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Ausbildungsberuf
Tischler/in - Restaurierungsarbeiten

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten führen denkmalpflegerische Bautischlerarbeiten aus und restaurieren Innenausbauteile sowie Möbel.

Die Weiterbildung im Überblick

Tischler/in für Restaurierungsarbeiten ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Handwerkskammer geregelt ist.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Weiterbildung und Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Möbel- und Holzwarenherstellung

  • in Restaurierungswerkstätten

  • in Museen mit angeschlossener Restaurierungswerkstatt

  • bei Betreibern historischer Stätten, z.B. Schlösserverwaltungen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Tischler/in für Restaurierungsarbeiten.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung sind in der Regel eine Gesellenprüfung im Tischler-Handwerk oder eine Abschlussprüfung als Holzmechaniker/in sowie jeweils eine einschlägige mindestens zweijährige Berufspraxis.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Handwerker/zur Handwerkerin für Restaurierungsarbeiten ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung und Praxis nachweisen kann.

Wer nicht über den jeweils geforderten Abschluss verfügt, aber durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft machen kann, dass er über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann i.d.R. ebenfalls zur Weiterbildungsprüfung zugelassen werden.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Technisches Werken:

In der Weiterbildungsprüfung sind praktische Arbeitsproben auszuführen, etwa im Bereich der Fenster- oder Türrestaurierung bzw. -reparatur.

Um im späteren Berufsalltag historische Gegenstände restaurieren zu können oder Gegenstände nach historischem Vorbild anzufertigen, sind Kenntnisse im technischen Werken wichtig.

Technisches Zeichnen:

Um Entwürfe für Restaurierungsarbeiten maßstabsgerecht darstellen zu können, benötigen Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten während der Weiterbildung vertiefte Kenntnisse im Zeichnen.

Im Berufsleben erstellen sie ebenfalls Skizzen und Zeichnungen, z.B. zu Dokumentationszwecken oder für die Rekonstruktion von Objekten.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Fachpraktischer Teil:

  • Exemplarische Untersuchung, Bestandsaufnahme, Restaurierungsdokumentation am Objekt

  • Restaurieren von Bauteilen, Holzverbindungen, Einlegearbeiten, Furnierarbeiten

  • Gegenstände nach historischem Vorbild anfertigen

Fachtheoretischer Teil:

  • Stilkunde, z.B. Stilepochen, berufsbezogene Merkmale der Baustile

  • Materialkunde, z.B. Grundkenntnisse über Zusammensetzung und Eigenschaften von Mineralien, Gesteinen, Glas, Keramik, Nichteisen- und Edelmetallen, Holz und Naturstoffen

  • Bestandsaufnahme und Dokumentation

  • Kenntnisse zur Vermessung, Zustandsbeschreibung sowie zur Herstellung von Rekonstruktionen

  • Sanierungs-, Restaurierungs- und Rekonstruktionstechniken, z.B. Holzverbindungen, Verbindungsmittel, Beschläge, Oberflächenmaterialien, traditionelle Arbeitstechniken, Erkennen von Schäden und Ursachen an Holzbauteilen und Möbeln, Maßnahmen zur Erhaltung historischer Möbel und Holzbauteile

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Weiterbildungsprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit)

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

je nach zuständiger Kammer z.B.

  • Tischler für Instandsetzungsarbeiten in der Denkmalpflege/Tischlerin für Instandsetzungsarbeiten in der Denkmalpflege

  • Tischler für Restaurierungsarbeiten/Tischlerin für Restaurierungsarbeiten

  • Geprüfter Fachhandwerker für Denkmalpflege im Tischlerhandwerk/Geprüfte Fachhandwerkerin für Denkmalpflege im Tischlerhandwerk

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden an Bildungseinrichtungen der Handwerksorganisationen oder anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

  • Werkstätten

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten renovieren Möbel, Holzobjekte bzw. sanieren Holzbauteile und rekonstruieren fehlende bzw. nicht wiederherstellbare Objekte. Zunächst stellen sie den Zustand der Objekte fest und dokumentieren Schäden sowie ggf. Schädlingsbefall. Sie entfernen Schmutz, alte Lack- oder Farbschichten, um die Holzoberflächen bzw. die originalen Farbfassungen freizulegen. Sind Verbindungen schadhaft, demontieren sie Objekte und verleimen, verzapfen oder verschrauben sie neu. Sie retuschieren Kratzer und ersetzen fehlende Teile. Dabei setzen sie traditionelle Techniken, aber auch moderne Restaurierungs- und Konservierungsmethoden ein. Abschließend behandeln sie die Holzoberflächen mit Holzschutzmitteln, z.B. gegen Schädlingsbefall, und tragen Wachs-, Ölschichten, Lasuren oder Lacke auf.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Reparatur bzw. Restaurierung von Möbeln, Holzobjekten oder Holzbauteilen vor- und nachbereiten

    • Bestandsaufnahmen bzw. Schadensanalysen durchführen und dokumentieren

    • Sanierungskonzepte erarbeiten, Auftraggeber zu Restaurierungsmaßnahmen beraten und Kostenvoranschläge unterbreiten

    • Materialien, Werkzeuge und Maschinen auswählen

    • Arbeitsabläufe planen, die Einhaltung von Terminen, Kosten und die Qualität der Arbeitsausführung kontrollieren

  • Holzbauteile (z.B. Fenster, Türen, Wandvertäfelungen, Holztreppen, Geländer) sowie Möbel reparieren und restaurieren

    • traditionelle oder moderne Handwerkstechniken anwenden, etwa beim Verbinden von Teilen durch Verzapfen oder Verdübeln oder beim Schnitzen von Ornamenten für die Wiederherstellung beschädigter Verzierungen

    • Oberflächen reinigen, Übermalungen oder beschädigte Lackschichten entfernen, wo möglich, historische Oberflächenüberzüge erhalten, reinigen, pflegen und aufbauen

    • historische Einlegearbeiten (Intarsien, Marketerie, Parketterie, Doppelblatt-Technik, Blockmosaik) rekonstruieren, Teile zuschneiden und passgenau einsetzen

    • Holzschäden reparieren, Kratzer retuschieren

    • fehlende oder nicht wiederherzustellende Teile auswechseln, z.B. Beschläge oder Schlösser, geschnitzte Verzierungen, Möbelfüße, Kommodenaufsätze u.a. ggf. nach historischen Vorlagen neu anfertigen

    • Holzoberflächen behandeln, beispielsweise ölen, wachsen, lackieren, Farbfassungen erneuern oder wiederherstellen

    • die ausgeführten Arbeiten dokumentieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 3.173 bis € 3.552

Quelle:

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Tischler/in - Restaurierungsarbeiten

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Antikschreiner/in

Arbeitsorte

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • auf Baustellen in Räumen historischer Gebäude, z.T. auch im Freien

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten organisieren ihre Arbeiten bei der Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten meist eigenständig, sprechen sich jedoch mit Vorgesetzten sowie ggf. Vertretern von Denkmalbehörden ab. Für die handwerklichen Arbeiten benötigen sie Präzision und Einfallsreichtum, für ihre Büroarbeiten Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Die Arbeit an z.T. historisch bedeutsamen Objekten erfordert Verantwortungsbewusstsein. Im Kontakt mit Kunden und Lieferanten sind Serviceorientierung und Verhandlungsgeschick gefragt.

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten arbeiten viel mit Handwerkzeugen, z.T. nach alten Techniken, aber auch mit modernen Holzbearbeitungsmaschinen. Dabei tragen sie ggf. Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, Handschuhe oder Atemschutz. Sie sind in Werkstätten tätig, wo sie kleinere bzw. zerlegbare Objekte restaurieren, und vor Ort, z.T. in unbeheizten Räumen oder im Freien. Gelegentlich arbeiten sie in unbequemen Körperhaltungen, im Knien, hockend, gebückt oder über Kopf. Laufende Maschinen erzeugen Lärm. Staub und Gerüche von Farben, Lacken, Holzschutzmitteln können in der Luft liegen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Intarsien, Parketterie oder Blockmosaik rekonstruieren)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Restaurierungsarbeiten an wertvollen antiken Objekten durchführen)

  • Kundenkontakt (z.B. sich mit Auftraggebern über die Restaurierungsarbeiten abstimmen)

  • Handarbeit (z.B. Raspeln, Hobel, Hämmer oder Handbohrmaschinen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Säge- und Fräsmaschinen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (Sicherheitsschuhe, Gehörschutz, Handschuhe, ggf. auch Atemschutz)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit im Freien

  • Arbeit im Stehen

  • schweres Heben und Tragen (bei der Montage von schweren Bauelementen wie Treppen und Türen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen

  • Arbeit unter Lärm (Lärm von Kreissägen oder Schleifmaschinen)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Holzstaub, Dämpfe von Säuren und Laugen, Lacken, Verdünnern, Holzschutz-, Beiz- und Bindemitteln)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Restaurationsgut, z.B.: alte oder antike holzgefertigte Objekte

Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Glas, Metall, Beizen, Lacke, Holzschutzmittel, Klebstoffe

Zubehör, z.B.: Schrauben, Nägel, Schlösser, Beschläge

Maschinen, Werkzeuge und Hilfsmittel, z.B.: Sägemaschinen, Fräsmaschinen, CNC-Maschinen, Raspel, Hobel, Hämmer, Handbohrmaschinen, Winkelmesser, Wasserwaagen, Leitern, Arbeitsgerüste

Unterlagen, z.B.: Schadensberichte, Kostenkalkulationen, technische Zeichnungen und Skizzen, Fotografien, Dokumentationen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Möbel- und Holzwarenherstellung

  • in Restaurierungswerkstätten

  • in Museen mit angeschlossener Restaurierungswerkstatt

  • bei Betreibern historischer Stätten, z.B. Schlösserverwaltungen

Branchen im Einzelnen

  • Möbel

    • Herstellung von sonstigen Möbeln, z.B. Restaurierung von Schränken, Sitzmöbeln und Betten

  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren

    • Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen, Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz, z.B. Restaurierung von Türen, Fenstern, Treppen

    • Herstellung von Holzwaren a. n. g., Kork-, Flecht- und Korbwaren (ohne Möbel), z.B. Restaurierung von Bilderrahmen

  • Kunst, Kultur, Museen

    • Selbstständige Restauratorinnen und Restauratoren

    • Museen, z.B. in angeschlossenen Restaurierungswerkstätten

    • Betrieb von historischen Stätten und Gebäuden und ähnlichen Attraktionen, z.B. Schlösserverwaltungen, Denkmalschutzeinrichtungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Restaurierung, Möbelbau, Zimmerei, Holzschutz).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Tischlermeister/in oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Holztechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Konservierung, Restaurierung oder Holztechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Tischler/innen für Restaurierungsarbeiten auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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