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Ausbildungsberuf
Designer/in (Ausbildung) - angew.Formg.,Schmuck/Gerät

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät entwerfen und gestalten Schmuck, Zier- und Gebrauchsgegenstände.

Die Ausbildung im Überblick

Designer/in für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufskollegs .

Sie dauert 3 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät finden Beschäftigung

  • in Goldschmiedewerkstätten oder Goldschmiede- und Schmuckateliers

  • in Betrieben der Schmuckindustrie

  • in Juweliergeschäften

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Designer/in für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Vorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss .

Je nach Bildungsanbieter können weitere Zugangsvoraussetzungen gefordert werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Auch die Reihenfolge der Anmeldungen kann eine Rolle spielen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Auswahlverfahren

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird anhand der Bewerbungsunterlagen (inkl. einer Kunstmappe mit Arbeitsproben) und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Es wird auch eine Aufnahmeprüfung durchgeführt, bei der zwei freie Gestaltungsarbeiten sowie zwei praktische Arbeiten aus dem Bereich Formgebung Metall anzufertigen sind.

Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand in den Fächern Bildende Kunst und Werken entscheidend sein.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Handwerkliche Aufgaben bestimmen den Ausbildungsalltag. Angehende Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät entwerfen Schmuckstücke und Gegenstände aus Edelmetallen und Edelsteinen und gestalten diese. Um Skizzen zur Gestaltung von Schmuckstücken und Geräten anzufertigen, sind Kenntnisse im Bereich Technisches Zeichnen erforderlich.

Kunst:

Für den Entwurf von Schmuck, Zier- und Gebrauchsgegenständen ist nicht nur Kreativität, sondern z.B. auch Wissen über Farb- und Formenlehre gefragt.

Chemie:

Zukünftige Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät benötigen chemisches Wissen, z.B. über die Schmelztemperaturen von verschiedenen Metallen.

Deutsch:

Um Kunden über die jeweiligen Gestaltungsmöglichkeiten zu beraten oder um Kundenwünsche umsetzen zu können, sind gute Deutschkenntnisse hilfreich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Designer/in für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Behörden der Länder wie z.B. Regierungspräsidien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernt man beispielsweise:

  • wie man eigene Entwürfe unter Beachtung der technischen Möglichkeiten und Grenzen umsetzt, den Arbeitsablauf plant und durchführt

  • welche Edelsteine zum Bearbeiten geeignet sind

  • was die Kunst- und Stilgeschichte beinhaltet

  • wie man Schmuck und Schmuckteile gestaltet, schmiedet und formt

  • was man unter Sondertechniken versteht

  • wie man plastisch gestaltet

  • worauf bei Edelmetallen zu achten ist, beispielsweise in Bezug auf Metallart und Feingehalt

Während der Ausbildung werden auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet.

Betriebspraktika

Bei Praktika werden die theoretischen Inhalte in der Werkstatt umgesetzt und angewandt. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebs.

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.

Ausbildungsaufbau

Beispiel für die Stundenverteilung

Pflichtunterricht

1. Allgemeiner Bereich:

  • Religionslehre: 1. Schuljahr 1 Wochenstunde, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 1 Wochenstunde

  • Deutsch: 1. Schuljahr 1 Wochenstunde, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 2 Wochenstunden

  • Englisch: 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Wirtschafts- und Sozialkunde: 1. Schuljahr 1 Wochenstunde, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 1 Wochenstunde

Allgemeiner Bereich insgesamt: 1. Schuljahr 5 Wochenstunden, 2. Schuljahr 3 Wochenstunden, 3. Schuljahr 4 Wochenstunden

2. Berufsbezogener Bereich:

  • Mathematik: 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 1 Wochenstunde

  • Technologie: 1. Schuljahr 1 Wochenstunde, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 2 Wochenstunden

  • Computertechnik: 1. Schuljahr 1 Wochenstunde, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 1 Wochenstunde

  • Edelsteinkunde: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 2 Wochenstunden

  • Kunst- und Stilgeschichte: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 2 Wochenstunden

  • Allgemeine Gestaltungslehre: 1. Schuljahr 3 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Designpräsentation: 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Naturzeichnen: 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Plastisches Gestalten: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Entwurf und Realisation: 1. Schuljahr 18 Wochenstunden, 2. Schuljahr 19 Wochenstunden, 3. Schuljahr 17 Wochenstunden

  • Sondertechniken: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 4 Wochenstunden, 3. Schuljahr 4 Wochenstunden

Berufsbezogener Bereich insgesamt: 1. Schuljahr 29 Wochenstunden, 2. Schuljahr 30 Wochenstunden, 3. Schuljahr 29 Wochenstunden

Pflichtunterricht insgesamt:

1. Schuljahr 34 Wochenstunden, 2. Schuljahr 33 Wochenstunden, 3. Schuljahr 33 Wochenstunden

Wahlunterricht

  • Zusatzunterricht zum Erwerb der Fachhochschulreife: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 4 Wochenstunden, 3. Schuljahr 4 Wochenstunden

Gesamtstundenzahl:

  • 1. Schuljahr: 34 Wochenstunden

  • 2. Schuljahr: 37 Wochenstunden

  • 3. Schuljahr: 37 Wochenstunden

Ausbildungsvergütung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.

Weitere Informationen: Das BAföG: alle Infos auf einen Blick

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Verkürzungen sind je nach Bundesland und Bildungsgang möglich, z.B. für Bewerber/innen mit Hochschulreife oder einschlägiger beruflicher Grundbildung oder für Studienabbrecher/innen eines einschlägigen Studienfachs (z.B. Aufnahme ins zweite Ausbildungsjahr oder Einrichtung verkürzter Bildungsgänge).

Verlängerung

Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Ausbildung ist nur im genannten Bundesland rechtlich geregelt und führt dort zu folgender Abschlussbezeichnung:

Baden-Württemberg:

  • Staatlich geprüfter Designer (angewandte Formgebung, Schmuck und Gerät)/Staatlich geprüfte Designerin (angewandte Formgebung, Schmuck und Gerät)

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im theoretischen Unterricht:

Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause

In der schuleigenen Werkstatt und in Betrieben der Schmuckherstellung:

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Entwürfe und Skizzen zeichnen, Gold schmieden, Gegenstände Gravieren

  • Umgebung: Wärme, Dämpfe und Staub in Werkstätten, Kundenkontakt in Verkaufsräumen

  • Kleidung: z.T. Schutzausrüstung (z.B. Schutzbrille, Staubschutzmaske)

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit (z.B. beim Biegen zierlicher Verschlüsse mit kleinen Zangen und Löten winziger Ösen)

    • Sorgfalt (z.B. beim Biegen, Plätten, Formen, Teilen, Stanzen und Ziselieren von Gold und Silber)

    • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Entwerfen und Gestalten von Schmuckgegenständen)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. beim Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen)

    • Kundenorientierung und Kommunikationsfähigkeit (z.B. bei der Kundenberatung, bei Verkaufsgesprächen)

Ausbildungssituation

Die Ausbildung umfasst Unterricht im Klassenverband (theoretisch und praktisch) sowie i.d.R. praktische Arbeit im Rahmen von Praktika.

Theoretischer und praktischer Unterricht

Bei einer Berufsfachschul-Ausbildung besuchen die Schüler/innen theoretischen Unterricht im Klassenverband und führen praktische Übungen durch, z.B. in schuleigenen Werkstätten, Labors o.Ä.

Während der schulischen Ausbildung werden z.B. Klassenarbeiten geschrieben und andere Leistungsnachweise erbracht. Ggf. werden Projektarbeiten im Team durchgeführt. Außerdem müssen die Schüler/innen für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Betriebspraktika

Hier arbeiten die Schüler/innen praktisch mit und lernen die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Beruf kennen. Begleitet werden sie während ihres Praktikums von ausgebildeten Fachkräften. Betriebspraktika werden teilweise in den Schulferien durchgeführt.

Lernorte

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät werden in schulischer Form ausgebildet.

Lernorte sind

  • Berufskolleg : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband), schuleigene Werkstätten

  • Praktikumsbetriebe: Werkstätten z.B. von handwerklichen Betrieben der Schmuckherstellung

Ausbildung im Ausland

Um die Ausbildung bzw. Teile davon im Ausland zu absolvieren, bieten sich z.B. folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Ausbildungs- und Praktikumsangebote im Ausland

Nach Ausbildungsangeboten kann man in verschiedenen nationalen Datenbanken recherchieren, z.B.:

Auslandspraktika und Stipendien durch das Programm Erasmus+ findet man z.B.:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät entwerfen z.B. Ringe, Halsketten, Broschen, Ohrschmuck, Armbänder, Kannen, Zinnteller und künstlerisch-handwerkliche Objekte aus Materialien wie Silber, Gold, Platin und Edelsteinen. Sie gestalten Skizzen und Zeichnungen nach eigenen Entwürfen oder Kundenwünschen. Neben Einzelstücken entwerfen und fertigen sie auch Musterkollektionen für die Serienproduktion. Dabei schmieden sie Gold und Silber, ziselieren Edelmetalle, schleifen und fassen Edelsteine und emaillieren Schmuck- und Gebrauchsgegenstände. Beispielsweise biegen sie zierliche Verschlüsse mit kleinen Zangen und löten winzige Ösen. Mit kritischem Blick überprüfen sie selbst kleinste Details und bessern jede Unebenheit auf der Oberfläche aus. Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät arbeiten ggf. auch Objekte um, führen Reparaturen aus und verzieren Gegenstände durch Gravuren.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät entwerfen und gestalten Schmuck, Zier- und Gebrauchsgegenstände.

Schmuck und Gerät

Ein Schmuckstück ist mehr als ein dekorativer Gegenstand aus edlen Materialien. Es soll zur Persönlichkeit der Trägerin oder des Trägers passen und dient als ästhetischer Blickfang. Nicht selten hat ein Schmuckstück zusätzlich zum materiellen auch einen ideellen Wert, zum Beispiel als Erinnerungsstück oder Geschenk. Unter Gerät versteht man in der Regel Kleinplastiken, häufig Gebrauchsgegenstände wie Kannen, Becher, Schalen, Teller, Leuchter oder Besteck, aber auch Ziergegenstände.

Mit viel Kreativität erstellen Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät Skizzen und Entwürfe. Bei der Gestaltung der Objekte und Gegenstände verbinden sie handwerkliches Geschick und technische Kenntnisse, schmieden Edelmetalle, fassen Edelsteine oder Perlen, biegen Ösen mit feinen Zangen, ziselieren mit ruhiger Hand Ornamente und bedienen Schleif- und Graviermaschinen. Fachkundig und serviceorientiert beraten sie Kunden über individuelle Schmuckstücke oder künstlerisch gestaltete Geräte.

Aufgabengebiete

Aufgabengebiete der Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät sind vor allem traditionelle Techniken der Edelmetallgestaltung wie Goldschmieden, Silberschmieden, Ziselieren, Emaillieren, Gravieren und Edelsteinbearbeiten. Im Vordergrund steht dabei die technik- und materialtypische Gestaltung. Sie stellen Unikate oder Kleinserien her, reparieren Schmuck und Gerät oder wirken bei der Entwicklung von Musterkollektionen für die Serienherstellung mit. In allen Bereichen sind genaue Materialkenntnisse und die Beherrschung der Werkvorgänge unerlässlich.

Die Gestaltung von Einzelstücken ist durch weitgehende künstlerische Freiheit charakterisiert. Beim Entwurfsprozess steht die künstlerische und ästhetische Aussage im Vordergrund. Die Materialauswahl und die Wahl der Herstellungstechniken ordnen sich weitgehend der Gestaltungsidee unter. Zugleich beachten Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät die Verkaufbarkeit der entworfenen Objekte.

Sind sie im Reparatursektor tätig, müssen sie gegebenenfalls die vorgegebenen, unter Umständen alten Techniken beherrschen und die formalen Gegebenheiten des zu reparierenden Stückes einhalten.

Designer/innen, die Serienentwürfe bzw. Musterkollektionen für Schmuck, Gerät und Objekte gestalten, müssen mit der zeichnerischen Ausformulierung einer Produktidee sowohl produktionstechnische als auch kaufmännische Rahmenbedingungen berücksichtigen, beispielsweise hinsichtlich des zu verwendenden Materials oder der optimalen Ausnutzung des Maschinenparks.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Schmuck, Objekte und Gerät aus Edelmetallen und Edelsteinen durch Gold- und Silberschmieden, Emaillieren, Ziselieren und Gravieren herstellen

    • Skizzen und Zeichnungen zur Gestaltung von Schmuckstücken und Gerät anfertigen

    • Schmuckmodelle nach eigenen Ideen oder fremden Entwürfen gestalten

    • Schmuck und Gerät aus Gold, Silber, Platin und Edelsteinen herstellen (insbesondere Ansteck-, Hals-, Hand- und Armschmuck)

    • Funktionsteile von Schmuck herstellen (z.B. Broschierungen, Manschetten, Verschlüsse für Ohrenschmuck)

    • Schmuck und Gerät umarbeiten und reparieren

    • alten Schmuck restaurieren

    • Musterkollektionen für Serienproduktionen entwickeln

    • Einzelstücke entwerfen, gestalten und produzieren

    • Kunden beraten, Verkaufsgespräche führen, ggf. auch telefonisch oder online

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.241

Quelle:

IG Metall

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Designer/in (Ausbildung) - angew.Formg.,Schmuck/Gerät

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Jewellery designer (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Créateur/Créatrice de bijoux

Arbeitsorte

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Büroräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Verkaufsräumen

Arbeitssituation

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät arbeiten viel mit der Hand. Sie setzen Präzisionsgeräte und -instrumente ein und nutzen den Computer, beispielsweise um Entwürfe zu erstellen und auszugestalten. Sie arbeiten in Werkstätten und Werkhallen oder Schmuckateliers. In den Werkstätten und -hallen ist es oft heiß, z.B. wenn Metalle beim Löten auf relativ hohe Temperaturen erhitzt werden müssen, und Dämpfe und Feinstaub liegen in der Luft. Bei Tätigkeiten wie Schleifarbeiten tragen sie eine Schutzbrille sowie bei Bedarf eine Staubschutzmaske.

Schmuckherstellung und -gestaltung ist Präzisionsarbeit, daher sind handwerkliches Geschick und eine sorgfältige Arbeitsweise erforderlich. Für das Entwerfen einer neuen Musterkollektion sind Kreativität, Sinn für Ästhetik sowie gute zeichnerische Fähigkeiten notwendig. Um einen Kunden z.B. bei der Präsentation eines neuen Entwurfs zu überzeugen, ist Kommunikationsfähigkeit gefragt.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Gold oder Silber schmieden, Edelmetalle ziselieren, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände emaillieren, gravieren und Edelsteine bearbeiten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Schleifmaschinen, Poliermaschinen)

  • Bildschirmarbeit (z.B. mit Entwurfssoftware arbeiten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Ateliers/Studios

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Lötgeruch, Feinstaubentwicklung beim Schleifen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. zierliche Verschlüsse mit kleinen Zangen biegen und winzige Ösen löten)

  • Kundenkontakt (z.B. enger Kontakt mit Kunden, um deren Wünsche genau umzusetzen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Ringe, Halsketten, Broschen, Ohrschmuck, Armbänder, Becher, Schalen, Teller, Besteck, Modelle, Kunstobjekte

Werkstoffe, z.B.: Gold, Silber, Platin, Edelsteine, Edelhölzer, Perlen, Email, Kunststoffe

Werkzeuge, Geräte und Maschinen, z.B.: Zangen, Feilen, Stichel, Ziselierhammer, Punzen, Zeichenutensilien, Lötgeräte, Ultraschallgeräte, Polier-, Schleif-, Graviermaschinen

Unterlagen, z.B.: Entwurfsskizzen, Auftragsunterlagen

Arbeitsbereiche/Branchen

Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät finden Beschäftigung

  • in Goldschmiedewerkstätten oder Goldschmiede- und Schmuckateliers

  • in Betrieben der Schmuckindustrie

  • in Juweliergeschäften

Branchen im Einzelnen

  • Schmuckwaren

    • Herstellung von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren (ohne Fantasieschmuck), z.B. in Betrieben der Schmuckindustrie oder in Goldschmiedewerkstätten

    • Herstellung von Fantasieschmuck, z.B. in Betrieben der Modeschmuckindustrie

  • Design, Gestaltung

    • Industrie-, Produkt- und Mode-Design, hier: Goldschmiede- und Schmuckateliers

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Uhren und Schmuck, z.B. Juweliergeschäfte

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Produktgestaltung, Metallbe- und -verarbeitung, Mal- und Zeichentechniken).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck im Design einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Designer/innen für angewandte Formgebung, Schmuck/Gerät entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Weiterbildung als Gestalter/in für Edelstein, Schmuck und Gerät).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Schmuckdesign oder Produkt-, Industriedesign (grundständig)).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck im Design

Für die Herstellung von Prototypen ist die Technik der Additiven Fertigung (3-D-Druck) bereits im Einsatz, nun erobert sie zunehmend auch das Design. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Mit dieser Methode werden bereits individuelle Designerstücke wie Möbel, Lampen oder auch Schmuck nach Kundenwunsch hergestellt, die mit den herkömmlichen Herstellungsverfahren nicht oder nur sehr aufwändig produziert werden könnten. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Designer/innen mit der neuen Technik vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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