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Ausbildungsberuf
Anlagenmechaniker/in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik installieren ver- und entsorgungstechnische Anlagen und Systeme und halten sie instand.

Die Ausbildung im Überblick

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik finden Beschäftigung

  • in versorgungstechnischen Installationsbetrieben

  • bei Heizungs- und Klimaanlagenbauern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Tätigkeiten mit fluorierten Treibhausgasen dürfen ausschließlich von Personen mit Sachkundebescheinigung ausgeführt werden. Der Betrieb, für den sie tätig sind, muss entsprechend zertifiziert sein.

Überwachungsbedürftige Anlagen dürfen nur befähigte Personen prüfen. Als befähigte Person gilt, wer durch Berufsausbildung, Berufserfahrung und zeitnahe berufliche Tätigkeit über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen im Ausbildungsbereich Handwerk überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein, im Ausbildungsbereich Industrie und Handel überwiegend mit mittlerem Bildungsabschluss.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es im Ausbildungsbereich Handwerk 13.572 Ausbildungsanfänger/innen. 43 Prozent der zukünftigen Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 42 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . Zehn Prozent verfügten über die Hochschulreife , drei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel gab es 57 Ausbildungsanfänger/innen. 47 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 32 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss. Elf Prozent verfügten über die Hochschulreife, fünf Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. Fünf Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn eine Berufsfachschule absolviert.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Das Erlernen von Metallbearbeitungs- und -verbindungstechniken ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Wer über Kenntnisse aus dem Bereich Werken und Technik verfügt, ist im Vorteil. Kenntnisse des Technischen Zeichnens sind wichtig, um technische Unterlagen lesen und nach ihnen arbeiten zu können.

Mathematik:

Mathematik gehört zum Ausbildungsalltag. Um beispielsweise den Bedarf an Leitungen für die Installation einer Heizungsanlage berechnen zu können, sind Kenntnisse in Mathematik unabdingbar.

Physik:

Da der Technikunterricht auf physikalischen Grundlagen aufbaut, ist die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis der Funktion ver- und entsorgungstechnischer Anlagen. Wer darüber hinaus Kenntnisse über Bauphysik und das Verhalten von Flüssigkeiten, Brennmaterialien oder Abgasen mitbringt, ist in der Ausbildung im Vorteil.

Deutsch:

Wenn angehende Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Kunden z.B. über die Produkte des Betriebes informieren, ist gute mündliche Ausdrucksfähigkeit gefragt.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Messungen mit unterschiedlichen Messzeugen durchgeführt werden und wie man analoge und digitale Signale prüft

  • wie man Bleche und Rohre durch Schmelzschweißen fügt und Kunststoffschweißverfahren anwendet

  • wie man Maschinenwerte einstellt und Kühl- und Schmiermittel einsetzt

  • wie man versorgungstechnische Anlagen und Systeme wartet und umweltgerecht reinigt

  • wie man Komponenten und elektrische Leiter einbaut und anschließt

  • wie man Rohre und Kanäle vorbereitet, verlegt, befestigt und Armaturen anbringt

  • wie die Eignung von Standorten für Feuerstätten geprüft wird

  • Dämm- und Dichtungsmaßnahmen durchzuführen

  • wie ver- und entsorgungstechnische Anlagen auf- bzw. eingebaut werden

  • welche nachhaltigen Ver- und Entsorgungssysteme es gibt und wie sie genutzt werden

  • wie man Aufträge entgegennimmt, Anlagenbetreiber in die Bedienung von Anlagen einweist und Anlagen an Kunden übergibt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Sanitärräume ausstatten, Ressourcenschonende Anlagen installieren, Versorgungstechnische Anlagen instand halten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Fremdsprachen und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in mindestens einem der folgenden Einsatzgebiete vermittelt:

  • Sanitärtechnik

  • Heizungstechnik

  • Lüftungs- und Klimatechnik

  • erneuerbare Energien und Umwelttechnik

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten" berechtigt dazu, an elektrischen Einrichtungen und Betriebsmitteln Arbeiten zum Erstanschluss sowie Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen. Den Auszubildenden werden fachtheoretische und fachpraktische Qualifikationen in der Elektrotechnik vermittelt. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer bzw. Handwerkskammer, z.B.:

    IHK Nürnberg für Mittelfranken - Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Prüfen und Messen von Anlagen und Anlagenteilen

  • Fügen

  • Manuelles Trennen, Spanen und Umformen

  • Maschinelles Bearbeiten

  • Instandhalten von Betriebsmitteln

  • Installieren von elektrischen Baugruppen und Komponenten in versorgungstechnischen Anlagen und Systemen

  • Montieren und Demontieren von Rohrleitungen und Kanälen

  • Montieren, Demontieren und Transportieren von versorgungstechnischen Anlagen und Systemen

  • Durchführen von Hygienemaßnahmen

  • Berücksichtigen von bauphysikalischen, bauökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen

  • Planen und Steuern von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Beurteilen der Arbeitsergebnisse

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen

  • Bauelemente mit Maschinen fertigen

  • Baugruppen herstellen und montieren

  • Technische Systeme instand halten

  • Trinkwasseranlagen installieren

  • Entwässerungsanlagen installieren

  • Wärmeverteilanlagen installieren

  • Sanitärräume ausstatten

Teil 1 der Abschluss-/Gesellenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. bis 42. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Instandhalten von versorgungstechnischen Anlagen und Systemen

  • Durchführen von Dämm-, Dichtungs- und Schutzmaßnahmen

  • Anwenden von Anlagen und Systemtechnik sowie Inbetriebnahme von ver- und entsorgungstechnischen Anlagen und Systemen

  • Funktionskontrolle und Instandhaltung von ver- und entsorgungstechnischen Anlagen und Systemen

  • Unterscheiden und Berücksichtigen von nachhaltigen Systemen und deren Nutzungsmöglichkeiten

  • kundenorientierte Auftragsbearbeitung

  • Gebäudemanagementsysteme

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Trinkwassererwärmungsanlagen installieren

  • Wärmeerzeugungsanlagen für gasförmige Brennstoffe installieren

  • Wärmeerzeugungsanlagen für flüssige und feste Brennstoffe installieren

  • ressourcenschonende Anlagen installieren

  • raumlufttechnische Anlagen installieren

  • versorgungstechnische Anlagen einstellen und energetisch optimieren

  • versorgungstechnische Anlagen instand halten

Teil 2 der Abschluss-/Gesellenprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 560 bis € 900

2. Ausbildungsjahr: € 610 bis € 1.000

3. Ausbildungsjahr: € 660 bis € 1.080

4. Ausbildungsjahr: € 710 bis € 1.120

Beispiel techn. Gebäudeausrüstung (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 600 bis € 900

2. Ausbildungsjahr: € 650 bis € 1.000

3. Ausbildungsjahr: € 700 bis € 1.080

4. Ausbildungsjahr: € 750 bis € 1.120

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik/Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Rohre zuschneiden, Duschkabinen einbauen, Rohrleitungen dämmen und isolieren, Kunststoffklebearbeiten ausführen

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte: in Werkstätten bei Maschinenlärm, auf Baustellen bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen, in Wohnräumen von Kunden

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Schutzhelm, Sicherheitsschuhe, Gehörschutz, ggf. Schweißerschutzschild und -brille)

  • Arbeitszeit: z.T. Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Montieren, Warten und Instandsetzen von ver- und entsorgungstechnischen Anlagen)

    • Sorgfalt (z.B. beim Installieren von Gasversorgungsleitungen)

    • Körperbeherrschung und Schwindelfreiheit (z.B. beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten)

    • Technisches Verständnis (z.B. Verstehen komplexer Anlagen und Systeme der Gebäudeversorgungstechnik)

    • Teamfähigkeit und gute körperliche Konstitution (z.B. beim gemeinsamen Transportieren schwerer Anlagenteile zum Aufstellungsort)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Installationsbetriebe der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik): Werkstätten, Werkhallen, Baustellen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik installieren Wasser- und Luftversorgungssysteme, bauen Waschbecken, Duschkabinen, Toiletten und sonstige Sanitäranlagen ein und schließen diese an. Als nachhaltige Ver- und Entsorgungssysteme installieren sie unter anderem Anlagen zur Regen- und Brauchwassernutzung. Sie montieren auch Heizungssysteme, stellen Heizkessel auf und nehmen sie in Betrieb. Bei ihren Tätigkeiten bearbeiten sie Rohre, Bleche und Profile aus Metall oder Kunststoff mit Maschinen oder manuell. Zudem bauen sie energieeffiziente und umweltschonende Systeme wie z.B. Solaranlagen, Wärmepumpen und Holzpelletanlagen in Gebäude ein. Nach der Montage prüfen sie, ob die Anlagen einwandfrei funktionieren und optimal eingestellt sind. Sie installieren Gebäudemanagementsysteme wie z.B. Smart-Home-Systeme und wenden gerätespezifische Software an, z.B. Apps. Sie beraten Kunden, beispielsweise über vernetzte Systemtechnik, und weisen sie in die Bedienung von Geräten und Systemen ein.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik installieren ver- und entsorgungstechnische Anlagen und Systeme und halten sie instand.

Vorbereitung

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs-, und Klimatechnik entwickeln und realisieren individuelle Lösungen: Sie bauen Heizanlagen in Neubauten ein, modernisieren veraltete Heizungen, montieren Klima- und Lüftungsanlagen in Krankenhäusern oder installieren Solaranlagen, Hackschnitzelheizungen und Regenwasseranlagen. Im Gespräch mit den Kunden ermitteln sie deren Anforderungen und beraten sie über Verbrauch, Leistung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ver- bzw. entsorgungstechnischer Anlagen. Vor Ort verschaffen sie sich einen Überblick, z.B. über bauliche Gegebenheiten oder die vorhandene Infrastruktur. Sie orientieren sich anhand von Technischen Zeichnungen, Rohrleitungs- und Kanalplänen. Ggf. führen sie vor Ort selbst Messungen durch, z.B. um die Flächenmaße für eine Fußbodenheizung zu ermitteln. Anhand der Unterlagen und ihrer Messergebnisse planen sie ihre Arbeitsschritte, berechnen den Materialbedarf, beschaffen Bauteile und Materialien und bereiten diese in der Werkstatt oder auf der Montagestelle vor.

Trennen, Umformen, Fügen, Montieren

Mit handgeführten und stationären Maschinen und Werkzeugen längen sie Metall- und Kunststoffrohre, Bleche und Profile maßgerecht ab, biegen sie und schneiden Gewinde. Sie schweißen, löten oder kleben Rohre zusammen, befestigen sie durch Halterungen oder fügen sie in Mauerschlitze ein. Mithilfe von Verbindungsstücken oder Weichen fügen sie Rohre und Leitungen z.B. zu geschlossenen Kreisläufen für Heizungsanlagen zusammen. Sie montieren Ventile, Absperr-, Druckregelarmaturen und Filtersysteme. Mit digitalen oder analogen Mess- und Prüfgeräten kontrollieren sie Wasserrohre und Gasleitungen auf Dichtheit. Um Wärmeverluste zu vermeiden, dämmen sie Warmwasserleitungen und Heizungsrohre.

Heizung, Klima, Sanitär

Bei der Installation von Heizungsanlagen stellen sie Brenngeräte und Heizkessel auf, montieren Überdruckbehälter und Heizkörper, verlegen Heizschlangen für Fußbodenheizungen und montieren Rohrsysteme. Bei der Montage und Prüfung von Gasleitungen, beim Installieren von Öltanks und der Abgassysteme gehen sie äußerst sorgfältig vor, um Umweltbelastungen und Gefahren für die Hausbewohner zu vermeiden. Sie bauen elektronische Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen zur Regulierung der Verbrennungsprozesse und des Energieverbrauchs in Heizungsanlagen ein, programmieren sie und justieren sie. Abschließend weisen sie die Kunden in die Bedienung ein. Für den Nachweis ihrer Leistungen protokollieren sie die Arbeitsschritte.

Beim Bau von Großanlagen wie Klima- und Lüftungsanlagen für Industriebetriebe, Flughafen-, Bahnhofs-, Bürogebäude oder Kühlhäuser arbeiten sie häufig im Team mit Kollegen zusammen. Hier sind z.T. große Teile zu transportieren und zu montieren. Bei der Installation von Sanitäranlagen bauen sie Toiletten, Duschen, Badewannen ein, bringen Armaturen und Abflüsse an und schließen sie an das Wasser- bzw. Abwassernetz an.

Nachhaltigkeit, Sicherheit und Umweltschutz

Auch in der Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik kommt den Themen Ressourcenschonung, Energiesparen und Emissionsvermeidung große Bedeutung zu. So installieren Anlagenmechaniker/innen für Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik z.B. nachhaltige ver- und entsorgungstechnische Systeme wie Regenwassernutzungsanlagen oder Anlagen für die Wiederverwendung von Brauchwasser. Damit kann z.B. das Abwasser von Waschmaschinen für die Toilettenspülung verwendet werden. Sie installieren Solaranlagen sowie Heizungen, die mit Holzpellets oder Hackschnitzeln befeuert werden. Auch der Schutz vor Wärmeverlust oder Lärm sowie der vorbeugende Brandschutz durch Dämmung in bzw. an Gebäuden, Maschinen und Anlagen gehören zu ihren Aufgaben.

Anlagen warten und reparieren

Im Rahmen des Kundendienstes warten sie ver- und entsorgungstechnische Anlagen und Systeme nach Wartungsplan. Dabei prüfen sie Verbindungen auf Dichtigkeit und kontrollieren Bauteile und elektrische Anschlüsse auf mechanische Beschädigungen und Verschleiß. Sie überprüfen die Funktion von Sonden sowie die Einstellwerte der Steuerungs- und Regelgeräte. Stellen sie Fehler und Störungen fest, reparieren oder ersetzen sie Bauteile. Entsprechen ältere Heizanlagen nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften, rüsten sie sie nach oder empfehlen die Anschaffung neuer Anlagen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Rohrleitungen und Bauteile von Ver- und Entsorgungsanlagen montieren (bzw. demontieren)

    • Arbeiten planen, Materialbedarf berechnen, Materialien und Bauteile beschaffen

    • Metall-, Kunststoffrohre, Bleche, Profile zuschneiden, umformen, verschweißen, durch Rohrverbindungen zusammenfügen, Kunststoffteile zusammenkleben

    • Rohrverlegung vorbereiten, dabei z.B. Mauer- und Deckendurchbrüche herstellen, Rohre, Ventile, Armaturen montieren

    • Mess-, Steuer- und Regelungssysteme, Temperaturfühler, Druckmessgeräte installieren, einstellen und prüfen

    • Heizungs-, Warmwasser- und Wasseraufbereitungs-, Brennstoffversorgungs- und andere Energiegewinnungsanlagen aufstellen, anschließen und einstellen

    • Heizkörper installieren, ggf. Flächen- oder Fußbodenheizungen verlegen

    • sanitäre Einrichtungen montieren, z.B. Badewannen, Waschbecken, Duschen und Toiletten; Armaturen einbauen und anschließen

    • Warmwasserleitungen und Heizungsrohre dämmen, Gas-, Wasserleitungen abdichten, Dichtheitsprüfungen durchführen, bauliche Dämmmaßnahmen durchführen

    • nachhaltige ver- und entsorgungstechnische Anlagen wie Regenwassernutzungsanlagen, Pelletheizungen, Solaranlagen oder Brauchwasseraufbereitungsanlagen installieren

  • versorgungstechnische Anlagen und Systeme in Betrieb nehmen, an Kunden übergeben und diese in die Bedienung einweisen

  • versorgungstechnische Anlagen warten, reinigen und instand setzen

  • Arbeitsabläufe planen und vorbereiten

  • Arbeitsergebnisse kontrollieren und beurteilen, Maßnahmen zur Qualitätssicherung durchführen

  • Kunden beraten und betreuen, z.B. über Produkte und Dienstleistungsangebote des Betriebes informieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 16,29 bis € 18,35

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Anlagenmechaniker/in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Heizungs-, Lüftungs-, Sanitärinstallateur/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Heizungsinstallateur/ Heizungsinstallateurin

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Installateur/Installateurin - Spezialisierungsrichtung Heizung, Lüftung

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Gas- und Wasserinstallateur/Gas- und Wasserinstallateurin

    (Ausbildungsberuf von 1934 bis 2003)

  • Zentralheizungs- und Lüftungsbauer/Zentralheizungs- und Lüftungsbauerin

    (Ausbildungsberuf von 1957 bis 2003)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Heizungsinstallateur/in

  • Lüftungsanlagenbauer/in

  • Sanitärinstallateur/in

Österreich

  • Installations- und Gebäudetechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Plant mechanic (m/f) for sanitary, heating and air conditioning systems

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien installateur/Mécanicienne installatrice de systèmes sanitaires, de chauffage et de climatisation

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik arbeiten in erster Linie

  • beim Kunden

  • auf Baustellen

  • in Werkstätten

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Freien (z.B. auf Gebäudedächern)

Arbeitssituation

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik arbeiten viel mit der Hand. Dabei setzen sie verschiedene Maschinen und Handwerkzeuge ein, z.B. Metallsägen, Schweiß- und Lötgeräte oder Druckmessgeräte. Bei vielen Tätigkeiten tragen sie Schutzkleidung, etwa Schutzhelm, Sicherheitsschuhe, ggf. Gehörschutz und Staubschutzmaske sowie bei Schweißarbeiten Schutzbrille und Schutzschild. Beim Brennschneiden, Bohren und Schleifen in der Werkstatt oder auf der Baustelle entsteht Metallstaub, an den Maschinen wird es oft laut und beim Schweißen, Löten und Kleben entwickeln sich Rauchgase und Dämpfe, die die Atemwege belasten können. Auf Baustellen, meistens in Rohbauten, sind sie der Witterung ausgesetzt. In manchen Betrieben ist Bereitschaftsdienst üblich, um auf Notfälle am Wochenende oder nachts reagieren und dringende Reparaturen ausführen zu können.

Um die Anlagen und Sanitäreinrichtungen optimal an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen, sind handwerkliches Geschick, ein gutes Auge sowie eine sorgfältige Arbeitsweise notwendig. Das Arbeiten auf Gerüsten und Leitern erfordert Umsicht, Bewegungskoordination und Schwindelfreiheit. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn schwere Anlagenteile - oft in Teamarbeit - zum Aufstellort transportiert und Zwangshaltungen eingenommen werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Anlagen der Versorgungstechnik planen, installieren und warten)

  • Handarbeit (z.B. Rohrleitungen und Blechbauteile verschweißen, löten oder verschrauben)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Helm, Schweißschutzschild, Schutzbrille, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit auf Baustellen

  • Arbeit im Freien

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. in unbeheizten Rohbauten oder auf Baustellen unter freiem Himmel)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Metallstaub, Rauchgase und Dämpfe beim Schweißen, Löten und Kleben)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. auf Leitern und Gerüsten)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Baumaschinenlärm)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten mit Schweißbrennern)

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. bei Ausfällen und dringenden Reparaturen am Wochenende oder nachts)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. Anlagenteile zum Aufstellort transportieren)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. in gebückter Haltung oder über Kopf)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (auf wechselnden Baustellen arbeiten)

  • Kundenkontakt (z.B. Ansprechpartner bei Service- und Instandhaltungsarbeiten, Kunden in die Bedienung von Anlagen einweisen)

  • Gruppen-, Teamarbeit (z.B. gemeinsames Transportieren und Bereitstellen von Bauteilen, Materialien und Werkzeugen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen und Einrichtungen, z.B.: konventionelle Heizungsanlagen, Holz-, Hackschnitzel-, Pelletheizungen, Solar- und Regenwassernutzungsanlagen, Klima- und Lüftungsanlagen, haustechnische Wasserversorgungs- und Sanitäreinrichtungen

Bauelemente und Hilfsstoffe, z.B.: Waschbecken, Duschkabinen, Badewannen, Pumpen, Gebläse, Ventile, Armaturen, Wasserzähler, Rohre, Dämmstoffe, Dichtungs- und Isoliermaterialien

Geräte, Werkzeuge und Hilfsmittel, z.B.: Bohrmaschinen, Schweiß- und Lötgeräte, Druckmessgeräte, Rohrbiege- und Schneidemaschinen, Trennschleifer, Zangen, Schraubenschlüssel, Metallsägen, Wasserwaagen, Schmier- und Kühlmittel

Unterlagen, z.B.: Angebots- und Auftragsunterlagen, Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften, Bauzeichnungen, Einbauanweisungen der Gerätehersteller

Arbeitsbereiche/Branchen

Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik finden Beschäftigung

  • in versorgungstechnischen Installationsbetrieben

  • bei Heizungs- und Klimaanlagenbauern

Branchen im Einzelnen

  • Versorgung, Installation

    • Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation, auch bei kommunalen Versorgungsbetrieben

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Rohrschlosserei, Blechbearbeitung, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik).

Darüber hinaus können sich die Trends, für den Wohnbereich wie auch für Büros Konzepte zu entwickeln, bei denen versorgungstechnische Einrichtungen durch das Internet verbunden und gesteuert werden, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik entwickeln. Der Einsatz von Augmented-Reality-Anwendungen bei Wartung und Reparatur kann ebenfalls Weiterbildungspotenzial beinhalten.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Installateur- und Heizungsbauermeister/in oder durch eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Versorgungstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

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Trends

Das smarte Büro - vernetzt und nachhaltig

Mittels digitaler, über das Internet miteinander vernetzter Systeme sollen Smart Offices einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig Kosten einsparen können: Sobald ein/e Mitarbeiter/in morgens das Büro betritt, schalten sich z.B. Heizung und Licht von alleine an, Sensoren messen einfallendes Sonnenlicht und lassen bei zu starker Sonneneinstrahlung automatisch die Jalousien herab, "Intelligente" Stromzähler ("Smart Meter") vergleichen die tageszeitabhängig wechselnden Stromtarife und können so zu einer effizienteren Steuerung von Energie in einem Gebäude beitragen. Schäden in der Gebäudeausstattung, die zu einem höheren Stromverbrauch führen könnten, werden aufgrund Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung durch frühzeitiges Erkennen von Schäden) rechtzeitig identifiziert und behoben. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie, Elektro, Bau- und Versorgungstechnik eröffnet sich hier ein umfangreiches Tätigkeitsfeld.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Fach- und Führungskräfte sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

Vernetztes Wohnen und Versorgungstechnik

Smart Home verbindet Geräte des alltäglichen Gebrauchs, wie Jalousien, Lampen und Heizkörper, über das WLAN miteinander. Anhand von intelligenten Messsystemen können hierdurch Energiekosten überwacht und z.B. Stromfresser identifiziert oder die Heizkosten gesenkt werden. Gelenkt wird das eigene Smart Home mittels Smartphone und Tablet oder anhand von Sprachassistenten. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Versorgungstechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Elektro, Bautechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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