Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in - Kaross.instandh.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik beheben Schäden an Fahrzeugkarosserien, warten und reparieren Aufbauten, Fahrwerke, Antriebs-, Brems-, Beleuchtungs- sowie Assistenzsysteme und halten Zusatzeinrichtungen wie Klima- und Sicherheitsanlagen instand.

Die Ausbildung im Überblick

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel sowie im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik finden Beschäftigung

  • in Kfz-Reparatur- und Karosseriebauwerkstätten

  • bei Fahrzeug- und Nutzfahrzeugherstellern

  • in Fuhrparkunternehmen und Speditionen mit angeschlossener Kfz-Werkstatt

  • bei Fahrzeugausstattern oder -umrüstern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Tätigkeiten mit fluorierten Treibhausgasen dürfen ausschließlich von Personen mit Sachkundebescheinigung ausgeführt werden. Der Betrieb, für den sie tätig sind, muss entsprechend zertifiziert sein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es in den Ausbildungsbereichen Handwerk sowie Industrie und Handel insgesamt 786 Ausbildungsanfänger/innen. 47 Prozent der zukünftigen Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 39 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . Elf Prozent verfügten über die Hochschulreife , zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. Fünf Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn eine Berufsfachschule absolviert.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Die angehenden Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik lernen in der Ausbildung z.B., wie man deformierte Karosseriebauteile richtet, Metallarbeiten wie Sägen, Bohren und Schleifen ausführt oder Baugruppen prüft und instand setzt. Fertigkeiten im Bereich Werken und Technik sind hierfür wichtig. Kenntnisse im Bereich Technisches Zeichnen sind beispielsweise beim Skizzieren von Schalt-, Schalt-, Stromlauf-, Anschluss-, Anordnungs- und Funktionsplänen gefragt.

Mathematik:

Über Mathematikkenntnisse sollte man verfügen, wenn es z.B. darum geht, die Kosten für Zusatzeinrichtungen zu ermitteln oder Schadenskalkulationen zu erstellen.

Physik:

Für Ausbildungsinhalte wie das Prüfen von elektrischen und optoelektronischen Systemen sind physikalische Kenntnisse von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bedienelemente von Fahrzeugen, Betriebseinrichtungen und Systemen handhabt, fahrzeugtechnische Systeme in arbeitssicheren Wartungs- und Ruhezustand versetzt sowie Baugruppen, -teile, Systeme, Anlagen in Betrieb nimmt und prüft

  • wie Bauteile, Baugruppen und Systeme demontiert, gereinigt und montiert werden, wie man Schraubverbindungen und elektrische Anschlüsse herstellt, den Korrosionsschutz erneuert und Räder auswuchtet

  • wie man mithilfe technischer Unterlagen Fehler bestimmt, Diagnosesysteme anwendet, Fehlerspeicher ausliest, Steuergerätesoftware aktualisiert und Prüfprotokolle erstellt

  • wie man Metalle und Kunststoffe bearbeitet, Fahrzeugverglasungen einbaut, Bauteile klebt und lötet sowie Schweißverfahren anwendet

  • wie man für die Herstellung von Karosserie- und Fahrzeugbauteilen, z.B. die Bearbeitungsmaschinen einstellt, Feinbleche umformt und Oberflächen behandelt

  • wie man Schäden und Funktionsstörungen an Fahrzeugsystemen und deren Komponenten unter Einsatz von technischen Hilfsmitteln feststellt, Schäden beurteilt und Schadenskalkulationen erstellt

  • wie man Instandsetzungs-, Wartungs- und Pflegearbeiten an Fahrzeugen durchführt, Bauteile, Baugruppen und Systeme auf Verschleiß, Beschädigungen und Funktionen prüft und ersetzt

  • wie Fahrwerke vermessen, Fahrwerksteile und Lenksysteme instand gehalten und eingestellt werden, wie man Karosserie-, Rahmen- und Aufbauteile instand setzt und lackschadenfreie Ausbeultechniken anwendet

  • wie man elektrische, elektronische, pneumatische und hydraulische Systeme, insbesondere Nieder- und Hochvoltsysteme, alternative Antriebe und Energiegewinnungsanlagen prüft und in Betrieb nimmt sowie Schalt-, Stromlauf-, Anschluss-, Anordnungs- und Funktionspläne von elektrischen, elektronischen, hydraulischen und pneumatischen Systemen skizziert

  • wie man Zubehör und Zusatzeinrichtungen, insbesondere Anhängevorrichtungen, Komfort- und Sicherheitsanlagen sowie klimatechnische Systeme ein- und anbaut, auf Funktionen prüft und in Betrieb nimmt

  • wie man Oberflächen pflegt, Schäden ausbessert, Beschichtungen (wieder-)herstellt, Folierungen aufbringt und Maßnahmen zum Korrosionsschutz von Fügeverbindungen, Hohlräumen und Unterböden durchführt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Fahrzeuge und Systeme nach Vorgaben warten und inspizieren, vernetzte Fahrzeugsysteme diagnostizieren und instand setzen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung die Zusatzqualifikation "Arbeiten unter Spannung an Hochvoltsystemen in Fahrzeugen" erworben werden kann. Diese sogenannte kodifizierte Zusatzqualifikation ermöglicht es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu bilden. Sie wird im Rahmen der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Bedienen von Fahrzeugen, Systemen und Arbeitsmitteln

  • Außerbetriebnehmen und Inbetriebnehmen von fahrzeugtechnischen Systemen

  • Messen und Prüfen von Systemen

  • Durchführen von Instandhaltungsarbeiten

  • Demontieren, Reparieren und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen

  • Diagnostizieren von Fehlern und Störungen an Fahrzeugen und Systemen

  • Instandsetzen von Fahrzeugen und Fügen von Bauteilen

  • Anfertigen von Karosserie- und Fahrzeugbauteilen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Fahrzeuge und Systeme nach Vorgaben warten und inspizieren

  • einfache Baugruppen und Systeme prüfen, demontieren, austauschen und montieren

  • Funktionsstörungen identifizieren und beseitigen

  • Umrüstarbeiten nach Kundenwünschen durchführen

  • Fahrzeugteile aus Metall planen und herstellen

  • nichtmetallische Werk- und Verbundstoffe be- und verarbeiten

  • elektrische und elektronische Systeme instand halten und installieren

  • Fahrwerks- und Bremssysteme instand halten und installieren

Teil 1 der Abschluss-/Gesellenprüfung im 4. Ausbildungshalbjahr

19. bis 42. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Ausrüsten mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen

  • Prüfen, Pflegen und Schützen von Oberflächen

  • Kontrollieren und Übergeben von Fahrzeugen

  • Beurteilen von Schadensumfängen

  • Instandhalten von Karosserien, Aufbauten, Fahrgestellen und Fahrwerken

  • Instandsetzen und Herstellen von vernetzten Systemen

  • Um- und Nachrüsten mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen

  • Herstellen und Aufbereiten von Oberflächen

  • Arbeitsverfahren und Arbeitsmittel für die Arbeit an Hochvoltsystemen und deren Komponenten auswählen und einsetzen

  • Außerbetriebnehmen und Inbetriebnehmen von Hochvoltsystemen und deren Komponenten

  • Arbeiten an Hochvoltsystemen und deren Komponenten durchführen

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Karosserie und Fahrzeugschäden analysieren und beurteilen

  • Strukturschäden an Karosserien rückverformen

  • Karosserieschäden durch Abschnittsreparaturen instand setzen

  • vernetzte Fahrzeugsysteme diagnostizieren und instand setzen

  • Oberflächen ausbeulen, beschichten und aufbereiten

  • Zubehör- und Zusatzsysteme an-, ein- und umbauen

Teil 2 der Abschluss-/Gesellenprüfung am Ende der Ausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Kraftfahrzeuggewerbe (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 864 bis € 1.089

2. Ausbildungsjahr: € 904 bis € 1.117

3. Ausbildungsjahr: € 935 bis € 1.214

4. Ausbildungsjahr: € 917 bis € 1.272

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin - Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Karosserieteile ausbeulen, Metall schleifen, Maschinen einstellen, Diagnosesysteme bedienen, Fehlerspeicher auslesen

  • Umgebung: Maschinenlärm in Werkstätten und Produktionshallen

  • Kleidung: Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe, ggf. Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: z.T. Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Durchführen von Instandsetzungs-, Wartungs- und Pflegearbeiten an Fahrzeugen)

    • Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen von Fahrwerksteilen und Bremssystemen)

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Einbauen von Zubehör und Zusatzeinrichtungen, beim Löten und Schweißen)

    • Technisches Verständnis (z.B. Ermitteln der Ursachen von Fehlern, Störungen und Schäden)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. handwerkliche und industrielle Betriebe der Fahrzeugreparatur und -instandhaltung bzw. -herstellung oder Spezialwerkstätten): Produktionshallen, Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik beheben Schäden an Karosserien, Fahrgestellen und Fahrwerken. Bei Störungen oder Fehlfunktionen von Fahrzeugsystemen suchen und beheben sie die Ursachen. Im Rahmen von Kundendiensten prüfen sie die elektrischen, elektronischen, mechatronischen, pneumatischen und hydraulischen Fahrzeugsysteme nach Wartungsplänen bzw. Herstellervorgaben, tauschen Verschleißteile aus, nehmen Softwareupdates von Steuersystemen vor und stellen Systeme ein. Sie dokumentieren ihre Arbeiten und informieren die Kunden über anstehende bzw. durchgeführte Instandhaltungs-, Reparatur- und Montagearbeiten. Außerdem rüsten sie Fahrzeuge mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen aus, montieren spezielle Aufbauten und bauen beispielsweise Sicherheitsanlagen ein.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik beheben Schäden an Fahrzeugkarosserien, warten und reparieren Aufbauten, Fahrwerke, Antriebs-, Brems-, Beleuchtungs- sowie Assistenzsysteme und halten Zusatzeinrichtungen wie Klima- und Sicherheitsanlagen instand.

Karosserien instand setzen

Von großen Unfallschäden bis zu kleinen Beulen und Kratzern: Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik stellen Karosserien, Fahrzeugrahmen, Aufbauten und die in Mitleidenschaft gezogenen Fahrzeugsysteme wieder her. Sie nehmen beschädigte Fahrzeuge in der Werkstatt entgegen und analysieren den Reparaturbedarf. Lohnt sich die Reparatur von Bauteilen oder ist ein Austausch günstiger? Sie beraten die Kunden über Kosten und Umfang der Reparaturen. Müssen Ersatzteile beschafft werden, bestellen sie diese beim Hersteller oder dem Großhandel. Sie demontieren die beschädigten Teile, bauen beispielsweise Motorhauben, Spoiler oder Scheinwerfer aus und ersetzen sie oder bringen eingedrücktes Blech mit Ausbeulgeräten wieder in Form. An der computergestützten Richtbank prüfen sie, ob der Fahrzeugrahmen verzogen ist. Dazu vermessen sie den Rahmen und vergleichen die Daten mit den Werksvorgaben. Gegebenenfalls formen sie ihn mithilfe eines speziellen, hydraulisch betriebenen Gerätes vorsichtig zurück. Am Monitor kontrollieren sie die Maße, bis sie die Werksmaße wieder erreicht haben. Kleinere Beulen beheben sie mit lackschadenfreien Ausbeultechniken. Sie bessern geringfügige Lackschäden aus oder schleifen beschädigte Stellen ab und tragen Grundierung und Oberlack in der Originalfarbe auf. Ggf. erneuern sie auch Folierungen.

Fahrzeugsysteme warten und reparieren

Im Rahmen von Kundendiensten, nach Unfällen oder wenn Kunden Störungen bzw. Fehlfunktionen bemerkt haben, prüfen Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen die elektrischen bzw. elektronischen Fahrzeugsysteme. Mithilfe von Spannungsmessern und Diagnosegeräte sowie durch Auslesen der Fehlerspeicher von Fahrzeugen gehen sie den Störungsursachen auf den Grund. Ggf. nehmen sie Rücksprache mit den Herstellern bzw. ziehen Vorgaben der Hersteller zu Rate. Sie setzen die betroffenen Bauteile bzw. Baugruppen instand, tauschen beschädigte oder Verschleißteile aus, nehmen die Systeme in Betrieb und stellen sie ein. Ggf. führen sie auch Softwareupdates von Steuerungssystemen aus.

Sie prüfen die Funktion hydraulischer und pneumatischer Systeme, vermessen Achsen und Fahrwerke, prüfen Brems- sowie alternative Antriebs- und Energieversorgungssysteme und stellen sie bei Bedarf ein.

Sonderausstattung montieren

Neben Reparaturen und Instandsetzungen führen Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik Umrüstarbeiten aus und montieren z.B. Aufbauten oder Zusatzeinrichtungen wie Lade-, Anhängevorrichtungen oder klimatechnische Systeme. Grundlage ihrer Arbeit sind - wie auch bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten - technische Unterlagen wie Funktions-, Anordnungs- und Stromlaufpläne. Da von der Genauigkeit und Zuverlässigkeit ihrer Arbeit die Sicherheit des Fahrzeugs im Straßenverkehr abhängt, kontrollieren und dokumentieren sie alle Arbeiten sorgfältig.

Tradition und moderne Techniken

Nach wie vor wenden sie traditionelle Bearbeitungstechniken an: Sie beulen Bleche aus, trennen beschädigte Karosserieteile mit Trennschleifer oder Schweißbrenner heraus, spachteln, schleifen, polieren, richten, biegen, schrauben, nieten oder kleben. Durch MIG-Schweißen, das durch eine Verarbeitung unter niedrigeren Temperaturen das Material schont und einen besseren Korrosionsschutz an den Fügestellen erzielt, fügen sie verzinkte Karosseriebleche zusammen. Sie arbeiten aber auch mit modernen Diagnosesystemen bzw. -ständen, setzen CNC-gesteuerte Maschinen und moderne Klebetechniken ein und recherchieren am Computer nach Ersatzteilen bzw. nach Lösungen, z.B. bei Problemen bei der Fehlersuche.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Fahrzeuge warten und instand setzen

    • Instandhaltungsarbeiten planen und nach Wartungsplänen bzw. Herstellervorgaben durchführen

    • Fahrzeugteile und Baugruppen (z.B. Befestigungspunkte für Fahrwerk, Antriebsaggregate, Stoßfänger an Karosserie und Rahmen) auf Verschleiß, Beschädigungen und Funktion prüfen

    • elektrisches Bordnetz, Energieversorgungs-, Energiemanagement- und Starteranlage, Assistenz-, Komfort-, Sicherheits-, Kontroll- und Beleuchtungssysteme sowie hydraulische und pneumatische Systeme prüfen, einstellen und parametrieren

    • Fahrzeugsysteme wie Antriebe, Brems-, Federungs- und Niveauregelungssysteme, Türschließ- und Verdeckanlagen prüfen und einstellen, Fahrwerks- und Achsvermessungen durchführen

    • Softwareupdates vornehmen, z.B. durch Aufspielen neuer bzw. aktualisierter Software auf Steuersysteme

    • Korrosionsschutzmaßnahmen ausführen: spezifische Methoden wie z.B. Hohlraumversiegelungen, Unterbodenschutzauftrag, Verfahren für Schweißnahtbehandlung auswählen und durchführen

    • Innenverkleidungen und Instrumententräger aus- und einbauen

    • Reifen demontieren und montieren, Räder auswuchten

    • Fahrzeugverglasungen instand setzen

    • Zubehör und Zusatzeinrichtungen wie Anhängevorrichtungen, Sicherheits- und klimatische Anlagen ein- bzw. umbauen

    • Verkehrs- und Betriebssicherheit von Fahrzeugen kontrollieren, Kundenübergabe vorbereiten, Kunden in die Bedienung eventueller Aus- oder Umrüstungen einweisen

  • Schäden oder Störungen diagnostizieren, beurteilen und beheben

    • mithilfe von Diagnosesystemen bzw. Diagnoseständen, durch Auslesen der Fehlerspeicher von Fahrzeugen Fehler- bzw. Störungsursachen suchen, defekte Bauteile instand setzen oder austauschen, Ergebnisse dokumentieren

    • Schäden, z.B. durch Unfälle, beurteilen, und dokumentieren, Schadenskalkulation erstellen, Reparaturwege festlegen

    • beschädigte Aufbau- oder Karosserieteile demontieren bzw. heraustrennen, beschädigte Bauteile ausbeulen oder richten

    • Bauteile aus Metall, Kunststoffen oder Verbundwerkstoffen mit handgeführten Werkzeugen und CNC-Maschinen z.B. bohren, schleifen, trennen, formen; Maschinen einstellen

    • Bauteile austauschen, die nicht repariert werden können, bzw. bei denen eine Reparatur unwirtschaftlich wäre

    • Metall- und Kunststoffschweißarbeiten, Löt- und Klebearbeiten ausführen

    • kleinere Verformungen mit lackschadenfreien Ausbeultechniken beheben

    • Lackschäden reparieren, z.B. beschädigte Stellen abschleifen, Unebenheiten ausgleichen, Lackschichten auftragen

  • Arbeitsausführung kontrollieren und dokumentieren, Arbeitsergebnisse bewerten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.210 bis € 3.417

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in - Kaross.instandh.

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Karosseriebauer/in

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Karosseriebaufacharbeiter/Karosseriebaufacharbeiterin

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Karosserie- und Fahrzeugbauer/Karosserie- und Fahrzeugbauerin Fachrichtung Fahrzeugbau

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 2003)

  • Karosserie- und Fahrzeugbauer/Karosserie- und Fahrzeugbauerin Fachrichtung Karosseriebau

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 2003)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Carrosseriereparateur/in

  • Carrosseriespengler/in

  • Fahrzeugschlosser/in

Österreich

  • Karosseriebautechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Motor vehicle body and vehicle construction mechanic (m/f) - specialising in motor vehicle body maintenance technology

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Méchanicien carrossier et construction e véhicules/Mécanicienne carrossière et construction de véhicules

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Werkstätten

Arbeitssituation

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik hantieren bei der Wartung von Fahrzeugen mit Handwerkzeugen und technischen Geräten, z.B. Metallsägen, Ausbeulmaschinen und Diagnosegeräten. Auch technische Einrichtungen wie Hebebühnen oder Bremsprüfstände kommen zum Einsatz. Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, z.B. Handschuhe, Sicherheitsschuhe oder beim Schweißen eine Schutzbrille. In Werkstätten und Produktionshallen kann es aufgrund laufender Maschinen laut sein. Dämpfe und Gerüche von Lacken, Reinigungs- und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Bei Montage und Reparatur kommen sie mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Kontakt. In Werkstätten mit Bereitschaftsdienst oder im Abschleppdienst sind sie auch nachts und am Wochenende tätig.

Da von ihrer Arbeit die Sicherheit des Fahrzeugs im Straßenverkehr abhängt, gehen Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen stets sorgfältig und verantwortungsbewusst vor. Dabei beachten sie die gesetzlichen Vorschriften und Vorgaben genau. Maschinen bedienen sie handwerklich geschickt und mit guter Auge-Hand-Koordination. Beim Beheben von Fehlern beweisen sie technisches Verständnis. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn schwere Ersatzteile getragen oder Zwangshaltungen eingenommen werden müssen. Kunden gegenüber treten sie serviceorientiert auf.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Ausbeulmaschinen, Schweißgeräte, Diagnosegeräte und Hebebühnen)

  • Handarbeit (z.B. Schweißarbeiten durchführen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Handschuhe, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. in Kfz-Reparaturwerkstätten Instandhaltungsarbeiten durchführen)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Motorenlärm oder Lärm bei Ausbeularbeiten)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Lacke, Reinigungs- und Lösungsmittel)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. Motor- oder Bremsflüssigkeiten austauschen)

  • Unfallgefahr (z.B. beim Schweißen)

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (Wochenend- und Nachtdienst in Werkstätten mit Bereitschaftsdienst)

  • Verantwortung für Personen (z.B. genaues, sorgfältiges Kontrollieren der Verkehrs- und Betriebssicherheit von Fahrzeugen und Aufbauten, um Unfälle zu vermeiden)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Gesundheits- und Arbeitsschutz, besondere Vorschriften der Fahrzeugzulassung)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. in gebückter Haltung oder über Kopf in der Werkstattgrube)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. große und schwere Fahrzeugteile anheben)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden in die Bedienung von Zusatzeinrichtungen einweisen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Fahrzeuge, z.B.: PKWs, Kleintransporter

Komponenten und technische Systeme, z.B.: Karosserien und Karosserieteile, Fahrgestelle, Fahrwerke, Fahrzeugaufbauten, Brems-, Federungs- oder Türschließsysteme, Kühl- und Heizungsanlagen, Hybrid-, Elektro- und Hochvoltsysteme, Sicherheits- und Assistenzsysteme

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Metalle, Glas, Textilien, Holz, Kunststoffe, Kohlefasern, hitzereflektierendes Plexiglas, Oberflächenbeschichtungen, Schmierstoffe, Öle, Lacke

Werkzeuge, Maschinen und Geräte, z.B.: Hämmer, Schraubendreher, Drehmomentschlüssel, Zangen, Metallsägen, Werkzeugmaschinen, Bohr- und Schweißgeräte, Ausbeulgeräte, Spannungsmess- und Diagnosegeräte, PC (Ersatzteilbestellung, Datenbankrecherchen, Auslesen von Fehlerspeichern)

Technische Einrichtungen, z.B.: Hebebühnen, Bremsprüfstände, Vermessungseinrichtungen, Rahmenrichtbänke

Unterlagen und Software, z.B.: Funktions-, Anordnungs- und Stromlaufpläne, Wartungspläne, Herstellervorgaben, Ersatzteillisten, Sicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften, Softwareupdates für Fahrerassistenz- und Steuersysteme

Arbeitsbereiche/Branchen

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik finden Beschäftigung

  • in Kfz-Reparatur- und Karosseriebauwerkstätten

  • bei Fahrzeug- und Nutzfahrzeugherstellern

  • in Fuhrparkunternehmen und Speditionen mit angeschlossener Kfz-Werkstatt

  • bei Fahrzeugausstattern oder -umrüstern

Branchen im Einzelnen

  • Kraftfahrzeuge

    • Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen

    • Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern

    • Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen, z.B. Ausrüstung von Fahrzeugen mit Aufbauten und Zusatzeinrichtungen

    • Herstellung von Nutzkraftwagen und Nutzkraftwagenmotoren, z.B. Karosseriebauteile, Sonderausstattung

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, z.B. Karosseriebauteile

    • Lackieren von Kraftwagen, z.B. Kfz-Reparaturwerkstätten, Karosseriebauwerkstätten oder Fuhrparkunternehmen und Speditionen mit angeschlossener Werkstatt

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik, Metallbearbeitung, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, Korrosionsschutz).

Darüber hinaus können sich die Trends, 3-D-Druck im Fahrzeugservice anzuwenden oder bei Wartung und Reparatur Augmented-Reality-Anwendungen einzusetzen, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/innen der Fachrichtung Karosserieinstandhaltung entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Karosserie- und Fahrzeugbauermeister/in, Industriemeister/in der Fachrichtung Metall oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Fahrzeugtechnik oder Elektromobilität).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck im Fahrzeugservice

Additive Fertigungsverfahren (3-D-Druck) sind für den Prototypenbau bereits im Einsatz, nun erobert diese Technik auch die Anfertigung von Ersatzteilen. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Für den Fahrzeugservice bedeutet dies, dass Ersatzteile wie Benzinleitungen oder Elemente des Kühl- oder Heizsystems sowohl schneller als auch kostengünstiger zur Verfügung stehen. Darüber hinaus können im Handel nicht mehr erhältliche Teile individuell gedruckt werden, z.B. für die Oldtimerreparatur. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Herausforderung Elektromobilität

Deutschland will zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden: Autos und Busse, Nutzfahrzeuge und Züge, Fahr- und Motorräder, Schiffe und kleinere Flugzeuge sollen künftig mit elektrischer Energie angetrieben werden - mit Batterie oder Brennstoffzelle. Ziel ist es, den Verkehrssektor energieeffizienter, klima- und umweltverträglicher zu gestalten. Es muss zudem in den Ausbau erneuerbarer Energien, sowie in die Entwicklung neuer Batteriesysteme investiert werden, um eine umweltfreundliche Produktion solcher Elektrofahrzeuge zu gewährleisten. Elektromobilität wird seitens der Bundesregierung durch den Umweltbonus und Steuervergünstigungen, aber auch durch umfassende Zuschüsse zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur gefördert. Diese Entwicklung erfordert qualifizierte Fachkräfte, die beispielsweise mit Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen umgehen können.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Die Beschäftigten sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Chemikalien-Klimaschutzverordnung - ChemKlimaschutzV vom 02.07.2008 (BGBl. I S. 1139), zuletzt geändert durch Artikel 299 der Verordnung vom 19.06.2020 (BGBl. I S. 1328)

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

Newsletter bestellen