

  • in Betrieben des Flugzeug-, Eisenbahn- und Schiffbaus

  • in der handwerklichen Fahrzeugpolsterei und Autosattlerei

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in bzw. im Vorläuferberuf Fahrzeuginnenausstatter/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 72 Ausbildungsanfänger/innen. 66 Prozent der zukünftigen Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , jeweils 17 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss bzw. die Hochschulreife .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Angehende Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen müssen z.B. den Materialbedarf für einen Auftrag berechnen können. Gute Mathematikkenntnisse sind hierfür unabdingbar.

Werken/Technik:

In der Ausbildung lernt man, einzelne Werkstoffe zu bearbeiten und ganze Fahrzeugausstattungsteile zu reparieren oder einzubauen. Kenntnisse aus dem Werkunterricht sind für diese Arbeitsgänge hilfreich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man technische Zeichnungen und Unterlagen auswertet, anwendet und erstellt

  • wie man Musterteile anfertigt und auf Umsetzbarkeit prüft

  • wie Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Metalle und Metallteile, insbesondere durch Schneiden, Sägen, Bohren und Kleben, be- und verarbeitet werden

  • wie man Werkzeuge handhabt und Maschinen einrichtet und bedient

  • wie Fahrzeuginterieur, z.B. Sitze, aufgebaut und bezogen wird

  • wie man elektrische Leitungen und Bauteile prüft, verlegt bzw. befestigt und anschließt

  • wie Einbauteile mit Sicherungselementen, insbesondere mit Sicherungsstiften, Splinten, Bolzen, Sprengringen und Klipsen gesichert werden

  • wie man die Qualität z.B. von Fertigungsmaßen, Funktionen und Verarbeitung kontrolliert und beurteilt und Nacharbeiten am Fahrzeuginterieur umsetzt

  • wie rechnergestützte Fertigungsprozesse und Funktionsabläufe überwacht werden

  • wie Einbauteile und Baugruppen nach technischen Unterlagen sowie unter Beachtung teilespezifischer Montagebedingungen montiert und demontiert werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Kenntnisse über die digitalisierte Arbeitswelt sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Interieurteile aufbauen und beziehen, Baugruppen montieren und demontieren)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung die Zusatzqualifikation "Additive Fertigungsverfahren" erworben werden kann. Diese sogenannte kodifizierte Zusatzqualifikation ermöglicht es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu bilden. Sie wird im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb:

  • Anwenden und Erstellen von technischen Unterlagen

  • Planen und Organisieren von Arbeitsabläufen

  • Auswählen sowie Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Handhaben von Werkzeugen sowie Einrichten und Bedienen von Maschinen

  • Montieren und Demontieren von Bauteilen und Baugruppen

  • Einbauen und Prüfen steuerungstechnischer Elemente

  • Konfektionieren, Vorrichten und Zuschneiden von Werkstoffen

  • Aufbauen und Beziehen von Fahrzeuginterieur

  • Anfertigen und Konfektionieren von Musterteilen

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Zuschnittteile manuell herstellen

    • Werkstücke durch Nähen herstellen

    • Werkstoffe und Werkstücke durch Kleben verbinden

    • Werkstoffe und Werkstücke durch materialspezifische Fügetechniken verbinden

    • Sitzkonstruktionen aufbauen, formen und anpassen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • steuerungstechnische Elemente einbauen und prüfen

    • Interieurteile aufbauen und beziehen

    • Zuschnittteile maschinell herstellen

    • Musterteile entwickeln, anfertigen und prüfen

Teil 1 der Abschlussprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Überwachen und Sichern rechnergestützter Fertigungsprozesse

  • Nacharbeiten und Instandsetzen von Fahrzeuginterieur

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • rechnergestützte Produktionsprozesse überwachen und anpassen

  • Interieurteile nacharbeiten und instand setzen

  • Bauteile montieren und demontieren

  • Baugruppen montieren und demontieren

  • Fahrzeuginterieurprojekte durchführen

Teil 2 der Abschlussprüfung am Ende der Berufsausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/Fahrzeuginterieur-Mechanikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Schablonen und Formteile konstruieren, Materialien zuschneiden, Näharbeiten ausführen, Füllmaterialien einarbeiten, Federungen und Rahmen anbringen, Sitze, Fahrzeughimmel und -teppiche sowie Bedienelemente im Fahrzeug montieren

  • Umgebung: Staub und Gerüche (z.B. nach Klebstoffen) in Produktionshallen, z.T. Maschinenlärm

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Gehör- und Atemschutz)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. Stoffe zuschneiden, Ziernähte anfertigen, Werkstücke beziehen)

    • Sorgfalt und Konzentration (z.B. beim Einpassen von Teilen in Fahrzeuge)

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Einbau von Fahrzeughimmeln, Verkleidungen, Armstützen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Verlegen elektrischer und hydraulischer Leitungen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Fahrzeugindustrie): Werk- und Montagehallen, Reparaturabteilungen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Stuttgart (Baden-Württemberg): Kerschensteinerschule Stuttgart Steiermärkerstraße 72 70469 Stuttgart D +49.711.21633400 +49.711.21633401 http://www.kerschensteinerschule.de/ kerschensteinerschule@stuttgart.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen fertigen Fahrzeugsitze, Türen-, Seitenbekleidungen und Fahrzeughimmel für Pkws, Lkws, Busse, Eisen- und Straßenbahnwaggons sowie Flugzeuge und Schiffe und montieren diese inklusive der jeweiligen Bedienelemente. Sie verlegen Fußbodenbeläge und dichten Fahrzeugtüren und -fenster ab. Hierfür wählen sie passende Werk-, Verbund- und Hilfsstoffe aus und konstruieren Schablonen und Formteile. Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen schneiden Stoffe, Kunststoffe, Leder und Polstermaterialien zu und fügen sie durch Nähen oder Kleben zusammen, beziehen Armstützen oder Sitzpolster und bringen die Erzeugnisse auch unter Berücksichtigung von ergonomischen Aspekten in den Fahrzeugen an. Außerdem verlegen und installieren sie elektrische und pneumatische Leitungen. Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen arbeiten in der Einzel- und Serienfertigung.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen stellen Teile der Innenausstattung von Fahrzeugen wie Sitze, Verkleidungen oder Inneneinbauteile her und montieren sie. Sie pflegen Fahrzeuginterieurs und halten sie instand.

Innenausstattung fertigen

Zunächst wählen sie die geeigneten bzw. vom Kunden gewünschten Materialien und Bezugsstoffe aus - z.B. Velours, Leder oder Kunstleder - und berechnen, wie viel sie benötigen. Sie richten die für den Zuschnitt erforderlichen Maschinen und Anlagen ein, die zum Teil rechnergestützt arbeiten. Bei Bedarf fertigen sie Zuschneideschablonen an und schneiden mit deren Hilfe anschließend Polster-, Isolier- und Bezugsmaterial aus. Hier ist - auch unter Zeitdruck - Präzisionsarbeit gefragt, denn falsch geschnittene Bezüge, Teppichböden oder Fahrzeughimmel können nicht mehr verwendet werden. Um Polster körpergerecht zu gestalten, bearbeiten sie sie mithilfe von Sägen und Raspeln, durch Kleben und Vulkanisieren, Spannen oder Pressen, und beziehen sie. Dabei berücksichtigen sie auch ergonomische Gesichtspunkte und fertigen entsprechende formende Nähte an. Für die Herstellung von Innenausbauteilen kommen zunehmend auch Einrichtungen der Additiven Fertigung (3-D-Druck) zum Einsatz. Für ihre Arbeit benötigen sie neben handwerklichem Geschick auch ein gutes Gespür für Farben und Farbkombinationen - schließlich soll das Polster mit der Innenausstattung und der Lackierung harmonieren.

Bauteile montieren und anschließen

Neben den klassischen Ausstattungsthemen rücken Montagetechniken immer weiter in den Vordergrund. Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen montieren Sitze, verlegen Teppichböden, bringen Seitenverkleidungen und Fahrzeughimmel sowie entsprechende Bedienelemente an. Unter den Teppichböden und hinter den Seitenverkleidungen und Konsolen befinden sich zahlreiche elektrische oder hydraulische Leitungen für Komfort- oder sicherheitstechnische Einrichtungen eines Fahrzeugs, z.B. die Klimaautomatik, Alarmanlage, Zentralverriegelung, Fensterheber oder das Taxameter. Außerdem werden zunehmend elektronische Zusatzeinrichtungen, beispielsweise Fahrassistenz- oder Infotainmentsysteme, eingesetzt. Da Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen für die gesamte Ausstattung zuständig sind, beschäftigen sie sich auch mit den Themen Vernetzung und Informationstechnik. Sie können außerdem elektrische Leitungen verlegen, Pneumatikschaltungen aufbauen, Baugruppen anschließen und die dazugehörigen Schalter oder Abdeckungen montieren. Dafür müssen sie elektrische Schalt- und Anschlusspläne bzw. Montagepläne lesen können. In regelmäßigen Abständen reinigen sie ihre Werkzeuge, Messgeräte und Maschinen und wechseln ggf. Kühl- und Schmierstoffe. Treten Störungen an technischen Einrichtungen auf, versuchen Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen sie zu beheben oder veranlassen eine Instandsetzung. Generell sichern und überwachen sie während und nach der Fertigung die Prozessabläufe und führen Messungen und Prüfungen zur Qualitätskontrolle durch.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeitsabläufe planen und vorbereiten

  • technische Unterlagen erstellen und anwenden

  • Werkstoffe und Hilfsmittel nach Kundenwunsch, Verwendungszweck, Verarbeitungsmöglichkeit und Wirtschaftlichkeit auswählen; Materialbedarf ermitteln und berechnen

  • Maschinen und Anlagen, wie z.B. Schneide-, Näh-, Stepp-, Heft- oder Nagelmaschinen, vorrichten, bedienen und überwachen

    • Zuschnittschablonen konstruieren und anfertigen

    • Werkstoffe wie Bezugs- oder Einlagematerialien mustergerecht vorrichten und zuschneiden

    • Obermaterial kaschieren, durch Unterkleben einer Vlies-, Kunststoff- oder Lederschicht (je nach Obermaterial) versteifen oder formen

    • Hand- und Maschinennähte nach ergonomischen Gesichtspunkten herstellen und kontrollieren

    • Polster formen, beziehen und mit dem Bezug versteppen; lose Füllmaterialien einfüllen

    • Polster- und Dämmstoffe konfektionieren, z.B. für Fahrzeugsitze und Innenverkleidungen

  • Werkstücke montieren und einbauen, z.B. Lehnen, Sitze oder Kopfstützen

  • steuerungstechnische Fahrzeugelemente einstellen und einbauen, z.B. Klimaautomatik oder Alarmanlage

  • Zierteile, Schalter, Abdeckungen und Blenden montieren und demontieren

  • elektrische und pneumatische Leitungen verlegen

  • Arbeitsergebnisse prüfen und bewerten, Produktqualität in der Fertigung sichern

  • Maßnahmen zum Gesundheits- und Umweltschutz ergreifen

  • Qualitätsvorgaben berücksichtigen, betriebliche Richtlinien des Qualitätsmanagements umsetzen, am kontinuierlichen Verbesserungsprozess mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.107 bis € 4.494

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fahrzeuginterieur-Mechaniker/in

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Fahrzeuginnenausstatter/Fahrzeuginnenausstatterin

    (Ausbildungsberuf von 2003 bis 2021)

  • Fahrzeugpolsterer/Fahrzeugpolsterin

    (Ausbildungsberuf von 1937 bis 2003)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Vehicle interior mechanic (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien d'intérieur automobile (m/f)

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Werkstätten

Arbeitssituation

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen arbeiten mit der Hand, z.B. bei Einzelanfertigungen und bei der Montage. Sie bedienen jedoch auch Maschinen, z.B. Näh- und Zuschneidemaschinen oder 3-D-Drucker. In den Werkstätten und Fertigungshallen kann es durch Maschinen laut sein; daher tragen sie ggf. Gehörschutz. Staub liegt in der Luft, es riecht nach Klebstoff, Lack oder Lösungsmitteln. Schichtarbeit ist möglich.

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen arbeiten sorgfältig, präzise und konzentriert, z.B. wenn sie Stoffe und Polstermaterialien zuschneiden, Teile in Fahrzeuge einpassen oder technische Einrichtungen montieren. Für Feinarbeiten wie das Verkleiden besonders kleiner Teile, z.B. Steuerknüppel, benötigen sie geschickte Hände. Die Montage von Werkstücken in Fahrzeugen erfordert handwerkliche Fähigkeiten, das Verlegen von Leitungen und Einbauen von steuerungstechnischen Elementen wie Alarmanlagen technisches Verständnis. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn im Fahrzeuginnenraum Zwangshaltungen eingenommen werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Sitzfläche mit Polsterstoff beziehen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Näh-, Stepp- und Zuschneidemaschinen, Einrichtungen der Additiven Fertigung (3-D-Druck))

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Staub von Füllmaterialien, Dämpfe von Klebstoffen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. in gebückter Haltung die Inneneinrichtung eines Fahrzeugs einbauen oder Leitungen verlegen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Ziernähte an Polstern anbringen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Sitzgarnituren für Kraftfahrzeuge, Eisenbahnen, Straßenbahnen, Flugzeuge und Schiffe, Innenausstattungen

Materialien, Zubehör und Hilfsstoffe, z.B.: Kunststoffe, Leder, Polsterfüllstoffe, Gurte, Stahlfedern, Leitungen, Leuchten, Leim

Technische Systeme und Software, z.B.: elektronische Komponenten, Sensoren, Navigations-, Klima-, Infotainmentsysteme, Dokumentations- und Diagnosesysteme

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Näh-, Stepp- und Zuschneidemaschinen, Füllmaschinen, Dampfbügelanlagen, Mess- und Prüfgeräte, Einrichtungen der Additiven Fertigung (3-D-Druck), Gurtspanner, Elektroscheren, Pressluftpistolen, Tacker, Heißluftföhne, Silberminen

Unterlagen, z.B.: Entwurfszeichnungen, Schablonen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in der Fahrzeugindustrie

  • in Betrieben des Flugzeug-, Eisenbahn- und Schiffbaus

  • in der handwerklichen Fahrzeugpolsterei und Autosattlerei

Branchen im Einzelnen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, hier: Fahrzeuginterieur in der Automobilindustrie

    • Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen, z.B. Fahrzeugsitzhersteller und Fahrzeugpolstereien

  • Schiffe, Boote

    • Boots- und Yachtbau, hier: Innenraumausstattung

    • Schiffbau (ohne Boots- und Yachtbau), hier: Innenausstattungs- oder Polstereiabteilungen in Schiffbaubetrieben

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau, hier: Innenraumausbau von Flugzeugen

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen, hier: Ausbau von Innenräumen von Eisenbahnwaggons

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Polsterei, Kunststoffverarbeitung, Lederverarbeitung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Fahrzeuginterieur-Mechanik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Produkt-, Industriedesign oder Fahrzeugtechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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