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Ausbildungsberuf
Elektroniker/in - Gebäude- und Infrastruktursysteme

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme installieren, überwachen, warten und optimieren gebäudetechnische Infrastrukturen, d.h. Lüftungs-, Heizungs-, Elektrizitäts- und Sicherungssysteme. Sie diagnostizieren Störungen bzw. nehmen Störungsmeldungen entgegen und beheben Defekte.

Die Ausbildung im Überblick

Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme finden Beschäftigung

  • in Firmen der Immobilienwirtschaft (z.B. im Facility-Management oder bei Hausmeisterdiensten)

  • bei technischen Gebäudeausrüstern

  • in Unternehmen, die Beleuchtungs- und Signalanlagen für Straßen und Eisenbahnen installieren

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 102 Ausbildungsanfänger/innen. 57 Prozent der zukünftigen Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 30 Prozent besaßen die Hochschulreife . Zehn Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss . Sechs Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn eine Berufsfachschule absolviert.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematikkenntnisse sind für das Berechnen elektrischer Größen, z.B. von Strömen, Widerständen und Kapazitäten, unabdingbar.

Physik:

Die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge ist etwa für das Verständnis von Aufbau und Funktionsweise verschiedener Bauteile nötig.

Werken/Technik:

Die Änderung von Systemen der Gebäude- und Infrastrukturtechnik gehört zu den Aufgaben von angehenden Elektronikern/Elektronikerinnen für Gebäude- und Infrastruktursysteme. Wer über Kenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil. Erfahrungen im technischen Zeichnen sind z.B. beim Lesen und ggf. beim Anfertigen genauer Skizzen und Pläne hilfreich.

Informatik:

Kenntnisse in Informatik erleichtern den Zugang zu Programmierung und digitalisierten Arbeitsprozessen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen sind und wie man bei Abweichungen von der Planung Prioritäten setzt

  • wie man Baugruppen montiert, demontiert und Teile durch mechanische Bearbeitung anpasst

  • was bei der Berechnung und Messung elektrischer Größen zu beachten ist und wie man die Funktion von Steuerungen und Regelungen prüft und bewertet

  • wie man Gefahren beurteilt, die sich aus dem Betreiben elektrischer Geräte, Betriebsmittel und Anlagen ergeben, und durch welche Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung zu gewährleisten ist

  • was bei der Auswahl von Hard- und Softwarekomponenten und bei der Einbindung von IT-Systemen in Netzwerke zu beachten ist

  • Anlagen- und Nutzungsänderungen von technischen Systemen zu planen, insbesondere von Energieumwandlungseinrichtungen und Versorgungssystemen

  • Schaltgeräte und Betriebsmittel zum Steuern, Regeln, Messen und Überwachen einzubauen, zu verdrahten und zu kennzeichnen

  • gebäudetechnische Anlagen zu warten, insbesondere Sollwerte einzustellen und zu justieren, Verschleißteile auszutauschen, Betriebsstoffe zu überprüfen und nachzufüllen, Wartungsprotokolle zu erstellen

  • wie man Assistenz-, Simulations-, Diagnose- oder Visualisierungssysteme nutzt und was beim Austausch von Prozessdaten zu beachten ist

  • Systemdaten, Diagnosedaten und Prozessdaten auszuwerten und zur Optimierung zu nutzen

  • Vorgaben aus der Gebäudeverwaltung auf Realisierbarkeit zu prüfen, Lösungsvorschläge zu erarbeiten, zu präsentieren und auszuführen

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. elektrische Installationen planen und ausführen, gebäudetechnische Anlagen kundengerecht realisieren)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Wohn- und Geschäftsgebäude

  • Betriebsgebäude

  • Funktionsgebäude und -anlagen

  • Infrastrukturanlagen

  • Industrieanlagen

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung eine oder mehrere der folgenden Zusatzqualifikationen erworben werden können: "Digitale Vernetzung", "Programmierung" und "IT-Sicherheit". Diese sogenannten kodifizierten Zusatzqualifikationen ermöglichen es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu qualifizieren. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Betriebliche und technische Kommunikation

  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse

  • Montieren und Anschließen elektrischer Betriebsmittel

  • Messen und Analysieren von elektrischen Funktionen und Systemen

  • Errichten, Erweitern oder Ändern von gebäudetechnischen Anlagen

  • Beurteilen der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

  • Technische Auftragsanalyse, Lösungsentwicklung

  • Installieren und Konfigurieren von IT-Systemen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen

  • Elektrische Installationen planen und ausführen

  • Steuerungen analysieren und anpassen

  • Informationstechnische Systeme bereitstellen

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem ersten Ausbildungsjahr

  • Beraten und Betreuen von Kunden, Erbringen von Serviceleistungen

  • Instandhalten gebäudetechnischer Anlagen und Systeme

  • Betreiben von technischen Systemen

  • Technisches Gebäudemanagement

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten

  • Gebäudetechnische Anlagen inspizieren und prüfen

  • Gebäudetechnische Anlagen kundengerecht realisieren

  • Gebäudetechnische Systeme nach betriebswirtschaftlichen Aspekten erweitern

Teil 1 der Abschlussprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den beiden ersten Ausbildungsjahren

  • Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Systeme integrieren und Fremdleistungen vergeben

    • Gebäude- und Infrastruktursysteme nach Kundenwunsch betreiben

    • Gebäude- und Infrastruktursysteme instand halten und Reparaturaufträge vergeben

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Nutzungsänderungen an Gebäude- und Infrastruktursystemen planen

    • Gebäude- und Infrastruktursysteme optimieren

Teil 2 der Abschlussprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 1.140

2. Ausbildungsjahr: € 1.250

3. Ausbildungsjahr: € 1.360

4. Ausbildungsjahr: Derzeit keine Informationen

Die tarifvertragliche Regelung gilt für das gesamte Bundesgebiet.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum Industrieelektriker/zur Industrieelektrikerin der Fachrichtung Betriebstechnik bzw. der Fachrichtung Geräte und Systeme kann auf die Ausbildung zum Elektroniker/zur Elektronikerin für Gebäude- und Infrastruktursysteme angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme/Elektronikerin für Gebäude- und Infrastruktursysteme

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Stromkabel zum Montageort tragen, Checklisten ausfüllen, neu installierte Anlagen testen

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte, z.B. Kühlräume, Heizungsräume, andere Betriebsräume; auf wechselnden Baustellen

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Arbeitshandschuhe)

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Justieren kleiner Bauteile oder beim Herstellen elektrischer Anschlüsse)

    • Technisches Verständnis (z.B. zur Fehleranalyse an haustechnischen Anlagen)

    • Umsicht (z.B. bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Firmen der Immobilienwirtschaft oder der technischen Gebäudeausrüstung): Leitzentralen, Gebäude, im Freien

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg (Auszubildende aus dem Umkreis Berlin besuchen nach Absprachen zwischen Berlin und Brandenburg die Berufsschule in Berlin), Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Bruchsal (Baden-Württemberg): Balthasar-Neumann-Schule 1 Franz-Sigel-Straße 59A 76646 Bruchsal D +49.721.93660300 +49.7251.93660699 http://www.bns1.de sekretariat-vz@bns1-bruchsal.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme planen z.B. Lüftungs-, Heizungs-, Elektrizitäts- und Sicherungssysteme in Wohn- und Industrieanlagen, Schulen, Krankenhäusern und anderen Gebäuden, installieren diese und stellen deren reibungsloses Funktionieren sicher. Sie integrieren und konfigurieren gebäudetechnische Anlagen und Leiteinrichtungen, übergeben die Systeme und weisen Nutzer in die Bedienung ein. Außerdem überwachen sie die Anlagen mit Hilfe von Leitsystemen, überprüfen die Einrichtungen und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, erstellen Fehlerdiagnosen und setzen die technischen Einrichtungen selbst instand oder veranlassen deren Reparatur. Dabei beraten sie Auftraggeber, kalkulieren Kosten, vergeben Aufträge und nehmen Leistungen Dritter ab.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme installieren, überwachen, warten und optimieren gebäudetechnische Infrastrukturen, d.h. Lüftungs-, Heizungs-, Elektrizitäts- und Sicherungssysteme. Sie diagnostizieren Störungen bzw. nehmen Störungsmeldungen entgegen und beheben Defekte.

Gebäudetechnische Anlagen installieren und betreiben

Nach Kundenanforderungen planen sie z.B. Änderungen von Energieversorgungsanlagen und Versorgungssystemen. Steht eine neue Installation, ein Umbau oder eine größere Reparatur an, legen Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme mit Gebäudenutzern oder Eigentümern die Anforderungen an gebäudetechnische Anlagen fest. Dabei konzipieren sie auch die Einbindung neuer Anlagenteile in die bestehenden Systeme. Sie errichten, erweitern und ändern die Systeme, bauen Schaltgeräte ein, installieren Signal- und Datenübertragungssysteme und montieren z.B. Beleuchtungssysteme. Außerdem nehmen sie erbrachte Leistungen von externen Dienstleistern ab, konfigurieren die einzelnen Anlagen und Teilsysteme und nehmen Einstellungen an speicherprogrammierbaren Steuerungen vor. Dann kontrollieren sie die Funktionen, nehmen die Systeme in Betrieb und weisen Kunden in die Bedienung ein.

Im laufenden Betrieb sorgen sie z.B. dafür, dass in einem Krankenhaus das Notstromaggregat stets einsatzbereit ist, die Brandmelder funktionieren und genügend Heizöl in den Vorratstanks lagert. Sie kümmern sich um den Betrieb und die Integration sämtlicher haustechnischer Anlagen. In Leitzentralen laufen die Anzeigen der gebäudetechnischen Einrichtungen über Bus-Systeme zusammen; dort verschaffen sich die Elektroniker/innen einen Überblick über die Einstellwerte von Heizungen, Lüftungs- und Warmwasseranlagen sowie etwaige Ausfälle in der Beleuchtung oder bei Fahrstühlen. Visualisierungssysteme sorgen dafür, dass die Daten in verständlicher Form dargestellt werden.

Gebäudetechnische Anlagen warten und instand halten

Außerdem inspizieren und warten sie die technischen Anlagen regelmäßig, stellen Sollwerte ein, tauschen Verschleißteile aus und füllen z.B. Schmierstoffe nach. Wenn Störungen auftreten, greifen sie ein: Funktioniert das Zusammenspiel von Klimaanlage und Sonnenschutz nicht, sind bei einem Bürohochhaus die Fassadenfahranlagen nicht betriebsbereit oder gibt es in einem Laborbetrieb Probleme mit der Abwasseraufbereitung, suchen sie die Ursachen und sorgen für Abhilfe. Dabei kommen auch Diagnosesysteme zum Einsatz. Da moderne Systeme ihre Betriebszustände selbstständig melden, können Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme häufig schon von der Leitstelle aus überprüfen, ob z.B. eine Pumpe oder ein Temperaturfühler ausgefallen ist, und ggf. direkt Einstellungen verändern.

Um Ausfällen vorzubeugen, inspizieren und warten sie die Geräte und Systeme regelmäßig. Sie lesen - z.T. auch englischsprachige - Herstellerdokumentationen, Betriebs- und Montageanleitungen, protokollieren Betriebszustände und erstellen Fehlerdiagnosen. Außerdem leiten sie beim Ausfall von Systemen eventuell notwendige Sicherheitsmaßnahmen ein.

Die neuesten Techniktrends kennen

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme installieren auch Smart-Home-Systeme, bei denen z.B. Systeme der Haustechnik (v.a. Heizung, Klima, Licht), Sicherheitstechnik (Alarm- und Überwachungsanlagen, Zutrittskontrolle u.Ä.) und Kommunikationstechnik (Internet, Telefonie, Sprechanlagen etc.) zu einer integrierten Haussteuerung vernetzt werden. Der Bereich Elektromobilität bietet weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Beispielsweise sind sie am Aufbau der Infrastrukturnetze beteiligt, die für die Energieversorgung der Fahrzeuge nötig sind.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Gebäude- und Infrastruktursysteme planen, integrieren und in Betrieb nehmen

    • Nutzeranforderungen und Gefahrenpotenziale analysieren, Veränderungsmöglichkeiten vorhandener Energieversorgungs- und Kommunikationssysteme prüfen und Kunden beraten; Änderungen entwerfen und mit den Nutzern abstimmen

    • Kosten berechnen, Leistungsbeschreibungen erstellen, Teilaufträge definieren und (in Absprache mit Vorgesetzten) an Fremdfirmen vergeben, die erbrachten Leistungen abnehmen

    • Planungsunterlagen erstellen, gewerkeübergreifende Aspekte berücksichtigen

    • Leiteinrichtungen, Schaltgeräte sowie Steuer-, Regelungs- und Messeinrichtungen einbauen und konfigurieren, Datenübertragungssysteme installieren, Netz- und Bussysteme anpassen, Beleuchtungssysteme montieren

    • vorgesehene Funktionen und Sicherheitseinrichtungen prüfen; Messungen durchführen und dokumentieren

    • gebäudetechnische Anlagen, die von anderen Gewerken installiert wurden, mess-, steuerungs- und regelungstechnisch integrieren

    • Systeme an den Kunden übergeben und Benutzer einweisen

  • gebäudetechnische Anlagen und Infrastruktursysteme betreiben, warten und instand halten

    • Automatisierungs- und Leitsysteme, Visualisierungs- und Diagnosesysteme einsetzen, um den Betrieb zu überwachen und Störungen zu erkennen

    • gebäudetechnische Anlagen warten, z.B. Sollwerte justieren, Verschleißteile austauschen, Betriebsstoffe nachfüllen

    • Anlagen und Systeme nach Hersteller- oder Betriebsvorgaben inspizieren, warten und nach wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten optimieren; Betriebswerte protokollieren

    • Störungsmeldungen entgegennehmen, je nach Gefährdungspotenzial eventuell nötige Sofortmaßnahmen veranlassen

    • systematische Fehlersuche durchführen, Fehler eingrenzen und beheben bzw. die Behebung veranlassen

    • Verbrauchsdaten erfassen und Verbräuche optimieren

  • Einhaltung der Sicherheitsvorschriften überwachen, insbesondere bei Arbeiten externer Auftragnehmer, und Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit in Gebäuden ergreifen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.305

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Elektroniker/in - Gebäude- und Infrastruktursysteme

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Elektroanlageninstallateur/in

  • Energieanlagenelektroniker/in

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Elektromonteur/ Elektromonteurin

    (Ausbildungsberuf von 1968 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Energieelektroniker/Energieelektronikerin Fachrichtung Anlagentechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)

  • Energieelektroniker/Energieelektronikerin Fachrichtung Betriebstechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Österreich

  • Elektrotechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Electronics technician (m/f) for building and infrastructure systems

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Électronicien/Électronicienne pour les systèmes du bâtiment et des infrastructures

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme arbeiten in erster Linie

  • in Leitzentralen

  • in Gebäuden

  • im Freien

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Werkstätten

Arbeitssituation

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme überwachen und steuern gebäudetechnische Systeme von Leitzentralen aus. Bei der Montage und Wartung gebäudetechnischer Anlagen und Komponenten nutzen sie Werkzeuge wie Zangen, Bohrmaschinen und Messgeräte. Um sich vor Verletzungen zu schützen, tragen sie ggf. Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, auf Baustellen auch einen Helm. In größeren Höhen befindliche Anlagenteile sind z.T. nur über Leitern und Gerüste erreichbar. Ihre Inspektionsgänge führen sie in alle Bereiche eines Gebäudes, in denen sich gebäudetechnische Einrichtungen befinden. Beim Wechsel zwischen technischen Betriebsräumen, z.B. Kühlräumen oder Heizungsanlagen, sind sie z.T. erheblichen Temperaturunterschieden ausgesetzt. Auf die wechselnden Arbeitsorte und -bedingungen stellen sie sich flexibel ein.

Bei der Prüfung der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen müssen Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeiten und die Sicherheitsvorschriften beachten. Das Justieren von kleinen Bauteilen oder das Herstellen von elektrischen Anschlüssen erfordert Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination. Umsicht ist bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen gefragt. Technisches Verständnis benötigen Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme bei der Fehleranalyse und -beseitigung an haustechnischen Anlagen. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn Installationen an schwer zugänglichen Stellen durchzuführen sind. Serviceorientiert gehen die Elektroniker/innen auf Kundenanforderungen bei der Planung und Ausführung ein. Über Trends in der elektronischen Haustechnik halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (haustechnische Anlagen und Infrastruktursysteme betreiben, warten und instand halten)

  • Handarbeit (z.B. Bauteile austauschen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Arbeitshandschuhe auf Baustellen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit auf Baustellen (z.B. bei Montageeinsätzen)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. Montage- oder Inspektionsarbeiten an elektrischen Anlagen auf Dächern oder auf Decken durchführen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. beim Arbeiten auf dem Gebäudedach)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern oder an stromführenden Anlagen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektronischer Bauteile und Schaltungen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen einhalten)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)

  • Verantwortung für Sachwerte (haustechnische Anlagen und Systeme genau und sorgfältig warten, um Stromausfälle bzw. Unfälle zu vermeiden)

  • Verantwortung für Personen (Elektrizitäts- und Sicherungssysteme genau und sorgfältig warten, um Unfälle zu vermeiden)

  • Kundenkontakt (z.B. bei Planung und Ausführung Kundenanforderungen erkennen und darauf eingehen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen, Systeme und Bauteile, z.B.: Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen, Notstromaggregate, Wasseraufbereitungsanlagen, Beleuchtungssysteme, Lagersysteme, Smart-Home-Systeme, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), Netz- und Bus-Systeme, Sensoren

Geräte und Werkzeuge, z.B.: Universalmessgeräte, Spannungsprüfer, Widerstandsmessgeräte, Bohrmaschinen, Zangen, Schraubendreher

Software, z.B.: Assistenz-, Simulations-, Diagnose-, Visualisierungssysteme, Testsoftware

Unterlagen, z.B.: Mess- und Prüfprotokolle, Schaltpläne, Gebäudepläne, Betriebsanleitungen, Systemdokumentationen, Kostenkalkulationen, Leistungsbeschreibungen, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsbestimmungen

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme finden Beschäftigung

  • in Firmen der Immobilienwirtschaft (z.B. im Facility-Management oder bei Hausmeisterdiensten)

  • bei technischen Gebäudeausrüstern

  • in Unternehmen, die Beleuchtungs- und Signalanlagen für Straßen und Eisenbahnen installieren

Branchen im Einzelnen

  • Immobilien, Gebäudewirtschaft

    • Verwaltung von Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen für Dritte, z.B. Facility-Management, Hausmeisterdienste

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation, z.B. Unternehmen der technischen Gebäudeausrüstung

  • Ausbau

    • Sonstige Bauinstallation, z.B. Installation von Beleuchtungs- und Signalanlagen für Straßen und Eisenbahnen, Straßenmeistereien

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Gebäudesystemtechnik, Elektrotechnik, Normen, Wartung und Instandhaltung).

Darüber hinaus können sich die Trends zu nachhaltigen und klimaneutralen Bauweisen sowie zu vernetzter Wohn- und Gebäudetechnik zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Elektroniker/innen für Gebäude- und Infrastruktursysteme entwickeln. Der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Beförderung der Energiewende bietet ebenso Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Berufsspezialist/in für intelligente Gebäudetechnik und Systemvernetzung oder als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik oder Facility-Management, Technisches Gebäudemanagement).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Smartes und energieeffizientes Fensterdesign

Neue Technologien machen Fenster energieeffizienter und smarter. Beispielsweise ist automatisiertes Lüften dank eines im Fensterprofil integrierten und individuell einstellbaren Lüftungssystems möglich. Sensoren messen die Luftqualität im Raum und liefern automatisch frische Luft von außen nach innen und das ohne Wärmeverlust. Moderne Fenster lassen sich zudem mit weiteren Smart-Home-Anwendungen koppeln, z.B. mit einem automatisierten Heizungssystem. Auch die Stromproduktion mithilfe von Solarfenstern wird fortwährend weiterentwickelt und ist bereits technisch umsetzbar. Mittels transparenter Solarmodule soll zukünftig Sonnenlicht in Energie umgewandelt werden, um beispielsweise große Fensterfassaden zur Stromversorgung für Gebäude zu nutzen. Fach- und Führungskräfte im Bereich Fenster- und Fassadenbau sowie im Bereich Solarenergie werden sich mit diesen Entwicklungen beschäftigen.

Neues Europäisches Bauhaus und Renovierungswelle

Um das Ziel lebenswerter und vollständig klimaneutraler Städte zu erreichen, hat die Europäische Kommission im September 2020 das "neue Europäische Bauhaus" ins Leben gerufen: Vor dem Hintergrund, dass Gebäude und Infrastrukturen für mindestens 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sollen neue nachhaltige Bauweisen und Designformen entwickelt werden und in Verbindung mit digitalen Technologien wie KI und Big Data die Ressourceneffizienz erhöhen, die Lebensqualität der Menschen verbessern und einen Systemwandel hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Damit auch der vorhandene Gebäudebestand energieeffizienter und klimaneutral gestaltet werden kann, soll sich die Renovierungsquote bis 2030 mindestens verdoppeln, sodass bis zu 160 000 zusätzliche grüne Arbeitsplätze im Baugewerbe entstehen könnten. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Stadt- und Regionalplanung, Raumordnung, Bau und Architektur, Design, Energie und digitale Technologien eröffnen sich hier vielfältige und innovative Tätigkeitsfelder.

Energiewende und Künstliche Intelligenz (KI)

Mittels Künstlicher Intelligenz soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich beschleunigt, Treibhausemissionen gesenkt und so die Energiewende befördert werden. Energieunternehmen versprechen sich von KI eine grundlegende Steigerung der Energieeffizienz durch smartere Analysen von Sensor- und Wetterdaten im Bereich erneuerbarer Energien, um präzisere Prognosen für die Netzauslastung treffen und so die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit erhöhen zu können. Weitere KI-Anwendungsbereiche sind u.a. die Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Optimierung von Energieanlagen sowie das frühzeitige Erkennen von Cyberattacken auf Infrastrukturen wie Kraftwerke und Energienetze. Für Fach- und Führungskräfte der Energiewirtschaft bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

Vernetztes Wohnen und Elektrotechnik

Der Begriff Smart Home beschreibt die Vernetzung von Heimgeräten wie Herd, Kühlschrank oder Lichtanlage und bezeichnet die automatische Steuerung, Regelung und Überwachung von Gebäudefunktionen (Gebäudeautomation). Die Verknüpfung der Geräte über das Internet vereinfacht den Alltag und fördert die Energieeffizienz. Neben der Einsparung von Energie helfen Smart-Home-Anwendungen auch bei körperlichen Einschränkungen. Altersgerechte Assistenzsysteme machen die eigenen vier Wände zu einem gewissen Maß barrierefrei, z.B. durch eine sprachgesteuerte Haustüröffnung. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Elektro- und Energietechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Bautechnik, Versorgungstechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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