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Ausbildungsberuf
Orthopädietechnikermeister/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Orthopädietechnikermeister/innen entwerfen und fertigen v.a. in Betrieben des Orthopädietechniker-Handwerks orthopädische Heil- und Hilfsmittel nach Maß oder passen fertige Produkte an. Neben kaufmännischen und organisatorischen Aufgaben stellen sie die Qualität der Produkte sicher, betreuen Kunden sowie Lieferanten und führen Mitarbeiter/innen und Auszubildende.

Die Weiterbildung im Überblick

Orthopädietechnikermeister/in ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung im zulassungspflichtigen Orthopädietechniker-Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Orthopädietechnikermeister/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben des Orthopädietechniker-Handwerks

  • bei Herstellern orthopädietechnischer Hilfsmittel

  • in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen mit eigener orthopädietechnischer Abteilung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Orthopädietechnikermeister/in. Da das Orthopädieschuhmacher-Handwerk als verwandtes Handwerk im Sinne der Handwerksordnung gilt, können auch Orthopädieschuhmachermeister/innen die Tätigkeit als Orthopädietechnikermeister/in mit der Spezialisierung auf diabetesadaptierte Fußbettungen die Tätigkeit ausüben.

Die Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit in diesem Handwerk ist reglementiert.

Sonstige Zugangsbedingungen

Das Orthopädietechniker-Handwerk ist zulassungspflichtig. Wer sich selbstständig machen oder als Betriebsleiter/in eines Handwerksbetriebs tätig sein will, muss über die entsprechende Meisterprüfung verfügen.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung im Orthopädietechniker-Handwerk ist in der Regel die Gesellenprüfung als Orthopädietechnik-Mechaniker/in oder eine Gesellenprüfung als Orthopädieschuhmacher/in (verwandtes Handwerk).

Alternativ kann man z.B. mit einer Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf und einer mehrjährigen Berufstätigkeit im Orthopädietechniker-Handwerk zur Meisterprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Handwerksmeister/zur Handwerksmeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis im entsprechenden Handwerk nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Meisterprüfung sind u.a. betriebliche Kosten und Kennzahlen zu ermitteln sowie Kostenstrukturen zu überprüfen.

Um im späteren Berufsalltag Materialmengen berechnen, Kosten kalkulieren und Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Technik:

In der Meisterprüfung müssen Körperprojektionen sowie orthopädische Bauteile gezeichnet werden.

Zu den Aufgaben von Orthopädietechnikermeister/in zählen die Anfertigung von technischen Zeichnungen, Maßskizzen, Schablonen und Schnittmustern. Kenntnisse im technischen Zeichnen sind hierfür unentbehrlich.

Wirtschaft/Recht:

Um den betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Teil der Meisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Orthopädietechnikermeister/in Kenntnisse in Buchführung und Controlling sowie in den Bereichen Recht und Steuern, damit sie erfolgreich einen Betrieb führen können.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

In der Meisterprüfung werden berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse geprüft. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern sind daher von Vorteil.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Orthopädietechnikermeister/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist grundsätzlich keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Wird jedoch eine selbstständige Tätigkeit im Handwerk angestrebt, ist eine Gleichwertigkeitsprüfung zwingend erforderlich. Die Gleichwertigkeit des ausländischen Abschlusses mit dem entsprechenden deutschen Meisterabschluss ist Voraussetzung für die Eintragung in die Handwerksrolle.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Fachpraxis (Teil I):

    • Maßnehmen für Kompressionsstrümpfe, Bandagen oder Leibbinden

    • Passform- und Aufbaufehler von Prothesen oder Orthesen beseitigen

    • Beinprothesen anpassen

    • Gipsmodelle für Prothesen herstellen

  • Fachtheorie (Teil II):

    • Materialzuschnitte und Arbeitsprozesse berechnen

    • Kräfte an biomechanischen Systemen sowie Drehmomente an biomechanischen Gelenken berechnen

    • Körperprojektionen durchführen, insbesondere fehlende Ansichten ergänzen

    • Norm-Zeichnen erlernen, einfache orthopädietechnische Bauteile zeichnerisch darstellen

    • mechanische, biomechanische, anatomische, physiologische, pathologische und behindertenpsychologische Sachverhalte beherrschen

    • technisch-diagnostische Analysemethoden, insbesondere Röntgentechnik, kennenlernen

    • orthopädietechnische Heil- und Hilfsmittel sowie Untersuchungsmethoden und Therapien kennenlernen

    • spezifische Werk- und Hilfsstoffe unterscheiden, z.B. nach Arten, Eigenschaften, Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten

    • Kostenermittlung und Preisbildung

  • Betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Grundlagen (Teil III)

  • Berufs- und arbeitspädagogische Grundlagen (Teil IV)

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Teil I - Fachpraktischer Teil und Teil II - Fachtheoretischer Teil (werden häufig zusammen angeboten): ca. 600 Stunden

  • Teil III - Betriebswirtschaftlicher, kaufmännischer und rechtlicher Teil: ca. 240 Stunden

  • Teil IV - Berufs- und arbeitspädagogischer Teil: ca. 115 Stunden

Gesamtstundenzahl: ca. 955 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen für das Meisterprüfungsprojekt sowie ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Teilweise bereiten Lehrgänge auch separat auf einzelne Teile der Meisterprüfung vor.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Orthopädietechnikermeister/Orthopädietechnikermeisterin

Zusätzlich zum Meistertitel darf die Bezeichnung "Bachelor Professional in" unter Angabe des Handwerks geführt werden.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Präsenzveranstaltungen im Klassenverband an der Bildungseinrichtung und selbstgestaltetes Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme von zu Hause aus

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Bildungszentren von Handwerkskammern oder Fachschulen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Schulungsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Orthopädietechnikermeister/innen organisieren die Arbeitsabläufe, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie nehmen kaufmännische und verwaltende Aufgaben wahr, verhandeln mit Lieferanten, kalkulieren Angebote, erledigen den betriebsbezogenen Schriftverkehr und beraten Kunden. Vor allem in kleineren Betrieben arbeiten sie auch selbst praktisch mit und installieren und justieren beispielsweise elektronisch gesteuerte künstliche Gelenke. Sofern sie als Selbstständige einen Orthopädietechnikbetrieb leiten, entwickeln sie die betrieblichen Grundsätze und bestimmen Art und Umfang der Investitionen. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Fachaufgaben

  • Patienten beraten, Funktionen und Gebrauchsvorteile erklären

  • Materialdisposition durchführen

  • fachgerechte Arbeitsdurchführung sicherstellen sowie fachlich anspruchsvolle Arbeiten übernehmen, z.B. Kunden beraten und Maß nehmen, Gipsabdrücke und Gipsmodelle herstellen, Entwürfe anfertigen, Anprobe und Justierung von Prothesen durchführen

  • mit Ärzten und Ärztinnen, Krankengymnasten und Krankengymnastinnen, Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen zusammenarbeiten

  • Erzeugnisse vorführen, Produktdemonstrationen auf Fachmessen durchführen

  • Bedarfserhebungen durchführen, Vorschläge und Anregungen an Konstrukteure und Konstrukteurinnen sowie Entwickler/innen im Betrieb weitergeben

Führungsaufgaben

  • Betriebsbereitschaft der Maschinen, Anlagen und sonstiger Betriebsmittel sicherstellen

  • die Arbeiten inhaltlich und terminlich planen, organisieren und steuern

  • mit Lieferanten, Verbänden und Kreditinstituten verhandeln und zusammenarbeiten

  • Arbeiten auf Mitarbeiter/innen verteilen, Mitarbeiter/innen anleiten, betriebliche Ausbildung planen und durchführen, bei der Weiterbildung mitwirken

  • Arbeitsdurchführung und -qualität sowie Einhaltung von Kosten und Terminen überwachen

  • Kosten kalkulieren und Angebote ausarbeiten

  • über Investitionen und die Auswahl der Betriebsmittel entscheiden, Kostenfaktoren analysieren, beeinflussbare Kosten minimieren

Leitungsfunktionen bei Selbstständigkeit

  • die Grundsätze für das gesamte kaufmännische, personelle und technische Geschehen gestalten

  • die Geschäftspolitik bestimmen, künftige Betriebsstrategien entwickeln und festlegen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.399 bis € 4.044

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Orthopädietechnikermeister/in

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Meister/in im Orthopädietechnikerhandwerk

  • Orthopädiemechaniker- und Bandagistenmeister/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Meister/Meisterin des Bandagistenhandwerks

  • Meister/Meisterin des Orthopädiemechaniker- und Bandagistenhandwerks

Arbeitsorte

Orthopädietechnikermeister/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten oder -hallen

  • in Verkaufsräumen von Sanitätsgeschäften

  • in Büroräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden zu Hause

  • in Krankenhäusern

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Orthopädietechnikermeister/innen leiten kleinere orthopädische Werkstätten oder übernehmen Leitungsaufgaben bei Herstellern orthopädietechnischer Hilfsmittel. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung von Mitarbeitern auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und Konzentration. Orthopädietechnikermeister/innen übernehmen auch praktische Aufgaben. Wenn sie Kunden beraten, benötigen sie Serviceorientierung und Kommunikationsstärke, im Umgang mit Lieferanten Verhandlungsgeschick. Sorgfalt und ein Auge für Details sind z.B. bei der Herstellung und beim Anpassen von Prothesen oder Orthesen nötig. Der Umgang mit kranken Menschen und Menschen mit Behinderungen erfordert Einfühlungsvermögen und Geduld.

Orthopädietechnikermeister/innen arbeiten viel mit der Hand, bedienen aber auch Maschinen, Geräte und Messsysteme. Sie sind in Büroräumen, Werkstätten bzw. Produktionshallen und Verkaufsräumen tätig. In der Produktion ist man z.T. Lärm und Schleifstaub ausgesetzt, die Gerüche von Klebstoffen und Lösungsmitteln können in der Luft liegen. In Fachgeschäften ist Samstagsarbeit üblich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Auszubildende und Nachwuchskräfte schulen, Mitarbeiter/innen einarbeiten und motivieren)

  • Umgang mit Menschen mit Behinderungen (z.B. beim Einstellen von Rollstühlen auf die persönlichen Bedürfnisse von Menschen mit Körperbehinderungen)

  • Umgang mit kranken und verletzten Menschen (z.B. beim Anmessen einer Prothese)

  • Kundenkontakt (bei der Beratung)

  • Arbeit im Gehen und Stehen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (Handwerkzeuge und Maschinen bei der Herstellung von orthopädischen Heil- und Hilfsmitteln)

  • Handarbeit (Anfertigung, Anpassung und Instandhaltung von Heil- und Hilfsmitteln der technischen Orthopädie wie Prothesen oder Orthesen)

  • Bildschirmarbeit

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille und Atemschutz bei Schleifarbeiten)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. um Verwaltungsarbeiten durchzuführen)

  • Arbeit in medizinischen Einrichtungen/Praxen (bei der Anpassung der orthopädietechnischen Hilfsmittel)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (Sanitätsgeschäfte)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (Maschinenlärm)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Prothesen und künstliche Gelenke, Orthesen, Rollstühle, Gehhilfen, Krankenbetten, Spezialanfertigungen für Bad und Toilette, Korsetts, Stützmieder, medizinische Kompressionsstrümpfe und -bandagen, Stoma- und Inkontinenzversorgung, Lagerungs- und Bettungshilfen

Werkstoffe und Bauteile, z.B.: Metall, Kunststoff, Holz, Gießharze, Textilien, Leder, Gips, Schäfte, Knie-Waden-Passteile, elektronische und biomechanische Bauteile (z.B. für künstliche Gelenke)

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Nähmaschinen, Schneid-, Säge-, Bohr- und Schleifgeräte, Schweiß- und Klebegeräte, Diagnoseschäfte, Scheren, Stanzwerkzeuge, Winkelmesser, ggf. 3-D-Drucker

Unterlagen, z.B.: ärztliche Verordnungen, Entwurfszeichnungen, Kostenkalkulationen, Abrechnungstabellen, Normen, Rechtsvorschriften

Software, z.B.: CAD- und CNC-Programme, 3-D-Modellierprogramme

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Orthopädietechnikermeister/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben des Orthopädietechniker-Handwerks

  • bei Herstellern orthopädietechnischer Hilfsmittel

  • in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen mit eigener orthopädietechnischer Abteilung

Branchen im Einzelnen

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von orthopädischen Erzeugnissen, z.B. Prothesen, Krücken

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln, z.B. Sanitätshäuser

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. orthopädische Abteilungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Orthopädietechnik, Elektrotechnik). Außerdem bieten sich Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen Qualitätsmanagement oder Mitarbeiterführung an.

Darüber hinaus kann sich der Trend, mobile Exoskelette für bewegungseingeschränkte Menschen einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Orthopädietechnikermeister/innen entwickeln. Die Verwendung smarter Handprothesen bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung oder als Internationale/r Meister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Orthopädie-, Rehatechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Smarte Handprothesen

Mittlerweile sind Handprothesen am Markt, die Anwender/innen intuitiv in Echtzeit steuern können: Ausgerüstet sind diese smarten Prothesen mit Elektroden, die Muskelsignale des Unterarms aufnehmen und messen. Selbstlernende Algorithmen erkennen daraus Muster, die charakteristisch für einzelne Handbewegungen sind, und wandeln diese in Bewegungsabläufe der Prothese um. Fach- und Führungskräfte aus Orthopädie, Medizintechnik und Rehabilitation werden sich mit entsprechender Weiterbildung auf diese neue Technologie vorbereiten.

Mobile Exoskelette und Reha-Robotik

Exoskelette - damit ist hier eine Art Roboteranzüge für bewegungseingeschränkte Menschen z.B. nach einem Schlaganfall gemeint - sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungsqualität der Patienten messen und auswerten. Um die Motorik der Patienten zu stärken und deren Autonomie zu fördern, soll der Sensoranzug auch Muskeln mobilisieren und Nerven stimulieren. In Teilbereichen, etwa bei Armlähmungen, kann als Therapie z.B. roboterassistiertes Armtraining eingesetzt werden, bei dem der Roboter erkennt, wann die Betroffenen Bewegungen selbst ausführen können und bei welchen Teilen der Bewegung sie technische Unterstützung durch den Roboter benötigen. Für Fachkräfte aus Orthopädie, Rehabilitation und Medizintechnik eröffnen sich hier neue Tätigkeitsbereiche in der Mensch-Roboter-Interaktion.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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