Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Zweiradmechanikermeister/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Zweiradmechanikermeister/innen steuern Arbeitsprozesse in Betrieben für Reparatur, Wartung, Um- und Nachrüstung, Herstellung oder Verkauf von Zweirädern und arbeiten selbst praktisch mit. Sie stellen die Qualität und Vermarktung der Produkte bzw. Dienstleistungen sicher, erledigen kaufmännische Aufgaben, bilden Auszubildende aus und betreuen Kunden, Mitarbeiter/innen und Lieferanten.

Die Weiterbildung im Überblick

Zweiradmechanikermeister/in ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung im zulassungspflichtigen Zweiradmechaniker-Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Zweiradmechanikermeister/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben, die Fahrräder oder Krafträder herstellen oder reparieren

  • im Einzelhandel, z.B. bei größeren Motorrad- oder Ersatzteilhändlern mit angeschlossener Reparaturwerkstatt oder im Handel mit Fahrrädern und entsprechendem Zubehör

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Zweiradmechanikermeister/in. Da das Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk (mit der Spezialisierung auf Krafträder) als verwandtes Handwerk im Sinne der Handwerksordnung gilt, können auch Kraftfahrzeugtechnikermeister/innen die Tätigkeit ausüben.

Die Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit in diesem Handwerk ist reglementiert.

Sonstige Zugangsbedingungen

Das Zweiradmechaniker-Handwerk ist zulassungspflichtig. Wer sich selbstständig machen oder als Betriebsleiter/in eines Handwerksbetriebs tätig sein will, muss über die entsprechende Meisterprüfung verfügen.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung im Zweiradmechaniker-Handwerk ist in der Regel die Gesellenprüfung als Zweiradmechatroniker/in oder die Gesellenprüfung in einem verwandten Handwerk, z.B. als Kraftfahrzeugmechatroniker/in mit dem Schwerpunkt Motorradtechnik.

Alternativ kann man z.B. mit einer Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf und einer mehrjährigen Berufstätigkeit im Zweiradmechaniker-Handwerk zur Meisterprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Handwerksmeister/zur Handwerksmeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis im entsprechenden Handwerk nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Meisterprüfung sind u.a. betriebliche Kosten und Kennzahlen zu ermitteln sowie Kostenstrukturen zu überprüfen.

Um im späteren Berufsalltag Kosten kalkulieren und Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Physik:

Im fachpraktischen Teil I der Prüfung ist u.a. die Diagnose an einem elektrischen oder hydraulischen System nach Wahl durchzuführen.

Um im späteren Berufsalltag Instandsetzungsarbeiten - z.B. an Mehrzylinderantrieben von Motorrädern - durchzuführen, sind Physikkenntnisse wichtig.

Technisches Zeichnen:

Das Zeichnen von Funktions- und Wirkungsplänen ist u.a. Bestandteil der Meisterprüfung im fachtheoretischen Teil II.

Im Berufsleben benötigen Zweiradmechanikermeister/innen Kenntnisse im technischen Zeichnen, wenn sie technische Unterlagen für Kundenaufträge oder Schaltpläne erstellen.

Wirtschaft/Recht:

Um den betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Teil der Meisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Zweiradmechanikermeister/innen Kenntnisse in Buchführung und Controlling sowie in den Bereichen Recht und Steuern, damit sie erfolgreich einen Betrieb führen können.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

In der Meisterprüfung werden berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse geprüft. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern sind daher von Vorteil.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Zweiradmechanikermeister/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist grundsätzlich keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Wird jedoch eine selbstständige Tätigkeit im Handwerk angestrebt, ist eine Gleichwertigkeitsprüfung zwingend erforderlich. Die Gleichwertigkeit des ausländischen Abschlusses mit dem entsprechenden deutschen Meisterabschluss ist Voraussetzung für die Eintragung in die Handwerksrolle.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Fachpraxis (Teil I):

    • motorisierte und nichtmotorisierte Zwei- und Dreiräder sowie Lastenräder, mehrspurige Motorräder, Elektrokleinstfahrzeuge, Sonderfahrzeuge und deren Systeme, Baugruppen und Bauteile instand halten, umbauen und herstellen

    • mechanische, hydraulische, pneumatische, elektrische und elektronische Systeme, Baugruppen und Bauteile prüfen, demontieren, montieren, warten, einstellen und vernetzen

    • Systeme in Betrieb nehmen sowie auf Verkehrssicherheit prüfen

    • Fehler und Störungen feststellen, dokumentieren und beseitigen

  • Fachtheorie (Teil II):

    • Instandhaltungsmaßnahmen und -techniken auswählen, Werk- und Serviceleistungen anbieten

    • Funktionspläne skizzieren; Zeichnungen von Systemen, Baugruppen und Bauteilen analysieren, Montageanweisungen unter Verwendung branchenspezifischer Software erarbeiten

    • technische Änderungen an Zweirädern berechnen; Arten und Eigenschaften von zu bearbeitenden Materialien berücksichtigen

    • Angebote erstellen und kalkulieren

    • Methoden und Verfahren der Arbeitsplanung und -organisation unter Berücksichtigung der Werkstattauslastung bewerten

    • betriebswirtschaftliche Entscheidungen hinsichtlich der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sowie der Entwicklung digitaler Technologien treffen

    • Konzepte für Betriebs- und Lagerausstattung sowie für logistische Geschäfts- und Arbeitsprozesse entwickeln und umsetzen

    • auftragsbezogenen Einsatz von Material, Werkstoffen, Maschinen und Geräten bestimmen und begründen

    • Hersteller- und Produktinformationen sowie Herstellerfreigaben beachten

    • betriebliche Kosten ermitteln

    • betriebliches Qualitätsmanagement entwickeln

    • Marketingmaßnahmen zur Kundenpflege und -neugewinnung erarbeiten

  • Betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Grundlagen (Teil III)

  • Berufs- und arbeitspädagogische Grundlagen (Teil IV)

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Teil I - Fachpraktischer Teil und Teil II - Fachtheoretischer Teil (werden häufig zusammen angeboten): ca. 800 Stunden

  • Teil III - Betriebswirtschaftlicher, kaufmännischer und rechtlicher Teil: ca. 240 Stunden

  • Teil IV - Berufs- und arbeitspädagogischer Teil: ca. 115 Stunden

Gesamtstundenzahl: ca. 1.155 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen für das Meisterprüfungsprojekt sowie ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Teilweise bereiten Lehrgänge auch separat auf einzelne Teile der Meisterprüfung vor.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Zweiradmechanikermeister/Zweiradmechanikermeisterin

Zusätzlich zum Meistertitel darf die Bezeichnung "Bachelor Professional in" unter Angabe des Handwerks geführt werden.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Präsenzveranstaltungen im Klassenverband an der Bildungseinrichtung und selbstgestaltetes Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme von zu Hause aus

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Bildungszentren von Handwerkskammern statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Schulungsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Zweiradmechanikermeister/innen planen die Arbeitsabläufe, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie nehmen kaufmännische und verwaltende Aufgaben wahr, verhandeln mit Lieferanten, kalkulieren Angebote, erledigen den betriebsbezogenen Schriftverkehr und beraten Kunden. Zudem arbeiten sie auch selbst praktisch mit und führen beispielsweise Fahrzeugdiagnosen durch oder erstellen Konstruktions- und Montageunterlagen für einen speziellen Auftrag. Sofern sie als Selbstständige einen Betrieb leiten, entwickeln sie die betrieblichen Grundsätze und bestimmen Art und Umfang der Investitionen. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Fachaufgaben

  • Bauteile von motorisierten Zwei- und Dreirädern sowie Lastenrädern oder Elektrokleinstfahrzeugen prüfen, montieren, einstellen und vernetzen

  • Reparaturaufträge annehmen, Fahrzeugdiagnosen durchführen, Kunden über den Umfang eines Reparaturauftrags informieren

  • technische Zeichnungen und Schaltpläne anfertigen, zum Teil auf CAD-Anlagen und unter Verwendung branchenspezifischer Software

  • Mehrzylinderantriebe von Motorrädern instand setzen

  • Dreiradfahrzeuge konstruieren, dabei Spezial-Hinterbaue aus Blechen und Profilen zusammenbauen

  • Spezialeinrichtungen zur Wartung und Reparatur von Zweirädern herstellen, z.B. Auswuchteinrichtungen für die Räder

  • neue Technologien, z.B. Fahrassistenz- und Infotainmentsysteme, einsetzen

  • betriebs- und finanzwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen

Führungsaufgaben

  • Arbeitsabläufe inhaltlich und terminlich planen, organisieren und steuern

  • über die Auswahl der Betriebsmittel entscheiden, Kostenfaktoren analysieren, beeinflussbare Kosten minimieren

  • mit Auftraggebern und Kunden, Lieferanten, Verbänden und Kreditinstituten verhandeln und zusammenarbeiten

  • Marketingkonzepte entwickeln

  • das betriebliche Qualitätsmanagement planen

  • Mitarbeiter/innen anleiten und fachlich unterstützen, bei deren Weiterbildung mitwirken

  • den betrieblichen Teil der Ausbildung durchführen, dabei die einschlägigen rechtlichen Regelungen beachten sowie pädagogische Grundsätze berücksichtigen

Leitungsfunktionen bei Selbstständigkeit

  • die Grundsätze für das gesamte kaufmännische, personelle und technische Geschehen gestalten

  • die Geschäftspolitik bestimmen, künftige Betriebsstrategien unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sowie der Entwicklung digitaler Technologien ausarbeiten und festlegen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.168 bis € 4.695

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Zweiradmechanikermeister/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Meister/in im Zweiradmechanikerhandwerk

Frühere Berufsbezeichnung

  • Mechanikermeister/in (Nähmaschinen- und Zweiradmechanikermeister/in)

Arbeitsorte

Zweiradmechanikermeister/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten des Handwerks

  • in Büroräumen

  • in Verkaufsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in industriellen Werkhallen

Arbeitssituation

Zweiradmechanikermeister/innen führen kleinere Betriebe der Zweiradtechnik oder übernehmen Leitungsaufgaben in größeren Handwerksbetrieben bzw. in der Industrie. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung der Mitarbeiter/innen auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Wenn Zweiradmechanikermeister/innen z.B. auf die Einhaltung der betrieblichen und gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen und Qualitätsnormen achten, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Im Umgang mit Kunden und Lieferanten sind Serviceorientiertheit, Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick wichtig. Zweiradmechanikermeister/innen übernehmen fachlich schwierige Aufgaben auch selbst.

Dabei arbeiten sie viel mit Maschinen, auch vernetzten Systemen, sowie Geräten und Handwerkzeugen. Ggf. tragen sie Arbeitsschutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, Gehörschutz und Schweißschutz. In den Werk- und Produktionshallen kann Maschinenlärm herrschen, feiner Metallstaub sowie Dämpfe von Lacken, Lösungsmitteln und Klebstoffen bzw. Schweißrauch liegen in der Luft. Ebenso kommen sie mit Ölen und Schmierstoffen in Kontakt. Bei manchen Tätigkeiten arbeiten sie auch gebückt oder über Kopf. Körperlicher Einsatz ist auch beim Heben und Tragen von schweren Bauteilen erforderlich. Vor allem in der industriellen Produktion kann Schichtarbeit möglich sein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen und Auszubildende unterweisen; Verkehrssicherheit von Zweirädern sicherstellen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. für Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden über den Umfang eines Reparaturauftrags informieren)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Ventile einstellen)

  • Handarbeit (z.B. Spezial-Hinterbaue für Dreiradfahrzeuge aus Blechen und Profilen zusammenbauen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. mechanische und elektrische Messgeräte oder Spezialtester, Löt- und Schweißeinrichtungen)

  • Bildschirmarbeit

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schweißschutz)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Ersatzteile bestellen, Rechnungen schreiben oder Arbeitspläne erstellen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. Kundenservice, Beratung und Verkauf)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Schweiß- oder Lötdämpfe)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Abgase oder Lacke)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Motorenlärm)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. im Stehen oder über Kopf arbeiten)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. Lacke, Farben und Klebstoffe)

  • Unfallgefahr (bei der Arbeit mit Schweißanlagen und Hebebühnen)

  • Arbeit im Gehen und Stehen

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Bauteile)

  • Schichtarbeit (v.a. in der Industrie)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Fahrzeuge, z.B.: Fahrräder, Motorräder und -roller, Pedelecs, Elektrofahrräder (E-Bikes), Lastenräder, Elektromotorräder

Komponenten und Zubehör, z.B.: Motoren, Rahmen, Bremsen, Beleuchtungsanlagen, Federbeine, Gangschaltungen, Fahrassistenz- und Infotainmentsysteme, Bremsbeläge, Tuning- und Anbauteile

Geräte, Werkzeuge und Hilfsmittel, z.B.: Messgeräte, Motordiagnosegeräte, Löt- und Schweißeinrichtungen, Schraubendreher, Drehmomentschlüssel, Speichenspanner, Hebebühnen

Unterlagen, z.B.: Ersatzteilkataloge, Prospekte und Preislisten, Konstruktionszeichnungen, Auftragsformulare, Wartungshandbücher, Zulassungsvorschriften, Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, CAD-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Zweiradmechanikermeister/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben, die Fahrräder oder Krafträder herstellen oder reparieren

  • im Einzelhandel, z.B. bei größeren Motorrad- oder Ersatzteilhändlern mit angeschlossener Reparaturwerkstatt oder im Handel mit Fahrrädern und entsprechendem Zubehör

Branchen im Einzelnen

  • Zweiräder

    • Herstellung von Krafträdern

    • Herstellung von Fahrrädern sowie von Behindertenfahrzeugen

  • Sonstige Konsumgüter

    • Reparatur von sonstigen Gebrauchsgütern, z.B. von Fahrrädern

  • Einzelhandel

    • Handel mit Krafträdern, Kraftradteilen und -zubehör; Instandhaltung und Reparatur von Krafträdern

    • Einzelhandel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und -zubehör

    • Handel mit Kraftwagen, z.B. Werkstätten von Autohändlern, die auch Motorräder verkaufen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Zweiradtechnik, Elektromobilität, Mechatronik, CAD).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Herstellung und Reparatur von Motorrädern einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Zweiradmechanikermeister/innen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Fahrzeugtechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck in der Herstellung von Motorrädern

Das Verfahren der Additiven Fertigung (3-D-Druck) wird für Einzelmodelle auch in der Produktion von Motorrädern erprobt. Damit diese Fahrzeuge ein möglichst geringes Gewicht aufweisen, sind z.B. Kunststoffkomponenten, Leichtmetall-Teile oder der gesamten Rahmen des Motorrads additiv mittels 3-D-Druck hergestellt. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Herausforderung Elektromobilität

Deutschland will zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden: Autos und Busse, Nutzfahrzeuge und Züge, Fahr- und Motorräder, Schiffe und kleinere Flugzeuge sollen künftig mit elektrischer Energie angetrieben werden - mit Batterie oder Brennstoffzelle. Ziel ist es, den Verkehrssektor energieeffizienter, klima- und umweltverträglicher zu gestalten. Es muss zudem in den Ausbau erneuerbarer Energien, sowie in die Entwicklung neuer Batteriesysteme investiert werden, um eine umweltfreundliche Produktion solcher Elektrofahrzeuge zu gewährleisten. Elektromobilität wird seitens der Bundesregierung durch den Umweltbonus und Steuervergünstigungen, aber auch durch umfassende Zuschüsse zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur gefördert. Diese Entwicklung erfordert qualifizierte Fachkräfte, die beispielsweise mit Hochvoltsystemen in Elektrofahrzeugen umgehen können.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

Newsletter bestellen