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Ausbildungsberuf
Fluggerätmechaniker/in - Instandhaltungstechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik warten Verkehrs-, Transport-, Militär- und Sportflugzeuge sowie Hubschrauber.

Die Ausbildung im Überblick

Fluggerätmechaniker/in der Fachrichtung Instandhaltungstechnik ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik finden Beschäftigung

  • in Wartungs-, Instandhaltungs- und Überholungswerkstätten von Fluggesellschaften und Flughäfen

  • bei Flugzeug- oder Hubschrauberherstellern

  • auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fluggerätmechaniker/in der Fachrichtung Instandhaltungstechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Gemäß Richtlinien der Luftfahrtbehörden oder der Fluggeräthersteller wird für bestimmte Tätigkeiten und für die Arbeit an bestimmten Fluggerättypen der erfolgreiche Abschluss von Lehrgängen vorausgesetzt, etwa der Besitz einer oder mehrerer Kategorien der Aircraft Maintenance Licence (AML).

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 237 Ausbildungsanfänger/innen. 53 Prozent der zukünftigen Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 39 Prozent besaßen die Hochschulreife . Acht Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Wenn angehende Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik z.B. Modelle bauen oder Teilsysteme montieren, kommen ihnen handwerkliches Geschick und technische Kenntnisse zugute. Da sie bereits in der Ausbildung nach technischen Unterlagen und Plänen arbeiten, sind Kenntnisse im technischen Zeichnen nützlich.

Physik:

Physikalisches Wissen ist hilfreich z.B. für die Analyse von Messwerten oder um die Verfahren beim Bearbeiten unterschiedlicher Werkstoffe verstehen zu können.

Mathematik:

Mathematische Kenntnisse benötigen angehende Fluggerätmechaniker/innen etwa, um den Schwerpunkt eines Flugzeuges zu berechnen.

Englisch:

Bei Instandhaltungsaufgaben informieren sich angehende Fluggerätmechaniker/innen ggf. mithilfe englischsprachiger Arbeitsanleitungen und Funktionsbeschreibungen über technische Details der Fluggeräte oder Bauteile.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fluggerätmechaniker/in der Fachrichtung Instandhaltungstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Arbeitsabläufe kontrolliert, Qualitätsabweichungen und ihre Ursachen feststellt, Maßnahmen zu deren Behebung ergreift und Fremdkörperkontrollen durchführt

  • wie man Werkstoffe, Geräte, Baugruppen, Systeme handhabt, Bauteile aus luftfahrtspezifischen Werkstoffen formt, Montage- und Demontagetechniken anwendet und Bauteile anpasst

  • wie man Einbauorte identifiziert, Bauteile und Geräte einmisst und ausrichtet

  • welche elektrischen, hydraulischen und pneumatischen Leitungen es gibt und wie sie verlegt werden

  • Auftragsunterlagen und die technische Durchführbarkeit von Aufträgen zu prüfen, Arbeitsabläufe zu planen und bei Abweichungen Prioritäten zu setzen

  • wie man Daten erfasst, bearbeitet und sichert, Gespräche zielgerichtet führt, Dokumentationen, auch auf Englisch, verfasst und IT-Systeme zur Auftragsplanung und Terminkontrolle verwendet

  • wie man Inspektions-, Wartungs-, Instandsetzungs- und Modifikationsarbeiten sowie Fehlersuche und Überprüfungen an luftfahrzeug- und typengerechten Systemen durchführt, Schäden feststellt und deren Behebung veranlasst

  • wie man hydraulische, pneumatische, elektrische und mechanische Bauteile und -gruppen aus- und einbaut, instand setzt und modifiziert

  • wie man Schäden an Rumpf, Trag-, Leit-, Fahr- und Triebwerk feststellt und die Fehlerbehebung einleitet

  • wie man Störungen an Steuer-, Fahrwerk-, Antriebssystem, hydraulischen, pneumatischen, elektrischen und mechanischen Bauteilen feststellt und Fehler durch Sinneswahrnehmung und Funktionskontrollen eingrenzt und ortet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Bauteile und Geräte montieren und demontieren, komplexe luftfahrttechnische Systeme instand halten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse

  • Betriebliche und technische Kommunikation

  • Montieren und Demontieren von Geräten, Baugruppen und Systemen

  • Durchführen von Funktionsprüfungen und Einstellarbeiten

  • Instandhaltung

  • Fügen

  • Analysieren von Störungen an Antriebssystemen

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

  • Berücksichtigen menschlicher Faktoren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Arbeitsvorgänge an Luftfahrzeugen vorbereiten

    • elektrische, elektronische und digitale Schaltungen analysieren, aufbauen und in Betrieb nehmen

    • einfache mechanische Bauteile herstellen und bearbeiten

    • Bauteile und Geräte montieren und demontieren

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Baugruppen der Fluggerätstruktur herstellen und prüfen

    • Antriebssysteme in Betrieb nehmen und instand halten

    • pneumatische und hydraulische Systeme aufbauen, in Betrieb nehmen und instand halten

    • aerodynamische Baugruppen montieren und demontieren

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. bis 42. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Instandhalten von Bauteilen für Fluggeräte und Bodengeräte

  • Analysieren von Systemkomponenten und Beheben von Störungen

  • Abfertigen von Fluggeräten

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Steuerungsanlagen für Luftfahrzeuge prüfen und instand halten

    • Felgen, Reifen, Fahrwerke und Bremssysteme prüfen und instand halten

    • Baugruppen der Fluggerätstruktur prüfen

    • Ausrüstungssysteme und Kabinenausstattung in Luftfahrzeugen prüfen und instand halten

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Systeme und Ausrüstungen von Luftfahrzeugen mit Drehflügeln instand halten

    • komplexe luftfahrttechnische Systeme instand halten

Abschlussprüfung nach 3,5 Ausbildungsjahren

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 981 bis € 1.154

2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.187

3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.261

4. Ausbildungsjahr: € 1.177 bis € 1.330

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fluggerätmechaniker/Fluggerätmechanikerin - Fachrichtung Instandhaltungstechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Bauteile verschrauben, hydraulische Baugruppen zerlegen, Messwerte ablesen

  • Umgebung: Werkhallen bei Maschinenlärm, z.T. im Freien bei Nässe, Kälte, Wärme und Zugluft

  • Kleidung: Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, Handschuhe, z.T. Schutzbrille, Gehör- oder Atemschutz, Signalkleidung)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit, Montageeinsätze

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. bei Sicht- und Funktionskontrollen an Flugzeugstrukturen und -komponenten)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Warten von Triebwerkskomponenten)

    • Geschicklichkeit (z.B. beim Montieren von Teilsystemen und Einstellen von Ventilen)

    • Umsicht (z.B. bei Arbeiten auf dem Rollfeld, beim Umgang mit Hebezeugen)

    • Teamfähigkeit (z.B. beim Demontieren großer Bauteile wie etwa Tragflächen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Fluggeräthersteller, Luftverkehrsbetriebe, Wartungs- und Überholungsbetriebe sowie die Bundeswehr): Werkhallen, Werkstätten, Rollfeld

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen in Erding (Bayern): Dr.-Herbert-Weinberger-Schule Staatliche Berufsschule Erding Freisinger Straße 89 85435 Erding D +49.8122.954350 +49.8122.954351140 http://www.bs-ed.de bs-erding@bs-ed.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Irland, Italien, Malta, Österreich, Spanien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Ort: Carlow (Irland), Brescia (Italien), Valletta und San Pawl (Malta), Wien (Österreich), Barcelona (Spanien), Sevilla (Spanien)

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik kontrollieren nach jeder Landung bzw. vor jedem Start die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Fluggeräte und ihrer Systeme in Flugzeug-Checks. Zudem überholen sie Fluggeräte in vorgegebenen Abständen. Hierbei untersuchen sie z.B. Rumpf, Tragflächen, Leit-, Fahr- und Triebwerk auf Schäden, prüfen Sicherheitseinrichtungen, messen elektrische Systeme durch und werten Bordcomputer aus. Einzelne Systemkomponenten, z.B. mechanische, hydraulische oder pneumatische Baugruppen oder Triebwerke zerlegen sie bei der Wartung in ihre Einzelteile. Sie reinigen Bauteile, wechseln Verschleiß- oder defekte Teile aus, setzen Systeme wieder zusammen, stellen sie ein und testen ihre Funktion. Neben den regelmäßigen fallen auch nicht planbare Wartungsarbeiten an: Ist z.B. ein System ausgefallen oder zeigt ein Bordcomputer eine Störung an, gehen Fluggerätmechaniker/innen auf Fehlersuche, grenzen die Fehlerursachen systematisch ein und beheben sie.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik warten Verkehrs-, Transport-, Militär- und Sportflugzeuge sowie Hubschrauber.

Flug- und Raumfahrzeuge

Ob Passagier- oder Militärflugzeug, Rettungs- oder Transporthubschrauber, Raumsonde oder Weltraumrakete - sie alle werden unter dem Begriff Fluggerät zusammengefasst. Gewartet und instand gehalten werden sie von Fluggerätmechanikern und Fluggerätmechanikerinnen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik. Diese spezialisieren sich häufig auf einzelne Flugzeugmuster (Flugzeugtypen) und Arbeitsgebiete, wie z.B. das Durchführen von Checks vor bzw. nach Flügen.

Wartung und Inspektion

Flugzeuge müssen in regelmäßigen Abständen überholt werden. Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik stimmen mit den Kollegen und Kolleginnen ihrer Schicht ab, wer welchen Aufgabenbereich übernimmt, und gehen Schritt für Schritt nach Wartungs-, Ein-, Ausbau- oder Reparaturanleitungen vor. Mithilfe computergestützter Test- und Diagnosesysteme überprüfen sie Triebwerke, Flugzeugmotoren, elektrische Anlagen und flugzeugtechnische Systeme, beispielsweise hydraulische und Druckluftsysteme, Klimaanlagen, Wasser- oder Abwassersysteme sowie Rettungs- und Sicherheitssysteme. Durch Vergleich der gemessenen Werte mit den Sollwerten stellen Fluggerätmechaniker/innen fest, ob Systeme einwandfrei funktionieren, ob sie nachjustieren müssen oder ob eine Störung vorliegt. Manche Baugruppen bzw. Systeme zerlegen sie komplett. Sie tauschen Verschleißteile oder defekte Bauteile aus und reinigen wiederverwendbare Elemente. Schließlich bauen sie das System wieder zusammen, führen Funktionsprüfungen durch und montieren es am oder im Flugzeug.

Vorflug, Nachflug- und Standzeitenkontrollen

Ein Fluggerät muss permanent überwacht werden, die Wartung in regelmäßigen Abständen reicht nicht aus. Im Kurzstreckenverkehr finden Kontrollen täglich statt, im Langstreckenverkehr auch während Zwischenstopps, im Gelegenheitsverkehr nach der Landung bzw. vor dem Abflug. Beim Flugzeugcheck führen Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltung Rundgangkontrollen im Innen- und am Außenbereich eines Fluggeräts durch, kontrollieren z.B. die Außenhaut, Tragflächen, das Fahrwerk und Bauteile des Flugleitsystems auf sichtbare Beschädigungen und tauschen abgefahrene Reifen aus. Sie prüfen flugzeugtechnische Anlagen, Türen und Schotte, Beleuchtungs-, Ver- und Entsorgungsanlagen und überwachen das Betanken. In der Kabine kontrollieren sie Rettungs- und Sicherheitseinrichtungen wie Sauerstoffmasken und Schwimmwesten. Ist während des Flugs eine Störung aufgetreten oder wurde beim Flugzeug-Check eine Störung festgestellt, suchen Fluggerätmechaniker/innen die Störungsursache, beheben Fehlfunktionen selbst oder veranlassen Reparaturen.

Fluggerätebau

Auch in der Herstellung von Flugzeugen finden Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik interessante Aufgaben. Hier sind sie vorwiegend in der Endmontage tätig, wo sie beispielweise Rumpfsegmente zusammenfügen, Tragflächen an den Flugzeugrumpf anbringen oder Kabinen- bzw. Frachtraumeinrichtungen einbauen. Wird ein neues Fluggerät eingeflogen, nehmen Fluggerätmechaniker/innen Modifikationen vor, z.B. am Leit- oder Triebwerk, um die Leistung oder den Verbrauch eines Flugzeuges zu optimieren.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Wartung und Inspektion

    • Fluggerät in festgelegten Wartungsintervallen nach Wartungs- bzw. Reparaturanweisungen überholen

    • mithilfe von Test- und Prüfgeräten Funktionsprüfungen an Baugruppen, Systemen bzw. ganzen Fluggeräten durchführen

    • Inspektions-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten nach Instandhaltungsunterlagen durchführen

    • Sicht- und Funktionskontrollen z.B. an Rumpf, Tragflächen, Antriebssystem, Fahr- und Leitwerk durchführen, Störungen eingrenzen und lokalisieren

    • Fehlerprotokolle der Bordcomputer auswerten

    • hydraulische, pneumatische und mechanische Baugruppen und Systeme demontieren, Teile reinigen und prüfen, Verschleiß oder Beschädigungen feststellen, defekte Bauteile und Verschleißteile austauschen

    • elektronische und elektropneumatische Bordgeräte und -instrumente überprüfen

    • mechanische Bauteile, Baugruppen und Systeme einstellen und feinjustieren

    • demontierte Teile und Komponenten wieder einbauen, Baugruppen, Systeme bzw. Fluggerät nach Reparatur- oder Instandhaltungsarbeiten prüfen und justieren

  • Während der Standzeiten von Fluggeräten Sicherheits- und Funktionskontrollen durchführen

    • Rundgangskontrollen inner- und außerhalb von Flugzeugen durchführen

    • mithilfe von Mess- und Prüfgeräten sowie durch Sichtprüfungen Funktion mechanischer Baugruppen, hydraulischer und Druckluftanlagen sowie der Bordelektrik feststellen

    • durch Sichtprüfungen bzw. mit Messgeräten mechanische Beschädigungen an Außenhaut, Tragflächen oder Leitwerk feststellen

    • Fahrwerk und Reifen kontrollieren, abgefahrene Reifen wechseln

    • Rettungs- und Sicherheitseinrichtungen an Bord kontrollieren, beispielweise Schwimmwesten, Sauerstoffmasken und Notfallrutschen

    • Störungen beheben, Reparatur größerer Schäden veranlassen

  • Fluggerätkomponenten montieren

    • in der Endmontage größere Bauteile wie Rumpfsegmente, Tragflächen, Höhen-, Seitenruder, Fahrwerk montieren, dabei Techniken und Werkzeuge der Metallbearbeitung anwenden, Bauteile z.B. durch Nieten, Schweißen, Kleben zusammenfügen

    • Systeme und Baugruppen einstellen, ggf. anhand von Ergebnissen aus der Einflugphase modifizieren, z.B. um die Leistung eines Fluggeräts zu steigern

  • Arbeiten am Fluggerät planen und vorbereiten

    • technische Unterlagen der Hersteller lesen und durcharbeiten

    • Werkzeuge, Messgeräte, Prüfeinrichtungen und Maschinen vorhalten, warten und pflegen

    • Arbeitsschritte dokumentieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.219 bis € 3.537

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fluggerätmechaniker/in - Instandhaltungstechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Flugzeugmechaniker/in

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Fluggerätbauer/Fluggerätbauerin

    (Ausbildungsberuf von 1983 bis 1997)

  • Fluggerätmechaniker/Fluggerätmechanikerin (ohne Fachrichtungen)

    (Ausbildungsberuf von 1983 bis 1997)

  • Flugtriebwerkmechaniker/Flugtriebwerkmechanikerin

    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1997)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Österreich

  • Luftfahrzeugtechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Aircraft mechanic (m/f) specialising in maintenance engineering

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne aéronautique - spécialisation Technique de maintenance

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werkhallen

  • auf dem Rollfeld

Arbeitssituation

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik arbeiten bei der Instandhaltung von Fluggeräten mit handgeführten Maschinen und vollautomatischen Anlagen und Präzisionswerkzeugen. Dazu gehören z.B. Prüf- und Diagnosestände und hochempfindliche Test- und Messgeräte. Sie schützen sich vor Verletzungen durch Sicherheitsschuhe oder -brille. Bei den Sicherheits- und Funktionschecks auf dem Rollfeld tragen sie Signalkleidung und Gehörschutz. Im Freien sind sie der Witterung ausgesetzt. In den Werk- und Wartungshallen kann es durch laufende Maschinen und Turbinen laut sein. Schweiß-, Lötrauch oder Klebstoffdämpfe liegen in der Luft. Bei Montage und Reparatur kommen sie mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Kontakt. Da Standzeiten von Fluggeräten sehr kostenintensiv sind und nach Möglichkeit vermieden werden sollten, arbeiten Fluggerätmechaniker/innen oft im Schichtdienst. Bei Montageeinsätzen sind sie unter Umständen über einen längeren Zeitraum an anderen Standorten oder im Ausland tätig und während dieser Zeit von ihrem sozialen Umfeld getrennt.

Eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise, Verantwortungsbewusstsein und technisches Verständnis sind notwendig, um die Verkehrssicherheit der Fluggeräte zu gewährleisten. Dazu halten die Fluggerätmechaniker/innen die Sicherheits- und luftfahrtrechtlichen Vorschriften unbedingt ein. Umsichtig berücksichtigen sie ihr Umfeld beim Umgang mit Hebezeugen, um Unfälle zu vermeiden. Flexibel stellen sie sich auf wechselnde Arbeitsbedingungen an unterschiedlichen Arbeitsorten ein. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn im Innenraum von Flugzeugen unbequeme Haltungen eingenommen und schwere Bauteile eingebaut und im Team montiert werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Schweißgeräte, Niet- und Fräsmaschinen und Bearbeitungsmaschinen mit CNC-Technik)

  • Handarbeit (z.B. Metall bohren, fräsen, schweißen, löten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe und -brillen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit im Freien (z.B. auf dem Rollfeld)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (beim Arbeiten auf dem Rollfeld)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe vom Schweißen, Kleben und Löten)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Triebwerkslärm)

  • Unfallgefahr (z.B. beim Arbeiten mit Hebezeugen)

  • Schichtarbeit

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (Sicherheitsvorschriften, Arbeitsanweisungen und Vorgaben genau einhalten, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. sich an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen anpassen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Montageeinsätzen, auch im Ausland)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Ventile einstellen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. im Bücken, Knien, Hocken im Innenraum von Flugzeugen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. größere Bauteile einbauen)

  • Gruppen-, Teamarbeit (z.B. mit anderen Fachkräften beim Demontieren größerer Bauteile zusammenarbeiten)

  • Verantwortung für Personen (z.B. Sicherheitsvorschriften in der Luft- und Raumfahrttechnik strikt beachten, um die Sicherheit von Besatzung und Passagieren zu gewährleisten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Luftfahrzeuge, z.B.: Segel-, Leicht-, Passagier-, Militärflugzeuge, Hubschrauber, Raumfahrzeuge

Komponenten und technische Systeme, z.B.: Rumpfsegmente, Tragflächen, Fahrwerke, hydraulische und pneumatische Anlagen, Systeme der Bordelektrik

Maschinen und Geräte, z.B.: Fräsmaschinen, Dreh- und Standbohrmaschinen, Niet-, Klebe- und Schweißgeräte, Nietroboter, Multimeter, Nivelliergeräte, Druckmesser, Druckmanometer, PC

Unterlagen, z.B.: System- und Gerätedokumentationen, Wartungs- und Reparaturunterlagen, technische Zeichnungen, Schaltpläne, Prüf- und Testvorschriften, Sicherheits- und luftfahrtrechtliche Vorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik finden Beschäftigung

  • in Wartungs-, Instandhaltungs- und Überholungswerkstätten von Fluggesellschaften und Flughäfen

  • bei Flugzeug- oder Hubschrauberherstellern

  • auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Branchen im Einzelnen

  • Luftfahrt

    • Betrieb von Flughäfen und Landeplätzen für Luftfahrzeuge, z.B. Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Flughäfen

    • Personenbeförderung in der Luftfahrt, z.B. Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften

    • Güterbeförderung in der Luftfahrt, z.B. Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau, z.B. Hersteller von Fluggeräten

  • Sicherheit, Brandschutz, Verteidigung

    • Verteidigung, z.B. Luftwaffenstützpunkte der Bundeswehr

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Luft- und Raumfahrttechnik, Wartung und Instandhaltung, Produktions-, Fertigungstechnik, Hydraulik, Pneumatik).

Darüber hinaus können sich die Trends, 3-D-Druck im Flugzeugbau anzuwenden oder bei Wartung und Reparatur Augmented-Reality-Anwendungen einzusetzen, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Instandhaltungstechnik entwickeln. Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in im Bereich Flugzeugbau/Luftfahrttechnik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Luftfahrttechnik oder Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Fertigungstechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Luft-, Raumfahrttechnik oder Fahrzeugtechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Nachhaltigkeit in der Luftfahrt

Aufgrund der ansteigenden globalen CO2-Emmisionen suchen Flugzeughersteller und Wissenschaftler/innen aktuell nach Möglichkeiten, die Zukunft der Flugzeugmobilität klimaschonender, kosteneffizienter und leiser zu gestalten. Als besonders attraktiv erweist sich dabei der klimaneutrale Wasserstoff, der bereits Züge und Schiffe antreibt. Damit in wenigen Jahren die ersten Passagierflugzeuge mit Wasserstoffantrieb starten können, müssen unter anderem Tank- und Sicherheitssysteme neu konzipiert werden. Fach- und Führungskräfte in der Luftfahrtbranche werden sich mit dem Einsatz von Wasserstoff beschäftigen und dessen Verwendbarkeit prüfen.

Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung

Um Entwicklungszeiten und Kosten für aufwändige Testreihen zu sparen, werden künftig Flugzeuge und Triebwerke virtuell entwickelt und getestet: Da am Rechner alle physikalischen Eigenschaften, Funktionen und Umweltwirkungen simuliert werden, können auch Konzepte frühzeitig optimiert und korrigiert werden. In der zustandsabhängigen Wartung überwachen Hunderte Sensoren Flugzeugkörper sowie Triebwerke, erkennen etwaigen Instandhaltungsbedarf schon während des Fluges und senden entsprechende Informationen an die Techniker am Boden. Für Fach- und Führungskräfte bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

3-D-Druck in Luft- und Raumfahrt

Im Flugzeugbau werden mittels 3-D-Druck bereits kleinere Bauteile wie Einspritzdüsen hergestellt, aber auch Triebwerke, Rumpf, Außenhüllen und die Inneneinrichtung für Flugzeuge und Raketen. Von besonderem Vorteil für die Luftfahrt ist dabei, dass die gefertigten Produkte deutlich leichter sind und deshalb den Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß senken. Künftig sollen in der Raumfahrt auch Roboter eingesetzt werden, die im Weltall Reparaturen oder Erweiterungen von Weltraumstationen mithilfe des 3-D-Drucks autonom durchführen können. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Fach- und Führungskräfte sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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