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Ausbildungsberuf
Fachkraft - Qualitätssicherung/-management

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management führen Qualitätsmanagement- und Qualitätssicherungssysteme ein und setzen sie um. Sie leiten die Auswahl und praktische Anwendung der hierfür erforderlichen Methoden und Instrumente oder wirken dabei mit.

Die Weiterbildung im Überblick

Fachkraft für Qualitätssicherung und -management ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Handwerkskammer geregelt ist.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Weiterbildung und Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Darüber hinaus gibt es Weiterbildungen, die nach internen Regelungen der Bildungsanbieter durchgeführt werden.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung bzw. eine abgeschlossene Weiterbildung als Fachkraft für Qualitätssicherung bzw. Fachkraft für Qualitätsmanagement.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung ist in der Regel eine bestandene Meisterprüfung in einem Handwerksberuf oder eine Gesellenprüfung in Verbindung mit einer mehrjährigen einschlägigen Berufstätigkeit.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Mathematik:

Die Lehrgänge befassen sich unter anderem mit statistischen Auswertungen und statistischer Prozesssteuerung (SPC). Gute Kenntnisse in Mathematik sind hier von Vorteil.

Auch im späteren Berufsleben sind Mathematikkenntnisse unverzichtbar, z.B. um Statistiken, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen zu erstellen.

Mitarbeitermotivation/Mitarbeiterführung:

In der Weiterbildungsprüfung sind Kenntnisse auf dem Gebiet der Mitarbeitermotivation nachzuweisen.

Ob Qualitätsmanagement- und -sicherungssysteme erfolgreich eingeführt und umgesetzt werden können, hängt auch von der Motivation der Mitarbeiter und dem Führungsverhalten der Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management ab.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Grundlagen der Qualitätssicherung und Prüfung

  • Organisation der Qualitätssicherung

  • Technik der Qualitätssicherung

  • rechtliche Grundlagen

  • Mitarbeitermotivation

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungs- bzw. Weiterbildungslehrgängen fallen in der Regel Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

je nach zuständiger Kammer z.B.

  • Fachkraft für Qualitätssicherung (HWK)

  • Fachkraft für Qualitätsmanagement

  • Qualitätsmanagement-Fachkraft (HWK)

Alternativ kann die Weiterbildung nach internen Regelungen der Bildungsanbieter durchgeführt werden. Die Abschlussbezeichnungen können von den oben genannten abweichen.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management analysieren die Prozessabläufe in Unternehmen im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten. Anhand ihrer Ergebnisse erstellen sie Maßnahmenkataloge bzw. bauen Qualitätsmanagementsysteme auf und begleiten die Umsetzung der Maßnahmen. Sie optimieren z.B. Organisations-, Kommunikations- und Informationsstrukturen, um die Effektivität von Arbeitsabläufen, Mitarbeiter- und Materialeinsatz zu steigern, Kosten zu senken und die Arbeits- und Produktqualität zu verbessern. In Schulungen oder Informationsveranstaltungen motivieren sie die Mitarbeiter/innen dazu, das Qualitätsmanagementsystem anzunehmen und in der betrieblichen Praxis umzusetzen.

In der Qualitätssicherung identifizieren sie Probleme, zeigen Lösungswege auf und wirken bei der Umsetzung mit. Auch für die Prüfmittelüberwachung sind sie zuständig. Im Qualitätsmanagement pflegen sie Qualitätsmanagementsysteme und überwachen deren Anwendung. Sie wirken bei der Erstellung von Qualitätsmanagement-Handbüchern mit, planen interne Audits, führen diese durch und bereiten die Zertifizierung des Unternehmens vor.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Aufgaben in der Qualitätssicherung

  • Probleme identifizieren und Lösungswege aufzeigen

  • Werkzeuge und Techniken der Qualitätssicherung einsetzen, z.B. Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen (FMEA) als vorbeugende Methoden einführen

  • Problemlösungen bzw. Optimierungen einführen und deren Wirksamkeit verfolgen

Aufgaben im Qualitätsmanagement

  • Qualitätsmanagementsysteme aufbauen, pflegen und warten

  • Qualitätsmanagement-Handbücher (QMH) mit Verfahrens- und Arbeitsanweisungen erstellen, pflegen und ergänzen

  • Werkzeuge des Qualitätsmanagements vorstellen und einführen

  • Prüfmethodentechniken, Prüfmittel und deren Anwendung überwachen und steuern

  • Qualitätsmanagement-Dokumentation erstellen und umsetzen

Weitere Aufgaben

  • Mitarbeiter/innen motivieren und schulen, Qualitätsbewusstsein fördern

  • ggf. bei der Personalauswahl und -beurteilung im eigenen Bereich mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.537 bis € 4.166

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachkraft - Qualitätssicherung/-management

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • QM-Fachkraft

  • QS-Fachkraft

  • Quality Management Associate

Arbeitsorte

Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Besprechungs- und Schulungsräumen

  • in Werkstätten und Produktionshallen

  • in Prüflabors

Arbeitssituation

Fachkräfte für Qualitätssicherung sind mit der Einführung und Umsetzung von Qualitätsmanagement- bzw. -sicherungssystemen in Betrieben betraut. Dabei sind Organisations- und Durchsetzungsvermögen gefragt. Ihre Aufgaben erledigen sie weitgehend eigenständig. Bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Qualitätsvorgaben kooperieren sie z.B. mit Ingenieuren/Ingenieurinnen, Meistern/Meisterinnen und Fachkräften. Dies erfordert Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft. Die Durchführung interner Audits verlangt ein sicheres und souveränes Auftreten.

Im Büro erstellen sie am Bildschirm z.B. Konzepte für ein Qualitätsmanagement-Handbuch oder planen qualitätssichernde Maßnahmen. Mitarbeiter/innen schulen sie in Besprechungs- oder Schulungsräumen, in Werkhallen analysieren sie z.B. die Produktionsabläufe.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. die Abläufe von Unternehmen analysieren)

  • Bildschirmarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: QM-Pläne, QM-Dokumentation, Maßnahmenkataloge, Qualitätsnormen, Qualitätsmanagement-Handbücher, Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen (FMEAs), Präsentationsunterlagen, Verfahrens- und Arbeitsanweisungen, Auditunterlagen und interne Vorschriften

Geräte, z.B.: Mess- und Prüfgeräte

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Handel

  • Holz, Möbel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • IT, DV, Computer

  • Kunst, Kultur, Sport, Freizeit

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Reinigungsdienste

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

  • Energie, Ver- und Entsorgung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Qualitätstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Industrie 4.0 (Digitalisierung und Vernetzung der Produktion) im Qualitätswesen einzuführen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Fachkräfte für Qualitätssicherung und -management entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in oder eine Weiterbildung als REFA-Prozessorganisator/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen oder Betriebswirtschaftslehre).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Qualitätssicherung 4.0 mittels Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI)

Die Umsetzung von Industrie 4.0, also die Digitalisierung und Vernetzung der Produktion, verändert auch das Qualitätswesen und damit die Tätigkeit der Qualitätsfachleute. Qualitätsdaten sollen künftig nicht mehr stichprobenartig, sondern zu hundert Prozent erfasst werden, wobei die Qualitätsprüfung auch mittels KI-Software arbeiten soll, die mit höchster Präzision z.B. feinste Risse in Blechen erkennen und die Stellen zuverlässig markieren kann. Ermöglichen sollen dies zum einen prozessintegrierte Messtechniken, die Messungen direkt in der Produktion erlauben. Zum anderen werden momentan Dienstleistungen im Bereich Big Data entwickelt, mithilfe derer diese große Zahl an gewonnenen Qualitätsdaten ausgewertet und Fehlerursachen erkannt werden können.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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