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Ausbildungsberuf
Biologiemodellmacher/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Biologiemodellmacher/innen stellen anatomische, botanische und zoologische Lehr- und Demonstrationsmodelle einschließlich medizinischer Übungsphantome (künstliche Körper) her.

Die Ausbildung im Überblick

Biologiemodellmacher/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Biologiemodellmacher/innen finden Beschäftigung in Betrieben, die Lehr- und Demonstrationsmodelle herstellen.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Biologiemodellmacher/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es drei Ausbildungsanfänger/innen. Alle zukünftigen Biologiemodellmacher/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Biologie:

Um anatomische, botanische und zoologische Modelle möglichst detailgetreu anfertigen zu können, sind Kenntnisse in Biologie wichtig.

Kunst:

Da angehende Biologiemodellmacher/innen die Modelle auch bemalen sowie Zeichnungen und Skizzen erstellen, benötigen sie zeichnerische Fertigkeiten.

Werken/Technik:

Kenntnisse aus dem Bereich Technik und Werken sind notwendig, um z.B. Holz und Metalle für die Formen zu bearbeiten, Modelle in Handarbeit herzustellen oder Einzelteile zusammenzukleben.

Mathematik:

Um Modelle maßstabsgetreu berechnen und anfertigen zu können, sind Mathematikkenntnisse von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Biologiemodellmacher/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Werkzeuge handhabt sowie Maschinen und Geräte einrichtet und bedient

  • wie man unterschiedliche Verfahren der Gießtechnik anwendet, Negativformen auswählt und Rezepturen anwendet

  • Formen zu pflegen, warten und instand zu setzen

  • wie Rohlinge sichtgeprüft und retuschiert werden und wie man Modelle säubert und glättet

  • wie man Rohlinge für mehrteilige Modelle auf Vollständigkeit prüft

  • wie man Modellteile z.B. durch Stecken, Schrauben oder Kleben verbindet

  • die Passgenauigkeit und Funktionsfähigkeit von Modellen zu prüfen und Abweichungen zu beheben

  • wie man Farben und Hilfsmittel modellspezifisch auswählt und Oberflächen vorbehandelt

  • wie verschiedene Maltechniken nach naturwissenschaftlichen Vorgaben angewendet werden

  • Zeichnungen von anatomischen, botanischen und zoologischen Modellen anzufertigen

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Rohlinge maschinell herstellen, Modelle reparieren)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb:

  • Handhaben von Werkzeugen sowie Bedienen und Instandhalten von Maschinen und Geräten

  • Herstellen von Handgussteilen

  • Bearbeiten von einteiligen Modellen

  • Gestalten und Behandeln der Oberflächen von Modellen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Beruf und Unternehmen präsentieren

    • Modelle herstellen

    • Handgussteile herstellen

    • Oberflächen einteiliger Modelle herstellen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Rohlinge maschinell herstellen

    • Modellteile für die Montage vorbereiten

    • Oberflächen mehrteiliger Modelle gestalten

Zwischenprüfung am Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

  • Vertiefung und Erweiterung der Kenntnisse aus den ersten 18 Ausbildungsmonaten

  • Bearbeiten von mehrteiligen Modellen

  • Montieren von mehrteiligen Modellen

  • Reparieren von Modellen

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Modellteile montieren

  • Modelle kontrollieren und komplettieren

  • Modelle entwickeln und herstellen

  • Modelle reparieren

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Biologiemodellherstellung (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 590

2. Ausbildungsjahr: € 700

3. Ausbildungsjahr: € 790

Quelle:

Ausbildungsbetrieb, Stand August 2022

Aktuell besteht nur im Bundesland Bayern eine Regelung für die Industrie.

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Biologiemodellmacher/Biologiemodellmacherin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Kunststoffmassen mischen, Einzelteile zusammenkleben, Teile entgraten, glätten und bemalen

  • Umgebung: Staub und Maschinenlärm in Werkstätten

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Gehörschutz, Atemschutz, Schutzbrille)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick (z.B. für Feinarbeiten, beim Modellieren, beim Arbeiten mit Spritzapparaten)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. beim Bemalen der Oberflächen von Modellen)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen und Beobachtungsgenauigkeit (z.B. beim Umsetzen von Vorlagen in dreidimensionale Darstellungen)

    • Sorgfalt (z.B. beim naturgetreuen Nachbilden biologischer Modelle)

An der Berufsschule

Unterricht als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Biologiemodellmacher/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Unternehmen, die Lehr- und Demonstrationsmodelle herstellen): Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für alle Länder in Sonneberg (Thüringen): Staatliche Berufsbildende Schule Sonneberg Max-Planck-Straße 49 96515 Sonneberg D +49.3675.4050 +49.3675.405101 http://www.sbbs-son.de info@sbbs-son.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Biologiemodellmacher/innen fertigen maßstabsgetreue Abbildungen von menschlichen Skeletten und Organen oder medizinische Übungsphantome wie Krankenpflegepuppen. Auch Tier- und Pflanzenmodelle stellen sie her. Diese finden z.B. im Biologieunterricht, im Medizinstudium, bei der Krankenpflegeausbildung oder in Arztpraxen Verwendung. Für die Herstellung der Modelle verwenden Biologiemodellmacher/innen Formen aus Holz, Metall, Gips oder Wachs. Die Modelle bestehen hauptsächlich aus Kunststoffen, die sie durch Gießen, Ziehen, Drücken oder Pressen in Form bringen. Nach dem Trocknen entgraten, glätten und retuschieren sie die entstandenen Einzelteile. Danach gestalten sie die Oberflächen, bemalen oder beschriften diese und montieren Einzelteile z.B. zu einem anatomischen Modell. Schließlich prüfen sie die Modelle auf Qualität und Funktionsfähigkeit.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Biologiemodellmacher/innen stellen anatomische, botanische und zoologische Lehr- und Demonstrationsmodelle einschließlich medizinischer Übungsphantome (künstliche Körper) her.

Modelle aller Art

In Handarbeit fertigen sie streng nach naturwissenschaftlichen Vorgaben die verschiedensten naturgetreuen Modelle, die z.B. in Universitäten , Schulen und Arztpraxen zum Einsatz kommen. Die Palette reicht von der plastischen Darstellung anatomischer Modelle wie menschlicher Organe oder Skelette über zoologische und botanische Modelle - von der Hauskatze über das Zuchtschwein bis hin zu Pilzen und Blüten. Besonders komplex sind medizinische Übungsphantome, also Puppen, mit denen etwa Pflegefachleute während ihrer Ausbildung bestimmte Pflegehandlungen erproben können, Medizinstudenten/-studentinnen sich Basiswissen über den Geburtsvorgang aneignen oder Rettungssanitäter/innen Wiederbelebungsmaßnahmen üben. Die Biologiemodellmacher/innen statten die Übungsphantome ggf. auch mit Sensoren aus, damit sie z.B. mit einem Signal reagieren, wenn die medizinische Übung richtig ausgeführt wurde.

Naturgetreu geformt

Zunächst studieren Biologiemodellmacher/innen in der Werkstatt ihre Unterlagen und planen die Arbeitsschritte. Für die einzelnen Teile von Funktionsmodellen greifen sie auf bereits vorhandene, standardisierte Gießformen zurück. Gelegentlich fertigen sie die Modelle für solche Gießformen nach Zeichnungen, Fotos oder Entwürfen auch selbst an.

Für die Modelle mischen sie Spezialkunststoff zusammen, verflüssigen ihn ggf. durch Erhitzen und bringen die Kunststoffmasse dann zumeist maschinell durch Drücken, Ziehen oder Pressen in die gewünschte Form. Sind die Rohlinge getrocknet, nehmen sie diese aus der Gussform, säubern und waschen sie und bereiten sie für die nächsten Arbeitsschritte vor. Fehlerhafte Stellen werden korrigiert und die einzelnen Teile entgratet bzw. geglättet. Dabei verwenden sie Spachtel, Feilen oder Schleifgeräte. So nehmen Modelle z.B. von Armen, Beinen, Rümpfen und Köpfen, aber auch von inneren Organen wie Lunge, Magen und Herz, von Pflanzenteilen oder Tiernachbildungen Form an.

Anschließend setzen Biologiemodellmacher/innen die einzelnen Teile zusammen. Sie kleben, leimen, stecken und schrauben. Da medizinische Übungsphantome über einen strapazierfähigen, flexiblen Bewegungsmechanismus verfügen müssen, bohren sie hierfür Löcher in die Gelenkverbindungen und verdrahten die Gelenke miteinander und überprüfen sorgfältig die Funktionstüchtigkeit der Puppen.

Detailgenau gestaltet

Nach einer ersten, maschinellen Farbgebung und einer groben Bemalung ist noch Feinarbeit erforderlich. Um die einzelnen Modellteile natürlich und detailgenau zu bemalen, benötigen Biologiemodellmacher/innen eine ruhige Hand, ein Gefühl für Farbe und - je nach Modell - ausgeprägte anatomische, botanische oder zoologische Kenntnisse. Sie gestalten und bemalen die Modelle nach naturwissenschaftlichen Vorgaben und stellen dafür auch selbst Farbmischungen und Pigmente her. Manche Modelle werden auch noch beschriftet.

Ist das Modell einmal beschädigt, übernehmen Biologiemodellmacher/innen auch die Reparatur.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Handgussteile herstellen

    • Formen auswählen und auf Funktionsfähigkeit prüfen

    • Rezepturen auswählen und Materialien bereitstellen, Verarbeitungsparameter festlegen

    • Modelle im Vollgussverfahren herstellen

  • ein- oder mehrteilige Modelle bearbeiten und ggf. montieren

    • Modellrohlinge retuschieren und nacharbeiten, säubern und glätten

    • Modellteile thermisch behandeln, formen und passgenau montieren

    • Modellteile durch Steck- und Schraubverbindungen sowie Klebetechniken fügen

    • Bewegungsmechanismen prüfen

  • Oberflächen von Modellen gestalten und behandeln

    • Farbmischungen und Pigmente herstellen

    • Oberflächen vorbehandeln

    • Modelle mit verschiedenen Maltechniken nach naturwissenschaftlichen Vorgaben bemalen

    • Modelle nummerieren und beschriften

    • Zusatzteile ankleben oder anbringen

  • Zeichnungen von anatomischen, botanischen und zoologischen Modellen anfertigen

  • Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit von Modellen prüfen

  • Fehler und Schäden an Modellen feststellen und Reparaturen durchführen, z.B. Ersatzteile montieren

  • Werkzeuge, Maschinen und Geräte pflegen und instand halten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.929 bis € 2.962

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Biologiemodellmacher/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Biological modeller (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Modéliste en biologie (h/f)

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Biologiemodellmacher/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Lagerräumen

Arbeitssituation

Biologiemodellmacher/innen arbeiten nach Vorlagen oder eigenen Zeichnungen. Sie bedienen Kunststoffbe- und -verarbeitungsmaschinen. Auch Handarbeiten fallen an, z.B. beim Herstellen von Gießformen oder Bemalen von Teilen. Mit viel Fingergeschick fügen sie Modellteile mittels Steck- und Schraubverbindungen zusammen. Gegebenenfalls tragen sie Schutzkleidung, z.B. Gehörschutz bei Arbeiten an Maschinen oder Atemschutz beim Lackieren. Vorwiegend sind sie in Werkstätten tätig. Hier herrscht Maschinenlärm, beim Fräsen und Schleifen entsteht Staub und es riecht nach Farben und Lösungsmitteln. Mit Klebstoffen kommen sie ebenfalls in Kontakt.

Geschickt und mit viel Geduld, Sorgfalt, Sinn für Ästhetik und einer guten Beobachtungsgabe modellieren Biologiemodellmacher/innen naturgetreue Nachbildungen von menschlichen Körperteilen und Organen, Tieren oder Pflanzen. Zeichnerische Fähigkeiten sind gefragt, wenn sie selbst Entwurfszeichnungen anfertigen. Für die Umsetzung von Vorlagen in dreidimensionale Modelle benötigen sie räumliches Vorstellungsvermögen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Modelle mit der Zange zurechtbiegen und abschleifen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Kunststoffbearbeitungsmaschinen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Geruch des flüssigen Kunststoffs, Geruch von Kunststoffklebern und -leimen)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm beim Anfertigen der Gießereimodelle)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Einzelteile wie kleine Modellknochen auf Draht auffädeln, Modelle bemalen)

  • Alleinarbeit (z.B. Funktion und Qualität der Modelle überprüfen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: medizinische Unterrichtspuppen und Modelle von menschlichen Organen, Skeletten, Tieren und Pflanzen, Gießformen

Materialien, z.B.: Gips, Ton, Holz, Kunststoffe, Draht, Metall

Maschinen und Werkzeuge, z.B.: Kunststoffgießmaschinen, Bohr- und Schleifmaschinen, Laminiergerät, Spritzpistolen, Spachtel, Pinsel, Feilen, Schneidezirkel

Hilfsstoffe, z.B.: Gelatine, Bindemittel, Klebstoffe, Härter, Farbstoffe, Lacke, Lösungsmittel

Unterlagen, z.B.: Vorlagen, maßstäbliche Zeichnungen, Bedienungsanleitungen, Richtlinien

Arbeitsbereiche/Branchen

Biologiemodellmacher/innen finden Beschäftigung in Betrieben, die Lehr- und Demonstrationsmodelle herstellen.

Branchen im Einzelnen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren, z.B. Modelle als Anschauungsmaterial für den Biologieunterricht, Krankenpflegepuppen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen plastisches Gestalten, Holz,- Kunststoff-, Metallverarbeitung, Biologie, Farblehre).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Fachwirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Produkt- und Industriedesign oder Orthopädie-, Rehatechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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