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Ausbildungsberuf
Fluggerätmechaniker/in - Fertigungstechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik stellen Verkehrs-, Transport-, Militär- und Sportflugzeuge sowie Hubschrauber her.

Die Ausbildung im Überblick

Fluggerätmechaniker/in der Fachrichtung Fertigungstechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik finden Beschäftigung

  • bei Herstellern von Fluggerät, insbesondere von Flugzeugen oder Hubschraubern

  • in Zulieferbetrieben für Fluggerätteile und -systeme

  • in Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften und Flughäfen

  • auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fluggerätmechaniker/in der Fachrichtung Fertigungstechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Gemäß Richtlinien der Luftfahrtbehörden oder der Fluggeräthersteller wird für bestimmte Tätigkeiten und für die Arbeit an bestimmten Fluggerättypen der erfolgreiche Abschluss von Lehrgängen vorausgesetzt, etwa der Besitz einer oder mehrerer Kategorien der Aircraft Maintenance Licence (AML).

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 246 Ausbildungsanfänger/innen. 48 Prozent der zukünftigen Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 45 Prozent besaßen die Hochschulreife . Sieben Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Kenntnisse im technischen Werken sind vorteilhaft, da die angehenden Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik z.B. Strukturbauteile herstellen und Baugruppen sowie Systeme montieren und demontieren. Da sie bereits in der Ausbildung nach technischen Unterlagen und Plänen arbeiten, sind Kenntnisse im Technischen Zeichnen nützlich.

Physik:

Physikalisches Wissen ist z.B. bei der Arbeit an und mit aerodynamischen Systemen hilfreich.

Mathematik:

Fluggerätmechaniker/innen lernen in der Ausbildung, Fluggeräte aus Einzelteilen zusammenzubauen. Um z.B. geometrische Konstruktionen zu verstehen, sind Kenntnisse in Mathematik wichtig.

Englisch:

Bei der Montage informieren sich angehende Fluggerätmechaniker/innen ggf. mithilfe englischsprachiger Datenbanken, Arbeitsanleitungen und Funktionsbeschreibungen über technische Details der Fluggeräte oder Bauteile.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fluggerätmechaniker/in der Fachrichtung Fertigungstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Arbeitsabläufe kontrolliert, Qualitätsabweichungen und ihre Ursachen feststellt, Maßnahmen zu deren Behebung ergreift und Fremdkörperkontrollen durchführt

  • wie man Werkstoffe, Geräte, Baugruppen, Systeme handhabt, Bauteile aus luftfahrtspezifischen Werkstoffen formt, Montage- und Demontagetechniken anwendet und Bauteile anpasst

  • wie man Einbauorte identifiziert, Bauteile und Geräte einmisst und ausrichtet

  • welche elektrischen, hydraulischen und pneumatischen Leitungen es gibt und wie sie verlegt werden

  • Auftragsunterlagen und die technische Durchführbarkeit von Aufträgen zu prüfen, Arbeitsabläufe zu planen und bei Abweichungen Prioritäten zu setzen

  • wie man Daten erfasst, bearbeitet und sichert, Gespräche zielgerichtet führt, Dokumentationen, auch auf Englisch, verfasst und IT-Systeme zur Auftragsplanung und Terminkontrolle verwendet

  • wie man Inspektions-, Wartungs-, Instandsetzungs- und Modifikationsarbeiten sowie Fehlersuche und Überprüfungen an luftfahrzeug- und typengerechten Systemen durchführt, Schäden feststellt und deren Behebung veranlasst

  • wie man metallische Bauteile, insbesondere Strukturbauteile, fertigt, instand setzt, prüft und nach dem Einbau auf Funktion kontrolliert

  • wie Schäden an der Fluggerätstruktur bewertet und behoben werden

  • wie man Oberflächen behandelt und schützt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Organisation des Ausbildungsbetriebs, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie digitalisierte Arbeitswelt vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Bauteile und Geräte montieren und demontieren, Luftfahrzeugsysteme installieren)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse

  • Betriebliche und technische Kommunikation

  • Montieren und Demontieren von Geräten, Baugruppen und Systemen

  • Durchführen von Funktionsprüfungen und Einstellarbeiten

  • Instandhaltung

  • Fügen

  • Analysieren von Störungen an Antriebssystemen

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

  • Berücksichtigen menschlicher Faktoren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Arbeitsvorgänge an Luftfahrzeugen vorbereiten

    • Elektrische, elektronische und digitale Schaltungen analysieren, aufbauen und in Betrieb nehmen

    • Einfache mechanische Bauteile herstellen und bearbeiten

    • Bauteile und Geräte montieren und demontieren

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Baugruppen der Fluggerätstruktur herstellen und prüfen

    • Antriebssysteme in Betrieb nehmen und instand halten

    • Pneumatische und hydraulische Systeme aufbauen, in Betrieb nehmen und instand halten

    • Aerodynamische Baugruppen montieren und demontieren

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. bis 42. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Herstellen und Instandhalten von metallischen Bauteilen für Fluggeräte

  • Herstellen und Instandhalten von Bauteilen aus Kunststoffen oder Verbundwerkstoffen für Fluggeräte

  • Fügen und Lösen von Strukturbauteilen

  • Montieren von Fluggerätsystemkomponenten

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Fluggerätstrukturen aus Kunst- und Hybridwerkstoffen herstellen

    • Luftfahrzeugsysteme installieren

    • Bauteile der Luftfahrzeugstruktur instand setzen

    • Kabinen- und Frachtraumbereich ausrüsten

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Baugruppen an Luftfahrzeugen mit Drehflügeln montieren

    • Luftfahrzeuge modifizieren und ergänzen

Abschlussprüfung nach 3,5 Ausbildungsjahren

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fluggerätmechaniker/Fluggerätmechanikerin - Fachrichtung Fertigungstechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Bauteile verschrauben, hydraulische Anlagen montieren, Messwerte ablesen

  • Umgebung: Werkhallen bei Maschinenlärm, z.T. im Freien bei Nässe, Kälte, Wärme und Zugluft

  • Kleidung: Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, z.T. Schutzbrille, Gehör- oder Atemschutz, Signalkleidung)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit, Montageeinsätze

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Auswerten von Fehlerprotokollen der Bordcomputer)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei der Montage von Bauteilen anhand von technischen Zeichnungen)

    • Geschicklichkeit (z.B. beim Einbauen von Rohren und Geräten für die Hydraulikanlage)

    • Umsicht (z.B. bei Arbeiten auf dem Rollfeld, beim Schweißen oder Fräsen)

    • Teamfähigkeit (z.B. beim Montieren großer Bauteile wie etwa Tragflächen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Luftfahrtbetriebe für die Fertigung, Wartung und Instandhaltung von Fluggeräten, aber auch Zulieferbetriebe für diesen Bereich): Montagehallen, Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Bayern und Thüringen in Donauwörth (Bayern): Ludwig-Bölkow-Schule Staatliche Berufsschule Donauwörth Neudegger Allee 7 86609 Donauwörth D +49.906.706020 +49.906.7060270 http://www.berufsschule-donauwoerth.de verwaltung@berufsschule-donauwoerth.de Staatliche Technikerschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie

  • für die Länder Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern in Hamburg (Hamburg): Berufliche Schule Gesundheit Luftfahrt Technik - Ernst Mittelbach (BS 10) Brekelbaums Park 10 20537 Hamburg D +49.40.4289530 +49.40.428953247 https://www.gelutec.hamburg/ bs10@hibb.hamburg.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Belgien, Irland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik produzieren Bauteile, Baugruppen und Systeme für den Fluggerätbau. Sie setzen Komponenten zusammen, z.B. zu Flugzeugrümpfen, und bringen Tragflächen, Triebwerke und Fahrwerke an. Strukturbauteile aus Metall oder Leichtbauteile aus Kunststoff fügen sie z.B. durch Nieten, Schrauben, Kleben oder Schweißen zusammen. Im bzw. am Fluggerät montieren sie Systemkomponenten wie hydraulische oder elektrische Anlagen und führen Funktionstests und Funktionsmessungen durch. In der Kabine bauen sie Wandverkleidungen, Gepäckfächer, Sitze, Bordküchen und sanitäre Einrichtungen ein und nehmen die Bordsysteme in Betrieb. Sind sie in der Inspektion und Instandhaltung von Fluggeräten tätig, nehmen sie z.B. Sicherheitschecks auf dem Rollfeld vor, beheben akut aufgetretene Schäden bzw. Störungen und überholen Fluggeräte und -systeme im Rahmen der vorgeschriebenen Inspektionen.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik stellen Verkehrs-, Transport-, Militär- und Sportflugzeuge sowie Hubschrauber her.

Flug- und Raumfahrzeuge

Ob Passagier- oder Militärflugzeug, Rettungs- oder Transporthubschrauber, Raumsonde oder Weltraumrakete - sie alle werden unter dem Begriff Fluggerät zusammengefasst. Gebaut, ausgestattet und instand gehalten werden sie von Fluggerätmechanikern und Fluggerätmechanikerinnen der Fachrichtung Fertigungstechnik. Diese spezialisieren sich häufig auf einzelne Flugzeugmuster (Flugzeugtypen) und Arbeitsgebiete, wie z.B. die Ausrüstung von Fluggeräten.

Montage und Installation

In Betrieben, die Flugzeugbauteile nach Maß herstellen, überwachen Fluggerätmechaniker/innen z.B. vollautomatische Fertigungseinrichtungen: Hier werden Bauteile zugeschnitten, geformt und die Oberflächen behandelt. Derartige Bauteile, z.B. Bleche für die Außenhaut, Spanten und Stringer (Längsversteifungen) fügen die Fluggerätmechaniker/innen in der Strukturmontage zu Fluggerätteilen wie Tragflächen oder Flugzeugrümpfen zusammen. Zunächst führen sie Messungen durch und richten Werkstücke nach Bezugspunkten exakt aus. Je nach Material fügen sie die Bauteile dann durch Nieten, Schrauben, Schweißen oder Kleben zusammen. Dabei arbeiten sie mit computergestützten Fräs-, Bohr-, Senk-, Klebemaschinen oder mit Nietrobotern.

In der Ausrüstungsmontage montieren sie Systemkomponenten wie z.B. Rohrsysteme, Geräte und Ventile für die Klimaanlage, Kraftstoff- und Hydraulik- sowie Systeme der Flugsteuerung. Sie verlegen elektrische Leitungen und installieren elektrische Einrichtungen. Nach der Installation testen sie flüssigkeitsführende Systeme z.B. auf Dichtheit und prüfen mit Mess- und Prüfgeräten, ob Geräte und Anlagen einwandfrei funktionieren. Schließlich bauen sie Dämmmaterialien, Fußböden, Sitzschienen, Türen und Frachtraumklappen ein. In der Ausstattungsmontage bauen Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik z.B. die Kabineneinrichtung ein.

In der Endmontage fügen Fluggerätmechaniker/innen Rumpfsegmente zusammen, montieren Tragflächen, bauen Triebwerke, Leit- und Fahrwerk ein und führen abschließende Systemtests durch. Entsprechen die ermittelten Messwerte den Sollwerten, ist das Fluggerät auslieferbereit.

Wartung und Inspektion

Um die Sicherheit von Besatzung und Passagieren zu gewährleisten, werden Fluggeräte vor bzw. nach jedem Flug geprüft. Dabei gehen Fluggerätmechaniker/innen in der Regel nach Checklisten vor. Darüber hinaus finden in regelmäßigen Intervallen umfassende Wartungsarbeiten statt. Hierbei überholen Fluggerätmechaniker/innen z.B. Bauteile wie Tragflächen, Fahr- oder Triebwerke. Schritt für Schritt arbeiten sie Wartungspläne ab, die unter anderem auch Ein- und Ausbauanleitungen enthalten. Sie überprüfen hydraulische Systeme und Leitungen der Flugsteuerung, werten Bordcomputer aus, grenzen Fehler an Anlagen und Systemen ein und beheben sie. Metallische Bauteile, insbesondere auch Verbindungsstellen, untersuchen sie auf Anzeichen von Korrosion oder mechanische Beschädigungen. Dabei gehen sie äußerst akribisch vor, denn der kleinste Haarriss in einer Tragfläche kann während des Fluges zum Problem werden. Wenn sie Triebwerke kontrollieren, nehmen sie diese komplett auseinander und beurteilen die Einzelkomponenten. Beschädigte Teile oder Verschleißteile tauschen sie aus. Nach Reinigung der Einzelteile setzen sie das Triebwerk wieder zusammen und messen z.B. mithilfe von Prüf- bzw. Diagnoseständen, ob es einwandfrei funktioniert.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • an automatisierten Produktionslinien, die aus mehreren Arbeitsstationen bestehen, Bauteile, insbesondere Strukturbauteile, fräsen, umformen, wärmebehandeln und Oberflächen beschichten

  • Strukturmontage durchführen

    • für den exakten Einbau Bauteile z.B. mit Lasermessverfahren vermessen und ausrichten

    • Baugruppen durch Schweißen, Verstiften, Verschrauben oder Kleben mit handgeführten - z.T. computergestützten - Maschinen und Geräten zusammenfügen

    • Bauteile durch Nieten verbinden, dabei z.B. Nietroboter einstellen, bedienen bzw. überwachen, die von der Innen- wie der Außenseite Nietverbindungen herstellen

  • Ausrüstungsmontage wahrnehmen

    • Systemkomponenten einbauen, z.B. hydraulische Druckluftsysteme, Kraftstoff-, Klima-, Frisch- und Abwasseranlagen

    • Anlagen der Flugsteuerung sowie der Fluggerätelektrik montieren

    • Fußböden, Sitzschienen, Türen, Druckluftschotts und Frachtraumtore einbauen

  • Ausstattungsmontage ausführen

    • Außenwände und Fußböden mit Dämmmaterialien auskleiden, Wand- und Deckenverkleidungen einbauen, Fußbodenbeläge verlegen

    • Sitze, Gepäckfächer, Küchen, sanitäre Einrichtungen, Sicherheitseinrichtungen (z.B. Feuerlöscher, Sauerstoffmasken) und Frachtraumsystem montieren

    • Beleuchtungs-, Audio-, Video-, Rufanlagen und andere Sonderinstallationen einbauen

  • Endmontage ausführen

    • fertiggestellte Bauteile, z.B. Rumpfsegmente, zusammenfügen, Radkästen, Fahrwerk und Fahrwerkklappen einbauen

    • Tragflächen montieren, Landeklappen einbauen, Leitwerk, z.B. Heck-, Seitenflossen, am Rumpf befestigen

    • Elemente der Flugsteuerung montieren, z.B. Steuerruder sowie Auftriebshilfen, und mit den Cockpit-Steuerelementen verbinden

    • Triebwerksaufhängungen und Triebwerke montieren, Triebwerke justieren

    • Flugzeug in Betrieb nehmen, alle Einstellarbeiten ausführen, Einstellungsergebnisse dokumentieren

  • Sicherheitschecks durchführen, Fluggerät in festgelegten Wartungsintervallen nach Wartungs- bzw. Reparaturanweisungen überholen

    • mithilfe von Test- und Prüfgeräten Funktionsprüfungen an Baugruppen, Systemen bzw. ganzen Fluggeräten durchführen

    • Inspektions-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten nach Instandhaltungsunterlagen durchführen

    • Fehlerprotokolle der Bordcomputer auswerten

    • Verschleißteile kontrollieren und ggf. austauschen

    • Schäden an der Fluggerätstruktur, z.B. Risse, Korrosion oder Verformungen beheben

    • Baugruppen, Systeme bzw. Fluggerät nach Reparatur- oder Instandhaltungsarbeiten prüfen und justieren

  • Arbeiten am Fluggerät planen und vorbereiten

    • technische Unterlagen der Hersteller lesen und durcharbeiten

    • Werkzeuge, Messgeräte, Prüfeinrichtungen und Maschinen vorhalten, warten und pflegen

    • Arbeitsschritte dokumentieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fluggerätmechaniker/in - Fertigungstechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Flugzeugmechaniker/in

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Fluggerätbauer/Fluggerätbauerin

    (Ausbildungsberuf von 1983 bis 1997)

  • Fluggerätmechaniker/Fluggerätmechanikerin (ohne Fachrichtungen)

    (Ausbildungsberuf von 1983 bis 1997)

  • Flugtriebwerkmechaniker/Flugtriebwerkmechanikerin

    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1997)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Österreich

  • Luftfahrzeugtechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Aircraft mechanic (m/f) - specialising in production engineering

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne aéronautique - spécialisation technique de fabrication

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werkhallen

  • auf dem Rollfeld

Arbeitssituation

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik arbeiten bei der Überholung oder Herstellung von Fluggeräten mit handgeführten Maschinen und vollautomatischen Anlagen und Präzisionswerkzeugen. Dazu gehören z.B. Nietroboter, computergesteuerte Maschinen zum Fräsen oder Bohren und hochempfindliche Test- und Messgeräte. Sie schützen sich vor Verletzungen durch Sicherheitsschuhe oder -brille. Bei den Sicherheits- und Funktionschecks auf dem Rollfeld tragen sie Signalkleidung und Gehörschutz. Im Freien sind sie der Witterung ausgesetzt. In den Werk- und Wartungshallen kann es durch laufende Maschinen und Turbinen laut sein. Schweiß-, Lötrauch oder Klebstoffdämpfe liegen in der Luft. Bei Montage und Reparatur kommen sie mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Kontakt. Da Standzeiten von Fluggeräten sehr kostenintensiv sind und nach Möglichkeit vermieden werden sollten, arbeiten Fluggerätmechaniker/innen oft im Schichtdienst. Bei Montageeinsätzen sind sie unter Umständen über einen längeren Zeitraum an anderen Standorten oder im Ausland tätig und während dieser Zeit von ihrem sozialen Umfeld getrennt.

Eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise, Verantwortungsbewusstsein und technisches Verständnis sind notwendig, um die Verkehrssicherheit der Fluggeräte zu gewährleisten. Dazu halten die Fluggerätmechaniker/innen die Sicherheits- und luftfahrtrechtlichen Vorschriften unbedingt ein. Umsichtig berücksichtigen sie ihr Umfeld beim Schweißen und Fräsen, um Unfälle zu vermeiden. Flexibel stellen sie sich auf wechselnde Arbeitsbedingungen an unterschiedlichen Arbeitsorten ein. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn im Innenraum von Flugzeugen unbequeme Haltungen eingenommen und schwere Bauteile, etwa Triebwerke und Tragflächen, angehoben und im Team montiert werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Nietroboter und computergesteuerte Maschinen zum Fräsen und Bohren)

  • Handarbeit (z.B. Metall bohren, fräsen, schweißen, löten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe und -brille)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit im Freien (z.B. auf dem Rollfeld)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. Flugzeuge auf dem Rollfeld warten und überholen)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe vom Schweißen, Kleben und Löten)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Triebwerkslärm oder Maschinenlärm in Montagehallen)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. bei der Reparatur von Triebwerken)

  • Unfallgefahr (z.B. beim Schweißen oder Fräsen)

  • Schichtarbeit

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Montageeinsätzen, auch im Ausland)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. sich an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen anpassen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (Sicherheitsvorschriften, Arbeitsanweisungen und Vorgaben genau einhalten, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Bohrungen und Gewinde einbringen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. im Bücken, Knien, Hocken im Innenraum von Flugzeugen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. große und schwere Bauteile anheben)

  • Gruppen-, Teamarbeit (z.B. mit anderen Fachkräften beim Montieren der Tragflächen und Triebwerksaufhängungen zusammenarbeiten)

  • Verantwortung für Personen (z.B. Sicherheitsvorschriften in der Luft- und Raumfahrttechnik strikt beachten, um die Sicherheit von Besatzung und Passagieren zu gewährleisten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Luftfahrzeuge, z.B.: Segel-, Leicht-, Passagier-, Militärflugzeuge, Hubschrauber, Raumfahrzeuge

Komponenten, Bauteile und Zubehör, z.B.: Rumpfsegmente, Tragflächen, Fahrwerke, hydraulische, elektrische und Druckluft-Anlagen, Holme, Spanten, Stringer, Rumpfschalen, Bleche, Fenster, Sitze, Türen, Wand- und Deckenverkleidungen, Bodenbeläge, Rohrleitungen, Kabel

Maschinen und Geräte, z.B.: Tafelscheren, Niet-, Schweiß- und Klebegeräte, Nietroboter, Lasermessgeräte, Multimeter, Nivelliergeräte, Druckmesser, PC

Unterlagen, z.B.: System- und Gerätedokumentationen, Wartungs- und Reparaturunterlagen, technische Zeichnungen, Schaltpläne, Prüf- und Testvorschriften, Sicherheits- und luftfahrtrechtliche Vorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik finden Beschäftigung

  • bei Herstellern von Fluggerät, insbesondere von Flugzeugen oder Hubschraubern

  • in Zulieferbetrieben für Fluggerätteile und -systeme

  • in Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften und Flughäfen

  • auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Branchen im Einzelnen

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau, z.B. Hersteller und Ausrüster von Fluggeräten bzw. Fluggerätteilen

  • Luftfahrt

    • Betrieb von Flughäfen und Landeplätzen für Luftfahrzeuge, z.B. Reparaturwerkstätten von Flughäfen

    • Personenbeförderung in der Luftfahrt, z.B. Reparaturwerkstätten von Fluggesellschaften

    • Güterbeförderung in der Luftfahrt, z.B. Reparaturwerkstätten von Fluggesellschaften

  • Sicherheit, Brandschutz, Verteidigung

    • Verteidigung, z.B. Fluggeräteinstandhaltung bei Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Luft- und Raumfahrttechnik, Produktionstechnik, Hydraulik und Pneumatik, Wartung, Instandhaltung).

Darüber hinaus können sich die Trends, 3-D-Druck im Flugzeugbau anzuwenden oder bei Wartung und Reparatur Augmented-Reality-Anwendungen einzusetzen, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Fertigungstechnik entwickeln. Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in im Bereich Flugzeugbau/Luftfahrttechnik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Luftfahrttechnik oder Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Fertigungstechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Luft-, Raumfahrttechnik oder Fahrzeugtechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung wurde modernisiert

Die Ausbildung in den Berufen Fluggerätelektroniker/in und Fluggerätmechaniker/in wurde anlässlich der Änderung einer EU-Verordnung neu geordnet. Luftfahrttechnisches Personal muss für Freigaben von Luftfahrzeugen über eine Lizenz verfügen, die durch EU-Verordnung geregelt ist. An den dort beschriebenen inhaltlichen Anforderungen wurden 2023 seitens der Europäischen Kommission Aktualisierungen vorgenommen, die am 12.06.2024 EU-weit in Kraft traten. Damit das in Deutschland ausgebildete luftfahrttechnische Personal künftig keine gesonderten Prüfungen zusätzlich zur Ausbildung ablegen muss, werden die aktualisierten Inhalte während der Ausbildung vermittelt. Die Ausbildungsverordnungen wurde entsprechend angepasst bzw. ergänzt. Zudem wurden die aktuellen Standardberufsbildpositionen in die Verordnungen aufgenommen. Die modernisierte Ausbildungsordnung trat am 01.08.2024 in Kraft.

Trends

Nachhaltigkeit in der Luftfahrt

Aufgrund der ansteigenden globalen CO2-Emmisionen suchen Flugzeughersteller und Wissenschaftler/innen aktuell nach Möglichkeiten, die Zukunft der Flugzeugmobilität klimaschonender, kosteneffizienter und leiser zu gestalten. Als besonders attraktiv erweist sich dabei der klimaneutrale Wasserstoff, der bereits Züge und Schiffe antreibt. Damit in wenigen Jahren die ersten Passagierflugzeuge mit Wasserstoffantrieb starten können, müssen unter anderem Tank- und Sicherheitssysteme neu konzipiert werden. Fach- und Führungskräfte in der Luftfahrtbranche werden sich mit dem Einsatz von Wasserstoff beschäftigen und dessen Verwendbarkeit prüfen.

Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung

Um Entwicklungszeiten und Kosten für aufwändige Testreihen zu sparen, werden künftig Flugzeuge und Triebwerke virtuell entwickelt und getestet, beispielsweise durch einen digitalen Zwilling oder durch Embedded Systems. Da am Rechner alle physikalischen Eigenschaften, Funktionen und Umweltwirkungen simuliert werden, können auch Konzepte frühzeitig optimiert und korrigiert werden. In der zustandsabhängigen Wartung überwachen Hunderte Sensoren Flugzeugkörper sowie Triebwerke, erkennen etwaigen Instandhaltungsbedarf schon während des Fluges und senden entsprechende Informationen an die Techniker am Boden. Für Fach- und Führungskräfte bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

3-D-Druck in Luft- und Raumfahrt

Im Flugzeugbau werden mittels 3-D-Druck bereits kleinere Bauteile wie Einspritzdüsen hergestellt, aber auch Triebwerke, Rumpf, Außenhüllen und die Inneneinrichtung für Flugzeuge und Raketen. Von besonderem Vorteil für die Luftfahrt ist dabei, dass die gefertigten Produkte deutlich leichter sind und deshalb den Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß senken. Künftig sollen in der Raumfahrt auch Roboter eingesetzt werden, die im Weltall Reparaturen oder Erweiterungen von Weltraumstationen mithilfe des 3-D-Drucks autonom durchführen können. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Die Beschäftigten sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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