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Ausbildungsberuf
Qualitätsfachmann/-frau - Fertigungsprüftechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik überwachen die Qualität von Werkstoffen und Produkten. Dabei setzen sie mechanische, optische, elektronische oder computergesteuerte Mess- und Prüfinstrumente ein.

Die Weiterbildung im Überblick

Qualitätsfachmann/-frau in der Fertigungsprüftechnik ist eine berufliche Weiterbildung, die bundesweit einheitlich geregelt ist. Die Dauer beträgt in Vollzeit 2 Jahre.

Darüber hinaus gibt es Weiterbildungen, die nach internen Regelungen der Bildungsanbieter durchgeführt werden.

Arbeitsbereiche/Branchen

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik finden Beschäftigung

  • in der Metallindustrie, z.B. im Maschinen- und Anlagenbau

  • in Produktionsbetrieben der Elektrobranche

  • im Fahrzeugbau

  • in der kunststoffverarbeitenden Industrie

  • in der Glas- und Keramikindustrie

  • in der Holz- und Möbelindustrie

  • in Materialprüfämtern und Werkstoffprüfanstalten

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Qualitätsfachmann/-frau in der Fertigungsprüftechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung sind in der Regel die Teilnahme an einem entsprechenden Weiterbildungslehrgang und an der betrieblichen Praxisphase sowie eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgendem Bereich bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Technik/Mathematik:

Sowohl während der Weiterbildung als auch im späteren Berufsleben überprüfen Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik z.B. die Geometrie von Bauteilen oder bestimmte Fertigungstoleranzen. Daher sind technisches Grundverständnis sowie Mathematikkenntnisse unverzichtbar.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Technische Dokumentation, z.B. Qualitätsnormen anwenden, fachspezifische technische Dokumente erstellen, technische Zeichnungen interpretieren

  • Prüfmittelauswahl und Prüfplanung, z.B. Prinzipien der geometrischen Produktspezifikation anwenden, Einsatz von Prüfmitteln planen, Prüfpläne unter messtechnischen und ökonomischen Gesichtspunkten erstellen, Bemusterungen planen

  • Messsysteme, Prüf- und Messvorgänge, z.B. Längen, Winkel und besondere Geometrien prüfen, Konturmesstechnik anwenden, komplexe Messungen mit 3-D-Koordinatenmesstechnik durchführen

  • Prüfmittelmanagement, z.B. Prüfmittel verwalten, Kalibrierungen und Messsystemanalysen durchführen

  • Auswertung und Dokumentation, z.B. Prüfdaten dokumentieren und auswerten, Fertigungsprozesse beurteilen, Software zur Qualitätssicherung anwenden, projektbegleitende Dokumente sowie Erstmusterprüfberichte erstellen

  • Qualitätsmanagement, z.B. bei der Durchführung und Auswertung von internen Audits mitwirken, Analysemethoden des Qualitätsmanagements anwenden

  • Kommunikation, z.B. Arbeitsergebnisse präsentieren

  • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz; Nachhaltigkeit, z.B. Regeln nachhaltigen Wirtschaftens anwenden

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Technische Dokumentation: 300 Stunden

  • Prüfmittelauswahl und Prüfplanung: 200 Stunden

  • Messsysteme, Prüf- und Messvorgänge: 800 Stunden

  • Prüfmittelmanagement: 150 Stunden

  • Auswertung und Dokumentation: 200 Stunden

  • Qualitätsmanagement: 200 Stunden

  • Kommunikation: 200 Stunden

  • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz, Nachhaltigkeit: 50 Stunden

Gesamtstundenzahl:

2.100 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Weiterbildungslehrgängen fallen in der Regel Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst ggf. Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 2 Jahre

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

  • Geprüfter Qualitätsfachmann Fertigungsprüftechnik/Geprüfte Qualitätsfachfrau Fertigungsprüftechnik

Alternativ kann die Weiterbildung nach internen Regelungen der Bildungsanbieter durchgeführt werden. Die Abschlussbezeichnungen können von der oben genannten abweichen, z.B. Fachkraft für Materialprüfung, Materialprüfer/Materialprüferin oder Qualitätsprüfer/Qualitätsprüferin.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem Unterricht und einem praktischen Abschnitt.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen bei Lehrgängen

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort) bei Lehrgängen, ganztägige Mitarbeit im Betrieb während der Praxisphase, ggf. unter Anleitung

Lernorte

Die Weiterbildung findet an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen sowie in Betrieben der industriellen Fertigung statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

  • Übungswerkstätten und Prüflabors

  • Räumlichkeiten von Betrieben der industriellen Fertigung während der betrieblichen Praxisphase

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik sorgen dafür, dass in der Produktion die betrieblichen wie auch gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsnormen eingehalten werden. Sie prüfen Werkstücke z.B. auf Maßhaltigkeit und untersuchen, ob die Zusammensetzung, z.B. bei Metalllegierungen oder Kompositwerkstoffen, den Vorgaben entspricht. Hierfür verwenden sie mechanische, optische, elektronische oder computergesteuerte Prüf- und Messmittel, z.B. Messlehren oder CNC-gesteuerte Koordinatenmesssysteme. Stellen sie Abweichungen von den Vorgaben fest, informieren sie die Fertigung und veranlassen die Behebung der Fehlerursachen. Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik werden in allen Stadien der Fertigung tätig; sie prüfen Rohlinge und Hilfsstoffe, untersuchen Halbzeuge und fertige Erzeugnisse.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • interne und externe Produktanforderungen mit den Fachabteilungen abstimmen

  • Prüfmethoden zur Sicherung der Produktqualität festlegen, Mess- und Prüfinstrumente auswählen (z.B. Form-, Kontur- und Oberflächenprüfgeräte, taktile, optische oder scannende 3-D-Koordinatenmessgeräte)

  • Prüfpläne und Prüfanweisungen erstellen, ggf. Mitarbeiter/innen anweisen

  • ggf. automatisierte Messsysteme programmieren

  • verschiedene Mess- und Prüfvorgänge durchführen, z.B. Schichtdicken-, Winkel-, Rauheitsmessung

  • Werkstücke, wie Bohrungen, Gewinde, Kegel, Zahnräder, sowie Erzeugnisse auf Beschaffenheit (z.B. Ebenheit, Neigung, Profil) und auf Maßhaltigkeit prüfen

  • Abweichungen von den Qualitätsvorgaben an die Fertigung melden, Behebung von Fehlerursachen veranlassen

  • Qualitätsdaten erfassen und auswerten, Mess- und Prüfergebnisse dokumentieren

  • beim Kalibrieren von Prüfmitteln mitwirken, Kalibrierprotokolle erstellen

  • im Qualitätsmanagement mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.654 bis € 4.303

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Qualitätsfachmann/-frau - Fertigungsprüftechnik

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Qualitätskontrolle

    (Ausbildungsberuf von 1962 bis 1990)

Arbeitsorte

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik arbeiten in erster Linie

  • in Prüflabors

  • in Produktionshallen bzw. Werkstätten

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik erledigen ihre Arbeiten vorwiegend eigenständig, arbeiten jedoch teilweise auch mit anderen Fachleuten der Qualitätskontrolle zusammen. Bei der Prüfung von Werkstücken ebenso wie bei der Justierung oder Programmierung von Messgeräten und -systemen arbeiten sie konzentriert und äußerst sorgfältig, da Fehler zu Produktionsausfällen führen können. Verantwortungsbewusst halten sie sich an technische Vorgaben, Normen und Toleranzen.

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik setzen eine Vielzahl von Prüf- und Messgeräten ein, von mechanischen Maß- und Formlehren bis zu automatisierten Prüfsystemen. Ihre Ergebnisse dokumentieren sie am Computer. Gegebenenfalls tragen sie Schutzkleidung, z.B. Laborkittel, Handschuhe und Schutzbrille. Sie wechseln zwischen Laborräumen und Fertigungs- bzw. Produktionshallen, wo sie Maschinenlärm ausgesetzt sein können. Je nach Betrieb ist Schichtarbeit möglich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. nationale und internationale Qualitätsnormen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. mechanische, optische, elektronische sowie computergesteuerte Messgeräte)

  • Handarbeit (z.B. 3-D-Koordinatenmessgerät justieren)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Prüfpläne und -anweisungen erstellen)

  • Arbeit im Labor (z.B. Werkstücke auf Beschaffenheit prüfen)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. interne und externe Produktanforderungen mit den Fachabteilungen abstimmen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Messmaschinen einrichten)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm in Werkhallen)

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Untersuchungsobjekte, z.B.: Werkstücke und Produkte der industriellen Fertigung, Werkstoffe

Prüfgeräte und technische Systeme, z.B.: Lehren, Messuhren und -schrauben, Feinzeiger, Profilprojektoren, Form- und Oberflächenprüfgeräte, Messmikroskope, taktile und optische CNC-Koordinatenmessgeräte, 3-D-Messgeräte, Smart Cameras, ultraschallbasierte Prüfsysteme

Unterlagen, Daten und Software, z.B.: Produktionsdokumente, Prüfpläne und -berichte, Fehlerstatistiken, Qualitätsrichtlinien und -normen, Qualitätsdaten, Qualitätssicherungssoftware

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Qualitätsfachleute in der Fertigungsprüftechnik finden Beschäftigung

  • in der Metallindustrie, z.B. im Maschinen- und Anlagenbau

  • in Produktionsbetrieben der Elektrobranche

  • im Fahrzeugbau

  • in der kunststoffverarbeitenden Industrie

  • in der Glas- und Keramikindustrie

  • in der Holz- und Möbelindustrie

  • in Materialprüfämtern und Werkstoffprüfanstalten

Branchen im Einzelnen

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Holz, Möbel

  • Öffentliche Verwaltung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Werkstoffprüfung, Messtechnik, Qualitätstechnik, Qualitätsmanagement).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in oder eine Weiterbildung als REFA-Prozessorganisator/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Werkstoffwissenschaft oder Materialwissenschaft).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Güte- und Materialprüfer/innen bzw. Qualitätsfachleute auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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