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Ausbildungsberuf
Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) - Drechseln

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln bringen Holz und andere Werkstoffe an der Drehbank in Form. Dabei stellen sie die gedrechselten Erzeugnisse als Einzelstücke oder in Kleinserien her.

Die Ausbildung im Überblick

Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Drechseln ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln finden Beschäftigung

  • in kleinen und mittleren Handwerksbetrieben, z.B. Drechsler- und Holzspielzeugmacherwerkstätten

  • bei Möbelherstellern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Drechseln. Auch eine Ausbildung in der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen ermöglicht die Ausübung der Tätigkeit.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es sechs Ausbildungsanfänger/innen. Alle zukünftigen Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Angehende Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln sägen, schneiden, schnitzen, feilen oder bohren Holz und andere Werkstoffe, um diese in die gewünschte Form zu bringen. Kenntnisse im Bereich Werken sind dafür nützlich. Für das Anfertigen von Skizzen und Entwürfen sind Kenntnisse im Bereich Technisches Zeichnen von Vorteil.

Kunst:

Angehende Fachkräfte fertigen Skizzen, Entwürfe und Modelle an. Kenntnisse im Bereich Kunst sind hierfür von Vorteil.

Mathematik:

Kenntnisse in Mathematik sind wichtig, um z.B. Rauminhalt oder Gewicht von Werkstücken oder den Materialbedarf zu berechnen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Drechseln ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Vorrichtungen und Maschinen (z.B. Drehmaschinen) einrichtet, bedient und wartet

  • welche Eigenschaften und Erkennungsmerkmale Holz und Holzwerkstoffe aufweisen

  • wie man Mess- und Anreißarbeiten sowie Säge-, Hobel-, Feil- und Schleifarbeiten ausführt

  • wie man Stahl und Nichteisenmetalle verwendet

  • worauf man bei der Planung und Festlegung von Arbeitsschritten achten muss

  • wie Formen und Profile nach Vorgaben gedreht werden

  • wie man Oberflächen zur Endbehandlung vorbereitet

  • wie man die Produktgestaltung schrittweise an der Drehbank erprobt

  • wie man Prototypen anfertigt

  • wie man Furniere schneidet, fügt und zusammensetzt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lerngebieten (z.B. Drehen und Drechseln, Grundlagen des technischen Zeichnens)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Instandhaltung von Handwerkszeug

  • Warten von Drehmaschinen

  • Einrichten, Bedienen und Warten von Maschinen und Vorrichtungen

  • Beschaffenheit und Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen

  • Be- und Verarbeiten von Holz und Holzwerkstoffen

  • Drehen und Drechseln

  • Beschaffenheit und Eigenschaften von Edelwerkstoffen

  • Be- und Verarbeiten von Metallen

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Holz-, Holzwerk- und Edelwerkstoffe

  • Holz- und Holzwerkstoffbearbeitung

  • Drehen und Drechseln

  • Grundlagen der technischen Mathematik

  • Grundlagen des technischen Zeichnens

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Erkenntnisse aus dem 1. Ausbildungsjahr

  • Be- und Verarbeiten von Kunststoffen

  • Überprüfen und Verpacken von Erzeugnissen

  • Entwerfen und Entwickeln von Erzeugnissen

  • Herstellen von Teilen und Erzeugnissen

  • Herstellen und Behandeln von Oberflächen

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Holz- und Holzwerkstoffverbindungen

  • Antrieb, Aufbau und Funktion von Maschinen

  • Entwurfzeichnen

  • Metalle und ihre Verwendung

  • berufsbezogene Mathematik

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule:

  • Maschinen und Anlagen

  • Oberflächenbehandlung

  • Holzschutz

  • Kunststoffe und ihre Verwendung

  • Lagern und Verpacken

  • Qualitätssicherung

Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Tischlerhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 649 bis € 820

2. Ausbildungsjahr: € 766 bis € 900

3. Ausbildungsjahr: € 876 bis € 1.010

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Drechsler (Elfenbeinschnitzer)/Drechslerin (Elfenbeinschnitzerin) - Fachrichtung Drechseln

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Werkzeichnung anfertigen, Holz für das Drehen zuschneiden, Werkstücke an der Drehbank formen

  • Umgebung: in Werkstätten bei Maschinenlärm und Holzstaub

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Handschuhe, Schutzbrille, ggf. Gehörschutz, Staubschutzmaske)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Bearbeiten der Werkstücke an Drehbänken oder -automaten, bei der Oberflächenbehandlung)

    • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. Entwerfen und Fertigen von dekorativen Kleinmöbeln)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. Anfertigen von Arbeitsskizzen und Werkzeichnungen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Warten von Holzbe- und -verarbeitungsmaschinen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Drechsler- oder Holzspielzeugmacherwerkstätten): Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Thüringen in Bad Kissingen (Bayern): Staatliche Berufsschule Bad Kissingen Seestraße 11 97688 Bad Kissingen D +49.971.72060 +49.971.720650 http://www.bs-kg.de/ info@bskg.de

  • für die Länder Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen in Seiffen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum für Ernährung, Technik, Wirtschaft des Erzgebirgskreises Bärensteiner Str. 2 09456 Annaberg-Buchholz D +49.3733.426200 +49.3733.426216 https://bsz1-erzgebirgskreis.de sekretariat@bsz-annaberg.de Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln stellen nach vorgegebenen oder selbst gefertigten Skizzen und Zeichnungen Produkte wie Klein- und Sitzmöbel, Schubladenknöpfe, Holzlöffel oder Treppengeländer her. Der typische Werkstoff für sie ist Holz, aber auch Kunststoff oder Edelwerkstoffe, wie Elfenbein oder Horn, können zu den Arbeitsmaterialien gehören. Wenn Sonderanfertigungen hergestellt werden sollen, beraten sie ihre Kunden und entwerfen Skizzen und Zeichnungen der gewünschten Erzeugnisse. Sie richten und schneiden das ausgewählte Material für den Drehvorgang zu, spannen das unbearbeitete Werkstück in die Drehbank ein und formen es anschließend. Sie arbeiten hauptsächlich an der Drehbank, aber auch mit Handwerkzeugen zum Drechseln, Schneiden, Bohren und Fräsen. Außerdem behandeln sie die Oberflächen der fertig gedrechselten Werkstücke und montieren oder kleben Einzelteile zusammen. Darüber hinaus pflegen und warten sie die eingesetzten Maschinen und Werkzeuge.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln bringen Holz und andere Werkstoffe an der Drehbank in Form. Dabei stellen sie die gedrechselten Erzeugnisse als Einzelstücke oder in Kleinserien her.

Von der Skizze zur Fertigung

Vor der eigentlichen Fertigung in der Werkstatt wählen die Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln ihre Arbeitsmittel aus und lagern sie fachgerecht. Dazu gehören in erster Linie unterschiedliche Hölzer, Kunststoffe oder Edelwerkstoffe, z.B. Elfenbein oder Horn. Aber auch Holzwerkstoffe und Materialien wie Beschläge, Kunststoffteile und Klebstoffe brauchen sie für ihre Arbeit. Wenn Sonderanfertigungen hergestellt werden sollen, beraten sie ihre Kunden und entwerfen Skizzen und Zeichnungen der gewünschten Erzeugnisse. Schließlich erstellen sie den endgültigen Entwurf sowie ein Preisangebot. Bevor der Entwurf umgesetzt wird, stellen die Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln ein Arbeitsmodell her, an dem sie sich orientieren können.

An der Drehbank

Und nun kann die Arbeit an der Drehbank beginnen: Zunächst spannen sie den Rohling, also das unbearbeitete Werkstück, in die Drehbank ein. Sie bearbeiten ihn drehend so lange mit Meißel und Röhre, bis die gewünschte Form erreicht ist - zum Beispiel ein kunstvoller Nussknacker für die Weihnachtszeit. Doch auch mit anderen Handwerkzeugen zum Drechseln, Schneiden, Bohren und Fräsen müssen die Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln geschickt umgehen können.

Fingerspitzengefühl und ein gutes Formempfinden sind bei ihrer Arbeit ebenso gefragt wie umfangreiches Wissen über die verschiedenen Holzarten. Schließlich lässt sich jedes Holz unterschiedlich gut bearbeiten. Dass während der Arbeit am Werkstück viele Späne fallen und es in der Werkstatt auch häufig laut zugehen kann, sollte die Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln nicht stören.

Was sonst noch zu tun ist

Ist das Werkstück fertig gedrechselt, putzen und schleifen sie dessen Oberfläche und bringen ggf. Holzschutzmittel auf. Manchmal müssen die gedrehten Teile noch zu einem Gesamtstück zusammengefügt werden. Dazu verleimen bzw. kleben die Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln die Einzelteile zusammen oder montieren sie mit Schrauben, Nägeln oder Dübeln. Außerdem gehört es zu ihren Aufgaben, ihre Maschinen und Werkzeuge zu warten und zu pflegen und ggf. kleinere Reparaturen selbst auszuführen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • gedrechselte Teile, wie Einzelstücke aus Holz, Holzwerk- und Kunststoff, nach eigenen Entwürfen oder Vorgaben anfertigen

    • Hölzer, Holzwerkstoffe und andere spanabhebend formbare Werkstoffe auswählen, auf Qualität prüfen und fachgerecht lagern

    • Entwürfe, Arbeitsskizzen und Werkzeichnungen anfertigen und auswerten

    • gegebenenfalls kunstgewerbliche (Dreh-)Erzeugnisse entwerfen

    • Stückliste erstellen, beispielsweise Menge und Art der benötigten Hölzer, Holzwerkstoffe und anderer Werkstoffe bestimmen

    • benötigte Werkzeuge, Geräte, Vorrichtungen, Maschinen und Hilfsmittel bereitstellen und auswählen

    • Arbeitsmodelle oder Prototypen anfertigen

    • ausgewählte Materialien für den Drehvorgang zurichten und zuschneiden, insbesondere nach Aufriss von Hand oder maschinell ablängen und abbreiten

    • erforderliche Bohr- und Fräsarbeiten an den zugerichteten Materialien ausführen

    • Materialien in die Drehmaschine (Drehbank) unter Zuhilfenahme entsprechender Futter und Hilfsmittel einspannen

    • Werkstück in der Drehbank mit Meißel und Röhre längs und quer zur Faser zu Formen, Passungen, Profilen, Ringen, Gewinden sowie gewundenen Teilen in Einzel-, Serienfertigung formen

    • gedrechselte Teile zum Endprodukt durch Leimen, Kleben, Nageln, Schrauben oder Dübeln montieren

    • Beschläge anbringen

    • Werkstücke formatgerecht sägen, bohren, feilen und raspeln

    • Holzverbindungen wie Zapfen herstellen

  • Oberflächen von gedrechselten Teilen behandeln

    • Oberflächen für die Endbehandlung säubern, entstauben und entharzen

    • Produktoberflächen putzen, schleifen, einebnen und glätten

    • Holzschutzmittel auftragen

  • Maschinen zur Holzbe- und -verarbeitung pflegen und warten

    • Drehbänke sowie Säge-, Hobel-, Schleif-, Fräs- und Bohrmaschinen pflegen, vor allem Holzstaub entfernen

    • Holzbe- und -verarbeitungsmaschinen warten, z.B. bei Maschinen mit Treibriemenantrieb regelmäßig Riemenspannung überprüfen und mechanische Abnutzung mit Schmiermitteln verhindern sowie Sägemaschinen regelmäßig schärfen

    • kleinere Reparaturen an Maschinen und Geräten ausführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 18,16

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) - Drechseln

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Holztechnik (Drehererzeugnisse)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1976)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Holzhandwerker/in - Drechslerei

Österreich

  • Tischler/in - Schwerpunkt Drechslerei

Arbeitsorte

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Ateliers

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Lagerräumen

Arbeitssituation

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln bearbeiten Werkstoffe mit z.T. computergestützten Maschinen wie Drehautomaten oder CNC-Fräsen, aber auch mit Handwerkzeugen, z.B. mit Röhre, Meißel und Schiebelehre. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und bei Bedarf Gehörschutz und Staubschutzmaske. In den Werkstätten herrscht Maschinenlärm. Beim Bearbeiten der unterschiedlichen Werkstoffe entsteht feiner Staub. Dämpfe der verwendeten Klebstoffe, Lacke und Lösungsmittel liegen in der Luft und können Haut und Atemwege reizen.

Für das exakte Drechseln und die Oberflächenbehandlung der Werkstücke von Hand und mit Maschinen sind handwerkliches Geschick und eine gute Auge-Hand-Koordination erforderlich. Um ansprechende Produkte herzustellen, sind Einfallsreichtum und ein Gespür für Ästhetik und die Erwartungen der Kunden notwendig. Da die Drechsler/innen auch Skizzen anfertigen, benötigen sie zeichnerische Fähigkeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. mit Röhre, Meißel und Schiebelehre Holz drechseln, schneiden, bohren und fräsen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Schleif-, Säge-, Hobel- und Bohrmaschinen sowie Drehbänke oder -automaten, CNC-Fräsen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille und Arbeitshandschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Holzstaub)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (Gerüche von Leim und Lack)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Unfallgefahr (z.B. Umgang mit Bandsäge- oder Fräsmaschinen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. filigrane Einzelteile zum Endprodukt zusammenleimen)

  • Kundenkontakt (z.B. Einzelstücke nach Kundenwunsch anfertigen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Klein- und Sitzmöbel, Schubladenknöpfe, Spielzeug, Tabakpfeifen, Zulieferteile

Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Holzwerkstoffe, Mammutelfenbein, Bernstein, Lacke, Verdünnungsmittel, Klebstoffe

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Schleif-, Säge-, Hobel-, Bohrmaschinen, Drehbänke, -automaten, CNC-Fräsen, Röhre, Meißel, Schiebelehre, Nägel, Schrauben

Unterlagen, z.B.: Entwurfsskizzen, Konstruktionszeichnungen, Sicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften, Industrienormen, technische Regelwerke

Arbeitsbereiche/Branchen

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Drechseln finden Beschäftigung

  • in kleinen und mittleren Handwerksbetrieben, z.B. Drechsler- und Holzspielzeugmacherwerkstätten

  • bei Möbelherstellern

Branchen im Einzelnen

  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren

    • Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen, Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz, z.B. Drechslerwerkstätten

  • Möbel

    • Herstellung von sonstigen Möbeln, z.B. Esszimmer-, Wohnzimmer- und Schlafzimmermöbel

    • Herstellung von Küchenmöbeln

    • Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln

  • Sportgeräte, Spielwaren

    • Herstellung von Spielwaren, z.B. Holzspielzeugmacherwerkstätten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Holzbe- und -verarbeitung, Holzschutz, Lackiererei, Produktgestaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Drechsler- bzw. Elfenbeinschnitzer- und Holzspielzeugmachermeister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Holztechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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