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Ausbildungsberuf
Metallbildner/in - Ziseliertechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik gestalten Metalloberflächen und fertigen Reliefs, Ornamente, Skulpturen oder Schriften.

Die Ausbildung im Überblick

Metallbildner/in der Fachrichtung Ziseliertechnik ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik finden Beschäftigung in erster Linie

  • in handwerklichen Ziselierbetrieben

  • in kunsthandwerklichen Gießereien

  • in Beschlag- und Kunstschmieden

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Modellbauabteilungen z.B. von Gießereien

  • in Herstellungsbetrieben für Schmuck

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Metallbildner/in der Fachrichtung Ziseliertechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es drei Ausbildungsanfänger/innen. Zur schulischen Vorbildung liegen keine Informationen vor.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Angehende Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik lernen, Metall maschinell oder von Hand zu verformen und zu bearbeiten. Kenntnisse im Werken stellen eine gute Basis für die Ausbildung dar. Um zwei- oder dreidimensionale Gesamt- und Detailansichten zu erstellen, sind Fertigkeiten im Technischen Zeichnen hilfreich.

Kunst:

Gutes handwerklich-künstlerisches Geschick ist nötig, um Entwürfe für Werkstücke unter Berücksichtigung von Gestaltungsprinzipien anzufertigen oder um Oberflächen mit Ornamenten und Zierelementen auszustatten.

Physik/Chemie:

Kenntnisse im naturwissenschaftlichen Bereich sind für die Ausbildung von Vorteil, z.B. um Oberflächen zu beizen oder zu patinieren.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Metallbildner/in der Fachrichtung Ziseliertechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Kunden berät und Entwürfe nach Kundenwünschen erstellt

  • Technische Zeichnungen und Begleitunterlagen wie Stücklisten, Tabellen, Diagramme und Prüfprotokolle zu erstellen und zu verwenden

  • wie man CAD-Zeichnungen zur Muster-, Modell- und Formenerstellung aufbereitet und Anschauungs- und Funktionsmodelle aus metallischen und nicht metallischen Werkstoffen anfertigt

  • wie man CNC-Maschinen bedient und Werkstücke mit spanenden und nicht spanenden Verfahren bearbeitet

  • Werkstücke und ihre Komponenten zu verbinden, z.B. durch Aufschrumpfen, Bördeln, Nieten, Verschrauben

  • wie man Oberflächen nach gestalterischen Vorgaben bearbeitet, z.B. durch Mattieren, Sandstrahlen, Schleifen, Polieren

  • was man bei der Prüfung der Maßhaltigkeit von Werkstücken, bei Funktionsprüfungen und bei der Erstellung von Prüfprotokollen beachten muss

  • wie man Embleme, Ornamente, Reliefs oder Skulpturen entwirft und digitale sowie plastische Modelle herstellt

  • wie man Abgüsse bearbeitet, z.B. durch Fräsen, Feilen, Tauschieren, Punzieren, Mattieren, Ziselieren

  • Hohlkörper und Reliefs aus Blechen zu formen

  • wie man Ziseliermeißel, Punzen und Schaber sowie Treibwerkzeuge manuell herstellt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • auf berufsspezifischen Gebieten (z.B. Formteile und Hohlkörper manuell und maschinell herstellen, Werkstückoberflächen gestalten und veredeln)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb:

  • Manuelles und digitales Erstellen von Werkstück- und Werkzeugzeichnungen

  • Planen von Herstellungsprozessen und Arbeitsabläufen unter Berücksichtigung betrieblicher Qualitätssicherung

  • Anfertigen von Mustern, Modellen und Formen gemäß Kundenanforderungen

  • Bearbeiten von Werkstücken durch abtragende, umformende und oberflächenverändernde Verfahren

  • Verbinden von metallischen und nicht metallischen Werkstücken mittels formschlüssiger und stoffschlüssiger Fügetechniken

  • Bearbeiten, Beschichten und Versiegeln von Oberflächen

  • Messen und Prüfen von Werkstücken und Werkzeugen sowie Übergeben an Kunden

  • Handhaben von Betriebsmitteln und Gefahrstoffen sowie Instandhalten von Werkzeugen, Maschinen und Anlagen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen

    • Bauelemente mit Maschinen fertigen

    • Baugruppen herstellen und montieren

    • Technische Systeme instand halten

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Werkzeuge mit Maschinen herstellen

    • Muster, Modelle und Formen manuell anfertigen

    • Werkstücke rechnergestützt herstellen

    • Werkstücke aufarbeiten und reparieren

Teil 1 der Gesellenprüfung in der Mitte des 2. Ausbildungsjahres

19. bis 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Ausbildungsmonaten

  • Entwerfen von Werkstücken gemäß Kundenanforderungen unter Berücksichtigung von Gestaltungsgrundsätzen

  • Anfertigen von künstlerischen Entwürfen und Modellen

  • Gestaltendes Bearbeiten und Ziselieren von ein- und mehrteiligen Abgüssen

  • Herstellen von Hohlkörpern und Reliefs

  • Herstellen von Ziselier- und Treibwerkzeugen

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Werkstücke mit thermischen Fügeverfahren herstellen

  • Formteile und Hohlkörper manuell und maschinell herstellen

  • Werkstückoberflächen gestalten und veredeln

  • Werkstücke projektorientiert herstellen

Teil 2 der Gesellenprüfung am Ende des 3. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Graveur- und Metallbildnerhandwerk (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 900

2. Ausbildungsjahr: € 930

3. Ausbildungsjahr: € 990

Quelle:

Tarifregister Saarland, Stand August 2024

Die tarifvertragliche Regelung gilt für das gesamte Bundesgebiet.

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Metallbildner/Metallbildnerin - Fachrichtung Ziseliertechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Bleche, Stangen und Platten fräsen, Verzierungen einhämmern

  • Umgebung: Maschinenlärm, Dämpfe und unangenehme Gerüche in Werkstätten und -hallen

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Arbeitsschürze, Gehörschutz, Schutzbrille, Atemschutzmaske)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und Sorgfalt (z.B. beim Anfertigen von Reliefs, Schmuck oder Zierbeschlägen)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei der maschinellen Metallbearbeitung)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. beim Entwerfen von Skizzen und Vorlagen)

    • Sinn für Ästhetik (z.B. beim Anbringen von Verzierungen oder Restaurieren der Oberflächen von historischen metallischen Objekten)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Ziseleurhandwerks): Werkstätten, Werkhallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland in Pforzheim (Baden-Württemberg): Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim St.-Georgen-Steige 65 75175 Pforzheim D +49.7231.392532 +49.7231.392121 http://www.goldschmiedeschule.de sekretariat@goldschmiedeschule.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen in Arnstadt (Thüringen): Staatliches Berufsschulzentrum Arnstadt-Ilmenau Karl-Liebknecht-Straße 27 99310 Arnstadt D +49.3628.56280 +49.3628.562829 https://www.sbsz-arn-ilm.de/ info@sbsz-arn-ilm.de Schulteil Arnstadt

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik gestalten Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus Metall. Sie entwerfen Ornamente, Schriften oder Wappen, Reliefs oder Skulpturen und erstellen Modelle für den Abguss. Die fertigen Gussteile bearbeiten sie, indem sie die Oberflächen fräsen, feilen, schleifen, punzieren, tauschieren oder polieren. Sie stellen Hohlkörper und Reliefs her, indem sie Bleche spanlos umformen, z.B. durch Dengeln oder Prellen. Abschließend versehen sie das Werkstück z.B. mit einer Patina, um es künstlich alt wirken zu lassen. Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik erzeugen häufig ihre eigenen Ziselier- und Treibwerkzeuge und stellen nicht nur neue Objekte her, sondern restaurieren auch historische Metallgegenstände.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik gestalten Metalloberflächen und fertigen Reliefs, Ornamente, Skulpturen oder Schriften.

Rohlinge gestalten

Ob Vasen, Schalen, Schmuck, Zierbeschläge für Möbel, Waffen oder Bronzeskulpturen - bei kunsthandwerklichen Metallgegenständen ist auch die Oberfläche ansprechend gestaltet. Nach den Vorgaben ihrer Kunden oder eigenen Entwürfen ziselieren Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik Ornamente, Reliefs oder Schriften in verschiedene Metalloberflächen. Zuerst stellen sie in der Werkstatt die Rohlinge für metallische Körper, Reliefs, Guss- und Formteile mittels spanender und nicht spanender Techniken und zum Teil mit CNC-Maschinen her. Für Gussstücke, beispielsweise aus Zinn oder Bronze, erarbeiten sie vorher Modelle am Computer oder aus unterschiedlichen Materialien.

Feine Oberflächen

Ist der Rohling fertig, beginnt mit der Oberflächengestaltung die wichtigste Arbeit der Metallbildner/innen. Mit Hammer und Punze tiefen sie Blechteile zu Körpern und Reliefs oder bearbeiten Gussteile, feilen, schaben und fräsen. Mit feinen, dicht nebeneinander gesetzten Hammerschlägen dekorieren sie z.B. Blechgefäße, Schmuckgegenstände oder gegossene Plastiken. Konzentriert arbeiten sie z.B. Gesichter oder Ornamente heraus, bis das Werk dem Modell oder der Zeichnung des Künstlers genau entspricht. Bei mehrteiligen Objekten verbinden sie die Teile, z.B. durch Schweißen oder Löten, und gleichen die Oberflächen an.

Weil Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik oft Spezialgeräte benötigen, stellen sie ihre Ziselierhämmer, Meißel oder Punzenformen zum Teil selbst her.

Der letzte Schliff

Nach der Ziselierarbeit patinieren sie die Werkstücke. Damit die chemischen Substanzen gut haften, schleifen und schaben die Metallbildner/innen die Werkstücke vorher ab und polieren sie. Im Patinatauchbad oder mit dem Pinsel behandeln sie dann die fertigen Guss- oder Blechtreibarbeiten, bis die richtige Färbung erreicht ist. Weitere Gestaltungsnuancen erreichen sie durch Tauschieren. Dabei treiben sie mit Hämmern und Punzen ein weicheres Edelmetall oder ein andersfarbiges Metall in ein härteres Grundmetall ein. Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik restaurieren auch Metallobjekte, z.B. historische Sakral- oder Gebrauchsgegenstände. Diese bearbeiten sie direkt vor Ort oder demontieren sie und bringen sie in die Werkstatt. Bei der Restaurierung achten sie sorgfältig auf die jeweilige kunstgeschichtliche Stilrichtung.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeiten planen und vorbereiten

    • Arbeitsunterlagen, z.B. Skizzen und Technische Zeichnungen, lesen und eventuell vorhandene Modelle prüfen

    • Kunst- und Gebrauchsgegenstände entwerfen, Technische Zeichnungen anfertigen

    • Materialien und Arbeitsverfahren auswählen, den Einsatz von Werkzeugen und Maschinen planen

  • digitale oder plastische Modelle sowie Formen für Gussteile erstellen, dabei die vorgesehenen gieß- und fertigungstechnischen Verfahren berücksichtigen (z.B. Sandgussmodelle)

  • Metalle mit spanenden und nichtspanenden Techniken bearbeiten

    • Werkstoffe und Halbzeuge (z.B. Bleche, Stangen, Platten, Gussteile) meißeln, feilen oder fräsen (mit CNC-Maschinen)

    • Bleche spanlos umformen, z.B. durch Dengeln oder Prellen, daraus Hohlkörper und Reliefs herstellen

    • mehrteilige Abgüsse verbinden, z.B. durch Löten und Schweißen; Oberflächenstrukturen von Gussverbindungen angleichen

    • Oberflächen gestalten, z.B. mit Punzen hämmern, drücken und treiben, tauschieren, mattieren, polieren

  • Oberflächen veredeln, z.B. schleifen, schaben, patinieren, beizen oder färben

  • Arbeitsergebnisse kontrollieren

  • Ziselier- und Treibwerkzeuge herstellen, z.B. Ziseliermeißel, Punzen, Schaber, Treibhämmer

  • metallische Objekte (z.B. historische Sakral- oder Gebrauchsgegenstände) restaurieren und nachbilden, dabei die kunstgeschichtliche Stilrichtung beachten und ggf. historische Bearbeitungstechniken anwenden

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 17,30 bis € 21,17

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Metallbildner/in - Ziseliertechnik

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Graveur/Graveurin - Spezielaisierung Ziseleur/Ziseleurin

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1985)

Frühere Berufsbezeichnung

  • Ziseleur/Ziseleurin

    (Ausbildungsberuf von 1937 bis 1998)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Österreich

  • Metalldesigner/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Decorative Metalworker (m/f) - specialised in chased work

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Modeleur/Modeleuse de métaux - spécialisation technique de ciselage

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Werkhallen

  • in Büroräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Kirchen, Museen, auf Baustellen oder im Freien

Arbeitssituation

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik arbeiten viel mit der Hand und setzen dabei Maschinen, technische Geräte und Handwerkzeuge wie Fräsen, Hämmer, Meißel und Feilen ein. Bei vielen Tätigkeiten tragen sie Schutzkleidung, z.B. Arbeitsschürze, Gehörschutz, Schutzbrille und Atemschutzmaske. Sie arbeiten in Werkstätten und -hallen. Dort herrscht oftmals Maschinenlärm. Metallstaub, Lötrauch und Säuredämpfe liegen in der Luft.

Um beispielsweise Verzierungen in die Oberflächen von Werkstücken exakt nach der Vorlage einzuarbeiten, sind handwerkliches Geschick und eine sorgfältige Arbeitsweise erforderlich. Zeichnerische Fähigkeiten und Sinn für Ästhetik brauchen Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik, um beispielsweise Skizzen und Vorlagen zu entwerfen oder Oberflächen historischer Metallobjekte zu restaurieren. Technisches Verständnis ist nötig beim Arbeiten mit CNC-gesteuerten Maschinen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Metallgegenstände mit Meißel und Feilen bearbeiten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Fräs- und Schneidemaschinen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Handschuhe, Mundschutz und Arbeitsschürze)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (Maschinenlärm z.B. beim Drehen und Fräsen)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Metall- und Schleifstaub, Lötrauch, Säuredämpfe)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. mit Chemikalien bestimmte Oberflächeneffekte erzeugen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. feine Reliefs und Ornamente ziselieren)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden beraten über Möglichkeiten und Aufwände für die Gestaltung metallischer Objekte)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Reliefs, Ornamente, Skulpturen, Schriften, Wappen, Schmuck, Zierbeschläge für Möbel und Waffen

Materialien, Werkstücke und Hilfsstoffe, z.B.: Kupfer, Messing, Bronze, Zinn, Edelstahl, Bleche, Stangen, Lacke, Poliermittel

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: CNC-Maschinen, Schweiß- und Lötgeräte, Ziselierhammer, Meißel, Stichel, Säge, Punze, Zeichenutensilien

Unterlagen und Software, z.B.: Entwurfsskizzen und -zeichnungen, Sicherheitsvorschriften, CAD-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Metallbildner/innen der Fachrichtung Ziseliertechnik finden Beschäftigung in erster Linie

  • in handwerklichen Ziselierbetrieben

  • in kunsthandwerklichen Gießereien

  • in Beschlag- und Kunstschmieden

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Modellbauabteilungen z.B. von Gießereien

  • in Herstellungsbetrieben für Schmuck

Branchen im Einzelnen

  • Galvanik, Oberflächenveredlung

    • Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung, z.B. handwerkliche Ziselierbetriebe

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Buntmetallgießereien, z.B. Bearbeitung von Gussstücken, Herstellung von Gussformen

    • Eisengießereien, z.B. Bearbeitung von Gussstücken, Herstellung von Gussformen

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen

    • Mechanik a. n. g., hier: Beschlag- und Kunstschmieden

Auch denkbar:

  • Schmuckwaren

    • Herstellung von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren (ohne Fantasieschmuck)

    • Herstellung von Fantasieschmuck

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Metallbe- und -verarbeitung, Blechbe- und -verarbeitung, Oberflächenbehandlung, Produktgestaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Metallbildnermeister/in oder Industriemeister/in der Fachrichtung Metall).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Konservierung, Restaurierung).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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