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Ausbildungsberuf
Techn. Assistent/in - Automatisierungstechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik wirken mit bei der Entwicklung, Fertigung, Inbetriebnahme und Instandhaltung automatisierter Systeme, Maschinen und Geräte wie z.B. Mess-, Überwachungs- und Steuerungssysteme.

Die Ausbildung im Überblick

Technische/r Assistent/in für Automatisierungstechnik ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen .

Sie dauert 2-3 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben der Automatisierungstechnik bzw. des Maschinen- und Anlagenbaus

  • in Betrieben des Fahrzeug-, Luft- oder Raumfahrzeugbaus

  • in Betrieben der Informations- und Kommunikations- oder der Medizintechnik

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Technische/r Assistent/in für Automatisierungstechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Vorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss .

Je nach Bildungsanbieter werden ggf. weitere oder abweichende Zugangsvoraussetzungen gefordert.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Auch die Reihenfolge der Anmeldungen kann eine Rolle spielen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Physik:

Angehende Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik messen und prüfen z.B. elektrische Größen und bauen u.a. pneumatische oder hydraulische Steuerungen auf. Hierfür sind physikalische Kenntnisse unerlässlich.

Technik/Werken:

Künftige Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik bearbeiten mechanische Teile, bauen Baugruppen und Komponenten zu automatisierungstechnischen sowie mechatronischen Systemen zusammen und montieren sie. Hierzu sind Kenntnisse im Werken wichtig.

Informatik:

Zur Ausbildung von Technischen Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik kann es gehören, Hard- und Softwarekomponenten zu installieren und zu testen sowie mechatronische Systeme zu programmieren. Wer bereits Erfahrungen auf dem Gebiet der Informatik gesammelt hat, ist im Vorteil.

Mathematik:

Um z.B. grundlegende Berechnungen technischer und betriebswirtschaftlicher Größen durchzuführen und Kostenrechnungen zu erstellen, benötigen angehende Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik mathematische Kenntnisse.

Englisch:

Um Beschreibungen, Betriebsanleitungen und andere berufstypische Informationen in englischer Sprache sowohl verstehen als auch aufbereiten zu können, sind bereits in der Ausbildung Englischkenntnisse nötig.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Technische/r Assistent/in für Automatisierungstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Behörden der Länder wie z.B. Aufsichts- und Dienstleistungsdirektionen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts erwirbt man beispielsweise Kenntnisse in folgenden Lernfeldern:

  • elektrotechnische und mechanische Systeme

  • Installation elektrischer Betriebsmittel

  • Grundlagen der Informationstechnik

  • elektropneumatische Steuerungstechnik

  • elektronische Schaltungstechnik

  • Steuerungs- und Regelungstechnik

  • Antriebssysteme

  • Inbetriebnahme mechatronischer Systeme

Während der Ausbildung werden auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet.

Betriebspraktika

Bei Praktika werden die theoretischen Inhalte z.B. in Betrieben der Elektroindustrie umgesetzt und angewandt. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebes.

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.

Ausbildungsaufbau

Zeitrichtwerte gemäß KMK-Vereinbarung:

  • Berufsübergreifender Lernbereich: 320 Stunden

  • Berufsbezogener Lernbereich: 2.240 Stunden

Gesamtstundenzahl: 2.560 Stunden

Die Einteilung in Fächer, Lernfelder oder Projekte ist in den Berufsfachschulverordnungen der Länder geregelt.

Beispiel für die Stundenverteilung

Pflichtunterricht

  • Berufsbezogener Unterricht:

    • Mechanische Teilsysteme analysieren, planen, herstellen und prüfen: 300 Stunden

    • Elektrotechnische Teilsysteme analysieren, planen, herstellen und prüfen: 300 Stunden

    • Automatisierte Teilsysteme analysieren, planen, herstellen und prüfen: 200 Stunden

    • Informationstechnische Systeme bereitstellen, handhaben und entwickeln: 160 Stunden

    • Elektrische Antriebssysteme auswählen und integrieren: 200 Stunden

    • Baugruppen und Geräte der Automatisierungstechnik analysieren und prüfen: 200 Stunden

    • Steuerungen für komplexe Anlagen programmieren und realisieren: 240 Stunden

    • Regelungstechnische Systeme analysieren, planen, realisieren und prüfen: 160 Stunden

    • Automatisierte Systeme in Betrieb nehmen, übergeben und instand halten: 240 Stunden

    • Praxiszeiten: 160 Stunden

    Berufsbezogener Unterricht insgesamt: 2.160 Stunden

  • Berufsübergreifender Unterricht:

    • Deutsch/Kommunikation: 120 Stunden

    • Englisch: 120 Stunden

    • Mathematik: 240 Stunden

    • Wirtschaft/Politik: 80 Stunden

    • Religion oder Philosophie: 80 Stunden

    • Sport: 80 Stunden

    Berufsübergreifender Unterricht insgesamt: 720 Stunden

Gesamtstundenzahl

2.880 Stunden

Ausbildungsvergütung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufs- bzw. Schutzkleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.

Weitere Informationen: Das BAföG: alle Infos auf einen Blick

Ausbildungsdauer

2-3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Verkürzungen sind je nach Bundesland und Bildungsgang möglich, z.B. für Bewerber/innen mit Hochschulreife oder einschlägiger beruflicher Grundbildung oder für Studienabbrecher/innen eines einschlägigen Studienfachs (z.B. Aufnahme ins zweite Ausbildungsjahr oder Einrichtung verkürzter Bildungsgänge).

Verlängerung

Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Ausbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Berlin:

  • Staatlich geprüfter automatisierungstechnischer Assistent/Staatlich geprüfte automatisierungstechnische Assistentin

  • Staatlich geprüfter automatisierungstechnischer Assistent/Staatlich geprüfte automatisierungstechnische Assistentin, Schwerpunkt Mechatronik

Rheinland-Pfalz:

  • Staatlich geprüfter automatisierungstechnischer Assistent/Staatlich geprüfte automatisierungstechnische Assistentin

  • Staatlich geprüfter technischer Assistent für Mechatronik/Staatlich geprüfte technische Assistentin für Mechatronik

Schleswig-Holstein:

  • Staatlich geprüfter automatisierungstechnischer Assistent/Staatlich geprüfte automatisierungstechnische Assistentin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im theoretischen Unterricht:

Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause

In schuleigenen Labors und Werkstätten sowie im Praktikumsbetrieb:

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. elektronische Bauteile verdrahten, Schutzeinrichtungen montieren, Fehlfunktionen beheben

  • Umgebung: in Büroräumen am Bildschirm, in Produktionshallen bei Maschinenlärm, im Labor bei künstlicher Beleuchtung, Montage beim Kunden

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, ggf. Schweißerschutzschild und -brille)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit (in Industrieunternehmen)

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Verdrahten und Verbinden elektrotechnischer bzw. elektronischer Bauteile)

    • Sorgfalt (z.B. beim Analysieren von Störungen und Beheben der Fehler)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Einbauen von Antriebssystemen, Sensoren, Aktoren und Wandlern)

    • Flexibilität (z.B. Anpassen an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen)

    • Lernbereitschaft (sich über Neuerungen in der Mess-, Steuer- oder Regelungstechnik auf dem Laufenden halten)

Ausbildungssituation

Die Ausbildung umfasst Unterricht im Klassenverband (theoretisch und praktisch) sowie i.d.R. praktische Arbeit im Rahmen von Praktika.

Theoretischer und praktischer Unterricht

Bei einer Berufsfachschul-Ausbildung besuchen die Schüler/innen theoretischen Unterricht im Klassenverband und führen praktische Übungen durch, z.B. in schuleigenen Werkstätten, Labors o.Ä.

Während der schulischen Ausbildung werden z.B. Klassenarbeiten geschrieben und andere Leistungsnachweise erbracht. Gegebenenfalls werden Projektarbeiten im Team durchgeführt. Außerdem müssen die Schüler/innen für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Betriebspraktika

Hier arbeiten die Schüler/innen praktisch mit und lernen die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Beruf kennen. Begleitet werden sie während ihres Praktikums von ausgebildeten Fachkräften. Betriebspraktika werden teilweise in den Schulferien durchgeführt.

Lernorte

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik werden in schulischer Form ausgebildet.

Lernorte sind

  • Berufsfachschule : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband), schuleigene Labors, Werkstätten

  • Praktikumsbetriebe: Werkstätten, Produktionshallen und Büroräume von Betrieben, die automatisierungstechnische sowie mechatronische Systeme und deren Komponenten herstellen oder einsetzen

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik unterstützen Ingenieure/Ingenieurinnen oder Techniker/innen bei der Entwicklung und Fertigung von Bauteilen bzw. Systemen der Automatisierungstechnik wie Brems- und Motormanagement-Systemen, Werkzeugmaschinen oder Fertigungsrobotern. Sie planen und überwachen Arbeitsabläufe oder bereiten den Einbau von Systemen vor. Bei der Montage im eigenen Betrieb oder direkt beim Kunden fügen sie mechanische, pneumatische, hydraulische, elektrische und elektronische Bauteile zusammen und installieren die jeweilige Software. Sie nehmen die Systeme in Betrieb, optimieren ggf. Einstellungen und Programme und weisen die Mitarbeiter/innen des Kundenbetriebs in die Bedienung ein. Zu ihren Aufgaben kann auch die Wartung und Instandsetzung automatisierter Einrichtungen und Systeme gehören.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik wirken mit bei der Entwicklung, Fertigung, Inbetriebnahme und Instandhaltung automatisierter Systeme, Maschinen und Geräte wie z.B. Mess-, Überwachungs- und Steuerungssystemen.

Automatisierungsfunktionen

Mechatronische, elektro- und informationstechnische Systeme und Komponenten finden u.a. Verwendung in Form fahrzeugtechnischer Einrichtungen wie elektronischer Stabilitätsprogramme (ESP), Airbags, Sensoren oder bei Antiblockiersystemen (ABS). Automatisierungstechnik ermöglicht auch selbstständig arbeitende Saug- und Mähroboter, selbstregulierende Gebäudesysteme, zuverlässige Industrie- und Serviceroboter oder Werkzeugmaschinen, die ihre Werkzeuge selbst justieren.

Planung und Fertigung

Wird eine neue Maschine geplant oder soll eine bestehende Anlage erweitert werden, informieren sich Technische Assistenten und Assistentinnen anhand von Leistungsbeschreibungen und Plänen über die gewünschten Funktionen und die Leistungsfähigkeit des neuen Systems. Sie prüfen, ob die benötigten Komponenten vorrätig sind oder ob Teile beschafft werden müssen. Ist die Planung abgeschlossen, wirken Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik beim Aufbau der Systeme (z.B. programmierbaren Werkzeug- und Sondermaschinen) mit. Gegebenenfalls stellen sie spezielle Bauteile mithilfe von Metallbearbeitungsmaschinen selbst her oder passen Standardteile an. Sie wählen Leitungen aus und verdrahten sie. Anschließend montieren sie in der Werkstatt oder im Kundenbetrieb die einzelnen Komponenten zu Systemen, etwa zu elektrischen, pneumatischen oder hydraulischen Steuerungen von Fertigungseinrichtungen.

Inbetriebnahme

Bei der Inbetriebnahme der fertig montierten Systeme stellen sie die Stromzufuhr her, installieren und testen Hard- und Softwarekomponenten oder programmieren mechatronische Systeme. Anschließend prüfen sie in Testläufen die Funktion, stellen die Systeme ein, übergeben sie an ihre Kunden und weisen das Bedienpersonal ein.

Instandhaltung

Mit der Inbetriebnahme ist ihre Arbeit nicht erledigt. Durch regelmäßige Wartungsarbeiten stellen sie sicher, dass Maschinen, Anlagen und Systeme über einen langen Lebenszyklus einwandfrei funktionieren. Sie gehend dabei ggf. nach Wartungsplänen vor, prüfen die Funktion von Baugruppen, tauschen Verschleißteile aus und führen Software-Updates durch. Bei Störungen diagnostizieren und beheben sie die Fehler und deren Ursachen. Reparaturen und Wartungsarbeiten erledigen sie weitgehend selbstständig, ggf. anhand von Betriebsanleitungen. Ihre Arbeit stimmen sie mit vorgelagerten Bereichen, z.B. den Herstellern von Komponenten, sowie mit nachgelagerten Bereichen, etwa dem Produktionsbetrieb, ab. Auch im Servicebereich führen sie Tätigkeiten selbstständig aus, beispielsweise in der Kundenberatung und -betreuung.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten

    • technische Unterlagen wie Konstruktionszeichnungen, Fertigungs-, Montage-, Schalt- und Instandhaltungspläne lesen und anwenden

  • mechanische, pneumatische, hydraulische, elektrische, elektronische und informationstechnische Systeme und Komponenten zu funktionsgerechten Einheiten zusammenbauen, etwa zu einzelnen oder verketteten Maschinen, automatisierten Produktionsanlagen, Fertigungsstraßen

    • spezielle Bauteile z.B. durch Spanen, Trennen und Umformen, Schrauben, Nieten, Kleben, Löten, Schweißen selbst herstellen bzw. Standardteile anpassen

    • elektrotechnische/elektronische Bauteile verdrahten und verbinden, Kabel zurichten und verlegen

    • Antriebssysteme, Sensoren, Aktoren und Wandler einbauen

    • Schalt- und Bedieneinrichtungen, Verkleidungen und Schutzeinrichtungen montieren

    • Mess-, Steuerungs-, Regelungs- und Überwachungseinrichtungen aufbauen und programmieren, Sollwerte einstellen

    • elektrische Kenndaten messen, z.B. Spannung, Strom, Widerstand, analoge und digitale Signale

    • Netzwerke und Bus-Systeme aufbauen und Schnittstellensignale prüfen

  • automatisierte Systeme in Betrieb nehmen

    • Maschinenfunktionen einstellen und Betriebswerte erfassen

    • Systemparameter mit vorgegebenen Werten (Sollwerten) vergleichen

    • Einstellungen/Programme optimieren, z.B. für Cobots

    • installierte Systeme an die Kunden übergeben, Bedienpersonal einweisen

  • Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten ausführen

    • Mess-, Prüf- und Diagnoseverfahren anwenden und Fehlfunktionen feststellen

    • Störungsursachen suchen, Fehler unter Beachtung der Schnittstellen mechanischer, hydraulischer, pneumatischer und elektrischer/elektronischer Baugruppen eingrenzen und beheben

    • Ersatzteile einbauen und Verschleißteile austauschen

    • Maschinen und Anlagensysteme umrüsten und erweitern, technisch überholte Baugruppen austauschen

    • Software-Updates oder -erweiterungen aufspielen, ggf. auch Fern-Updates sowie Ferndiagnosen durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.407 bis € 3.963

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Produktionshallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

  • in technischen Labors

Arbeitssituation

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik arbeiten mit technischen Maschinen und Geräten ebenso wie mit Handwerkzeugen: Sie setzen elektronische Diagnose- und Messgeräte, Werkzeugmaschinen, Schweißgeräte, aber auch Schraubendreher, Elektronik- und Quetschzangen ein. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung wie Sicherheitsschuhe, Handschuhe, Gehörschutz und - bei Schweiß- und Lötarbeiten - Schutzbrille. In Werk- und Produktionshallen herrscht oftmals Maschinenlärm, und beim Schweißen entstehen Dämpfe und unangenehme Gerüche. Bei Wartungsarbeiten kommen Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik mit Hydraulikflüssigkeiten, Ölen und Fetten in Berührung. Wenn Komponenten montiert oder Anlagen gewartet werden, arbeiten sie ggf. über Kopf, in größeren Höhen oder in gebückter Haltung. Im Büro sitzen sie am Computer und programmieren Mess-, Steuerungs- und Regelungsmodule mit spezifischer Software oder erstellen Konstruktionspläne. Prüfungen führen sie ggf. in Labors durch. In durchgängig produzierenden Industrieunternehmen ist Schichtarbeit üblich. Zum Teil ist Bereitschaftsdienst notwendig, um die Funktionsfähigkeit automatisierter Anlagen zu gewährleisten.

Damit automatisierte Systeme zuverlässig und fehlerfrei funktionieren, sind eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise, handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis erforderlich. Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination benötigen Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik beispielsweise beim Einbauen kleinster Bauteile. Da sie die fertigen Anlagen im jeweiligen Kundenunternehmen installieren, prüfen und warten, stellen sie sich flexibel auf wechselnde Arbeitsbedingungen und -orte ein. Über Trends in der Automatisierungstechnik halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. mit Werkzeugmaschinen, Fertigungsanlagen, Schweißgeräten)

  • Handarbeit (z.B. Baugruppen und Komponenten zu automatisierten Systemen zusammenbauen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Gehörschutz, Gesichtsschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. im Bereich Konstruktion)

  • Arbeit im Labor (z.B. beim Durchführen von Laborprüfungen)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Arbeiten mit Werkzeugmaschinen oder bei Maschinenlärm in Fertigungshallen)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Unfallgefahr (beim Arbeiten mit Schweißgeräten und Strom)

  • Schichtarbeit (z.B. in durchgängig produzierenden Industrieunternehmen)

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. Funktionsfähigkeit automatisierter Systeme rund um die Uhr gewährleisten)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. sehr kleine Bauteile einbauen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei der Installation neuer Systeme an wechselnden Einsatzorten arbeiten)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. in gebückter Haltung Anlagen reparieren)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Systeme und Komponenten, z.B.: mechanische, pneumatische, hydraulische, elektrische, elektronische und informationstechnische Systeme und Komponenten

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Werkzeugmaschinen, Fertigungsanlagen, Industrieroboter, Mess-, Prüf- und Diagnosegeräte, Cobots, Löt-, Schweißgeräte, Schraubendreher, Elektronik- und Quetschzangen

Hilfsstoffe, z.B.: Hydraulikflüssigkeiten, Öle, Fette

Unterlagen, z.B.: Konstruktionszeichnungen, Fertigungs-, Montage-, Schalt-, Installations- und Funktionspläne, Fehlerprotokolle, technische Dokumentationen, Betriebs- und Bedienungsanleitungen, Qualitätsrichtlinien, Sicherheitsbestimmungen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben der Automatisierungstechnik bzw. des Maschinen- und Anlagenbaus

  • in Betrieben des Fahrzeug-, Luft- oder Raumfahrzeugbaus

  • in Betrieben der Informations- und Kommunikations- oder der Medizintechnik

Branchen im Einzelnen

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., hier: von industriellen Prozesssteuereinrichtungen

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen

    • Herstellung von Hebezeugen und Fördermitteln

    • Herstellung von Haushaltsgeräten, z.B. Waschmaschinen, Saug- oder Mähroboter

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. Lebensmittel-, Papier-, Textilindustrie, Metallerzeugung, Bau

    • Herstellung von nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen, z.B. Pumpen oder Motoren für Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen

    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g.

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

    • Herstellung von Büromaschinen (ohne Datenverarbeitungsgeräte und periphere Geräte)

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Automatisierungstechnik, Mechatronik, Robotik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Augmented-Reality-Anwendungen bei der Wartung und Reparatur einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Technische Assistenten und Assistentinnen für Automatisierungstechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik oder als Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Automatisierungstechnik oder Mechatronik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Die Beschäftigten sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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