Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) - Elfenbeinschnitzen

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen stellen Schmuck, Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus Edelwerkstoffen wie Mammutelfenbein oder Horn her.

Die Ausbildung im Überblick

Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen finden Beschäftigung in Handwerksbetrieben, die Schmuck, Kunst- und Gebrauchsobjekte aus Edelwerkstoffen wie Mammutelfenbein herstellen.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen. Auch eine Ausbildung in der Fachrichtung Drechseln ermöglicht die Ausübung der Tätigkeit.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Derzeit liegen keine Informationen vor.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Angehende Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen bringen Edelwerkstoffe wie Steinnüsse (Taguanüsse) oder Mammutelfenbein z.B. durch Sägen, Schneiden, Fräsen, Schnitzen in die gewünschte Form. Kenntnisse im Bereich Werken sind dafür nützlich. Für die Pflege und Wartung von Maschinen sowie Werkzeugen sind technische Vorkenntnisse hilfreich.

Kunst:

Angehende Fachkräfte fertigen Skizzen, Entwürfe oder Modelle an. Kenntnisse im Zeichnen bzw. im plastischen Gestalten sind hierfür von Vorteil.

Mathematik:

Kenntnisse in Mathematik sind wichtig, um z.B. Volumen oder Gewicht von Werkstücken und den Materialbedarf zu berechnen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Vorrichtungen und Maschinen (z.B. Drehmaschinen) einrichtet, bedient und wartet

  • welche Eigenschaften und Erkennungsmerkmale Holz und Holzwerkstoffe aufweisen

  • wie man Mess- und Anreißarbeiten sowie Säge-, Hobel-, Feil- und Schleifarbeiten ausführt

  • wie man Stahl und Nichteisenmetalle verwendet

  • worauf man bei der Planung und Festlegung von Arbeitsschritten achten muss

  • wie Formen und Profile nach Vorgaben gedreht werden

  • wie man Werkstücke zeichnet, malt und modelliert

  • wie man Edelwerkstoffe sägt, schneidet, schnitzt, raspelt, feilt, fräst und bohrt

  • wie man Modelle herstellt

  • Beschläge auszuwählen und anzubringen

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lerngebieten (z.B. Drehen und Drechseln, Grundlagen des Technischen Zeichnens)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Instandhaltung von Handwerkzeugen

  • Warten von Drehmaschinen

  • Einrichten, Bedienen und Warten von Maschinen und Vorrichtungen

  • Beschaffenheit und Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen

  • Be- und Verarbeiten von Holz und Holzwerkstoffen

  • Drehen und Drechseln

  • Beschaffenheit und Eigenschaften von Edelwerkstoffen

  • Be- und Verarbeiten von Metallen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lerngebieten:

  • Holz-, Holzwerk- und Edelwerkstoffe

  • Holz- und Holzwerkstoffbearbeitung

  • Drehen und Drechseln

  • Grundlagen der technischen Mathematik

  • Grundlagen des technischen Zeichnens

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Erkenntnisse aus dem 1. Ausbildungsjahr

  • Be- und Verarbeiten von Kunststoffen

  • Überprüfen und Verpacken von Erzeugnissen

  • Gestalten und Entwickeln von Erzeugnissen aus Edelwerkstoffen

  • Herstellen von Erzeugnissen aus Edelwerkstoffen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lerngebieten:

  • Holz- und Holzwerkstoffverbindungen

  • Antrieb, Aufbau und Funktion von Maschinen

  • Zeichnen von Entwürfen

  • Verwendung von Metallen

  • berufsbezogene Mathematik

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

  • Beschaffenheit und Eigenschaften von Holz und Holzwerkstoffen (Furniere auswählen)

  • Beschaffenheit und Eigenschaften von Edelwerkstoffen (Lagern, Bearbeitungstechniken, Bestimmungen des Artenschutzes)

Ausbildung in der Berufsschule in den Lerngebieten:

  • Maschinen und Anlagen

  • Oberflächenbehandlung

  • Holzschutz

  • Kunststoffe und ihre Verwendung

  • Lagern und Verpacken

  • Qualitätssicherung

Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Tischlerhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 649 bis € 820

2. Ausbildungsjahr: € 766 bis € 900

3. Ausbildungsjahr: € 876 bis € 1.010

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Drechsler (Elfenbeinschnitzer)/Drechslerin (Elfenbeinschnitzerin) - Fachrichtung Elfenbeinschnitzen

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Werkzeichnung anfertigen, Werkstoffe vorbereiten, z.B. Mammutelfenbein zusägen, Werkstücke durch Fräsen, Schaben oder an der Drehbank formen

  • Umgebung: in Werkstätten bei Maschinenlärm und Staub

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Handschuhe, Schutzbrille, ggf. Gehörschutz, Staubschutzmaske)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Bearbeiten der Werkstücke an Drehbänken, beim Schnitzen, bei der Oberflächenbehandlung)

    • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. Entwerfen und Fertigen von Schmuckstücken)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. Anfertigen von Arbeitsskizzen und Werkzeichnungen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Warten von Maschinen und Geräten)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. handwerkliche Spielwaren- oder Schmuckhersteller): Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Thüringen in Bad Kissingen (Bayern): Staatliche Berufsschule Bad Kissingen Seestraße 11 97688 Bad Kissingen D +49.971.72060 +49.971.720650 http://www.bs-kg.de/ info@bskg.de

  • für die Länder Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen in Seiffen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum für Ernährung, Technik, Wirtschaft des Erzgebirgskreises Bärensteiner Str. 2 09456 Annaberg-Buchholz D +49.3733.426200 +49.3733.426216 https://bsz1-erzgebirgskreis.de sekretariat@bsz-annaberg.de Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen setzen Kundenvorgaben oder eigene Ideen um. Sie fertigen Entwurfsskizzen an, wählen das Arbeitsmaterial aus, z.B. Steinnüsse (Taguanüsse), Horn, Mammutelfenbein oder Kunststoff und sägen die Werkstücke grob in Form. Dann zeichnen sie die Motive für Reliefs, z.B. Plaketten, bzw. die Konturen plastischer Objekte wie Tier- oder Schachfiguren auf die Rohlinge. Mit Fräsen, Schabern, Raspeln oder Sticheln arbeiten sie Formen und Motive aus. Für manche Arbeitsgänge setzen sie auch Maschinen und Apparate ein, z.B. Fräs-, Schleifapparate oder Drehbänke. Sie schleifen, polieren und versiegeln die Oberflächen mit Wachs. Abschließend fügen sie Einzelteile zum fertigen Produkt zusammen und versehen Objekte ggf. mit Beschlägen, Verschlüssen oder Sockeln. Neben Neuanfertigungen gehört die Reparatur von Objekten sowie die Restaurierung historischer Elfenbeinarbeiten zum Aufgabengebiet.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen stellen Schmuck, Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus Edelwerkstoffen wie Mammutelfenbein oder Horn her.

Produkt- und Materialvielfalt

Sie schnitzen Statuen, Schmuckstücke, Schachfiguren, gravieren Ehrenplaketten, drechseln Sportpokale, Brieföffner, Besteckgriffe oder stellen Bauteile für Musikinstrumente her. Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen verarbeiten hierfür z.B. Steinnüsse (Taguanüsse), die man auch als pflanzliches Elfenbein bezeichnet, Bernstein, Horn und Kunststoff. Ihr wichtigster Werkstoff ist jedoch Mammutelfenbein, das seit 20 000 Jahren in sibirischen Permafrostböden lagert. Eisabbrüche und die im Sommer auftauenden Bodenschichten geben immer wieder große Mengen an Mammutstoßzähnen und -knochen frei. Anders als das Elfenbein aus Elefantenstoßzähnen unterliegt Mammutelfenbein nicht den Einschränkungen durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen und kann frei gehandelt und verarbeitet werden.

Entwurf und Fertigung

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen entwerfen Produkte nach eigenen Vorstellungen oder arbeiten nach Kundenwünschen. Sie halten ihre Ideen in Skizzen und Entwurfszeichnungen fest, die sie, falls sie im Kundenauftrag arbeiten, mit den Kunden besprechen. Ist eine Zeichnung abgenommen, wählen sie die Materialien und das Zubehör aus, z.B. Beschläge, Ösen, Verschlüsse, Ketten, Schmucksteine, Edelmetalle.

Gegebenenfalls fertigen sie zunächst Modelle aus Gips oder Ton an. Dann bereiten sie die Werkstücke vor. Sie sägen z.B. Steinnüsse, Bernsteinbrocken oder Mammutstoßzahnscheiben mit Bandsägen grob zu und übertragen die Konturen z.B. eines Reliefs oder einer Figur auf die Rohlinge. Bei der Feinbearbeitung tragen sie mit handgeführten rotierenden Fräsen oder mit Schabern sorgfältig Schicht für Schicht ab. Gegebenenfalls setzen sie auch Fräs- bzw. Schleifapparate mit rotierenden Scheiben ein. Die Ausarbeitung der Details erfolgt mit feinsten Werkzeugen i.d.R. von Hand. Dabei achten Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen auch darauf, Maserungen und (Ver-)Färbungen des Naturmaterials optisch ansprechend zur Geltung zu bringen. Spalten oder Unebenheiten im Material füllen sie ggf. mit Kaltemaille oder Metalllegierungen auf. Je nach Produkt bringen sie außerdem Bohrungen an oder schneiden Gewinde für die spätere Montage.

Größere, gerundete oder hohle Objekte, beispielsweise Pokale, stellen sie auch an der Drechselbank her. Hier spannen sie die Werkstücke ein, stellen die Drehgeschwindigkeit ein und wählen die Werkzeuge aus. Sie fahren die Maschinen an und tragen meist mit handgeführten Meißeln oder Röhren die Materialschichten ab, bis die gewünschte Form erreicht ist.

Mit Schleifpapier, Schlämmkreide oder Schleifscheiben glätten sie Oberflächen und harte Schnittkanten. Gegebenenfalls polieren sie die Erzeugnisse und behandeln die Oberflächen z.B. mit Wachs, um ihnen den typischen Schimmer zu verleihen. Komplizierte Objekte fertigen Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen häufig in mehreren Einzelteilen. Diese verleimen bzw. verkleben sie oder fügen sie mit Schrauben, Nägeln oder Dübeln zusammen. Sie bringen Ösen, Scharniere und Verschlüsse an, kleben Schmucksteine ein oder montieren Figuren auf Sockel. Die Wartung und Pflege von Maschinen, Apparaten und Werkzeugen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.

Reparatur und Restaurierung

Ob fehlende oder schadhafte Teekannenhenkel, (Klein-)Möbel mit beschädigten Einlegearbeiten oder plastische Objekte mit Beschädigungen - Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen sind auch Fachleute für Reparaturen und Restaurierungsarbeiten. Sie machen sich zunächst ein Bild von Art und Ausmaß der Schäden. Dabei stellen u.a. auch fest, ob frühere unsachgemäße Reparaturen vorliegen, die u.U. ebenfalls behoben werden müssen. Dann reinigen sie die Objekte schonend. Fehlen Teile, recherchieren sie zunächst, wie diese aussahen. Sie bilden die fehlenden Teile nach und montieren sie. Dabei achten sie darauf, dass neue Teile von der Farbgebung her gut zu den vorhandenen passen und Reparaturstellen nicht auffallen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • vorbereitende Arbeiten ausführen

    • Entwürfe, Arbeitsskizzen und Werkzeichnungen anfertigen und auswerten

    • Stücklisten erstellen, beispielsweise Menge und Art der benötigten Werkstoffe bestimmen

    • Werkstoffe auswählen, z.B. Mammutelfenbein, Steinnüsse (Taguanüsse) oder Horn

    • ausgewählte Materialien zurichten und grob in Form sägen oder schneiden

    • ggf. Arbeitsmodelle oder Prototypen anfertigen

  • geschnitzte bzw. gedrechselte Einzelteile und Kleinserien herstellen

    • Konturen des anzufertigenden Objekts auf den Rohling übertragen

    • Material i.d.R. mit handgeführten Fräsen, Schabern oder Sticheln vorsichtig abtragen

    • Details ausarbeiten

    • Bohrungen anbringen und ggf. Gewinde schneiden

    • runde und/oder hohle Werkstücke, z.B. Pokale oder Dosen, an der Drehbank formen

    • Einzelteile komplexer Erzeugnisse zum Endprodukt zusammenfügen, z.B. durch Verschrauben oder Verkleben

  • Oberflächen behandeln

    • Fräs-, Raspelrückstände und Verschmutzungen beseitigen

    • Produkte schleifen, einebnen, glätten, polieren, wachsen

  • Reparaturen und Restaurierungsarbeiten durchführen

    • Schäden beurteilen

    • ausgebrochene Stellen reparieren, fehlende Teile originalgetreu nachbilden und befestigen

  • Maschinen, Apparate, Werkzeuge pflegen und warten, kleinere Reparaturen ausführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 18,16

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Drechsler/in (Elfenbeinschnitzer/in) - Elfenbeinschnitzen

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Holzhandwerker/in - Drechslerei

Österreich

  • Tischler/in - Schwerpunkt Drechslerei

Arbeitsorte

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Ateliers

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Lagerräumen

  • in Verkaufsräumen

Arbeitssituation

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen bearbeiten Werkstoffe überwiegend mit Handwerkzeugen, z.B. mit Röhre, Meißel und Feile, nutzen aber auch handgeführte Maschinen wie Fräs- und Bohrmaschinen. Bei ihrer Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und bei Bedarf Gehörschutz und Staubschutzmaske. In den Werkstätten herrscht Maschinenlärm. Beim Bearbeiten der unterschiedlichen Werkstoffe entsteht feiner Staub. Dämpfe der verwendeten Klebstoffe, Lacke und Lösungsmittel liegen in der Luft und können Haut und Atemwege reizen.

Für das exakte Drechseln und die Oberflächenbehandlung der Werkstücke von Hand und mit Maschinen sind handwerkliches Geschick und eine gute Auge-Hand-Koordination erforderlich. Um beispielsweise ansprechende Schmuckstücke aus Elfenbein oder Perlmutt herzustellen, sind Einfallsreichtum und ein Gespür für Ästhetik und die Erwartungen der Kunden notwendig. Da die Drechsler/innen auch Skizzen anfertigen, benötigen sie zeichnerische Fähigkeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Mammutelfenbein oder Steinnuss drechseln, schneiden, bohren und fräsen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Drehbänke, Röhren und Meißel sowie Fräsen und Bohrwerkzeuge, Feilen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille und Mundschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Holzstaub)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (Gerüche von Leim und Lack)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Unfallgefahr (z.B. Umgang mit Bandsäge- oder Fräsmaschinen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. filigrane Werkstücke wie Schmuckstücke, Schachfiguren oder Tierminiaturen fertigen)

  • Kundenkontakt (z.B. Einzelstücke nach Kundenwunsch anfertigen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Schmuckstücke, Plaketten, Schachfiguren, Bauteile (Knöpfe, Wirbel etc.) für den Musikinstrumentenbau, Dekorationsartikel

Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Mammutelfenbein, Steinnüsse (Taguanüsse), Bernstein, Kunststoffe, Schleifpasten, Wachs, Klebstoffe

Maschinen, Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Bandsägen, Fräs-, Bohrmaschinen, Drehbänke, Fräsen, Feilen, Stichel, Röhren, Schleifpapier, Schrauben, Nägel, Dübel, Beschläge, Verschlüsse

Unterlagen, z.B.: Entwurfsskizzen, Konstruktionszeichnungen, Sicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften, Industrienormen, technische Regelwerke

Arbeitsbereiche/Branchen

Drechsler/innen (Elfenbeinschnitzer/innen) der Fachrichtung Elfenbeinschnitzen finden Beschäftigung in Handwerksbetrieben, die Schmuck, Kunst- und Gebrauchsobjekte aus Edelwerkstoffen wie Mammutelfenbein herstellen.

Branchen im Einzelnen

  • Sonstige Konsumgüter

    • Herstellung von sonstigen Erzeugnissen a. n. g., z.B. Herstellung von Schmuck, Kunst- und Gebrauchsgegenständen aus Mammutelfenbein u.a. Edelwerkstoffen

  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren

    • Herstellung von Holzwaren a. n. g., Kork-, Flecht- und Korbwaren (ohne Möbel), z.B. Schnitzerwerkstätten

  • Sportgeräte, Spielwaren

    • Herstellung von Spielwaren, z.B. Holzspielzeugmacherwerkstätten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Holzbe- und -verarbeitung, Beschichtung, Produktgestaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Drechsler- bzw. Elfenbeinschnitzer- und Holzspielzeugmachermeister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Design oder Konservierung, Restaurierung).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

Newsletter bestellen