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Ausbildungsberuf
Verfahrensmechaniker/in - Brillenoptik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik stellen Brillengläser aus Kunststoff und mineralischem Glas her. Sie fräsen, schleifen und polieren die Rohlinge und veredeln sie zu fertigen Gläsern.

Die Ausbildung im Überblick

Verfahrensmechaniker/in für Brillenoptik ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der optischen Industrie

  • in Werkstätten von Augenoptikern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Verfahrensmechaniker/in für Brillenoptik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 15 Ausbildungsanfänger/innen. 60 Prozent der zukünftigen Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , jeweils 20 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss bzw. die Hochschulreife .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematikkenntnisse sind nötig, wenn in der Ausbildung z.B. geometrische Anforderungen an die Produkte (wie Durchmesser oder Mittendicke) geprüft werden müssen.

Werken/Technik:

Angehende Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik fräsen, polieren und veredeln Rohlinge für Brillengläser unterschiedlicher Art. Kenntnisse im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen sind hier hilfreich.

Informatik:

Wer Kenntnisse in diesem Fach besitzt, ist im Vorteil. Denn man wendet branchenübliche Software an oder überwacht die Programmabläufe von rechnergesteuerten Anlagen.

Physik:

Da angehende Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik sich mit Optik beschäftigen, sind physikalische Kenntnisse förderlich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Verfahrensmechaniker/in für Brillenoptik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • Material, Werkzeuge, Prüf- und Messmittel bereitzustellen und betriebsbereit zu machen

  • technische Zeichnungen sowie Skizzen und Stücklisten anzufertigen und anzuwenden

  • Prüfergebnisse auszuwerten und qualitätssichernde statistische Verfahren anzuwenden

  • optische Eigenschaften zu prüfen, insbesondere Dioptrie, Achslage, Zentrierung und Addition

  • Flächen und Formen an Werkstücken aus unterschiedlichen Werkstoffen eben, winklig und parallel auf Maß zu feilen

  • Programmabläufe von Anlagen überwachen und die Betriebsbereitschaft von Produktionseinrichtungen sicherstellen

  • Rohgläser, insbesondere Halbfabrikate aus Glas oder aus Kunststoff, auszuwählen und zu bestimmen

  • Beschichtungsanlagen prozessbezogen vorzubereiten, zu bestücken und zu bedienen

  • Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln systematisch zu suchen, zu beseitigen und zu dokumentieren

  • technische Bestellannahmen, Rücksendungen und Aufträge für Sonderanfertigungen zu bearbeiten sowie Kundengespräche zu führen

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Herstellen einer Lupenfassung, Fertigen eines Bifokalglases, Veredeln und Prüfen von Brillengläsern)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Steuern von Arbeitsabläufen; Kontrollieren und Beurteilen von Ergebnissen

  • betriebliche und technische Kommunikation

  • Qualitätsmanagement

  • Bereitstellen von Werkzeugen sowie von Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffen

  • Warten und Pflegen von Betriebsmitteln

  • Messen und Prüfen, Endkontrolle

  • Grundlagen der Metallbearbeitung

  • Bedienen von Produktionsanlagen, Überwachen von Produktionsabläufen

  • Bearbeiten von Brillengläsern

  • Reinigen von Gläsern

  • Oberflächenveredlung

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Beurteilen eines Glasrohteils

  • Vorfertigen eines sphärischen Einstärkenglases

  • Endfertigen eines Brillenglases

  • Herstellen einer Lupenfassung

  • Anfertigen eines asphärischen Brillenglases

  • Fertigen eines Bifokalglases

  • Herstellen eines prismatischen Brillenglases

  • Einrichten und Warten von Fertigungsmaschinen

Zwischenprüfung vor dem Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

  • Kundenberatung

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Fertigen eines Gleitsichtglases

  • Veredeln und Prüfen von Brillengläsern

  • Konzipieren einer Bestückungseinrichtung

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Verfahrensmechaniker für Brillenoptik/Verfahrensmechanikerin für Brillenoptik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Glas- oder Kunststoffstücke markieren, Daten in CNC-Maschinen eingeben, fertige Brillengläser polieren

  • Umgebung: Büroräume, Produktionshallen, Maschinenlärm, Dämpfe, Glasstaub

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrille, Atem-, Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Durchführen von Qualitätskontrollen)

    • Geschicklichkeit (z.B. beim Polieren oder Beschichten von Brillengläsern)

    • Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. Überwachen der Maschinen und Anlagen, Eingreifen bei Störungen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Warten von Maschinen und Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der optischen Industrie): Produktionshallen, Werkstätten, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein in Zwiesel (Bayern): Glasfachschule Zwiesel Staatliches Berufliches Schulzentrum für Glas Fachschulstraße 15-19 94227 Zwiesel D +49.9922.84440 +49.9922.844448 http://www.glasfachschule-zwiesel.de info@glasfachschule-zwiesel.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen in Rathenow (Brandenburg): Oberstufenzentrum Havelland Standort: Rathenow Berliner Allee 6 14662 Friesack D +49.3385.5514100 +49.3385.5514105 http://www.osz-havelland.de sekretariat@osz-havelland.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik stellen Brillengläser her, indem sie Glas- oder Kunststoffrohlinge fräsen, schleifen, polieren oder veredeln. Sie programmieren, steuern und bedienen halb- bzw. vollautomatische Maschinen sowie Anlagen, die sie auch warten und instand halten. Weiterhin überwachen sie die Verfahrensabläufe und führen mithilfe mechanischer oder elektronischer Mess- und Prüfgeräte regelmäßige Qualitätskontrollen durch. Fertige Produkte verpacken sie versandfertig und lagern sie fachgerecht. Zu ihren Aufgaben können auch die Beratung von Kunden und Auftraggebern hinsichtlich der Produkte und technischen Dienstleistungen des Betriebs sowie die Bearbeitung von Reklamationen gehören.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik stellen Brillengläser aus Kunststoff und mineralischem Glas her. Sie fräsen, schleifen und polieren die Rohlinge und veredeln sie zu fertigen Gläsern.

Präzises Arbeiten an modernen Fertigungsanlagen

Um unterschiedliche Fehlsichtigkeiten auszugleichen, benötigt jedes Brillenglas einen individuellen Schliff. Die augenoptische Industrie nutzt zur Herstellung dieser Gläser weitgehend halb- oder vollautomatische Maschinen und Anlagen, die Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik programmieren, bedienen und steuern. Sie warten die Produktionseinrichtungen gemäß den Wartungsplänen. Bei größeren Defekten veranlassen sie die Instandsetzung. Kleinere Reparaturen führen sie auch selbst durch.

In allen Stadien des Fertigungsprozesses führen sie Qualitätskontrollen durch: Sie prüfen optische Eigenschaften, geometrische Anforderungen und kosmetische Abweichungen der Werkstücke. Dabei untersuchen sie, ob die Oberflächen der Gläser Löcher oder leichte Vertiefungen aufweisen. Oder sie kontrollieren mit mechanischen Messgeräten die Einhaltung der gewünschten Maße. Sie erfassen die Messwerte und protokollieren sie. Auf Displays überwachen sie die Einstellung der Programme. Stellen sie Abweichungen von den Vorgaben fest, suchen sie nach den Ursachen, korrigieren z.B. die Maschineneinstellungen und führen anschließend Testläufe durch. Dabei müssen sie schnell reagieren, denn Maschinenausfälle bzw. Fehlproduktionen kosten Zeit und Geld. Die Arbeitsvorgänge dokumentieren sie lückenlos.

Viele Schritte für den richtigen Durchblick

Aus der Fertigungsvorbereitung kommen die Glas- und Kunststoffrohlinge in die Werkhalle, wo sie in einem ersten Schritt gefräst werden. Förderbänder transportieren sie in sogenannten Fertigungskisten zusammen mit einem Begleitschein, der die für die Bearbeitung relevanten Daten enthält. Ein Scanner liest den Strichcode des Begleitscheins aus und leitet die Fertigungskiste einer Fräsmaschine zu, deren Drehzahl der jeweiligen Glassorte entspricht. Die computergesteuerten Fräsen bearbeiten die Rohlinge in Größe, Dicke und Wölbung bereits annähernd so, wie sie bestellt wurden.

Danach werden die Gläser geschliffen und poliert. Auch hier überwachen die Verfahrensmechaniker/innen den computergesteuerten Vorgang. Zum Beispiel achten sie darauf, dass jedem Brillenglas die entsprechenden Werkzeuge automatisch zugeordnet und die Schleif- und Poliermaschinen damit gerüstet werden. Im nächsten Schritt blocken die Verfahrensmechaniker/innen die Brillengläser ab, d.h., sie entfernen die Beschichtung aus Folie bzw. Lack und einem speziellen Metall. Diese hat bisher dafür gesorgt, dass die Maschinen die Gläser "greifen" können, ohne sie zu beschädigen. Anschließend werden die polierten Gläser gewaschen, um den beim Fräsen und Schleifen entstandenen Feinstaub zu entfernen.

Die meisten optischen Gläser werden abschließend noch veredelt und vergütet. Dabei erhalten sie Tönungen, Spezialfilter oder schmutzabweisende Schichten bzw. werden hart beschichtet und entspiegelt.

Nach erfolgreicher Endkontrolle, bei der z.B. die Gläser mit Laserstrahlen abgetastet werden, dokumentieren Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik die Produktionszahlen. Sie verpacken die Produkte transportsicher, stellen sie zu versandfertigen Einheiten zusammen und fertigen ggf. Versandpapiere aus.

Kundenberatung ist ein wichtiger Bereich

In der technischen Beratung bearbeiten Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik Kundenanfragen. Zum Beispiel beraten sie Augenoptiker/innen zu den Herstellungsmöglichkeiten optischer Gläser. Dabei kann es manchmal hektisch werden, dennoch gilt es hier, wie auch bei problematischen Anfragen und Reklamationen, immer ruhig und sachlich zu bleiben.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeitsabläufe auftragsbezogen planen und steuern

  • Brillengläser aus Glas oder Kunststoff dem Kundenauftrag entsprechend an halb- oder vollautomatischen Maschinen anfertigen, z.B. fräsen, schleifen und polieren

    • Material auswählen

    • Rohlinge in die Maschinen einspannen

    • Programm einstellen und den Programmablauf überwachen

  • Oberflächen reinigen und veredeln, z.B. durch Entspiegeln oder durch Auftragen bestimmter Beschichtungen

  • bei allen Arbeitsgängen die erforderlichen Messungen durchführen und Brillengläser auf geometrische Anforderungen und optische Eigenschaften prüfen

  • numerisch gesteuerte Fertigungsmaschinen bedienen, ggf. deren Programme korrigieren, den Produktionsablauf überwachen, Störungsursachen feststellen und beheben bzw. deren Behebung veranlassen

  • Kunden, z.B. Augenoptiker/innen, über Produkte und Dienstleistungen der Firma beraten und Reklamationen bearbeiten

  • Maschinen und Anlagen warten und reparieren

  • Produktionszahlen dokumentieren

  • Produkte transportsicher verpacken und Versandpapiere ausstellen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Verfahrensmechaniker/in - Brillenoptik

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Brillenoptiker/Brillenoptikerin

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnung

  • Brillenoptikschleifer/Brillenoptikschleiferin

    (Ausbildungsberuf von 1937 bis 2002)

Arbeitsorte

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Werkstätten

  • in Lagerräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik arbeiten an halb- und vollautomatischen Maschinen und Anlagen, die sie von Steuerpulten aus programmieren und bedienen. Daneben benutzen sie hochsensible Messgeräte zur Qualitätskontrolle. Von Hand reinigen und verpacken sie z.B. Brillengläser. Die Maschinen in den Werkstätten und -hallen sind laut und erzeugen Vibrationen. Durch Fräsen und Schleifen entsteht feiner Glasstaub. Säuren, Laugen und ätzende Flüssigkeiten können Haut und Atemwege belasten. Die Verfahrensmechaniker/innen tragen daher entsprechende Schutzkleidung, z.B. Schutzhandschuhe, Schutzbrille oder Atemschutz. In Unternehmen der glasherstellenden Industrie ist Schichtarbeit üblich.

Das Überprüfen der Qualität, teilweise unter dem Mikroskop, erfordert eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise. Geschicklichkeit ist etwa beim Polieren oder Beschichten der Brillengläser gefragt. Im Umgang mit den Maschinen und Anlagen sind vor allem Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit gefragt, um mögliche Störungen im Produktionsprozess schnell zu erkennen und zu beheben.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Fräs- und Schleifautomaten, Angussmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Brillengläser reinigen und verpacken)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhandschuhe bei Vorbereitung eines Tauchbads zur Färbung der Gläser)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Glasstaub beim Fräsen und Schleifen)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Schichtarbeit

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Kanten glattschleifen, Brillengläser unter dem Mikroskop messen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Werkstücke und Erzeugnisse, z.B.: Presslinge, Brillengläser (Blanks)

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Glas, Kunststoffe, Antireflexbeschichtung, Reinigungsmittel

Maschinen, Geräte und Anlagen, z.B.: Fräs- und Schleifmaschinen, Poliermaschinen, Scanner, Mess- und Prüfgeräte, Lupen, Fließbänder, Tauchbäder, Hochvakuumanlagen

Büroausstattung und Unterlagen, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Reparatur- und Bedienungsanleitungen, Umweltschutz- und Sicherheitsvorschriften, Reklamationsunterlagen

Arbeitsbereiche/Branchen

Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der optischen Industrie

  • in Werkstätten von Augenoptikern

Branchen im Einzelnen

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten, z.B. optische Industrie

  • Einzelhandel

    • Augenoptiker, hier: Werkstätten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Verfahrenstechnik, Technische Optik, Produktions-, Fertigungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Glasverarbeitung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Verfahrensmechaniker/innen für Brillenoptik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Optik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Glastechnik mit dem Schwerpunkt Optik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Photonik, Optische Technologien oder Augenoptik, Optometrie).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck in der Glastechnik

In den nächsten Jahren werden sich die Handlungsfelder der Additiven Fertigung (3-D-Druck) vervielfachen und auch die Glastechnik erobern. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Angewendet werden könnten additiv hergestellte Glasprodukte z.B. in der Datentechnik, Optik oder in der biologischen und medizinischen Technik. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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