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Ausbildungsberuf
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in - Caravan/Reisem.t.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik fertigen und montieren fahrzeugspezifische Bauteile für Freizeitfahrzeuge und führen Wartungs- sowie Reparaturarbeiten durch.

Die Ausbildung im Überblick

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel sowie im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik finden Beschäftigung

  • bei Caravan- und Reisemobilherstellern

  • im Caravan- und Reisemobilhandel mit angeschlossener Werkstatt

  • in der Caravan- und Reisemobilvermietung mit angeschlossener Werkstatt

  • bei Betrieben, die individuelle Auf- und Innenausbauten anbieten

  • in der Zulieferindustrie

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Tätigkeiten mit fluorierten Treibhausgasen dürfen ausschließlich von Personen mit Sachkundebescheinigung ausgeführt werden. Der Betrieb, für den sie tätig sind, muss entsprechend zertifiziert sein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik ist ein neuer anerkannter Ausbildungsberuf, der zum 01.08.2023 in Kraft trat. Daten über die schulische Vorbildung der Ausbildungsanfänger/innen liegen daher noch nicht vor.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Die angehenden Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik lernen in der Ausbildung z.B., wie man Fahrzeugexterieurs und -interieurs montiert und demontiert, Bleche bearbeitet oder Baugruppen prüft und instand setzt. Fertigkeiten im Bereich Werken und Technik sind hierfür wichtig. Kenntnisse im Bereich Technisches Zeichnen sind beispielsweise beim Konstruieren fahrzeugspezifischer Bauteile oder beim Skizzieren von Schalt-, Stromlauf-, Anschluss-, Anordnungs- und Funktionsplänen gefragt.

Mathematik:

Über Mathematikkenntnisse sollte man verfügen, wenn es z.B. darum geht, Schadenskalkulationen zu erstellen oder Achs-, Stütz- und Nutzlasten zu berechnen.

Physik:

Für das Verständnis der Funktionsweise von elektrischen und optoelektronischen Systemen sind physikalische Kenntnisse von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bedienelemente von Fahrzeugen, Betriebseinrichtungen und Systemen handhabt, fahrzeugtechnische Systeme in arbeitssicheren Wartungs- und Ruhezustand versetzt sowie Baugruppen, -teile, Systeme, Anlagen in Betrieb nimmt und prüft

  • wie Bauteile, Baugruppen und Systeme demontiert, gereinigt und montiert werden, wie man Schraubverbindungen und elektrische Anschlüsse herstellt, den Korrosionsschutz erneuert und Räder auswuchtet

  • wie man mithilfe technischer Unterlagen Fehler bestimmt, Diagnosesysteme anwendet, Fehlerspeicher ausliest, Steuergerätesoftware aktualisiert und Prüfprotokolle erstellt

  • wie man Metalle und Kunststoffe bearbeitet, Fahrzeugverglasungen einbaut, Bauteile klebt und lötet sowie Schweißverfahren anwendet

  • wie man für die Herstellung von Karosserie- und Fahrzeugbauteilen, die Bearbeitungsmaschinen einstellt, Feinbleche umformt und Oberflächen behandelt

  • wie man Schäden und Funktionsstörungen an Fahrzeugen, Bauteilen, Baugruppen und Fahrzeuginterieur nach Kundenangaben, eigenen Wahrnehmungen und durch Funktionsprüfungen feststellt, Schäden beurteilt und Schadenskalkulationen erstellt

  • wie Instandsetzungs-, Wartungs- und Pflegearbeiten am Wohnaufbau durchgeführt werden und wie man Bauteile, Baugruppen und Systeme, insbesondere Fahrwerk- und Bremssysteme, auf Verschleiß, Beschädigungen und Funktionen prüft und sie ersetzt

  • wie vernetzte Ausstattungselemente, insbesondere ausfahrbare Anbauteile und Beleuchtung eingebaut, installiert, geprüft und instand gehalten werden

  • wie man Zu- und Abluftsysteme, Heizungs- und Klimasysteme prüft sowie einstellt, Prüfungen an Flüssiggasanlagen für den Wohnbereich durchführt und variable Innenraumsysteme sowie Ver- und Entsorgungssysteme und deren Steuerungen einbaut, prüft, instand hält und einstellt

  • wie man elektrische, elektronische, pneumatische und hydraulische Systeme, insbesondere Nieder- und Hochvoltsysteme sowie Energiemanagementsysteme prüft und in Betrieb nimmt und Schalt-, Stromlauf-, Anschluss-, Anordnungs- und Funktionspläne von elektrischen, elektronischen, hydraulischen und pneumatischen Systemen skizziert

  • wie man fahrzeugspezifische Bauteile konstruiert und Achs-, Stütz- und Nutzlasten, Zu- und Abluftöffnungen für Flüssiggas-, Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen sowie Leitungen und Kanäle berechnet

  • wie man Oberflächen pflegt, Schäden ausbessert, Beschichtungen (wieder-)herstellt, Folierungen aufbringt und Maßnahmen zum Korrosionsschutz von Fügeverbindungen, Hohlräumen und Unterböden durchführt

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Umrüstarbeiten nach Kundenwünschen durchführen, sanitäre Systeme und Anlagen installieren und instand halten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung die Zusatzqualifikation "Arbeiten unter Spannung an Hochvoltsystemen in Fahrzeugen" erworben werden kann. Diese sogenannte kodifizierte Zusatzqualifikation ermöglicht es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu bilden. Sie wird im Rahmen der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Bedienen von Fahrzeugen, Systemen und Arbeitsmitteln

  • Außerbetriebnehmen und Inbetriebnehmen von fahrzeugtechnischen Systemen

  • Messen und Prüfen von Systemen

  • Durchführen von Instandhaltungsarbeiten

  • Demontieren, Reparieren und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen

  • Diagnostizieren von Fehlern und Störungen an Fahrzeugen und Systemen

  • Instandsetzen von Fahrzeugen und Fügen von Bauteilen

  • Anfertigen von Karosserie- und Fahrzeugbauteilen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Fahrzeuge und Systeme nach Vorgaben warten und inspizieren

  • einfache Baugruppen und Systeme prüfen, demontieren, austauschen und montieren

  • Funktionsstörungen identifizieren und beseitigen

  • Umrüstarbeiten nach Kundenwünschen durchführen

  • Fahrzeugteile aus Metall planen und herstellen

  • nichtmetallische Werk- und Verbundstoffe be- und verarbeiten

  • elektrische und elektronische Systeme instand halten und installieren

  • Fahrwerks- und Bremssysteme instand halten und installieren

Teil 1 der Abschluss-/Gesellenprüfung im 4. Ausbildungshalbjahr

19. bis 42. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Ausrüsten mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen

  • Prüfen, Pflegen und Schützen von Oberflächen

  • Kontrollieren und Übergeben von Fahrzeugen

  • Beurteilen von Schäden, Fehlern und Störungen

  • Prüfen und Instandhalten von Karosserien, Bauteilen, Baugruppen, Aufbauten, Anbauten, Fahrgestellen und Fahrwerken

  • Herstellen, Prüfen, Einstellen und Instandhalten von vernetzten Systemen

  • Konzipieren, Konstruieren, Herstellen, Ein-, Auf-, Umbauen und Nachrüsten von Bauteilen, Baugruppen und Fahrzeuginterieur

  • Herstellen, Aufbereiten, Pflegen und Konservieren von Oberflächen

  • Arbeitsverfahren und Arbeitsmittel für die Arbeit an Hochvoltsystemen und deren Komponenten auswählen und einsetzen

  • Außerbetriebnehmen und Inbetriebnehmen von Hochvoltsystemen und deren Komponenten

  • Arbeiten an Hochvoltsystemen und deren Komponenten durchführen

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Caravans und Reisemobile aufbauen, umbauen und umrüsten

  • Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen installieren und instand halten

  • sanitäre Systeme und Anlagen installieren und instand halten

  • vernetzte Systeme installieren und instand halten

  • Caravan- und Reisemobilkarosserien und Aufbauten instand setzen

  • Karosserien, Fahrgestelle und Aufbauten warten und pflegen

Teil 2 der Abschluss-/Gesellenprüfung am Ende der Ausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Kraftfahrzeuggewerbe (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 864 bis € 1.089

2. Ausbildungsjahr: € 904 bis € 1.117

3. Ausbildungsjahr: € 935 bis € 1.214

4. Ausbildungsjahr: € 917 bis € 1.272

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin - Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Inneneinrichtungsteile einbauen, Diagnosesysteme bedienen, Oberflächen pflegen und ausbessern

  • Umgebung: Maschinenlärm in Werkstätten und Produktionshallen

  • Kleidung: Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, ggf. Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: z.T. Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Durchführen von Instandsetzungs-, Wartungs- und Pflegearbeiten am Wohnaufbau)

    • Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen von Fahrwerksteilen und Bremssystemen)

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Ein- und Ausbauen von Ausstattungselementen, beim Löten und Schweißen)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei der Konstruktion fahrzeugspezifischer Bauteile)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. handwerkliche oder industrielle Betriebe der Caravan- und Reisemobilherstellung, Betriebe der Caravan- bzw. Reisemobilausstattung oder -umrüstung, Karosseriebaubetriebe): Produktionshallen, Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik stellen z.B. mithilfe von CNC-Maschinen Bauteile für den Außen- und den Wohnbereich von Wohnwägen und Wohnmobilen her, z.B. Außenwände, Anbauten, Dächer oder Möbel. Sie montieren Wände, Dächer, Türen, Fenster, die Innen- und die Sanitäreinrichtung, verlegen Kabel für die Bordelektrik, Wasser- und Gasleitungen sowie Lüftungsschläuche, schließen Heizungen und Herde an und installieren die Fahrzeugbeleuchtung. Außerdem führen sie regelmäßige Inspektionen von Fahrzeugen sowie Bordeinrichtungen durch und beheben Unfallschäden.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik fertigen und montieren fahrzeugspezifische Bauteile für Freizeitfahrzeuge und führen Wartungs- sowie Reparaturarbeiten durch.

Herstellung

Im Bereich Herstellung nimmt die Ver- und Bearbeitung von Leichtbaumaterialien oder glasfaserverstärkten Kunststoffen großen Raum ein, denn das Gewicht ist ein bedeutender Faktor bei Freizeitfahrzeugen. So bestehen z.B. Außenwände und Dächer aus sogenannten Sandwichplatten, die sehr leicht und gleichzeitig stabil sind. Ihre Mittelschicht bilden z.B. Styroporplatten, die mit Holzrahmen verstärkt sind. Sie werden auf der Außenseite mit Aluminiumblechen und auf der Innenseite mit dünnen Sperrholzplatten verklebt. Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik richten CNC-Maschinen ein, die die Platten zusägen, Öffnungen für Fenster, Türen und Luken ausschneiden und die Schichten miteinander verkleben. Ggf. fertigen Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen auch die Bauteile für Möbel und Zwischenwände aus innovativen leichten und dabei sehr stabilen Materialien, aber auch aus Holz. Bei der Einstellung der Fertigungsmaschinen ist jeweils auch das Modell zu beachten, für das die Bauteile hergestellt werden, denn Abmessungen, Zuschnitte, Lage und Größe z.B. von Fenstern der einzelnen Modellreihen sind unterschiedlich. Die Bauteile werden nach Fertigstellung zur Montage weitertransportiert.

Montage

An Fertigungsstraßen montieren Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik Bodenplatten auf Fahrgestelle, verlegen Ver- und Entsorgungsleitungen, Elektrokabel sowie Flüssiggasleitungen und bauen Frisch- und Abwassertanks ein. Sie befestigen die Außenwände und verschrauben sie miteinander, setzen Fenster, Türen und Dachluken ein und dichten sie ab. Im Wohnbereich bauen sie die Möbelbauteile zusammen und verankern sie an den Wänden. Sie montieren Spülen, Gasherde, Heizungen, Klimaanlagen sowie die Sanitäreinrichtung und schließen sie an. Des Weiteren installieren sie die Fahrzeug- und die Innenbeleuchtung sowie Systeme der Unterhaltungselektronik, z.B. Monitore und Satellitenempfänger.

Im Außenbereich dichten sie Nähte ab, bringen Stromanschlüsse, Abluftgitter sowie Zierleisten an und montieren Zubehör wie Markisen, Kotflügel, Bugkästen oder Fahrradständer. Sie führen die meisten Tätigkeiten in Handarbeit aus, passen z.B. Bauteile vorsichtig ein und fügen sie mit handgeführten Schraub- und Niet- bzw. Lötgeräten zusammen. Auch das Verlegen von Kabeln sowie die Installation der Bordsysteme und -geräte oder das Abdichten von Fenstern und Nähten sind Handarbeiten.

Abschließend prüfen Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik, ob die Inneneinrichtung sicher befestigt und sauber verarbeitet ist und ob alle (fahrzeug-)technischen Systeme im Innen- und Außenbereich einwandfrei funktionieren.

Inspektion und Unfallinstandsetzung

Einrichtungen wie Flüssiggas- und Klimaanlagen müssen in gesetzlich vorgeschriebenen Abständen inspiziert und gewartet werden. Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik prüfen darüber hinaus z.B. die Funktion der Bordelektrik und die Dichtheit von Schweißnähten, Türen und Fenstern. Ggf. tauschen sie Dichtgummis aus, reparieren beschädigte Rücklichter oder bauen auf Wunsch Zusatzeinrichtungen ein, z.B. elektrische Rangierhilfen oder Solaranlagen. Bei Reisemobilen führen sie auch fahrzeugtechnische Inspektionen durch. Mithilfe von Diagnosesystemen, aber auch der eigenen Wahrnehmung, gehen sie Störungen auf den Grund. Sie prüfen die Funktion von Brems-, Energiemanagement-, Fahrassistenzsystemen, führen Spurvermessungen und Ölwechsel durch und aktualisieren ggf. die Software von Assistenzsystemen.

Darüber hinaus beheben Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik Karosserieschäden. Sie kalkulieren Reparaturaufwand und Kosten, bestellen Ersatzteile für nicht wiederherstellbare Bauteile oder demontieren beschädigte Karosserieteile, beulen sie aus bzw. richten sie an der Richtbank und montieren sie wieder. Kleine Lackschäden bessern sie aus, bei größeren Schäden schleifen sie die Stellen ab und erneuern die Lackschichten. Kleinere Beulen beheben sie mit lackschadenfreien Ausbeultechniken.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • fahrzeugspezifische Bauteile für den Außen- und Innenbereich von Freizeitfahrzeugen herstellen (weitgehend maschinengestützt)

    • bei Entwurf und CAD-gestützter Konstruktion von Bauteilen für Serienmodelle und Prototypen mitwirken

    • CNC-Maschinen anhand technischer Unterlagen programmieren bzw. bestehende Programme abrufen

    • für die rechtzeitige Materialbereitstellung sorgen und Maschinen beschicken

    • Prozesse beim Zuschnitt der Materialien für Wände, Decken, Anbauteile und ggf. Möbel überwachen

    • Abläufe beim Verkleben der einzelnen Komponenten wie Styropor, Aluminiumblech (Außenhülle) und Sperrholz (Innenbekleidung) von Sandwichplatten für Außenwände und Decken überwachen

    • Bauteile nachbearbeiten, z.B. offene Ränder mit Kunststoff- oder Metallstreifen verkleiden

    • Arbeitsqualität prüfen und Abtransport der Bauteile zur Montage veranlassen

  • Montagearbeiten durchführen (weitgehend in Handarbeit)

    • Böden auf Fahrgestell befestigen, Elektrokabel, Wasser-, Gasleitungen, Klimaanlagenschläuche verlegen

    • Wasser-, Abwassertanks, Duschen, Waschbecken montieren

    • Seiten-, Bug- und Heckwände auf Boden einfügen und miteinander verschrauben, Dach einfügen und verschrauben

    • Türen, Fenster und Dachluken einbauen und abdichten, Öffnungs- und Schließmechaniken anbringen

    • Mobiliar (Schränke, Tische, Betten, Zwischenwände) einbauen, Küchen- und Sanitärinstallationen montieren

    • Heizungen, Küchenherde und Klimaanlagen einbauen und anschließen

    • Beleuchtungskörper und Systeme der Unterhaltungselektronik installieren

    • Polster, ggf. Lattenroste und Vorhänge anbringen

    • im Außenbereich Fahrzeugbeleuchtung, Stromanschlüsse und Zusatzeinrichtungen wie Solaranlagen, Satellitenantennen, Bugkästen anbringen

    • abschließend alle Funktionen testen, Schweißnähte, Fenster, Türen auf Dichtheit prüfen

  • Wartungs- und Reparaturarbeiten ausführen

    • in festgelegten Abständen Flüssiggas- und Klimasysteme prüfen und warten

    • Innen- und Außenbeleuchtung, Fenster- und Türmechanismen prüfen, ggf. Abdichtstreifen erneuern

    • fahrzeugtechnische Systeme prüfen, Updates von Steuer- und Assistenzsystemen aufspielen, Systeme ggf. nachjustieren

    • mithilfe von Diagnosesystemen bzw. durch Auslesen der Fehlerspeicher Störungsursachen suchen, Defekte reparieren oder Bauteile austauschen

    • Fahrwerksvermessungen und Ölwechsel durchführen

    • Karosserieschäden beheben, z.B. beschädigte Teile demontieren und ausbeulen bzw. richten oder austauschen

    • auf Kundenwunsch auch Zusatzeinrichtungen einbauen, z.B. elektrische Rangierhilfen oder Solaranlagen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.210 bis € 3.417

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in - Caravan/Reisem.t.

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • motor vehicle body and vehicle construction mechanic (m/f) – specialising in caravan and motor home technology

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien carrossier et construction de véhicules/Mécanicienne carrossière et construction de véhicules – spécialisation caravanes et camping-cars

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Werkstätten

Arbeitssituation

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik arbeiten mit Handwerkzeugen sowie mit technischen Geräten und Anlagen wie CNC-Maschinen, Hebebühnen oder Ausbeulmaschinen. Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, etwa Handschuhe, Sicherheitsschuhe oder beim Schweißen eine Schutzbrille. In Werkstätten und Werkhallen kann es durch laufende Maschinen laut sein. Dämpfe und Gerüche von Lacken, Reinigungs- und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Bei Montage und Reparatur kommen sie mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Kontakt. In Büro- und Verkaufsräumen beraten sie Kunden serviceorientiert z.B. hinsichtlich der Möglichkeiten und Kosten von Sonderausstattungen oder Instandhaltungsarbeiten. In Werkstätten mit Bereitschaftsdienst oder im Abschleppdienst sind sie auch nachts und am Wochenende tätig.

Da von ihrer Arbeit die Sicherheit des jeweiligen Caravans oder Reisemobils im Straßenverkehr abhängt, ist sowohl bei der Fertigung und Montage als auch bei der Wartung und Reparatur vor allem eine sorgfältige, exakte und verantwortungsbewusste Arbeitsweise erforderlich. Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik beachten unbedingt die gesetzlichen Vorschriften und Vorgaben. Insbesondere bei der Montage in Handarbeit benötigen sie handwerkliche Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination. Beim Herstellen von Fahrzeugbauteilen, beim Prüfen von Fahrzeugsystemen und beim Beheben von Fehlern beweisen sie technisches Verständnis. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn schwere Bauteile getragen oder z.B. bei der Montage im Innenraum Zwangshaltungen eingenommen werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-Maschinen, Hebebühnen, Mess- und Prüfgeräte)

  • Handarbeit (z.B. Abwassertanks, Türen und Dachluken montieren, Elektrokabel verlegen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe mit eingearbeiteten Stahlsohlen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Lacke, Reinigungs- und Lösungsmittel)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Arbeit unter Lärm

  • Verantwortung für Personen (z.B. genaues, sorgfältiges Einstellen und Prüfen von fahrzeugtechnischen Systemen, um Unfälle zu vermeiden)

  • Kundenkontakt (z.B. individuelle Wünsche für Zusatzeinrichtungen wie Rangierhilfen oder Solaranlagen besprechen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Vorschriften zu Gesundheits- und Arbeitsschutz, Vorgaben für Inspektionen und Sonderzulassungen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. große und schwere Ausstattungsteile anheben)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. in gebückter Haltung im Fahrzeuginneren, über Kopf in der Werkstattgrube)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Fahrzeuge, z.B.: Caravans, Reisemobile, Nutzkraftwagen (z.B. Vans, Kleinbusse, Klein-Lkws)

Materialien, z.B.: (glasfaserverstärkte) Kunststoffe, Holz, Holzwerkstoffe, (Leicht-)Metalle, Dämmmaterialien

Komponenten und Zubehör, z.B.: Bauteile für Aufbauten und den Innenausbau, Trägerkonstruktionen, Fenster, Türen, Heckklappen, Sanitäreinrichtungen, Frisch-/Abwassertanks, Gasanlagen, Heizkörper, Armaturen, Kochfelder, Kühlschränke, Kabel, Rohrleitungen, Lüftungsschläuche

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: CNC-Bearbeitungsmaschinen, Motordiagnosegeräte, Mess- und Prüfgeräte, PCs mit Diagnoseprogrammen, Hebebühnen, Akkuschrauber, Nietgeräte, Drehmomentschlüssel, Elektronikzangen, Ausbeulhämmer

Hilfsstoffe, z.B.: Klebstoffe, Wasseraufbereitungs- und Sanitärzusatzmittel, Reinigungsmittel, Schmierstoffe, Abdichtmassen, -gummis, Hochleistungsklebstoffe, Folien

Unterlagen, z.B.: Funktions-, Anordnungs- und Stromlaufpläne, Montagepläne, Prüfvorschriften, Wartungspläne, Richtlinien für den Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, CAD-Software, Software-Updates für Fahrerassistenz- und Steuersysteme

Arbeitsbereiche/Branchen

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik finden Beschäftigung

  • bei Caravan- und Reisemobilherstellern

  • im Caravan- und Reisemobilhandel mit angeschlossener Werkstatt

  • in der Caravan- und Reisemobilvermietung mit angeschlossener Werkstatt

  • bei Betrieben, die individuelle Auf- und Innenausbauten anbieten

  • in der Zulieferindustrie

Branchen im Einzelnen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern, z.B. Herstellung von Camping- und Wohnanhängern, von Aufbauten für Reisemobile, Ausbau von Vans und Reisemobilen

    • Reparatur und Instandhaltung von Fahrzeugen a. n. g., z.B. Caravans und Reisemobile

    • Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen, z.B. Zulieferbetriebe

  • Einzelhandel

    • Handel mit Kraftwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t, z.B. Reisemobilhandel mit angeschlossener Werkstatt

  • Vermietung, Verleih

    • Vermietung von Kraftwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t, z.B. Wohnwagen-, Reisemobilvermietung mit angeschlossener Werkstatt

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, Metall-, Kunststoffbearbeitung).

Darüber hinaus können sich die Trends, 3-D-Druck im Fahrzeugservice anzuwenden oder bei Wartung und Reparatur Augmented-Reality-Anwendungen einzusetzen, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Karosserie- und Fahrzeugbauermeister/in oder eine Weiterbildung als Fachkraft für Caravantechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Fahrzeugtechnik oder Elektromobilität).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck im Fahrzeugservice

Additive Fertigungsverfahren (3-D-Druck) sind für den Prototypenbau bereits im Einsatz, nun erobert diese Technik auch die Anfertigung von Ersatzteilen. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Für den Fahrzeugservice bedeutet dies, dass Ersatzteile wie Benzinleitungen oder Elemente des Kühl- oder Heizsystems sowohl schneller als auch kostengünstiger zur Verfügung stehen. Darüber hinaus können im Handel nicht mehr erhältliche Teile individuell gedruckt werden, z.B. für die Oldtimerreparatur. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Herausforderung Elektromobilität

Deutschland will zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden: Autos und Busse, Nutzfahrzeuge und Züge, Fahr- und Motorräder, Schiffe und kleinere Flugzeuge sollen künftig mit elektrischer Energie angetrieben werden - mit Batterie oder Brennstoffzelle. Ziel ist es, den Verkehrssektor energieeffizienter, klima- und umweltverträglicher zu gestalten. Es muss zudem in den Ausbau erneuerbarer Energien, sowie in die Entwicklung neuer Batteriesysteme investiert werden, um eine umweltfreundliche Produktion solcher Elektrofahrzeuge zu gewährleisten. Elektromobilität wird seitens der Bundesregierung durch den Umweltbonus und Steuervergünstigungen, aber auch durch umfassende Zuschüsse zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur gefördert. Diese Entwicklung erfordert qualifizierte Fachkräfte, die beispielsweise mit Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen umgehen können.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Die Beschäftigten sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Chemikalien-Klimaschutzverordnung - ChemKlimaschutzV vom 02.07.2008 (BGBl. I S. 1139), zuletzt geändert durch Artikel 299 der Verordnung vom 19.06.2020 (BGBl. I S. 1328)

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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