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Ausbildungsberuf
Uhrmacher/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Uhrmacher/innen stellen Uhren und andere Zeitmessgeräte her, warten und reparieren sie.

Die Ausbildung im Überblick

Uhrmacher/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Uhrmacher/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in der handwerklichen oder industriellen Uhrenherstellung

  • in Reparatur- und Servicewerkstätten

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • im Einzelhandel

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Uhrmacher/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Handwerk 57 Ausbildungsanfänger/innen. 48 Prozent der zukünftigen Uhrmacher/innen verfügten über die Hochschulreife , jeweils 26 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss bzw. einen mittleren Bildungsabschluss . Fünf Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn eine Berufsfachschule absolviert.

Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel gab es 33 Ausbildungsanfänger/innen. 61 Prozent verfügten über die Hochschulreife, 39 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematik gehört zum Handwerkszeug von angehenden Uhrmachern und Uhrmacherinnen. Um beispielsweise die Ursachen von Funktionsstörungen zu ergründen und entsprechende Instandsetzungsmaßnahmen einleiten zu können, sind mathematische Berechnungen unabdingbar.

Physik:

Da der Technikunterricht auf physikalischen Grundlagen aufbaut, ist die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis der Arbeitsweise der unterschiedlichen Zeitmessgeräte.

Werken/Technik:

Bohr-, Dreh- und Fräsmaschinen bedienen und richtig einsetzen zu können, gehört zu den Aufgaben von angehenden Uhrmachern und Uhrmacherinnen. Wer über Vorkenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil.

Kenntnisse in diesem Bereich - insbesondere im Technischen Zeichnen - sind außerdem wichtig, um etwa Uhrgehäuse konzipieren oder Ersatzteile für verschlissene Großuhrenteile konstruieren zu können.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Uhrmacher/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • Flächen auf Ebenheit, Winkligkeit und Formgenauigkeit zu prüfen

  • wie man numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen programmiert und handhabt oder wie man mit konventionellen Werkzeugmaschinen spant

  • wie man Schleif- und Poliermittel sowie Werkzeuge und Verfahren nach der herzustellenden Oberflächenqualität auswählt und anwendet

  • wie Uhrwerke nach Vorgaben manuell und mit Ultraschall gereinigt werden

  • wie Teile auf Rundlauf und Seitenschlag geprüft werden

  • wie man die Ganggenauigkeit überprüft

  • wie man Uhren und Uhrenanlagen in Betrieb nimmt und die Endkontrolle durchführt

  • wie man die Wasserdichtheit überprüft

  • Batterien unter Berücksichtigung der Stromaufnahme von Antriebssystemen zu ersetzen

  • wie man Stoßsicherungen und automatische Aufzugsmechanismen montiert und demontiert

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Systeme der Zeitmessung unterscheiden, Uhrgehäuse, Ausstattungsteile und industriell gefertigten Schmuck pflegen und aufarbeiten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Durch die Zusatzqualifikation "Betriebsassistent/in im Handwerk" erwerben Auszubildende mit Fachoberschul- oder Hochschulreife parallel zu ihrer handwerklichen Berufsausbildung zusätzliche kaufmännische Kenntnisse. Die Auszubildenden besuchen zusätzlichen Berufsschulunterricht (z.B. in Rechnungswesen oder Wirtschaftslehre). Sie absolvieren die Prüfung zum Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung (HwO) und müssen einen Nachweis über den erfolgreichen Besuch des Fremdsprachenunterrichts erbringen. Weitere Informationen erteilt die zuständige Handwerkskammer, z.B.:

    HWK Dortmund – Betriebsassistent/in im Handwerk

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen, Vorbereiten und Durchführen von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Beurteilen der Arbeitsergebnisse

  • betriebliche und technische Kommunikation

  • Qualitätsmanagement

  • Prüfen, Anreißen und Messen

  • Warten von Betriebsmitteln

  • Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen

  • Wärmebehandlung und Werkstoffprüfung

  • manuelles und maschinelles Spanen

  • Programmieren und Handhaben von numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen oder Spanen mit konventionellen Werkzeugmaschinen

  • Fügen

  • Behandeln und Schützen von Oberflächen

  • Messen und Prüfen elektrischer Größen

  • Instandhalten von mechanischen und elektronischen Uhren, Uhrenanlagen und deren Komponenten

  • Montieren und Demontieren

  • Kundenservice und -beratung

  • Beschaffung, Lagerung und Verkauf

  • Kostenrechnung und Kalkulation

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Systeme der Zeitmessung unterscheiden

  • Werkzeuge und Uhrenteile herstellen

  • mechanische Großuhren warten und instand setzen

  • Funktionsprinzipien elektrischer Großuhrwerke analysieren

  • mechanische Schwingsysteme und Hemmungen in Großuhren warten und instand setzen

  • Großuhrenteile konstruieren und fertigen

  • mechanische Kleinuhren warten und instand setzen

  • Funktionsprinzipien von Uhren mit elektronisch gesteuerten mechanischen Schwingsystemen analysieren

  • Aufgaben im Servicebereich durchführen

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

  • Instandhalten von industriell gefertigtem Schmuck

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Funktionen von Zusatzeinrichtungen mechanischer Kleinuhren überprüfen und instand setzen

  • Schwingsysteme und Hemmungen mechanischer Kleinuhren überprüfen und instand setzen

  • Bauteile für Kleinuhren konstruieren und fertigen

  • Uhrgehäuse, Ausstattungsteile und industriell gefertigten Schmuck pflegen und aufarbeiten

  • elektronische Uhren prüfen und instand setzen

Abschluss-/Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 1.091

2. Ausbildungsjahr: € 1.159

3. Ausbildungsjahr: € 1.262

Quelle:

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Stand September 2023

Aktuell besteht nur im Bundesland Baden-Württemberg eine tarifvertragliche Regelung für die Industrie.

Im Bereich Handwerk liegen derzeit keine tarifvertraglichen Vereinbarungen vor.

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Uhrmacher/Uhrmacherin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Gehäuse reinigen, Uhrenarmbänder anbringen, Batterien austauschen, Uhren zerlegen, reinigen und wieder zusammensetzen

  • Umgebung: Werkstätten (z.T. Maschinenlärm)

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung, z.B. Gehörschutz, Schutzbrille

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit (in Industriebetrieben)

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Montieren kleinster Bauteile, beim Fräsen, Feilen und Schleifen von Bauteilen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Bearbeiten von Werkstücken durch manuelles und maschinelles Spanen, bei Wartungs- und Reparaturarbeiten)

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Ausführen von Präzisionsarbeiten, beim Umgang mit teuren oder historischen Uhren)

    • Kundenorientierung und Sinn für Ästhetik (z.B. bei der Kundenberatung)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Uhrmacher/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Uhrmacherhandwerks): Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in Würzburg (Bayern): Franz-Oberthür-Schule Städtisches Berufsbildungszentrum Zwerchgraben 2 97074 Würzburg D +49.931.79530 +49.931.7953113 http://www.franz-oberthuer-schule.de/ verwaltung@franz-oberthuer-schule.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Hamburg (Hamburg): Berufliche Schule Farmsen Medien Technik (BS 19) Hermelinweg 8 22159 Hamburg D +49.40.428855750 +49.40.428855850 http://bs19hamburg.de/ bs19@hibb.hamburg.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Freital (Sachsen): Uhrmacherschule Glashütte Altenberger Straße 31 01768 Glashütte D +49.35053.47356 +49.35053.48520 http://www.uhrmacherschule-glashuette.de/ Uhrmacherschule@bsz-ftl-dw.de Anmeldung: Berufliches Schulzentrum Otto Lilienthal, Otto-Dix-Str. 2, 01705 Freital, Tel.: +49.351.649630, Fax.: +49.351.6496399

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Uhrmacher/innen, die in Handwerksbetrieben tätig sind, prüfen, reparieren und warten mechanische und elektronische Klein- und Großuhren. Außerdem stellen sie Zeitmessgeräte aller Art her. Um Schäden am Uhrwerk feststellen und reparieren zu können, zerlegen sie Klein- und Großuhren, beheben den Fehler, setzen die Uhren wieder zusammen und justieren sie. Einzelteile wie Gehäuse, Uhrzeiger oder Pendel fertigen sie bei älteren Uhren manchmal selbst an, häufig verwenden sie auch industriell vorgefertigte Baugruppen. Darüber hinaus restaurieren sie alte Uhren und setzen Schmuckstücke wieder instand. Ihre Kunden bedienen und beraten sie im Laden oder in der Werkstatt.

In der Industrie werden Uhren maschinell sowie in Serie hergestellt. Hier fertigen Uhrmacher/innen Einzelteile für Klein- und Großuhren an, programmieren und bedienen CNC-Maschinen und überwachen die Produktion.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Uhrmacher/innen stellen Uhren und andere Zeitmessgeräte her, warten und reparieren sie.

Wieso steht die Uhr?

In der Werkstatt warten defekte Armbanduhren darauf, wieder instand gesetzt zu werden. Die Suche nach der Ursache, warum eine Uhr stehen geblieben ist, ist für Uhrmacher/innen ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Zuerst sehen sie sich das Äußere der Uhr an, befreien das Uhrgehäuse von groben Schmutzpartikeln und öffnen es. Bei mechanischen Uhren überprüfen sie die einzelnen Baugruppen, aus denen das Uhrwerk besteht (z.B. Antrieb, Laufwerk, Aufzug und Zeigerwerk) und demontieren sie mit Spezialwerkzeugen. Nun suchen sie aufmerksam den Fehler. Dabei helfen ihnen ihre Erfahrung und die Fähigkeit, die komplexen Funktionsweisen von mechanischen Baugruppen schnell zu erfassen.

Jederzeit Präzision

Haben sie das defekte Teil gefunden, tauschen sie es aus. Für ältere Uhren fertigen sie das Ersatzteil mitunter selbst an. An ihren Werktischen stellen sie anhand von eigenen Zeichnungen oder Skizzen z.B. Wellen, Hebel oder Räder aus Metall und Kunststoff her. Hierfür verwenden sie spezielle Werkzeuge: Kleinste Werkteile greifen sie beispielsweise unter einer Lupe mit der Kornzange. Anschließend reinigen sie alle Teile, schmieren Lager- und Reibungsstellen und setzen sie wieder zum Uhrwerk zusammen. Zum Schutz vor Fetten und chemischen Lösungsmitteln, aber auch vor Staub und Dämpfen, tragen sie spezielle Brillen und Handschuhe. Sie justieren die Uhr und kontrollieren mit einem elektronischen Prüfgerät, ob sie funktioniert.

Gegebenenfalls muss auch das Uhrgehäuse instand gesetzt oder gereinigt werden. Es besteht oft aus Edelmetallen und kann aufwendig mit Diamanten oder Perlen besetzt sein. Uhrmacher/innen prüfen sorgfältig, ob sie einzelne Teile des Gehäuses oder Fassungen für Steine erneuern müssen. Auch das Uhrenband untersuchen sie: Haben sich Bandstege abgenutzt? Funktioniert der Verschluss noch?

Allroundtalente im Handwerk, Spezialisten in der Industrie

Uhrmacher/innen haben in Handwerk und Industrie unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte: Im Handwerk stehen Reparaturen im Vordergrund. Hier restaurieren sie auch alte und wertvolle Uhren, setzen sich aber auch mit neuen Technologien auseinander. Um eine teil- oder vollelektronische Uhr bzw. digitale Uhr instand zu setzen, müssen sie die komplizierten Schalt- und Steuervorgänge kennen. Häufig arbeiten sie in Uhrenfachgeschäften mit angeschlossener Werkstätte. Im Verkaufsraum beraten und bedienen sie Kunden und führen kleinere Reparatur- und Servicearbeiten, gelegentlich auch an Schmuckstücken wie Ringen und Ketten, aus.

In Industriebetrieben stellen sie in Serienfertigung - teilweise auch in Schichtarbeit - Einzelteile her und montieren sie zu Baugruppen. In der Eingangs-, Zwischen- und Endkontrolle oder in der Arbeitsorganisation können sie ebenfalls tätig werden.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Im Handwerk:

  • defekte Uhren reparieren

    • mittels Sichtkontrolle den äußeren Zustand prüfen (z.B. Glasschrammen ausfindig machen)

    • Ursachen von Funktions- und Gangstörungen ermitteln und dokumentieren

    • Uhren zerlegen, Fehler beheben, Zeitmesser wieder zusammensetzen, regulieren und justieren

  • elektronische und mechanische Zeitmessgeräte warten

    • elektronische Teile mit Mess- und Prüfgeräten prüfen, defekte Module austauschen

    • nach Schäden wie Rost im Werk oder verharztem Öl suchen

    • Batterien wechseln und Uhren säubern

  • Restaurierungsarbeiten durchführen

    • Groß- und Kleinuhrwerke historischer und antiker Bauart restaurieren

    • dafür ggf. Werkzeuge zum Eigengebrauch herstellen

  • kaufmännische und Verwaltungsarbeiten erledigen

    • Kostenvoranschläge und Begutachtungen anfertigen

    • Instandsetzungs- und Verkaufsabrechnungen erstellen

  • gegebenenfalls Kunden beraten

In der Industrie:

  • Uhren und andere Zeitmesser serienmäßig herstellen

    • numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen programmieren und bedienen

    • Einzelteile für Klein- und Großuhren sowie sonstige Zeitmessgeräte aus Stahl, Bunt- oder Edelmetallen und Kunststoffen fertigen

    • Bauteile und Baugruppen anhand technischer Unterlagen zu Uhren und Uhrenanlagen montieren

    • Uhren nach Fertigung einstellen, kontrollieren und in Betrieb nehmen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 19,02

Quelle:

Tarifregister Nordrhein-Westfalen

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Uhrmacher/in

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Uhrenmechaniker/ Uhrenmechanikerin

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1990)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Uhrmacher/in

  • Uhrmacher/in Produktion

Österreich

  • Uhrmacher/in - Zeitmesstechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Watchmaker (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Horloger/Horlogère

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Uhrmacher/innen arbeiten in erster Linie

  • in der Werkstatt

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Verkaufsräumen

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Uhrmacher/innen stellen Bauteile von Großuhren vorwiegend mit elektronisch gesteuerten Maschinen her. Von Hand montieren und demontieren sie kleine Uhren mit wenige Millimeter großen Schrauben, Federn oder Rädchen. In den Werkstätten liegen Lötdämpfe oder Metallstaub in der Luft. In manchen Industriebetrieben ist Schichtarbeit üblich.

Die Anfertigung von Präzisionsinstrumenten wie Uhren oder Messgeräten erfordert eine genaue, sorgfältige Arbeitsweise. Mit viel Fingerspitzengefühl, teilweise unter dem Mikroskop, montieren Uhrmacher/innen kleinste Teile und positionieren sie exakt. Dazu sind Geschicklichkeit, räumliches Sehvermögen und eine gute Auge-Hand-Koordination wichtig. Handwerkliche Geschicklichkeit und technisches Verständnis sind z.B. für die Herstellung von Bauteilen oder Wartungs- und Reparaturarbeiten nötig. Um die Ganggeräusche einer Uhr zu überprüfen, benötigen Uhrmacher/innen ein gutes Gehör. Mit teuren oder historischen Uhren gehen sie verantwortungsbewusst um. Auf Kundenwünsche gehen sie serviceorientiert ein und beraten im Verkaufsgespräch.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Zeitmessgeräte mit einer Ultraschallanlage reinigen)

  • Handarbeit (z.B. Bauteile von Uhren fräsen, feilen und schleifen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. Kunden beraten und bedienen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. mit ruhiger Hand wenige Millimeter große Schrauben montieren und demontieren)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. aus Edelmetall gefertigte oder aufwendig mit Diamanten oder Perlen besetzte Uhrengehäuse)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden beraten und Produkte des Betriebes verkaufen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Uhren, Schmuck

Geräte, Maschinen und Anlagen, z.B.: Messschrauben, Prüfgeräte, CNC-Maschinen, Uhrmacherdrehmaschinen, Präzisionsmaschinen, Ultraschallanlagen

Werkzeuge, z.B.: Feilen, Bohrer, Pinzetten, Lupen, Mikroskope

Unterlagen und Daten, z.B.: Schaltbilder, Konstruktionszeichnungen, 3-D-Modelle

Arbeitsbereiche/Branchen

Uhrmacher/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in der handwerklichen oder industriellen Uhrenherstellung

  • in Reparatur- und Servicewerkstätten

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • im Einzelhandel

Branchen im Einzelnen

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von Uhren

  • Schmuckwaren

    • Reparatur von Uhren und Schmuck, z.B. Reparatur- und Servicewerkstätten

Auch denkbar:

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Uhren und Schmuck

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Feinwerktechnik, CNC-Technik, Spanende Metallverformung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Uhrmachermeister/in oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Feinwerktechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Mikrotechnik, Mikrosystemtechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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