Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten renovieren Möbel, Holzobjekte bzw. sanieren Holzbauteile und rekonstruieren fehlende bzw. nicht wiederherstellbare Objekte. Zunächst stellen sie den Zustand der Objekte fest und dokumentieren Schäden sowie ggf. Schädlingsbefall. Sie entfernen Schmutz, alte Lack- oder Farbschichten, um die Holzoberflächen bzw. die originalen Farbfassungen freizulegen. Sind Verbindungen schadhaft, demontieren sie Objekte und verleimen, verzapfen oder verschrauben sie neu. Sie retuschieren Kratzer und ersetzen fehlende Teile. Dabei setzen sie traditionelle Techniken, aber auch moderne Restaurierungs- und Konservierungsmethoden ein. Abschließend behandeln sie die Holzoberflächen mit Holzschutzmitteln, z.B. gegen Schädlingsbefall, und tragen Wachs-, Ölschichten, Lasuren oder Lacke auf.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
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Reparatur bzw. Restaurierung von Möbeln, Holzobjekten oder Holzbauteilen vor- und nachbereiten
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Bestandsaufnahmen bzw. Schadensanalysen durchführen und dokumentieren
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Sanierungskonzepte erarbeiten, Auftraggeber zu Restaurierungsmaßnahmen beraten und Kostenvoranschläge unterbreiten
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Materialien, Werkzeuge und Maschinen auswählen
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Arbeitsabläufe planen, die Einhaltung von Terminen, Kosten und die Qualität der Arbeitsausführung kontrollieren
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Holzbauteile (z.B. Fenster, Türen, Wandvertäfelungen, Holztreppen, Geländer) sowie Möbel reparieren und restaurieren
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traditionelle oder moderne Handwerkstechniken anwenden, etwa beim Verbinden von Teilen durch Verzapfen oder Verdübeln oder beim Schnitzen von Ornamenten für die Wiederherstellung beschädigter Verzierungen
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Oberflächen reinigen, Übermalungen oder beschädigte Lackschichten entfernen, wo möglich, historische Oberflächenüberzüge erhalten, reinigen, pflegen und aufbauen
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historische Einlegearbeiten (Intarsien, Marketerie, Parketterie, Doppelblatt-Technik, Blockmosaik) rekonstruieren, Teile zuschneiden und passgenau einsetzen
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Holzschäden reparieren, Kratzer retuschieren
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fehlende oder nicht wiederherzustellende Teile auswechseln, z.B. Beschläge oder Schlösser, geschnitzte Verzierungen, Möbelfüße, Kommodenaufsätze u.a. ggf. nach historischen Vorlagen neu anfertigen
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Holzoberflächen behandeln, beispielsweise ölen, wachsen, lackieren, Farbfassungen erneuern oder wiederherstellen
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die ausgeführten Arbeiten dokumentieren
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 3.173 bis € 3.552
Quelle:
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym
Arbeitsorte
Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten arbeiten in erster Linie
Arbeitssituation
Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten organisieren ihre Arbeiten bei der Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten meist eigenständig, sprechen sich jedoch mit Vorgesetzten sowie ggf. Vertretern von Denkmalbehörden ab. Für die handwerklichen Arbeiten benötigen sie Präzision und Einfallsreichtum, für ihre Büroarbeiten Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Die Arbeit an z.T. historisch bedeutsamen Objekten erfordert Verantwortungsbewusstsein. Im Kontakt mit Kunden und Lieferanten sind Serviceorientierung und Verhandlungsgeschick gefragt.
Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten arbeiten viel mit Handwerkzeugen, z.T. nach alten Techniken, aber auch mit modernen Holzbearbeitungsmaschinen. Dabei tragen sie ggf. Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, Handschuhe oder Atemschutz. Sie sind in Werkstätten tätig, wo sie kleinere bzw. zerlegbare Objekte restaurieren, und vor Ort, z.T. in unbeheizten Räumen oder im Freien. Gelegentlich arbeiten sie in unbequemen Körperhaltungen, im Knien, hockend, gebückt oder über Kopf. Laufende Maschinen erzeugen Lärm. Staub und Gerüche von Farben, Lacken, Holzschutzmitteln können in der Luft liegen.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Intarsien, Parketterie oder Blockmosaik rekonstruieren)
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Verantwortung für Sachwerte (z.B. Restaurierungsarbeiten an wertvollen antiken Objekten durchführen)
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Kundenkontakt (z.B. sich mit Auftraggebern über die Restaurierungsarbeiten abstimmen)
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Handarbeit (z.B. Raspeln, Hobel, Hämmer oder Handbohrmaschinen)
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Säge- und Fräsmaschinen)
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Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (Sicherheitsschuhe, Gehörschutz, Handschuhe, ggf. auch Atemschutz)
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Arbeit in Büroräumen
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
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Arbeit im Freien
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Arbeit im Stehen
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schweres Heben und Tragen (bei der Montage von schweren Bauelementen wie Treppen und Türen)
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Arbeit unter Zwangshaltungen
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Arbeit unter Lärm (Lärm von Kreissägen oder Schleifmaschinen)
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Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Holzstaub, Dämpfe von Säuren und Laugen, Lacken, Verdünnern, Holzschutz-, Beiz- und Bindemitteln)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Restaurationsgut, z.B.: alte oder antike holzgefertigte Objekte
Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Glas, Metall, Beizen, Lacke, Holzschutzmittel, Klebstoffe
Zubehör, z.B.: Schrauben, Nägel, Schlösser, Beschläge
Maschinen, Werkzeuge und Hilfsmittel, z.B.: Sägemaschinen, Fräsmaschinen, CNC-Maschinen, Raspel, Hobel, Hämmer, Handbohrmaschinen, Winkelmesser, Wasserwaagen, Leitern, Arbeitsgerüste
Unterlagen, z.B.: Schadensberichte, Kostenkalkulationen, technische Zeichnungen und Skizzen, Fotografien, Dokumentationen
Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon
Arbeitsbereiche/Branchen
Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten finden Beschäftigung
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in Betrieben der Möbel- und Holzwarenherstellung
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in Restaurierungswerkstätten
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in Museen mit angeschlossener Restaurierungswerkstatt
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bei Betreibern historischer Stätten, z.B. Schlösserverwaltungen
Branchen im Einzelnen