Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Elektroniker/in - Betriebstechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren, warten und reparieren elektrische Betriebs-, Produktions- und Verfahrensanlagen, von Schalt- und Steueranlagen über Anlagen der Energieversorgung bis zu Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik.

Die Ausbildung im Überblick

Elektroniker/in für Betriebstechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie. Die Ausbildung findet auch im Handwerk statt.

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroniker/innen für Betriebstechnik finden Beschäftigung

  • bei Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • in Betrieben der Elektroinstallation

  • in Betrieben der Energieversorgung

  • in Unternehmen, die Produktions- und Betriebsanlagen einsetzen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Elektroniker/in für Betriebstechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Für Montage- und Kundendiensttätigkeiten wird ggf. eine Fahrerlaubnis der Klasse B benötigt.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 6.354 Ausbildungsanfänger/innen. 59 Prozent der zukünftigen Elektroniker/innen für Betriebstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 31 Prozent besaßen die Hochschulreife . Acht Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 81 Ausbildungsanfänger/innen. 63 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 19 Prozent besaßen die Hochschulreife. 15 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematikkenntnisse sind für das Berechnen elektrischer Größen, z.B. von Strömen, Widerständen und Kapazitäten, unabdingbar.

Physik:

Die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge ist beispielsweise für das Verständnis von Aufbau und Funktionsweise verschiedener Bauteile nötig.

Werken/Technik:

Die Montage von Baugruppen z.B. in einem Schaltschrank gehört zu den Aufgaben von angehenden Elektronikern und Elektronikerinnen für Betriebstechnik. Wer über Kenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil. Erfahrungen im technischen Zeichnen sind z.B. für das Anfertigen von Schaltplänen hilfreich.

Informatik:

Kenntnisse in Informatik erleichtern den Zugang zu Programmierung und digitalisierten Arbeitsprozessen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Elektroniker/in für Betriebstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Beachtung rechtlicher, wirtschaftlicher und terminlicher Vorgaben zu planen sind und wie man bei Abweichungen von der Planung Prioritäten setzt

  • wie man Baugruppen montiert, demontiert und Teile durch mechanische Bearbeitung anpasst

  • was bei der Berechnung und Messung elektrischer Größen zu beachten ist und wie man die Funktion von Steuerungen und Regelungen prüft und bewertet

  • wie man Gefahren beurteilt, die sich aus dem Betreiben elektrischer Geräte, Betriebsmittel und Anlagen ergeben, und durch welche Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung zu gewährleisten ist

  • was bei der Auswahl von Hard- und Softwarekomponenten und bei der Einbindung von IT-Systemen in Netzwerke zu beachten ist

  • Anlagen der Betriebstechnik zu beurteilen, Anlagenänderungen und -erweiterungen zu entwerfen, Stromkreise und Schutzmaßnahmen festzulegen

  • Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenzubauen und aufzustellen, Haupt- und Hilfsstromkreise in Betrieb zu nehmen

  • Baugruppen der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik hard- und softwaremäßig einzustellen und in Betrieb zu nehmen

  • Funktionen von Anlagen und Sicherheitseinrichtungen zu prüfen sowie Prüfungen zu protokollieren

  • wie man Assistenz-, Simulations-, Diagnose- oder Visualisierungssysteme nutzt und was beim Austausch von Produkt- und Prozessdaten zu beachten ist

  • Serviceleistungen durchzuführen und zu dokumentieren

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen, gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Mathematik und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Energieverteilungsanlagen/-netze

  • Gebäudeinstallationen/-netze

  • Betriebsanlagen, Betriebsausrüstungen

  • Produktions-/verfahrenstechnische Anlagen

  • Schalt- und Steueranlagen

  • elektrotechnische Ausrüstungen

Zusatzqualifikationen

  • Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung eine oder mehrere der folgenden Zusatzqualifikationen erworben werden können: "Digitale Vernetzung", "Programmierung" und "IT-Sicherheit". Diese sogenannten kodifizierten Zusatzqualifikationen ermöglichen es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu qualifizieren. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

  • Die Zusatzqualifikation "Digitale Fertigungsprozesse" soll Auszubildende dazu befähigen, eigenständig Aufgaben der Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle digitaler Fertigungsprozesse zu übernehmen. Vermittelt werden z.B. Kenntnisse in den Handlungsbereichen Service- und Instandhaltungstechnik, Automatisierungstechnik, Gestalten von CNC-Fertigungsprozessen und ökonomische Zusammenhänge der Industrie 4.0. Das Erlernte wird sowohl mündlich als auch schriftlich geprüft. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer, z.B.:

    IHK Nord Westfalen - Digitale Fertigungsprozesse

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Betriebliche und technische Kommunikation

  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse

  • Montieren und Anschließen elektrischer Betriebsmittel

  • Messen und Analysieren von elektrischen Funktionen und Systemen

  • Beurteilen der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

  • Installieren und Inbetriebnehmen von elektrischen Anlagen

  • Technische Auftragsanalyse, Lösungsentwicklung

  • Installieren und Konfigurieren von IT-Systemen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen

  • Elektrische Installationen planen und ausführen

  • Steuerungen analysieren und anpassen

  • Informationstechnische Systeme bereitstellen

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem ersten Ausbildungsjahr

  • Beraten und Betreuen von Kunden, Erbringen von Serviceleistungen

  • Instandhalten von Anlagen und Systemen

  • Konfigurieren und Programmieren von Steuerungen

  • Technischer Service und Betrieb

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten

  • Geräte und Baugruppen in Anlagen analysieren und prüfen

  • Steuerungen für Anlagen programmieren und realisieren

  • Antriebssysteme auswählen und integrieren

Teil 1 der Abschlussprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den beiden ersten Ausbildungsjahren

  • Geschäftsprozesse und Qualitätsmanagement im Einsatzgebiet

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Gebäudetechnische Anlagen ausführen und in Betrieb nehmen

    • Energietechnische Anlagen errichten und instand halten

    • Automatisierte Anlagen in Betrieb nehmen und instand halten

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Elektrotechnische Anlagen planen und realisieren

    • Elektrotechnische Anlagen instand halten und ändern

Teil 2 der Abschlussprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Elektrohandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 800 bis € 1.109

2. Ausbildungsjahr: € 850 bis € 1.168

3. Ausbildungsjahr: € 900 bis € 1.227

4. Ausbildungsjahr: € 950 bis € 1.305

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum/zur Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik kann auf die Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für Betriebstechnik angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Elektroniker für Betriebstechnik/Elektronikerin für Betriebstechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. elektrische Anlagen und Komponenten installieren, Änderungen und Erweiterungen elektrischer Anlagen entwerfen

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte, z.B. Produktions- und Werkhallen, Bürogebäude, Krankenhäuser, im Freien

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm)

  • Arbeitszeit: teilweise Schichtarbeit, Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Verlegen von Kabeln an schwer zugänglichen Stellen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Planen elektrischer Anlagen, beim Einbauen von Schaltgeräten)

    • Umsicht (z.B. beim Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Elektroniker/innen für Betriebstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Industriebetriebe der Automatisierungstechnik, der Energieversorgungstechnik oder Elektroinstallation): Werkstätten, Produktions- und Werkhallen, Baustellen, wechselnde Arbeitsorte im Kundenservice

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren elektrische Bauteile und Anlagen in den Bereichen elektrische Energieversorgung, industrielle Betriebsanlagen oder Gebäudesystem- und Automatisierungstechnik. Sie entwerfen Anlagenänderungen und -erweiterungen, installieren Leitungsführungssysteme und Energieleitungen, richten Maschinen und Antriebssysteme ein und montieren Schaltgeräte. Außerdem programmieren, konfigurieren und prüfen sie Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Sie überwachen die Anlagen auch, warten sie regelmäßig, führen regelmäßige Prüfungen durch und reparieren sie im Falle einer Störung. Sie organisieren auch die Montage von Anlagen und überwachen die Arbeit von Dienstleistern und anderen Gewerken. Bei der Übergabe der Anlagen weisen Elektroniker/innen für Betriebstechnik die zukünftigen Anwender in die Bedienung ein.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Elektroniker/innen für Betriebstechnik installieren, warten und reparieren elektrische Betriebs-, Produktions- und Verfahrensanlagen, von Schalt- und Steueranlagen über Anlagen der Energieversorgung bis zu Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik.

Installation und Prüfung

Neben dem klassischen Arbeitsbereich der Energie- und Starkstromtechnik sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik auch im Bereich der Automatisierungs-, Prozessleit- und Gebäudesystemtechnik tätig. Ihre Einsatzbereiche erstrecken sich also von Kraftwerksanlagen und Umspannwerken von Energieversorgungsunternehmen über Montagestraßen der Automobilindustrie bis zu bahntechnischen Anlagen. Gegebenenfalls arbeiten sie auch mit vernetzten Produktionsanlagen, in denen z.B. Produktions- und Logistikprozesse integriert werden. Auch der Bereich Elektromobilität bietet Elektronikern und Elektronikerinnen für Betriebstechnik weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Beispielsweise sind sie am Aufbau der Infrastrukturnetze beteiligt, die für die Energieversorgung der Fahrzeuge nötig sind.

Wird eine Produktionsanlage gebaut oder erweitert, analysieren sie zunächst die Kundenanforderungen und wählen Komponenten und Software aus. Sie bauen Geräte und Antriebssysteme zusammen, verlegen Kabel und Anschlüsse, bauen Schaltgeräte und Antriebe, Sensoren (z.B. Lichtschranken) sowie Aktoren (z.B. Elektromotoren, hydraulische und pneumatische Systeme) ein. Mit deren Hilfe werden etwa abgefüllte Flaschen in zuvor exakt positionierte Kästen gehoben und dann weiterbefördert. Außerdem richten sie speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) für automatisierte Systeme ein, installieren Software, konfigurieren, programmieren und testen die Systeme. Schließlich installieren sie Sicherheitseinrichtungen sowie alle Systeme, die für die Überwachung der Anlage erforderlich sind, und überprüfen diese sorgfältig.

Falls Leistungen von anderen Unternehmen erbracht werden, überprüfen Elektroniker/innen für Betriebstechnik deren Tätigkeit aus elektrotechnischer Sicht und wirken bei der Abnahme der Systeme mit. Sie nehmen Anlagen in Betrieb und weisen die künftigen Nutzer in die Bedienung ein.

Instandhaltung und technischer Service

Da Ausfälle von Betriebsanlagen hohe Kosten verursachen können, sorgen Elektroniker/innen für Betriebstechnik durch regelmäßige Wartungsarbeiten für die Minimierung von Stillstandszeiten. Dabei prüfen sie auch die elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen und setzen Diagnosesysteme ein. Dazu sind sie nicht immer vor Ort: häufig kommen Fernwartungssysteme zum Einsatz. Elektroniker/innen für Betriebstechnik beraten auch ihre Auftraggeber, machen sie ggf. auf neue Techniken und Verbesserungsmöglichkeiten einer bestehenden Anlage aufmerksam und geben Auskunft über die zu erwartenden Kosten. Sie entwerfen nach Absprache etwaige Umbauten, lesen und zeichnen Schaltpläne, berechnen die Menge und die erforderlichen elektrischen Werte der Bauteile und bestellen sie. Ihre Tätigkeit dokumentieren sie z.B. in Prüfprotokollen.

Tritt in einer Produktionsanlage eine Störung bzw. eine Fehlermeldung auf, suchen Elektroniker/innen für Betriebstechnik umgehend nach der Ursache für das Problem. Sie lesen die - z.T. nur in englischer Sprache vorliegenden - Herstellerangaben, führen Prüfungen und Messungen durch. Anschließend ergreifen sie Sofortmaßnahmen, ermitteln und analysieren die Ursachen und beseitigen die Störung. Bei der Reparatur sind sie zwar meist allein tätig, jedoch sprechen sie sich stets mit Kollegen bzw. Mitarbeitern des jeweiligen Betriebs ab.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kundenanforderungen analysieren und Änderungen bzw. Erweiterungen von elektrischen, ggf. vernetzten Anlagen entwerfen

  • Anlagen und Komponenten installieren und in Betrieb nehmen

    • Arbeitsplatz und Betriebsmittel einrichten und abräumen, für die Bereitstellung von Anlagen der Energieversorgungs-, Kommunikations- oder Beleuchtungstechnik sorgen

    • Maschinen, Geräte und Komponenten montieren und anschließen, Leitungsführungssysteme, Informations- und Energieleitungen installieren

    • Einrichtungen zum Steuern, Regeln, Messen und Überwachen einbauen, Datenübertragungssysteme installieren, ggf. komplexe Automatisierungssysteme zusammenbauen

    • Maschinen- und Antriebssysteme sowie ihre pneumatischen und hydraulischen Bauteile einbauen und einrichten

    • Systeme parametrieren, Betriebswerte einstellen

    • elektrotechnische Messungen durchführen, Funktion und Sicherheitseinrichtungen prüfen, Systeme in Betrieb nehmen

    • Anlagen an die Nutzer übergeben und diese in die Bedienung einweisen

  • Steuerungen konfigurieren und programmieren, Software installieren, Programmabläufe anpassen

  • Arbeitsausführungen von Dienstleistern und anderen Gewerken überwachen, Absprachen über Termine und durchzuführende Arbeiten treffen

  • Anlagen instand halten, überwachen und warten

    • regelmäßige Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen planen und durchführen, dabei Diagnose- und Fernwartungssysteme einsetzen, Diagnosedaten auswerten

    • Energieversorgungs- und -verteilungssysteme, Bearbeitungsmaschinen, Kommunikationsanlagen sowie Sicherheitseinrichtungen warten und instand halten

    • bei Störungen Sofortmaßnahmen ergreifen, Störungen einkreisen und beheben

    • Störungsursachen als Maßnahme der Qualitätssicherung analysieren

    • im Rahmen von Kundendienst- und Serviceaufträgen Kunden über Neuerungen und technische Möglichkeiten informieren

  • Arbeiten dokumentieren und an der Optimierung von Abläufen mitwirken

    • Abnahme- und Prüfprotokolle erstellen

    • Lebenszyklusdaten von Aufträgen, Produkten und Betriebsmitteln auswerten und Vorschläge zur Optimierung erarbeiten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.407 bis € 3.963

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Elektroniker/in - Betriebstechnik

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Betriebselektriker/in

  • Betriebselektroniker/in

  • Energieanlagenelektroniker/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Elektromontierer/Elektromontiererin

    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1990)

  • Elektrosignalmechaniker/in

    (Ausbildungsberuf von 1969 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Anlagen und Geräte (Elektroenergieerzeugung/Turbinenbetrieb)

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Energieelektroniker/Energieelektronikerin Fachrichtung Anlagentechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)

  • Energieelektroniker/Energieelektronikerin Fachrichtung Betriebstechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Elektroinstallateur/in

Österreich

  • Elektrotechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Electronics technician (m/f) for industrial engineering

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Électronicien/Électronicienne pour la technique d’exploitation

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Elektroniker/innen für Betriebstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werk- bzw. Produktionshallen

  • in Werkstätten

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • auf Baustellen im Freien

Arbeitssituation

Elektroniker/innen für Betriebstechnik arbeiten mit elektrischen Anlagen und Systemen, z.B. mit Schalt- und Steueranlagen oder Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik. Von Hand stellen sie elektrisch leitende Verbindungen her und nutzen dazu Werkzeuge wie Elektronikzangen oder Lötkolben. Um sich zu schützen, tragen sie Arbeitsschutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, bei der Montage auch einen Helm. Sie arbeiten größtenteils in Gebäuden, z.B. in Produktionshallen, Bürogebäuden oder Krankenhäusern, bei der Wartung von Starkstromleitungen auch im Freien. Bei Wartungs- und Montagetätigkeiten arbeiten Elektroniker/innen für Betriebstechnik ggf. über Kopf, in großen Höhen oder in gebückter Haltung. Als Service- oder Montagekräfte sind Elektroniker/innen für Betriebstechnik viel unterwegs, ggf. auch im Ausland. In Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Wohnsiedlungen, reagieren sie schnell und flexibel. In industriellen Fertigungsbetrieben können Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienste anfallen.

Um Kabel z.B. an schwer zugänglichen Stellen zu verlegen, benötigen Elektroniker/innen für Betriebstechnik Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination. Beim Umgang mit stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen müssen sie umsichtig und verantwortungsbewusst arbeiten und vielfältige Sicherheitsvorschriften beachten. Änderungen und Erweiterungen oder das Planen elektrischer Anlagen erfordern technisches Verständnis. Für die Prüfung der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen ist Sorgfalt wichtig. Treten Fehlermeldungen und Störungen bei einer Anlage auf, gehen sie methodisch vor und analysieren die Ursachen. Kunden beraten sie serviceorientiert über technische Möglichkeiten und Kosten einer Anlagenoptimierung. Über Trends in der Prozesssteuerung halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Anlagen der Energieversorgung, Einrichtungen der Kommunikations- und Beleuchtungstechnik)

  • Handarbeit (z.B. elektrisch leitende Verbindungen mit Elektronikzangen, Schraubendrehern oder Lötkolben herstellen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (besonders beim Umgang mit Starkstrom)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit auf Baustellen (z.B. bei Montageeinsätzen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. in unbeheizten Rohbauten oder unter freiem Himmel auf Baustellen)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern oder an stromführenden Anlagen)

  • Schichtarbeit

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. in Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Wohnsiedlungen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektronischer Bauteile und Schaltungen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen einhalten)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (auf ständig wechselnden Baustellen arbeiten, z.T. auch überregional oder im Ausland)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Arbeiten in sicherheitsrelevanten Bereichen wie der Elektrizitätsversorgung)

  • Verantwortung für Personen (Elektrizitäts- und Sicherungssysteme genau und sorgfältig warten, um Unfälle zu vermeiden)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen, Systeme und Bauteile, z.B.: Produktionsanlagen, Anlagen der Energieversorgung, Beleuchtungs- und Kommunikationsanlagen, Antriebssysteme, Stromnetze, Mess-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen, Transformatoren, Sensoren, Aktoren, Leitungen

Prüfgeräte und Werkzeuge, z.B.: Oszilloskope, Spannungsprüfer, Widerstandsmessgeräte, Multimeter, Elektronikzangen, Schraubendreher, Lötkolben

Software, z.B.: Steuerungs- und Anwendungssoftware, Assistenz-, Simulations-, Diagnose-, Visualisierungssysteme

Unterlagen, z.B.: Installations- und Schaltpläne, Betriebsanleitungen, Herstellerunterlagen, Prüfprotokolle, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsbestimmungen

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroniker/innen für Betriebstechnik finden Beschäftigung

  • bei Herstellern von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • in Betrieben der Elektroinstallation

  • in Betrieben der Energieversorgung

  • in Unternehmen, die Produktions- und Betriebsanlagen einsetzen

Branchen im Einzelnen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. Herstellung von Prozesssteuerungseinrichtungen

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. Installation und Wartung von Automatisierungssystemen für die Fertigung

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation, z.B. Unternehmen der technischen Gebäudeausrüstung

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätserzeugung, z.B. Kraftwerke

    • Elektrizitätsübertragung, z.B. Stadtwerke

    • Elektrizitätsverteilung, z.B. Stadtwerke

    • Elektrizitätshandel, z.B. Stadtwerke

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen, z.B. Verdrahtung und Inbetriebnahme von Schaltschränken

  • Ausbau

    • Sonstige Bauinstallation, z.B. Installation von Signalanlagen für Straßen und Eisenbahnen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektronik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Normen, Wartung und Instandhaltung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck auch in der Elektronik anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Elektroniker/innen für Betriebstechnik entwickeln. Der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Beförderung der Energiewende bietet ebenso Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik oder Mechatronik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Energiewende und Künstliche Intelligenz (KI)

Mittels Künstlicher Intelligenz soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich beschleunigt, Treibhausemissionen gesenkt und so die Energiewende befördert werden. Energieunternehmen versprechen sich von KI eine grundlegende Steigerung der Energieeffizienz durch smartere Analysen von Sensor- und Wetterdaten im Bereich erneuerbarer Energien, um präzisere Prognosen für die Netzauslastung treffen und so die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit erhöhen zu können. Weitere KI-Anwendungsbereiche sind u.a. die Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Optimierung von Energieanlagen sowie das frühzeitige Erkennen von Cyberattacken auf Infrastrukturen wie Kraftwerke und Energienetze. Für Fach- und Führungskräfte der Energiewirtschaft bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

3-D-Druck in der Elektronik

In der Elektronik werden additive Verfahrenstechniken bereits angewendet, um z.B. gebogene, jedoch zweidimensionale Oberflächen mit elektronischen Bauelementen zu bedrucken - z.B. für den Mobilfunk, den Automobilbau, die Medizin- oder Sicherheitstechnik. Künftig sollen mittels 3-D-Druck ganze Bauteile mit integrierter Elektronik (z.B. Schaltungen, Kondensatoren, Dioden) und auch komplette Elektromotoren in einem einzigen additiven Bauvorgang gefertigt werden. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, benötigen Fach- und Führungskräfte Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

Newsletter bestellen