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Ausbildungsberuf
Elektroniker/in - Energie- und Gebäudetechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik planen elektrotechnische Anlagen von Gebäuden sowie deren Energieversorgung und Infrastruktur. Sie installieren die Anlagen, nehmen sie in Betrieb und warten oder reparieren sie bei Bedarf.

Die Ausbildung im Überblick

Elektroniker/in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Betrieben des Elektrotechniker-Handwerks

  • in Unternehmen der Immobilienwirtschaft (z.B. im Facility-Management oder bei Hausmeisterdiensten)

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Betrieben zur Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und Schalteinrichtungen bzw. von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • in Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnik

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Elektroniker/in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 12.966 Ausbildungsanfänger/innen. 54 Prozent der zukünftigen Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 27 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 16 Prozent verfügten über die Hochschulreife , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Physik:

Die Auszubildenden lernen, Energie-, Kommunikations- und Hochfrequenzleitungen und -kabel auszuwählen und zu verlegen. Kenntnisse in Physik, insbesondere in Elektrizitätslehre, sind hierfür unabdingbar.

Mathematik:

Kenntnisse in diesem Fach, insbesondere das Beherrschen der Grundrechenarten, sind z.B. für das Berechnen des Materialbedarfs wichtig.

Werken/Technik:

In der Ausbildung sind Kenntnisse im technischen Werken, z.B. bei der Installation verschiedener Beleuchtungssysteme, vorteilhaft. Erfahrungen im Bereich Technisches Zeichnen sind z.B. für das Lesen und ggf. Anfertigen genauer Skizzen sowie von Schalt-, Stromlauf-, Verdrahtungs- und Installationsplänen hilfreich.

Informatik:

Wer Grundkenntnisse der Informatik besitzt, findet leichter Zugang zu Programmierung und rechnergestützten Arbeitsprozessen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Elektroniker/in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Stromkreise und Schutzmaßnahmen festgelegt werden

  • wie man Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenbaut

  • wie Energie-, Kommunikations-, Breitband- und Hochfrequenzleitungen und -kabel ausgewählt, zugerichtet und mit unterschiedlichen Anschlusstechniken verarbeitet werden

  • Baugruppen hard- und softwaremäßig einzustellen, anzupassen und in Betrieb zu nehmen

  • wie man energie- und gebäudetechnische Systeme und deren Automatisierungseinrichtungen sowie Energieversorgungs-, Energiewandlungs- und Energiespeichersysteme plant und Systemkomponenten auswählt

  • wie Beleuchtungssysteme und Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, elektrische Wärmeerzeugen, Warmwassergeräte und dazugehörige Komponenten installiert werden

  • wie man elektrische Verbrauchsgeräte für Haushalt und Gewerbe aufstellt und in Betrieb nimmt

  • wie Gebäudeautomatisierungssysteme, Kleinsteuerungen, Rauchwarnmelder und Gefahrenmeldeanlagen installiert werden

  • welche Konzepte für Sende- und Empfangsanlagen es gibt und was bei der Installation von Antennen, Empfangs- und Breitbandkommunikationsanlagen zu beachten ist

  • wie man Netze prüft, netzwerkspezifische Messungen durchführt und elektrische Anlagen instand setzt

  • wie man Mess-, Steuer- und Regelungseinrichtungen von Heizungs-, Klima-, Kälte- und Lüftungssystemen prüft, konfiguriert und instand setzt

  • wie Baugruppen und Geräte geprüft und instand gehalten werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Digitalisierte Arbeitswelt sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Elektrische Systeme planen und installieren, Energietechnische Systeme errichten, in Betrieb nehmen und instand halten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Durchführen von betrieblicher und technischer Kommunikation sowie Informationsverarbeitung

  • Planen und Organisieren der Arbeit

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

  • Beraten und Betreuen von Kunden

  • Prüfen und Einhalten von Datenschutz und Informationssicherheitskonzepten

  • Prüfen und Beurteilen von Schutzmaßnahmen an elektrischen Anlagen und Geräten

  • Analysieren technischer Systeme

  • Messen und Analysieren physikalischer Kennwerte an elektrischen Anlagen und Geräten, Fehler erkennen und Maßnahmen einleiten

  • Analysieren und Beheben von Fehlern sowie Instandhalten von Geräten und Systemen

  • Montieren und Installieren von Bauteilen, Baugruppen und Geräten

  • Montieren und Installieren von Netzwerken

  • Aufbauen und Prüfen von Steuerungen und Regelungen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen prüfen und Fehler beheben

    • Elektrische Systeme planen und installieren

    • Steuerungen und Regelungen analysieren und realisieren

    • Informationstechnische Systeme bereitstellen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Anlagen und Geräten konzipieren

    • Elektrotechnische Systeme analysieren und prüfen

    • Steuerungen und Regelungen für Systeme programmieren und realisieren

    • Energiewandlungssysteme auswählen und integrieren

Teil 1 der Gesellenprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. bis 42. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Konzipieren von Systemen der Energie- und Gebäudetechnik

  • Installieren und Inbetriebnehmen von Energiewandlungssystemen und ihren Leiteinrichtungen

  • Aufstellen und Inbetriebnehmen von elektrischen und elektronischen Geräten

  • Installieren und Konfigurieren von Gebäudesystemtechnik

  • Installieren und Prüfen von Antennen- und Breitbandkommunikationsanlagen

  • Durchführen von Wiederholungsprüfungen entsprechend geltender Normen und Instandhalten von gebäudetechnischen Systemen

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Kommunikation von Systemen in Wohn- und Zweckbauten planen und realisieren

    • Elektrische Geräte und Anlagen der Haustechnik planen, in Betrieb nehmen und übergeben

    • Energietechnische Systeme errichten, in Betrieb nehmen und instand halten

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Energie- und gebäudetechnische Anlagen planen und realisieren

    • Energie- und gebäudetechnische Systeme anpassen und dokumentieren

Teil 2 der Gesellenprüfung am Ende der Berufsausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Elektrohandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 800 bis € 1.109

2. Ausbildungsjahr: € 850 bis € 1.168

3. Ausbildungsjahr: € 900 bis € 1.227

4. Ausbildungsjahr: € 950 bis € 1.305

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Elektroniker/Elektronikerin - Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Bauteile zum Montageort tragen, Checklisten ausfüllen, neu installierte Anlagen testen

  • Umgebung: Arbeit im Freien, Maschinenlärm in Werkhallen, wechselnde Einsatzorte

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Arbeitshandschuhe)

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Verdrahten von Bauteilen und -gruppen oder beim Kürzen von Kabeln)

    • Umsicht (z.B. bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Instandsetzen von elektrischen Anlagen und Sicherheitseinrichtungen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Elektrotechniker-Handwerks): Werkstätten, Werkhallen, beim Kunden, im Freien

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik planen und installieren gebäudetechnische Einrichtungen wie Anlagen der elektrischen Energieversorgung, Beleuchtungs-, Kälte-, Klimaanlagen oder Überwachungseinrichtungen. Sie schließen Waschmaschinen und Herde an, planen und installieren Gebäudeleitsysteme und Datennetze, programmieren und konfigurieren die Steuer- und Regelungseinrichtungen von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Zudem installieren sie Antennen, Empfangs- und Breitbandkommunikationsanlagen. Im Rahmen von Wartungsarbeiten prüfen sie gebäudetechnische Systeme und stellen sie ggf. neu ein. Bei Störungen ermitteln sie die Ursachen und setzen Systeme und Anlagen instand.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik planen elektrotechnische Anlagen von Gebäuden sowie deren Energieversorgung und Infrastruktur. Sie installieren die Anlagen, nehmen sie in Betrieb und warten oder reparieren sie bei Bedarf.

Projektierung, Installation und Betrieb

Am Anfang steht immer die Kundenberatung. Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik hören sich die Wünsche der Kunden an, prüfen, ob und wie diese umsetzbar sind, machen eigene Vorschläge und erstellen schließlich Angebote. Dann projektieren sie die gewünschte Anlage und beschaffen die dafür notwendigen Materialien zur Herstellung. Die elektrotechnische Ausstattung von Gebäuden umfasst eine Vielzahl an Systemen, vom Anschluss an die Energieversorgung über Zugangskontroll- und Sicherheitseinrichtungen, Klima- und Sonnenschutzanlagen bis hin zu kommunikations- und datentechnischen Anlagen. Wird z.B. ein ehemaliges Fabrikgebäude zu modernen Wohnungen umgebaut, muss in der Regel die komplette Energieversorgung neu gestaltet werden, bis hin zu Steckdosen, Telefonanschlüssen, Antennen- und Datenkabeln oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Dazu setzen Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik spezielle Kundenwünsche um, z.B. den Einbau von Türkontrollsystemen. Sie planen und installieren umweltverträgliche Energieanlagen und binden z.B. Solaranlagen zur Warmwasserbereitung in das Heizsystem ein oder montieren Fotovoltaikanlagen.

Sie programmieren bzw. konfigurieren Steuer- und Regelungseinheiten, testen Anlagen nach dem Einbau, nehmen sie in Betrieb und weisen die Kunden in die Handhabung ein. Im Rahmen von Wartungsarbeiten prüfen sie die Einrichtungen, führen Messungen durch, justieren ggf. Einstellungen, spielen Softwareupdates auf und tauschen Verschleißteile aus. Bei Betriebsstörungen diagnostizieren sie die Ursachen mithilfe elektronischer Diagnosesysteme und beheben sie Fehler durch Programmänderungen oder den Austausch defekter Komponenten. Zur Überprüfung von Solaranlagen setzen sie ggf. auch Thermografie-Drohnen ein, die Mängel wie Glasbruch, Zellschäden oder Ausfall einzelner Module untersuchen können und werten deren Aufzeichnungen aus.

Die neuesten Techniktrends kennen

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik installieren auch sogenannte Smart-Home-Systeme, bei denen Einrichtungen der Haustechnik (z.B. Heizung, Klima, Licht), Sicherheitstechnik (z.B. Alarm- und Überwachungsanlagen, Zutrittskontrolle) und Kommunikationstechnik (z.B. Internet, Telefone, Sprechanlagen) zu einer integrierten Haussteuerung vernetzt werden. Gerade in dem Bereich der vernetzten Gebäudetechnologie gibt es viele Innovationen, z.B. auch Systeme, die über Künstliche Intelligenz funktionieren.

Der Bereich Elektromobilität bietet weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Beispielsweise sind Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik am Aufbau der Infrastrukturnetze beteiligt, die für die Energieversorgung der Fahrzeuge nötig sind.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kunden über Dienstleistungen, Materialien oder Produkte informieren und beraten

  • elektrotechnische Systeme für die Energieversorgung und Gebäudetechnik nach Kundenanforderungen konzipieren und planen

  • Anlagen und Komponenten installieren und in Betrieb nehmen

    • Energieversorgungseinrichtungen, Beleuchtungsanlagen, Antriebe, Schalt-, Steuer- und Regelungseinrichtungen einbauen und die elektrischen Anschlüsse herstellen

    • Sende- und Empfangsanlagen sowie Datennetze installieren

    • Telekommunikationsendgeräte und -anlagen an das Fernmeldenetz anschließen, Funktions- und Leistungsmerkmale einstellen und dokumentieren

    • Anlagen zur Ersatzstromversorgung und zur dezentralen Energiegewinnung (z.B. Fotovoltaikanlagen) montieren und in Betrieb nehmen

    • Blitz- und Überspannungsschutzeinrichtungen planen und installieren

    • Gebäudeleiteinrichtungen samt zugehöriger Software installieren und konfigurieren, Steuerungsprogramme erstellen, installieren, Programmabläufe überwachen, Testprogramme anwenden und Fehler beheben

    • elektrotechnische Messungen durchführen, gebäudetechnische Systeme testen und in Betrieb nehmen

  • gebäudetechnische Anlagen und Systeme instand halten, überwachen und warten

    • Inspektionen durchführen, Softwareupdates durchführen

    • Funktionen, Betriebssicherheit sowie Energieeffizienz von Geräten und Anlagen prüfen

    • ggf. Solaranlagen von Drohnen inspizieren lassen

    • Störungsmeldungen entgegennehmen, übermittelte Daten analysieren und Lösungsvorschläge entwickeln, ggf. auch Ferndiagnosen durchführen

    • defekte Anlagen und Bauteile instand setzen

  • durchgeführte Arbeiten dokumentieren und bei der Abrechnung mitwirken

  • sich über neue Konzepte, Trends aus dem Bereich Smart Home und innovative Marktentwicklungen auf dem neuesten Stand halten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.416 bis € 4.078

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Elektroniker/in - Energie- und Gebäudetechnik

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Elektroinstallateur/Elektroinstallateurin

    (Ausbildungsberuf von 1938 bis 2003)

  • Fernmeldeanlagenelektroniker/Fernmeldeanlagenelektronikerin

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Netzelektriker/in - Schwerpunkt Energie

Österreich

  • Elektrotechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Electronics technician (m/f) - specialising in energy and building technology

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Électronicien/Électronicienne avec spécialisation technique énergétique et domotique

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik arbeiten in erster Linie

  • beim Kunden innerhalb und außerhalb von Gebäuden

  • in Werkstätten bzw. Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik arbeiten mit energie- und gebäudetechnischen Anlagen und Systemen. Von Hand installieren sie z.B. Zugangskontroll- und Sicherheitseinrichtungen, Klima- und Sonnenschutzanlagen. Um sich zu schützen, tragen sie Arbeitsschutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, bei der Montage auch einen Helm. Sie sind größtenteils auf Montagebaustellen tätig, z.B. in Rohbauten von gewerblichen Immobilien oder Industrieanlagen. Dabei können sie Wind, Nässe, Kälte, Hitze oder Baustäuben ausgesetzt sein. Sie sind viel unterwegs, ggf. auch im Ausland.

Beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen müssen Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeiten und vielfältige Vorschriften einhalten, etwa Sicherheits- und VDE-Vorschriften. Serviceorientiert gehen sie auf Kundenanforderungen bei der Planung und Ausführung ein. Das Verlegen von Leitungen oder Setzen von Anschlussdosen erfordert Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination. Umsicht ist bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen gefragt, technisches Verständnis beim Instandsetzen von datentechnischen Anlagen oder Sicherheitseinrichtungen. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen durchzuführen sind.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Anlagen der elektrotechnischen Energieversorgung und Infrastruktur von Gebäuden)

  • Handarbeit (z.B. bei Zusammenbau oder Installation von gebäudetechnischen Einrichtungen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Arbeitshandschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit auf Baustellen (z.B. bei Montageeinsätzen)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. Fotovoltaikanlagen auf Dächern montieren)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. in unbeheizten Rohbauten oder im Freien auf Baustellen)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Baustaub)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern oder an stromführenden Anlagen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektrischer Bauteile und Schaltungen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (auf ständig wechselnden Baustellen arbeiten, z.T. auch überregional oder im Ausland)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)

  • Verantwortung für Sachwerte (Energieversorgungseinrichtungen genau und sorgfältig warten, um Stromausfälle bzw. Unfälle zu vermeiden)

  • Verantwortung für Personen (Elektrizitäts- und Sicherheitssysteme genau und sorgfältig warten, um Unfälle zu vermeiden)

  • Kundenkontakt (z.B. bei Planung und Ausführung Kundenanforderungen erkennen und darauf eingehen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen und Geräte, z.B.: informations- und kommunikationstechnische Anlagen, Heizungs-, Lüftungs-, Klimaanlagen, Überwachungs- und Sicherheitssysteme, Beleuchtungsanlagen, Fotovoltaikanlagen, Smart-Home-Systeme, Endgeräte, haustechnische Elektrogeräte, Mess- und Regeleinrichtungen, Prüfgeräte, Mauerfräsen

Komponenten und Bauteile, z.B.: Sende- und Empfangsantennen, Rundfunk-, Mobilfunk- und Satellitenantennen, Solarmodule, Wechselrichter, Sensoren, Aktoren, Zeitschaltuhren

Baumaterialien und Zubehör, z.B.: Gips, Klemmen, Kabel, Drähte, Steckverbinder, Beleuchtungen, Klingeln, Leitungskanäle, Schalter, Abzweig- und Steckdosen

Maschinen und Werkzeuge, z.B.: Bohrhämmer, Zangen, Schraubendreher, Lötkolben, Meißel, Hebewerkzeuge, Universalmessgeräte, Spannungsprüfer

Computertechnik und Software, z.B.: Diagnosesysteme, CAD-Software, Fernwartungssysteme, Testsoftware

Unterlagen, z.B.: Konstruktions-, Montage- und Schaltpläne, ggf. Aufnahmen von Inspektionsdrohnen, Mess- und Prüfprotokolle, Berechnungstabellen, elektrotechnische Vorschriften, Datenschutz- und Sicherheitsbestimmungen, Formelsammlungen, Zeichnungen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Betrieben des Elektrotechniker-Handwerks

  • in Unternehmen der Immobilienwirtschaft (z.B. im Facility-Management oder bei Hausmeisterdiensten)

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Betrieben zur Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und Schalteinrichtungen bzw. von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • in Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnik

Branchen im Einzelnen

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation, z.B. Unternehmen der technischen Gebäudeausrüstung, der Gebäudeautomatisierung oder des Energiemanagements

  • Ausbau

    • Sonstige Bauinstallation, z.B. Installation von Beleuchtungsanlagen

  • Immobilien, Gebäudewirtschaft

    • Verwaltung von Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen für Dritte, z.B. Facility-Management, Hausmeisterdienste

    • Vermietung, Verpachtung von eigenen oder geleasten Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen

Auch denkbar:

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Drahtlose Telekommunikation

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik, Gebäudesystemtechnik, Normen, Sicherheits- und Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen).

Darüber hinaus können sich die Trends zu nachhaltigen und klimaneutralen Bauweisen und zu vernetzter Wohn- und Gebäudetechnik zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik entwickeln. Der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Beförderung der Energiewende bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Elektrotechnikermeister/in oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Energietechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik oder Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Smartes und energieeffizientes Fensterdesign

Neue Technologien machen Fenster energieeffizienter und smarter. Beispielsweise ist automatisiertes Lüften dank eines im Fensterprofil integrierten und individuell einstellbaren Lüftungssystems möglich. Sensoren messen die Luftqualität im Raum und liefern automatisch frische Luft von außen nach innen und das ohne Wärmeverlust. Moderne Fenster lassen sich zudem mit weiteren Smart-Home-Anwendungen koppeln, z.B. mit einem automatisierten Heizungssystem. Auch die Stromproduktion mithilfe von Solarfenstern wird fortwährend weiterentwickelt und ist bereits technisch umsetzbar. Mittels transparenter Solarmodule soll zukünftig Sonnenlicht in Energie umgewandelt werden, um beispielsweise große Fensterfassaden zur Stromversorgung für Gebäude zu nutzen. Fach- und Führungskräfte im Bereich Fenster- und Fassadenbau sowie im Bereich Solarenergie werden sich mit diesen Entwicklungen beschäftigen.

Neues Europäisches Bauhaus und Renovierungswelle

Um das Ziel lebenswerter und vollständig klimaneutraler Städte zu erreichen, hat die Europäische Kommission im September 2020 das "neue Europäische Bauhaus" ins Leben gerufen: Vor dem Hintergrund, dass Gebäude und Infrastrukturen für mindestens 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sollen neue nachhaltige Bauweisen und Designformen entwickelt werden und in Verbindung mit digitalen Technologien wie KI und Big Data die Ressourceneffizienz erhöhen, die Lebensqualität der Menschen verbessern und einen Systemwandel hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Damit auch der vorhandene Gebäudebestand energieeffizienter und klimaneutral gestaltet werden kann, soll sich die Renovierungsquote bis 2030 mindestens verdoppeln, sodass bis zu 160 000 zusätzliche grüne Arbeitsplätze im Baugewerbe entstehen könnten. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Stadt- und Regionalplanung, Raumordnung, Bau und Architektur, Design, Energie und digitale Technologien eröffnen sich hier vielfältige und innovative Tätigkeitsfelder.

Energiewende und Künstliche Intelligenz (KI)

Mittels Künstlicher Intelligenz soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich beschleunigt, Treibhausemissionen gesenkt und so die Energiewende befördert werden. Energieunternehmen versprechen sich von KI eine grundlegende Steigerung der Energieeffizienz durch smartere Analysen von Sensor- und Wetterdaten im Bereich erneuerbarer Energien, um präzisere Prognosen für die Netzauslastung treffen und so die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit erhöhen zu können. Weitere KI-Anwendungsbereiche sind u.a. die Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Optimierung von Energieanlagen sowie das frühzeitige Erkennen von Cyberattacken auf Infrastrukturen wie Kraftwerke und Energienetze. Für Fach- und Führungskräfte der Energiewirtschaft bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

Vernetztes Wohnen und Elektrotechnik

Der Begriff Smart Home beschreibt die Vernetzung von Heimgeräten wie Herd, Kühlschrank oder Lichtanlage und bezeichnet die automatische Steuerung, Regelung und Überwachung von Gebäudefunktionen (Gebäudeautomation). Die Verknüpfung der Geräte über das Internet vereinfacht den Alltag und fördert die Energieeffizienz. Neben der Einsparung von Energie helfen Smart-Home-Anwendungen auch bei körperlichen Einschränkungen. Altersgerechte Assistenzsysteme machen die eigenen vier Wände zu einem gewissen Maß barrierefrei, z.B. durch eine sprachgesteuerte Haustüröffnung. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Elektro- und Energietechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Bautechnik, Versorgungstechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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