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Ausbildungsberuf
IT-Qualitätssicherungskoordinator/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen setzen Qualitätsvorgaben für die Entwicklung, Installation und Nutzung komplexer IT-Systeme und -Produkte um. Sie kontrollieren die Einhaltung der Qualitätsvorgaben und beraten Mitarbeiter/innen, Kunden und Auftraggeber bei der Erstellung von Qualitätsmanagementkonzepten.

Die Weiterbildung im Überblick

IT-Qualitätssicherungskoordinator/in ist eine berufliche Weiterbildung, deren Zertifizierung bundesweit einheitlich geregelt ist.

Arbeitsbereiche/Branchen

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen finden Beschäftigung

  • in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • in der öffentlichen Verwaltung sowie bei Verbänden und Organisationen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine Zertifizierung als IT-Qualitätssicherungskoordinator/in. Die Ausübung der Tätigkeit ist auch mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium, z.B. im Bereich Informatik, möglich.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Eine bestimmte berufliche Vorbildung ist nicht vorgeschrieben. In der Regel wird die Weiterbildung im Anschluss an eine Ausbildung aus dem Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik absolviert.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Die drei Ebenen Spezialist, operativer Professional und strategischer Professional bauen aufeinander auf. Daher wird für die Zulassung zur Prüfung

  • als operativer Professional eine Qualifikation als Spezialist/in

  • als strategischer Professional ein Abschluss als operativer Professional

verlangt.

Spezialisten

Der Zugang zur Weiterbildung ist nicht geregelt. Eine bestimmte Vorbildung ist für die Zertifizierung nicht vorgeschrieben. I.d.R. richten sich Spezialisten-Weiterbildungen an Absolventen und Absolventinnen der IT-Ausbildungsberufe, Quereinsteiger/innen in den IT-Sektor oder Studienabbrecher/innen.

Operative und strategische Professionals

Es ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen. Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung und Praxis nachweisen kann. Für die Prüfung als strategischer Professional müssen zudem englische Sprachkenntnisse nachgewiesen werden.

Wer nicht über den jeweils geforderten Abschluss verfügt, aber durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft machen kann, dass er über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann i.d.R. ebenfalls zur Weiterbildungsprüfung zugelassen werden.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Informatik:

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung sind u.a. Kenntnisse der Informatik auf dem Niveau der IT-Ausbildungsberufe. Um adäquate Qualitätssicherungsmaßnahmen vorschlagen und umsetzen zu können, sind Kenntnisse auf diesem Gebiet Voraussetzung.

Fremdsprachen, insbesondere Englisch:

Fachliteratur im Bereich IT liegt häufig auf Englisch vor. Auch der Umgang mit ausländischen Geschäftspartnern erfordert gute Kenntnisse der englischen Sprache.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Qualitätsmanagementsysteme aufrechterhalten und weiterentwickeln

  • bei der Planung und Durchführung interner Audits mitarbeiten

  • konkrete QM-Maßnahmen entwickeln und koordinieren, Kennzahlen zur Qualitätsverbesserung einführen

  • Wirksamkeit von Qualitätsverbesserungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Umsetzung der Qualitätsziele anhand von Kennzahlen überprüfen

  • Qualitätsdokumentation koordinieren und pflegen

Durchführen von QM-Aktivitäten bei IT-Projekten

  • Leitlinien des Qualitätsmanagementsystems (QMS) auf ein konkretes IT-Projekt anwenden und während der Umsetzung begleiten

  • Dokumentation der QM-Aktivitäten für IT-Projekte koordinieren, abschließende Reviews durchführen

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für das Abschlusszertifikat können Gebühren anfallen.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien oder Fahrten zur Weiterbildungsstätte.

Weiterbildungsdauer

Die Dauer der Weiterbildung ist nicht vorgegeben.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

IT-Qualitätssicherungskoordinator/IT-Qualitätssicherungskoordinatorin (IT Quality Management Coordinator)

Hinweis: Darüber hinaus bieten Bildungsanbieter eigene Zertifizierungen an. Die Abschlussbezeichnungen können von der oben genannten abweichen.

Weiterbildungssituation

Die arbeitsprozessorientierte Weiterbildung findet im eigenen Unternehmen zu den betriebsüblichen Arbeitszeiten statt. Gegebenenfalls besucht man zusätzlich Vorbereitungslehrgänge an den Bildungseinrichtungen der Kammern.

Auf folgende Bedingungen sollte man sich einstellen:

  • individuelle Bearbeitung des Lernstoffs am Arbeitsplatz (hohe Anforderungen an Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation)

  • ggf. zusätzliche Vorbereitungslehrgänge am Wochenende oder am Abend - je nach Bildungsanbieter als Präsenzveranstaltungen (ggf. nicht am Wohnort) oder in digitaler bzw. kombinierter Lernform

Lernorte

Die Weiterbildung findet im Selbststudium im Betrieb statt.

Zusätzliche Vorbereitungslehrgänge finden z.B. an Bildungszentren von Industrie- und Handelskammern und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • eigener Arbeitsplatz im Betrieb

  • bei Besuch von Vorbereitungslehrgängen:

    • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume von Bildungseinrichtungen

    • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): zu Hause

    • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Schulungsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen organisieren Maßnahmen zur Qualitätssicherung z.B. im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems (QMS). In enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen wirken sie auf die Festlegung von Qualitätszielen und -anforderungen für Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse hin, erarbeiten Konzepte mit Qualitätssicherungsmaßnahmen, z.B. Tests, und erstellen Überwachungsstrukturen und Dokumentationen aller Prozesse. Sie bereiten Audits vor, leiten Korrekturmaßnahmen ein und führen Reviews und Schulungen durch, um das Qualitätsbewusstsein aufrechtzuerhalten.

Innerhalb der IT-Spezialistenprofile sind IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen der Gruppe der Koordinatoren/Koordinatorinnen zuzuordnen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • qualitätssichernde Maßnahmen in Produktentwicklungsprozessen und für ausgewählte Geschäftsprozesse in IT-Unternehmen planen, umsetzen und kontrollieren

    • bei der Festlegung von Qualitätszielen und -anforderungen für Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse beraten und mitwirken

    • vorhandene Qualitätsmanagementsysteme (QMS) anwenden, weiterentwickeln und ggf. Einführung von neuen QMS begleiten

    • auf Basis von vorgegebenen Qualitätszielen und -anforderungen ein Konzept erarbeiten, dessen Ergebnis ein Qualitätsmanagement-Handbuch ist

    • Qualitätsvorgaben und einzuhaltende Richtlinien (Qualitätsleitlinien) für unterschiedliche Projekttypen festlegen

    • Prüfpläne aus den Projektdefinitionen und den Qualitätsplänen ableiten, diese Pläne an die Testabteilung übergeben

    • die Entwickler/innen während der Projektlaufzeit (Software- und Systementwicklungsprojekte) betreuen und begleiten, mit den Kunden zusammenarbeiten

    • System- und Akzeptanztests sowie die Validierung bei und mit Kunden betreuen und begleiten

    • Durchführungspläne erstellen, Verfahren, Methoden, Techniken und Werkzeuge für die Qualitätssicherung von Entwicklungsabläufen festlegen

    • Reifegradanalysen durchführen, Vorgehensmodelle und Verfahrensanweisungen erstellen und aktualisieren

    • Problemlöseverfahren einrichten, insbesondere eines Meldewesens, entsprechende Maßnahmen bestimmen und überprüfen

    • Schulungen zur Schaffung des Qualitätsbewusstseins durchführen, die entsprechenden Regeln, Verfahrensweisen und das Erstellen einschlägiger Dokumente erläutern

  • Qualitätssicherungsaktivitäten dokumentieren

    • in Zusammenarbeit mit weiteren IT-Fachkräften Tests abnehmen und Testergebnisse dokumentieren

    • die in diesem Zusammenhang entstehenden Probleme aufzeichnen

    • Bestandsaufnahmen durchführen und dokumentieren

    • aus den Bestandsaufnahmen und den gegebenen Qualitätszielen konkrete Maßnahmen ableiten, Maßnahmen durchführen

    • Maßnahmen und Aktivitäten dokumentieren, einschließlich der auftretenden Probleme

    • Reviews mit allen Beteiligten durchführen, um ein gemeinsames Verständnis über die Fortschritte, Ziele und Entwicklungen aufrechtzuerhalten

  • Audits vorbereiten, insbesondere für externe Zertifizierungen; Audits betreuen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.686 bis € 4.166

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Besprechungsräumen

  • in IT-Labors

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

Arbeitssituation

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen planen, kontrollieren und setzen qualitätssichernde Maßnahmen in IT-Unternehmen oder in IT-Projekten um. Wenn sie z.B. Kunden hinsichtlich der Festlegung von Qualitätszielen und -anforderungen beraten, ist Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Qualitätsdokumentationen müssen sorgfältig und fehlerfrei erstellt und Audits exakt geplant und durchgeführt werden. Im Umgang mit Auftraggebern sind Serviceorientierung, Kommunikationsstärke sowie Flexibilität wichtig. Lernbereitschaft ist notwendig, um sich über neue Entwicklungen in der IT-Branche auf dem Laufenden zu halten.

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen arbeiten vorwiegend im Büro oder IT-Labor und erledigen Aufgaben wie z.B. das Erstellen von Qualitätsvorgaben am Computer. In Schulungsräumen setzen sie Präsentationsmedien und -programme ein, um betroffene Mitarbeiter zu schulen. Bei Beratungsgesprächen im Außendienst müssen sie sich auf wechselnde Arbeitsorte und Arbeitsbedingungen einstellen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden hinsichtlich qualitätssichernder Maßnahmen in IT-Unternehmen oder in IT-Projekten beraten)

  • Bildschirmarbeit

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen (z.B. Mitarbeiter über Qualitätsvorgaben und -ziele unterrichten)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Außendienst)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Qualitätsmanagementkonzepte, Ablauf- und Organisationspläne, Reifegradanalysen, Qualitätsdokumentationen, Qualitätsvorgaben und -leitlinien, Qualitätsmanagement-Handbuch, Schulungsunterlagen

Büroausstattung und Präsentationsmittel, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Beamer, Flipchart

Arbeitsbereiche/Branchen

IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen finden Beschäftigung

  • in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • in der öffentlichen Verwaltung sowie bei Verbänden und Organisationen

Branchen im Einzelnen

  • IT, DV, Computer

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Handel

  • Holz, Möbel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

  • Verbände, Organisationen, Interessenvertretungen

  • Papier, Druck

  • Transport, Verkehr

  • Energie, Ver- und Entsorgung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Software-Qualitätssicherung, Qualitätsmanagementsysteme, IT-Servicemanagement, IT-Projektmanagement).

Darüber hinaus kann sich der Trend zum Einsatz von AIOps-Technologien zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für IT-Qualitätssicherungskoordinatoren und -koordinatorinnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich - je nach Vorbildung - durch eineAufstiegsweiterbildung (z.B. durch die Prüfung als IT-Entwickler/in oder IT-Projektleiter/in) oder ein grundständiges oder weiterführendes Studium (z.B. im Studienfach Informatik oder Softwaretechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

AIOps: Künstliche Intelligenz für den IT-Betrieb

AIOps (Artificial Intelligence for IT Operations) verbindet Künstliche Intelligenz auf Basis von Machine Learning und Big Data, um die Überwachung von IT-Infrastrukturen zu automatisieren und zu optimieren. Mithilfe von Echtzeit-Datenanalysen ermöglicht AIOps die automatisierte Identifikation von Problemen sowie die selbstständige Überprüfung und Behebung von Störungsfällen. AIOps-Plattformen schaffen es dadurch, IT-Personal zu entlasten und Systeme rund um die Uhr zu überwachen. Fach- und Führungskräfte im Tätigkeitsfeld IT-Administration werden sich mit AIOps-Technologien auseinandersetzen und Wege finden, mithilfe von Künstlicher Intelligenz den IT-Betrieb zu optimieren.

Wachstumsmarkt IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung durch das Internet der Dinge, Big Data, Cloud Computing, Onlinehandel, die Verwendung mobiler Endgeräte sowie einer Vielzahl von Apps können für Privatpersonen und Unternehmen viele Sicherheitsrisiken bergen. Datendiebstahl durch Phishing-Attacken, gefälschte elektronische Karten, Würmer und Viren, Hackereinbrüche sowie Cyberterrorismus erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und Behörden, sowie entsprechende Schulungen der Mitarbeiter diesbezüglich. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Cyber Resilience, die eine große Rolle im Schutz der (Kunden-) Daten spielt. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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