Ausbildungsinhalte
Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden beispielsweise:
-
wie man Anlagen, Maschinen und Geräte vorbereitet und wie man sie bedient
-
was man beachten muss, wenn man Lebensmittel lagert
-
wie man die Zutaten auswählt und nach Rezeptur einsetzt
-
wie man Massen herstellt und verarbeitet
-
wie man Feingebäck aus Blätterteig, Mürbeteig oder Hefeteig herstellt
-
wie man Stollenteige und Lebkuchenteige herstellt und verarbeitet
-
wie man Cremes, Füllungen, Glasuren und Garnierungen herstellt
-
wie man einfache Torten und Konditoreierzeugnisse gestaltet
-
wie man Süßspeisen, Desserts, Konfitüren und Pralinen herstellt
-
wie man kleine Gerichte zubereitet
-
wie man Salz-, Käse- und Partygebäck aus verschiedenen Teigen macht
-
wie man Kunden berät und bedient und wie man Konditoreierzeugnisse verkauft
Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Ausbildungsvertrag, Umweltschutz und Umsetzen von Hygienevorschriften vermittelt.
In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:
Ausbildungsaufbau
Beispiel für den Ausbildungsaufbau einer Ausbildung Fachpraktiker/in für Konditor
Ausbildung im Betrieb bzw. in der Einrichtung der beruflichen Rehabilitation:
1. und 2. Ausbildungsjahr u.a.:
-
Vorbereiten von Arbeitsabläufen; Arbeiten im Team
-
Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen
-
Handhaben von Anlagen, Maschinen und Geräten
-
Lagern und Kontrollieren von Lebensmitteln und Verpackungsmaterialien
-
Herstellen und Weiterverarbeiten von Massen
-
Herstellen von feinen Backwaren aus Teigen
-
Herstellen von Füllungen und Cremes
-
Überziehen von Konditoreierzeugnissen
-
Gestalten von einfachen Torten und Konditoreierzeugnissen
-
Herstellen von Salz-, Käse- und Partygebäck
-
Grundlagen der Kundenberatung und des Verkaufes
Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres
3. Ausbildungsjahr u.a.:
-
Vertiefen und Erweitern der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr
-
Herstellen von Süßspeisen
-
Herstellung von kleinen Gerichten unter Verwendung frischer Rohstoffe
-
Herstellen von Pralinen
Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr
Ausbildungsvergütung
Findet die Ausbildung in einem Betrieb statt, erhalten die Auszubildenden vom Betrieb eine Ausbildungsvergütung. Bei einer Ausbildung in einer
Einrichtung der beruflichen Rehabilitation
werden die Auszubildenden durch Leistungen vom Rehabilitationsträger unterstützt.
Ausbildungskosten
Die Kosten einer Ausbildung nach besonderen Regelungen für Menschen mit Behinderungen werden vom Rehabilitationsträger getragen.
Förderungsmöglichkeiten
Neben der Förderung der Ausbildung durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben erhalten die Auszubildenden auch unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen nach dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX).
Ausbildungsdauer
3 Jahre
Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen
Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.
Verkürzung
Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, kann die Ausbildungszeit verkürzt werden. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.
Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.
Verlängerung
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.
Abschluss-/Berufsbezeichnungen
Abschlussbezeichnungen gemäß Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen, z.B.
Ausbildungssituation
Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:
Im Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieb, in der Ausbildungseinrichtung
-
Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Zutaten abwiegen, Teige herstellen, Kuchen und Feingebäck backen, Torten backen und dekorieren, Kunden bedienen
-
Umgebung: Hitze in der Backstube, Kälte im Kühlraum, Mehlstaub
-
Kleidung: berufstypische Arbeitskleidung (weiße Jacke, Schürze und Kopfbedeckung)
-
Arbeitszeit: Arbeitsbeginn i.d.R. früh am Morgen
-
Anforderungen:
-
Geschicklichkeit und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Dekorieren von Torten)
-
Kreativität (z.B. beim Entwerfen von Dekorationen)
-
Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Einhalten lebensmittelrechtlicher Vorschriften)
An der Berufsschule
Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht
Ausbildungssituation
Betriebliche Ausbildung
Im Ausbildungsbetrieb betreuen Ausbilder/innen oder erfahrene Kollegen/Kolleginnen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.
In der Berufsschule werden sie in Fachklassen unterrichtet. Es werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung Zeit einplanen.
Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt.
Ausbildung in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation
In Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation sind Ausbildungswerkstätten, Übungsbüros, sonderpädagogische Berufsschule, Wohnmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen in der Regel unter einem Dach zusammengefasst. In den Ausbildungswerkstätten und Übungsbüros findet die praktische Ausbildung durch Ausbilder/innen statt. Während ihrer Ausbildung werden die Auszubildenden außerdem durch pädagogische, medizinische und psychologische Fachdienste unterstützt und betreut.
Wenn die Einrichtung der beruflichen Rehabilitation sich nicht in der Nähe des Wohnorts befindet, sind die Auszubildenden z.B. im Internat oder in einer betreuten Wohngruppe der Einrichtung untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt. In die Ausbildung sind ein oder mehrere Praktika integriert, die in einem Betrieb durchgeführt werden.
Lernorte
Fachpraktiker/innen für Konditor werden in betrieblicher Form oder in
Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation
ausgebildet.
Betriebliche Ausbildung:
-
Ausbildungsbetrieb: Backstuben, Lager-, Kühl- und Verkaufsräume
-
Berufsschule
: Unterrichtsräume
Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.
Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation:
-
Ausbildungseinrichtung: Backstube, Lager- und Kühlräume, ggf. Ausbildungsfirma der Einrichtung
-
Berufsschule (i.d.R. in die Einrichtung integriert): Unterrichtsräume
-
Praktikumsbetrieb: Backstuben, Lager-, Kühl- und Verkaufsräume