Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik warten Triebwerke und Flugzeugmotoren. In vorgegebenen Wartungsintervallen zerlegen sie die Triebwerke und prüfen jedes Teil z.B. auf Beschädigungen. Sie reinigen Bauteile, setzen sie instand, tauschen Verschleiß- oder defekte Teile aus und wechseln Betriebsstoffe wie Motoröl oder Hydraulikflüssigkeit. Schließlich setzen sie die Triebwerke wieder zusammen, stellen sie ein und testen ihre Funktion auf Prüfständen. Im laufenden Flugbetrieb führen sie Kontrolluntersuchungen durch. Sie beheben kleinere Störungen und Fehler selbst bzw. veranlassen die Reparatur größerer Schäden. In der Herstellung von Triebwerken bauen sie Einzelteile und Baugruppen zu ganzen Triebwerken zusammen und führen Funktionsprüfungen durch.
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)
Worum geht es?
Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik stellen Triebwerke her und halten sie instand.
Flug- und Raumfahrzeuge
Ob Passagier- oder Militärflugzeug, Rettungs- oder Transporthubschrauber, Raumsonde oder Weltraumrakete - sie alle werden unter dem Begriff Fluggerät zusammengefasst. Ihre Motoren bzw. Triebwerke werden von Fluggerätmechanikern und Fluggerätmechanikerinnen der Fachrichtung Triebwerkstechnik gewartet und instand gehalten. Diese spezialisieren sich oft auf bestimmte Triebwerksgattungen oder auf einzelne Aufgabengebiete, z.B. die Kontrolle von Komponenten auf Beschädigungen.
Wartung und Inspektion
Triebwerke müssen in regelmäßigen Abständen überholt werden. Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik gehen Schritt für Schritt nach Bauvorschriften, Wartungs- oder Reparaturanleitungen vor. Bei der Generalüberholung zerlegen sie Triebwerke komplett. Sie prüfen die ausgebauten Teile bzw. Baugruppen auf Korrosion, sichtbare mechanische Beschädigungen oder auf Verschleißerscheinungen. Um Schäden zu erkennen, die für das bloße Auge nicht sichtbar sind, etwa feinste Haarrisse an Turbinenschaufeln, wenden Fluggerätmechaniker/innen Ultraschalluntersuchungen, Wirbelstromverfahren oder die fluoreszierende Eindringprüfung an. Sie reinigen Einzelteile, setzen sie instand bzw. tauschen sie aus, wechseln Motor-, Getriebeöle und Hydraulikflüssigkeiten und prüfen die Funktion von Baugruppen. Schließlich setzen sie die gewarteten Komponenten wieder zusammen, wuchten ggf. Rotoren aus, stellen die Zündanlage ein und führen Prüfläufe an computergestützten Prüfständen durch. Hier testen sie beispielsweise die Dichtheit von flüssigkeitsführenden Systemen, messen Vibrationen oder den Schub eines Triebwerks. Stimmen die Werte mit den Sollwerten überein, kann das Triebwerk für den Flugverkehr freigegeben werden.
Sicherheits- und Funktionskontrollen
Ein Fluggerät muss permanent überwacht werden. Deshalb sind Kontrollen im laufenden Flugverkehr vorgesehen, auch an den Triebwerken. Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik prüfen z.B. die Triebwerksaufhängung und kontrollieren, ob Motoröl, Hydraulikflüssigkeit oder Kraftstoff austreten. Sie messen Einstellwerte von Triebwerkssystemen, justieren und prüfen den Druck hydraulischer Anlagen, messen elektrische Systeme durch, lesen die Daten der Bordcomputer aus und vergleichen sie mit den Sollwerten.
Zum Service kann auch die Reinigung von Triebwerken gehören. Da Linienflugzeuge häufig relativ kurze Standzeiten am Boden haben, müssen alle Arbeiten zügig und dennoch sorgfältig durchgeführt werden. Ist während des Flugs eine Störung aufgetreten oder wurde beim Triebwerks-Check ein Fehler festgestellt, suchen Fluggerätmechaniker/innen die Störungsursache, beheben Fehlfunktionen selbst oder veranlassen Reparaturen.
Triebwerksbau
Auch in der Herstellung von Triebwerken finden Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik interessante Aufgaben. Sie bedienen und überwachen vollautomatische Fertigungsanlagen, mit denen Bauteile zugeschnitten, mechanisch oder durch Wärmebehandlung zu Lauf- oder Leitschaufeln, Rotoren und Wellen geformt und die Oberflächen behandelt werden. In der Vormontage bauen Fluggerätmechaniker/innen Bauteile zu Triebwerksmodulen wie Brennkammern, Kompressoren oder Schubdüsen zusammen. Mit z.T. computergestützten Maschinen bzw. Geräten bringen sie Bohrungen an, fräsen Kanten ab, schweißen, nieten, schrauben oder kleben Teile nach Bauanleitung zusammen und prüfen die Funktion der einzelnen Komponenten. Diese setzen sie in der Triebwerksendmontage zu kompletten Triebwerken zusammen, stellen sie ein und führen abschließende Funktionsprüfungen durch. Entsprechen die ermittelten Messwerte den Sollwerten, ist das Triebwerk auslieferbereit.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme
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Flugzeugmechaniker/in
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Triebwerkmechaniker/in
Frühere Berufsbezeichnungen
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Fluggerätbauer/Fluggerätbauerin
(Ausbildungsberuf von 1983 bis 1997)
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Fluggerätmechaniker/Fluggerätmechanikerin (ohne Fachrichtungen)
(Ausbildungsberuf von 1983 bis 1997)
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Flugtriebwerkmechaniker/Flugtriebwerkmechanikerin
(Ausbildungsberuf von 1964 bis 1997)
Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland
Österreich
Berufsbezeichnung in englischer Sprache
Berufsbezeichnung in französischer Sprache
Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen
Arbeitsorte
Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik arbeiten in erster Linie
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in Werkhallen
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auf dem Rollfeld
Arbeitssituation
Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik arbeiten bei der Überholung oder Herstellung von Fluggeräten mit handgeführten Maschinen und vollautomatischen Anlagen und Präzisionswerkzeugen. Dazu gehören z.B. Nietroboter, computergesteuerte Maschinen zum Fräsen oder Bohren und hochempfindliche Test- und Messgeräte. Sie schützen sich vor Verletzungen durch Sicherheitsschuhe oder -brille. Bei den Sicherheits- und Funktionschecks auf dem Rollfeld tragen sie Signalkleidung und Gehörschutz. Im Freien sind sie der Witterung ausgesetzt. In den Werk- und Wartungshallen kann es durch laufende Maschinen und Turbinen laut sein. Schweiß-, Lötrauch oder Klebstoffdämpfe liegen in der Luft. Bei Montage und Reparatur kommen sie mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Kontakt. Da Standzeiten von Fluggeräten sehr kostenintensiv sind und nach Möglichkeit vermieden werden sollten, arbeiten Fluggerätmechaniker/innen oft im Schichtdienst. Bei Montageeinsätzen sind sie unter Umständen über einen längeren Zeitraum an anderen Standorten oder im Ausland tätig und während dieser Zeit von ihrem sozialen Umfeld getrennt.
Eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise, Verantwortungsbewusstsein und technisches Verständnis sind notwendig, um die Verkehrssicherheit der Fluggeräte zu gewährleisten. Dazu halten die Fluggerätmechaniker/innen die Sicherheits- und luftfahrtrechtlichen Vorschriften unbedingt ein. Umsichtig berücksichtigen sie ihr Umfeld beim Umgang mit Hebezeugen, um Unfälle zu vermeiden. Flexibel stellen sie sich auf wechselnde Arbeitsbedingungen an unterschiedlichen Arbeitsorten ein. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn im Innenraum von Flugzeugen unbequeme Haltungen eingenommen und schwere Bauteile angehoben und im Team montiert werden müssen.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Dreh-, Fräs- und Standbohrmaschinen)
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Handarbeit (z.B. Metall bohren, fräsen, schweißen, löten)
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
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Arbeit im Freien (z.B. auf dem Rollfeld)
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Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. Flugzeuge auf dem Rollfeld warten und überholen)
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Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe vom Schweißen, Kleben und Löten)
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Arbeit unter Lärm (z.B. bei laufenden Triebwerken)
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Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe und -brille)
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Unfallgefahr (z.B. beim Arbeiten mit Hebezeugen)
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Schichtarbeit
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Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (Sicherheitsvorschriften, Arbeitsanweisungen und Vorgaben genau einhalten, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten)
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häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. sich an wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen bei Montageeinsätzen anpassen)
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häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Montageeinsätzen, auch im Ausland)
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Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Einzelkomponenten justieren)
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Arbeit unter Zwangshaltungen
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schweres Heben und Tragen (z.B. größere Bauteile einbauen)
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Gruppen-, Teamarbeit (z.B. mit anderen Fachkräften beim Demontieren größerer Bauteile zusammenarbeiten)
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Verantwortung für Personen (z.B. Sicherheitsvorschriften in der Luft- und Raumfahrttechnik strikt beachten, um die Sicherheit von Besatzung und Passagieren zu gewährleisten)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Luftfahrzeuge, z.B.: Leicht-, Sport-, Passagier-, Militärflugzeuge, Hubschrauber, Raumfahrzeuge
Komponenten und Zubehör, z.B.: Triebwerke, Motoren, Turbinenschaufeln, Kraftstoff- und Hydraulikpumpen, Schläuche, Leitungen
Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: Anlagen der mechanischen und thermischen Verformung, CNC-, Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen, Schraub-, Niet-, Schweiß-, Löt- und Klebegeräte, Lasermessgeräte, PC
Unterlagen, z.B.: System- und Gerätedokumentationen, Wartungs- und Reparaturunterlagen, technische Zeichnungen, Schaltpläne, Prüf- und Testvorschriften, Sicherheits- und luftfahrtrechtliche Vorschriften
Arbeitsbereiche/Branchen
Fluggerätmechaniker/innen der Fachrichtung Triebwerkstechnik finden Beschäftigung
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bei Triebwerksherstellern
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in Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften, Fluggerätherstellern und Flughäfen
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auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr
Branchen im Einzelnen