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Ausbildungsberuf
Fahrradmonteur/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fahrradmonteure und -monteurinnen setzen Fahrräder aus Bauteilen, Baugruppen und Systemen zusammen, rüsten sie mit Zubehör- und Zusatzeinrichtungen aus und halten sie instand.

Die Ausbildung im Überblick

Fahrradmonteur/in ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel und im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fahrradmonteure und -monteurinnen finden Beschäftigung

  • in Betrieben, die Fahrräder montieren oder reparieren

  • im Fahrrad- und Fahrradzubehörhandel

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fahrradmonteur/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hauptschulabschluss ein. Im Ausbildungsbereich Handwerk hatte etwa jede/r Dritte der Ausbildungsanfänger/innen vor Ausbildungsbeginn an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teilgenommen.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 138 Ausbildungsanfänger/innen. 53 Prozent der zukünftigen Fahrradmonteure und -monteurinnen verfügten über einen Hauptschulabschluss , 27 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . Zwölf Prozent verfügten über die Hochschulreife , sechs Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 114 Ausbildungsanfänger/innen. 58 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss, 19 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss. 13 Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. Fünf Prozent verfügten über die Hochschulreife. 29 Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme, acht Prozent an einer betrieblichen Qualifizierungsmaßnahme teilgenommen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Handwerkliches Geschick und Kenntnisse in den Bereichen Werken und Technik sind für angehende Fahrradmonteure und -monteurinnen unabdingbar, da sie sicher mit Handwerkzeugen wie Schraubenschlüsseln, Innensechskantschlüsseln und Spezialwerkzeugen des jeweiligen Herstellers umgehen können müssen.

Mathematik:

Die Auszubildenden wirken bei Kostenvoranschlägen mit, berechnen Einstellwerte und interpretieren Messwerte. Mathematische Kenntnisse sind dabei hilfreich.

Physik:

Kenntnisse aus dem Physikunterricht helfen, um in der Ausbildung z.B. mechanische Vorgänge oder elektrische Systeme am Fahrrad zu verstehen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fahrradmonteur/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • was bei der Wartung von Fahrrädern zu beachten ist und wie man die Arbeitsschritte dokumentiert

  • wie Montage- und Betriebsanleitungen, Schalt- und Funktionspläne und Herstellerangaben zu lesen und anzuwenden sind

  • mit welchen Werkzeugen und Methoden Messarbeiten durchgeführt werden

  • was bei der Kommunikation mit Kunden zu beachten ist

  • mit welchen Werkzeugen und Methoden mechanische und elektrische Bauteile sowie Leitungen und Anschlüsse auf Verschleiß, Beschädigungen und Funktionsfähigkeit geprüft werden

  • wie Fahrradbauteile durch Schrauben, Kleben, Nieten, Pressen, Klemmen und Stecken gefügt, Fahrräder fahrfertig montiert und auf Verkehrssicherheit geprüft werden

  • was bei der Einstellung von Beleuchtung und Bremseinrichtungen und bei der Instandsetzung von Schaltsystemen und Kraftübertragungseinrichtungen zu beachten ist

  • wie man Waren annimmt, Lieferungen prüft und lagert, Reparatur- und Kostenvoranschläge erstellt und Fahrräder ausliefert

  • was bei der Auswahl der Werkzeuge, beim Umformen, Trennen und Fräsen und beim Herstellen von Bohrungen und Gewinden zu beachten ist

  • wie man Kunden auf Instandhaltungsbedarf und Wartungsintervalle hinweist und über die Bedienung von Zusatzeinrichtungen informiert

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Prüfen und Instandsetzen von Kraftübertragungs- und Bremssystemen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen und Kontrollieren von Arbeitsergebnissen

  • Qualitätsmanagement

  • Messen und Prüfen von Systemen

  • betriebliche und technische Kommunikation

  • Kommunikation mit internen und externen Kunden

  • Bedienen von Fahrrädern und Systemen

  • Warten, Prüfen und Einstellen von Fahrrädern und Systemen sowie von Betriebseinrichtungen

  • Montieren, Demontieren und Instandsetzen von Bauteilen, Baugruppen und Systemen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Warten und Pflegen von Fahrzeugen oder Systemen

  • Demontieren, Instandsetzen und Montieren von fahrzeugtypischen Baugruppen oder Systemen

  • Prüfen und Instandsetzen elektrischer und elektronischer Systeme

  • Prüfen und Instandsetzen von Steuerungs- und Regelungssystemen

Zwischenprüfung zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. Ausbildungsjahr

  • manuelles und maschinelles Bearbeiten

  • Herstellen und Instandhalten von Systemen und Anlagen der Fahrradtechnik

  • Bereitstellen von Waren und Dienstleistungen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Prüfen und Instandhalten von Rahmen und Fahrwerk

  • Prüfen und Instandhalten von Kraftübertragungs- und Bremssystemen

  • Montieren und Anpassen von Fahrrädern und Systemen

  • Bereitstellen und Übergeben von Waren und Dienstleistungen

Abschluss-/Gesellenprüfung am Ende des 2. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Einzelhandel (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 815 bis € 1.060

2. Ausbildungsjahr: € 865 bis € 1.170

Bei den Ausbildungsvergütungen handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte.

Beispiel Zweiradmechanikerhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 750 bis € 790

2. Ausbildungsjahr: € 800 bis € 830

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Nach bestandener Abschluss-/Gesellenprüfung im Beruf Fahrradmonteur/in kann die Berufsausbildung ggf. in dem darauf aufbauenden Ausbildungsberuf Zweiradmechatroniker/in fortgesetzt werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fahrradmonteur/Fahrradmonteurin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Bau- und Ersatzteile beschaffen, Reifen und Schläuche wechseln, Ketten ölen

  • Umgebung: in Werkstätten und Werkhallen, z.T. bei Maschinenlärm

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Handschuhe, Sicherheitsschuhe)

  • Arbeitszeit: z.T. saisonale Spitzen

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Montieren und Justieren von Fahrzeugkomponenten)

    • Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Einstellen und Warten sicherheitsrelevanter Bauteile wie Bremsen und Beleuchtung)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Einstellen von Schaltungen)

    • Technisches Verständnis (z.B. Ermitteln der Ursachen von Fehlern, Störungen und Schäden)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fahrradmonteure und Fahrradmonteurinnen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe, die Fahrräder montieren oder reparieren, sowie Fahrrad- und Fahrradzubehörhandel): Werkstätten, Verkaufsräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein in Hamburg (Hamburg): Berufliche Schule Fahrzeugtechnik (BS 16) Ebelingplatz 9 20537 Hamburg D +49.40.42885101 +49.40.428851269 https://autoschule.schulhomepages.hamburg.de/ BS16@hibb.hamburg.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fahrradmonteure und -monteurinnen bauen Fahrräder zusammen, warten bzw. reparieren diese oder passen sie den Wünschen der Kunden an. So stellen sie einzelne Fahrradkomponenten individuell nach Kundenwunsch zusammen oder rüsten Standardmodelle mit Zusatzteilen aus. Um Fahrräder zu warten, demontieren und reinigen sie einzelne Baugruppen und überprüfen deren Funktion, wobei sie Prüf- und Messgeräte einsetzen. Sie identifizieren und beheben Mängel und stellen sicher, dass das Fahrrad verkehrssicher und funktionstüchtig ist. Bei der Übergabe erklären sie dem Kunden, welche Arbeiten sie durchgeführt haben und was beim Gebrauch des Rades zu beachten ist. Außerdem beraten sie Kaufinteressenten über Vor- und Nachteile verschiedener Modelle.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fahrradmonteure und -monteurinnen setzen Fahrräder aus Bauteilen, Baugruppen und Systemen zusammen, rüsten sie mit Zubehör- und Zusatzeinrichtungen aus und halten sie instand.

In der Werkstatt

Bei Montagen und Reparaturen verwenden Fahrradmonteure und -monteurinnen Handwerkzeuge wie Werkzeugschlüssel, Hämmer, Zangen und Feilen, Elektrobohrer und -schleifer und Polierscheiben. Sie fixieren die Fahrräder z.B. in Einspannvorrichtungen und messen und prüfen Einstellungen, etwa mit Druckmessgeräten. Trotz vieler Hilfsmittel heben sie häufig ganze Fahrräder oder einzelne Komponenten bzw. lösen festsitzende Schrauben oder klemmende Bauteile mit Muskelkraft. Sind besondere Ersatzteile nicht mehr erhältlich, stellen Fahrradmonteure und -monteurinnen sie z.B. an der Werkstattdrehbank oder Fräsmaschine selbst her. Wenn sie ein Fahrrad individuell nach Kundenwunsch montieren, bauen sie es u.a. aus Rahmen, Tretlager, Schalt- und Bremssystemen sowie Rädern und Reifen zusammen. In der Werkstatt tragen sie Sicherheitsschuhe und ggf. Arbeitshandschuhe. Bei Reparaturarbeiten wechseln Fahrradmonteure und -monteurinnen z.B. abgenutzte Reifen und Schläuche, zentrieren verbogene Felgen oder stellen Kettenschaltwerk, Bremsen, Tretlager und Steuersatz ein. Wenn sie Fahrräder warten, fetten sie die verschiedenen Lager und ölen Schaltungswerk, Umwerfer und Kette. Ist der Rahmen beschädigt, die Gabel verbogen? Fahrradmonteure und -monteurinnen setzen defekte Teile wieder instand und überprüfen deren Geometrie mithilfe von Richtlehren. Für Fahrradtypen wie Holland-, Liege-, Trekking- und Rennrad, Tandem oder Mountainbike gibt es ein vielfältiges Angebot an Zubehör, aus dem sie passende Teile auswählen und fachgerecht montieren.

Sicher ist sicher

Ein verkehrssicheres Fahrrad muss u.a. über funktionstüchtige Bremsen, Scheinwerfer sowie Schlussleuchte, Klingel, Reflektoren und Tretstrahler verfügen. Fahrradmonteure und -monteurinnen gewährleisten, dass Fahrräder, die ihren Betrieb verlassen, betriebs- und verkehrssicher sind. Vor Reparaturen informieren sie den Kunden über identifizierte Defekte sowie notwendige Arbeiten und fertigen ggf. einen Kostenvoranschlag an. Sie legen die einzelnen Arbeitsschritte fest, wählen die geeigneten Werkzeuge und Materialien aus und dokumentieren alle Arbeiten bzw. Veränderungen am Fahrrad. Bei der Übergabe des Fahrrads händigen sie dem Kunden ein Werkstattprotokoll aus oder führen die Werkstattpositionen auf der Rechnung auf. Sie informieren den Kunden darüber, was am Fahrrad gemacht wurde, wie er das Fahrrad fachgerecht bedienen, pflegen und warten sollte und weisen auf Garantieregelungen hin.

Service, Beratung und Hightech

Bei Kauf, Wartung und Reparatur eines Fahrrads steht der Kunde vielen Fragen gegenüber: Welches Modell und welche Zubehörteile eignen sich für den Nutzungszweck? Welche Modelle und Einstellungen sind ergonomisch optimal? Mit welchen Kosten ist für Reparatur, Neufahrrad oder Zubehör zu rechnen? Zwar arbeiten Fahrradmonteure und -monteurinnen vorrangig in der Fahrradwerkstatt. Sie stehen den Kunden jedoch auch mit ihrem Fachwissen zur Seite, zeigen sich bietende Möglichkeiten auf, umreißen deren Vor- und Nachteile sowie die jeweiligen Kosten. Dabei sind sie stets über neueste Entwicklungen auf dem Fahrradmarkt informiert.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Fahrräder montieren, warten und instand halten

    • Fahrräder und einzelne Baugruppen wie Rahmen, Tretlager, Räder, Freilauf, Bremsen, Kraftübertragung und Fahrzeugbeleuchtung demontieren und reinigen

    • Baugruppen systematisch überprüfen, einstellen, defekte Komponenten instand setzen oder austauschen

    • Fahrräder und Baugruppen wieder montieren, in Betrieb nehmen und auf Funktion prüfen, ggf. nachjustieren

    • Fahrräder nach Kundenbedarf herstellen

    • Laufräder einspeichen, spannen und zentrieren

    • Fahrräder aus Bauteilen montieren, durch unterschiedliche Fügetechniken (z.B. Fügen und Klemmen, Hartlöten und Kleben) richten, Korrosions- und Oberflächenschutz aufbringen

    • Anschlüsse und Verbindungen in elektrischen Systemen herstellen

    • ausgeführte Arbeiten dokumentieren

  • Fahrräder an besondere Kundenwünsche anpassen

    • Sitzsysteme, Lenker, Vorbauten und Lenkeranbauteile nach Kundenwunsch unter Beachtung der Ergonomie anpassen

    • Zubehör und Sonderausstattungen an- und einbauen (z.B. Verkleidungen, Transportbehälter, Packtaschen)

  • Fahrrad und Dokumente, z.B. Bedienungsanleitung, Prüfbescheinigungen oder Garantiebescheinigung, an die Kunden übergeben

  • Waren annehmen und lagern

  • Arbeitsabläufe planen

  • Kunden beraten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.244 bis € 3.407

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fahrradmonteur/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Cycle mechanic (m/f)

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fahrradmonteure und -monteurinnen arbeiten in erster Linie

  • in der Werkstatt

  • in der Werkhalle

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Verkaufsräumen

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Fahrradmonteure und -monteurinnen arbeiten mit Handwerkzeugen und technischen Mess- und Prüfgeräten. Von Hand montieren sie Fahrräder und Zubehör. Um Verletzungen vorzubeugen, tragen sie je nach Tätigkeit Schutzkleidung, z.B. Handschuhe und Sicherheitsschuhe. In Werkstätten liegen Dämpfe und Gerüche von Lacken, Reinigungs- und Lösungsmitteln in der Luft. Bei Reparaturarbeiten kommen Fahrradmonteure und -monteurinnen mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Berührung. In teilweise lauten Werkhallen von Industriebetrieben sind sie auch an Montagestraßen tätig. Wenn zum Start der Saison viele Fahrräder inspiziert, gewartet und verkauft werden, fallen ggf. längere Arbeitszeiten an.

Da von der Arbeit der Fahrradmonteure und -monteurinnen die Sicherheit des Fahrrads im Straßenverkehr abhängt, ist vor allem eine sorgfältige, exakte und verantwortungsbewusste Arbeitsweise erforderlich. Beim Einstellen von Schaltungen beweisen sie Geschicklichkeit, beim Beheben von Fehlern technisches Verständnis. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn schwere Ersatzteile getragen oder Zwangshaltungen eingenommen werden müssen. Von Kunden nehmen sie serviceorientiert Aufträge entgegen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Mess- und Prüfgeräte oder Zubehör wie Beleuchtung)

  • Handarbeit (z.B. Fahrräder montieren, Zubehör und Zusatzeinrichtungen anbringen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzbrille)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. Naben, Tretlager und Ketten mit geeigneten Schmiermitteln behandeln)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (ggf. saisonale Spitzen)

  • Schichtarbeit (z.B. in Industriebetrieben)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Laufräder zentrieren, Schaltungen einstellen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. über Kopf oder gebückt)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Ersatzteile aus dem Lager holen)

  • Kundenkontakt (z.B. Aufträge annehmen, Kunden beraten und informieren)

  • Verantwortung für Personen (z.B. Verkehrssicherheit eines Fahrrads überprüfen, um Unfälle zu verhindern)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Fahrzeuge, z.B.: Fahrräder wie Holland-, Liege-, Trekking- und Rennräder, Tandems, Mountainbikes und E-Bikes

Komponenten und Zubehör, z.B.: Rahmen, Räder, Reifen, Gabeln, Pedale, Schaltanlagen, Bremsen, Ersatzteile, Beleuchtungen, Packtaschen

Werkzeuge und Geräte, z.B.: Schraubendreher, Speichenschlüssel, Zangen, Schrauben, Bolzen, Bohrer, Metallsägen, Lötgeräte, Mess- und Prüfgeräte

Hilfsstoffe, z.B.: Lacke, Schmierstoffe, Reinigungs- und Lösungsmittel

Unterlagen, z.B.: Preislisten, Kostenvoranschläge, Auftrags- und Bestellunterlagen, Bedienungsanleitungen, Garantiebescheinigungen, Sicherheits- und Arbeitsschutzvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Fahrradmonteure und -monteurinnen finden Beschäftigung

  • in Betrieben, die Fahrräder montieren oder reparieren

  • im Fahrrad- und Fahrradzubehörhandel

Branchen im Einzelnen

  • Zweiräder

    • Herstellung von Fahrrädern sowie von Behindertenfahrzeugen

  • Sonstige Konsumgüter

    • Reparatur von sonstigen Gebrauchsgütern, hier: Fahrräder

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Fahrrädern, Fahrradteilen und -zubehör

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Zweiradtechnik, Schweiß-, Füge- und Trenntechniken, Wartung, Instandhaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Naheliegend ist es, die Ausbildung fortzusetzen und die Prüfung z.B. als Zweiradmechatroniker/in der Fachrichtung Fahrradtechnik abzulegen. Auch eine Prüfung als Zweirad-Servicetechniker/in für nichtmotorisierte Zweiradtechnik ist denkbar.

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Fahrzeugtechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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