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Ausbildungsberuf
Fachkraft - Lagerlogistik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fachkräfte für Lagerlogistik nehmen Güter an, kontrollieren sie und lagern sie sachgerecht. Sie stellen Lieferungen und Tourenpläne zusammen, verladen und versenden Güter. Außerdem wirken sie bei der Optimierung logistischer Prozesse mit.

Die Ausbildung im Überblick

Fachkraft für Lagerlogistik ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. Die Ausbildung findet auch im Handwerk statt.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Lagerlogistik finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Beim Umgang mit Gefahrgut muss zusätzlich eine entsprechende Gefahrgutbescheinigung vorliegen.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen im Ausbildungsbereich Industrie und Handel überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein, im Ausbildungsbereich Handwerk überwiegend mit mittlerem Bildungsabschluss.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 9.654 Ausbildungsanfänger/innen. 48 Prozent der zukünftigen Fachkräfte für Lagerlogistik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 38 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . Zehn Prozent verfügten über die Hochschulreife , drei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 201 Ausbildungsanfänger/innen. 59 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 30 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss. Acht Prozent verfügten über die Hochschulreife, drei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Um Lagerkennzahlen ermitteln und auswerten zu können, ist das Beherrschen der Grundrechenarten unabdingbar.

Deutsch:

Sicherheit in der Rechtschreibung, im Satzbau und Ausdruck sind wichtige Voraussetzungen zum Ausfüllen von Fracht-, Versand- und Lagerunterlagen.

Englisch und weitere Fremdsprachen:

Zur Verständigung mit ausländischen Lieferanten und Fernfahrern/-fahrerinnen sind Englischkenntnisse erforderlich und weitere Fremdsprachen von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fachkraft für Lagerlogistik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Güter quantitativ und qualitativ kontrolliert, Eingangsdaten erfasst und Fehlerprotokolle erstellt

  • wie man Begleitpapiere nach betrieblichen Vorgaben und auf Richtigkeit und Vollständigkeit prüft, unter Berücksichtigung von Zoll- und Gefahrgutvorschriften

  • welche Normen, Maße, Mengen- und Gewichtseinheiten zu beachten sind

  • wie man Güter unter Beachtung von Einlagerungsvorschriften einlagert

  • wie insbesondere Gefahrgüter, gefährliche Arbeitsstoffe, Zollgut, verderbliche Ware unter Beachtung von Kennzeichnungen und Symbolen zu handhaben sind

  • welche Transportverpackungen und Füllmaterialien hinsichtlich Güterart, Transportart, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit auszuwählen sind

  • wie man Sendungen entsprechend den Gütereigenschaften und Verkehrsmitteln verlädt und verstaut

  • wie man Qualität und Wert der Güter während ihrer Lagerzeit erhält

  • wie Ladelisten und Beladepläne unter Beachtung der Ladevorschriften zu erstellen sind

  • wie man Versand- und Begleitpapiere bearbeitet und außenwirtschaftliche Vorschriften beachtet

  • wie man Kommunikation mit vorausgehenden und nachfolgenden Funktionsbereichen sicherstellt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. logistische Prozesse optimieren, Kennzahlen ermitteln und auswerten, Touren planen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Arbeitsorganisation; Information und Kommunikation

  • logistische Prozesse, qualitätssichernde Maßnahmen

  • Einsatz von Arbeitsmitteln

  • Annahme von Gütern

  • Lagerung von Gütern

  • Kommissionierung und Verpackung von Gütern

  • Versand von Gütern

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Güter annehmen und kontrollieren

  • Güter lagern

  • Güter bearbeiten

  • Güter im Betrieb transportieren

  • Güter kommissionieren

  • Güter verpacken

  • Touren planen

  • Güter verladen

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den beiden ersten Ausbildungsjahren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Güter versenden

  • logistische Prozesse optimieren

  • Güter beschaffen

  • Kennzahlen ermitteln und auswerten

Abschlussprüfung am Ende des 3. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Groß- und Außenhandel (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 747 bis € 1.142

2. Ausbildungsjahr: € 804 bis € 1.220

3. Ausbildungsjahr: € 921 bis € 1.345

Beispiel privates Verkehrsgewerbe (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 649 bis € 1.160

2. Ausbildungsjahr: € 766 bis € 1.227

3. Ausbildungsjahr: € 876 bis € 1.289

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum Fachlageristen/zur Fachlageristin kann auf die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fachkraft für Lagerlogistik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Güter annehmen und lagern, Lieferungen zusammenstellen, Güter verladen und versenden

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte: Büroräume mit Bildschirmarbeitsplätzen, Lagerräume oder -hallen, Ladevorzonen, im Freien bei wechselnden Witterungsverhältnissen

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe)

  • Arbeitszeit: i.d.R. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Gute körperliche Konstitution (z.B. zwischen Arbeiten in unbeheizten und zugigen Lagerhallen, klimatisierten Büroräumen, Kühlhallen oder im Freien wechseln)

    • Organisatorische Fähigkeiten und Sorgfalt (z.B. Be- und Entladezeiten sowie Lagerplätze zuteilen, Lieferungen für den Versand richtig zusammenstellen)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen (z.B. Güter im Lager unter Berücksichtigung von Warenart, Beschaffenheit, Volumen und Gewicht verstauen)

    • Umsicht und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Bedienen von Fördersystemen oder Hebezeugen, beim Transport und der Lagerung von Gefahrstoffen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fachkräfte für Lagerlogistik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Industrie-, Handels- und Speditionsbetriebe): Lagerhallen, Lagerflächen im Freien, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachkräfte für Lagerlogistik nehmen Waren aller Art an und prüfen anhand der Begleitpapiere deren Menge und Beschaffenheit. Sie organisieren die Entladung der Güter, sortieren diese und lagern sie sachgerecht an vorher bereits eingeplanten Plätzen. Dabei achten sie darauf, dass die Waren unter optimalen Bedingungen gelagert werden, und regulieren z.B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Im Warenausgang planen sie Auslieferungstouren und ermitteln die günstigste Versandart. Sie stellen Lieferungen zusammen, verpacken die Ware und erstellen Begleitpapiere wie Lieferscheine oder Zollerklärungen. Außerdem beladen sie Lkws, Container oder Eisenbahnwaggons, bedienen Gabelstapler und sichern die Fracht gegen Verrutschen oder Auslaufen. Darüber hinaus optimieren Fachkräfte für Lagerlogistik den innerbetrieblichen Informations- und Materialfluss von der Beschaffung bis zum Absatz. Sie erkunden Warenbezugsquellen, erarbeiten Angebotsvergleiche, bestellen Waren und veranlassen deren Bezahlung.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fachkräfte für Lagerlogistik nehmen Güter an, kontrollieren sie und lagern sie sachgerecht. Sie stellen Lieferungen und Tourenpläne zusammen, verladen und versenden Güter. Außerdem wirken sie bei der Optimierung logistischer Prozesse mit.

Waren im Überblick

Hochregale, Fässer, Container: Fachkräfte für Lagerlogistik wissen, an welchem Platz sich welches Produkt befindet. Mithilfe der RFID-Technologie können sie Produktstandort sowie -informationen abrufen. Sie erfassen und kontrollieren die ein- und ausgehenden Güter, stellen Ladungen zusammen und verpacken Einzelteile transportsicher. Außerdem sorgen sie dafür, dass Lieferungen zur festgelegten Zeit den jeweils richtigen Adressaten erreichen.

Wird Ware im Lager angeliefert, nehmen Fachkräfte für Lagerlogistik die Begleitpapiere entgegen, die ihnen die Fahrer/innen aushändigen. Sie kontrollieren, ob die Angaben zu Menge und Inhalt mit der tatsächlichen Lieferung übereinstimmen und überprüfen stichprobenartig, ob die Ware unversehrt ist. Mängel vermerken sie auf den Papieren. Ebenso nehmen sie Rücksendungen in Empfang und prüfen sie auf Vollständigkeit. Anschließend verbuchen sie die Ware im Computer als Eingang. Bei Rücksendungen veranlassen sie ggf. die weiteren Schritte. Im Rahmen der Digitalisierung setzen Fachkräfte für Lagerlogistik z.B. auch Datenbrillen ein, die Scanner und Papierdokumente in der Lagerkommissionierung ersetzen, oder kamerabasierte Staplermanagementsysteme mit 3-D-Ortung.

Richtige Lagerung

Fachkräfte für Lagerlogistik planen, wo im Lager welche Ware untergebracht werden soll, und organisieren die Entladung der Lkws. Wird eine Lieferung schon am nächsten Tag wieder abgeholt, muss sie gut zugänglich gelagert werden. Leicht verderbliche Lebens- und Futtermittel sind kühl zu lagern, giftige Stoffe, Heizöl oder Gasflaschen unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen aufzubewahren. Fachkräfte für Lagerlogistik berücksichtigen auch Volumen und Gewicht der Ware: Sind die Artikel stapelbar? Welche Tragkraft hat das Regal im Lager? Sie ermitteln die kostengünstigste, sicherste und platzsparendste Vorgehensweise. Anschließend werden die Waren mithilfe von Gabelstaplern, Brückenkränen oder automatischen Förderanlagen zum jeweiligen Lagerplatz transportiert. Alle Vorgänge dokumentieren Fachkräfte für Lagerlogistik an Computern mit spezieller Lagersoftware. Vor allem in großen Lagern mit tausenden von verschiedenen Waren bzw. Einzelteilen muss der Standort jeder einzelnen Produktvariante genau dokumentiert sein: Sei es, um den Wareneingang an der richtigen Stelle zu lagern, Rücksendungen einzusortieren oder Waren für die Auslieferung zusammenstellen zu können. Die genauen Lagerorte können dann auch jederzeit auf dem digitalen Assistenten abgerufen werden.

Fachkräfte für Lagerlogistik führen auch nach der Einlagerung immer wieder Sichtkontrollen durch, überprüfen Ware mit Mindesthaltbarkeitsdatum und kontrollieren, ob Luftfeuchtigkeit und -temperatur stimmen.

Warenausgang

Auch der Warenausgang muss routiniert und effizient organisiert werden. Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten ggf. komplette Tourenpläne aus und beachten dabei Faktoren wie Kosten oder Geschwindigkeit. Bei der Recherche und beim Ausfüllen der Versandpapiere benötigen sie gelegentlich auch Englischkenntnisse. Anschließend erfolgt die Kommissionierung, also die auftragsspezifische Zusammenstellung der Waren aus dem Lager, beispielsweise sprachgesteuert (Pick-by-Voice). Hier erhalten die Fachkräfte über Kopfhörer Anweisungen, welche Produkte sie aus den Regalen entnehmen sollen, und können über Mikrofon die Entnahme bestätigen. Bei der Pick-by-Light-Kommissionierung markiert ein Licht das Fach mit den gewünschten Teilen. Wenn Fachkräfte für Lagerlogistik Lieferungen verpacken, berücksichtigen sie Güter- und Transportart, Transportweg und Wirtschaftlichkeit sowie die gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen, Zollvorschriften und Umweltschutzrichtlinien. Sie wählen geeignete Verpackungsmaschinen und -geräte aus, beschriften und kennzeichnen die Ware. Besonderes Augenmerk gilt den gefährlichen Stoffen. So dürfen z.B. bestimmte Gefahrgüter nicht gemeinsam transportiert werden. Für Lkw-Fahrer/innen erstellen Fachkräfte für Lagerlogistik Begleitpapiere. Wenn sie die Ware herausgeben, buchen sie diese per Computer aus dem Bestand aus. Zusammen mit dem Fahrer oder der Fahrerin verladen und sichern sie die Güter. Bei Gefahrguttransporten bringen sie am Lkw die erforderlichen Hinweisschilder an.

Neben dem Warenein- und -ausgang optimieren Fachkräfte für Lagerlogistik den Informations-, Material- und Wertefluss. Sie führen Inventurarbeiten durch, analysieren die Beschaffungsplanung und prüfen die Lagerbestände quantitativ und qualitativ. Sie erkunden auch neue günstige Beschaffungsmöglichkeiten, erarbeiten Angebotsvergleiche, bestellen Waren und veranlassen deren Bezahlung.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Güter annehmen und kontrollieren

    • Platz für die eingehende Ware planen

    • angelieferte Waren in Empfang nehmen, auf Vollständigkeit und Unversehrtheit kontrollieren

    • im Fall einer Beanstandung Rücksprache mit dem Frachtführer nehmen; ggf. weitere Maßnahmen einleiten

    • Entladungsvorgang organisieren

  • Güter lagern

    • Lagerzonen und -einrichtungen planen

    • Lagerplätze nach technischen, ökonomischen und sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten auswählen bzw. festgelegte Lagerplätze für Produkte und Produktvarianten identifizieren

    • Güter mithilfe von Fördergeräten wie Cobots einlagern, dabei Warenart, Beschaffenheit, Volumen und Gewicht beachten

    • Einlagerung mit spezieller Software dokumentieren

  • Maßnahmen zur Qualitätserhaltung und -verbesserung ergreifen, z.B. Sichtkontrollen durchführen, Waren mit Mindesthaltbarkeitsdatum überprüfen, Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur kontrollieren

  • Güter im Betrieb transportieren

    • Fördersysteme, Hebezeuge oder Regalbediengeräte je nach Güterart und -menge, Wegstrecke sowie unter dem Aspekt der Unfallsicherheit, des Umweltschutzes und der Kosten auswählen

    • Waren in andere Betriebsabteilungen transportieren

  • Tourenplan unter wirtschaftlichen, infrastrukturellen, terminlichen und umweltspezifischen Gesichtspunkten erstellen

  • Güter kommissionieren

    • Material- und Informationsfluss vorbereiten

    • je nach Lager- und Kommissionierungssystem und Auftrag Güter zusammenstellen

    • Optimierungsmöglichkeiten vorschlagen

  • Güter verpacken

    • Verpackungskosten ermitteln

    • geeignete Verpackungsmaschinen und -geräte auswählen

    • Waren beschriften und kennzeichnen

    • verbrauchtes Verpackungsmaterial umweltgerecht entsorgen

  • Güter verladen

    • Arbeitsabläufe in der Verladung planen

    • Verladung kosten- und kundenorientiert vorbereiten; dabei gesetzliche und vertragliche Vorgaben beachten

    • geeignete Fördermittel und Ladehilfen bereitstellen

    • Frachtgewicht und -volumen ermitteln, Verkehrs- und Beförderungsmittel auf Einsetzbarkeit kontrollieren

    • Güter auf Transportmittel verladen und sichern

    • Verladung mit dem Frachtführer/der Frachtführerin absprechen

  • Güter versenden

    • Versandkosten ermitteln und Transportunternehmen bzw. Kurierdienst auswählen

    • Versandpapiere bearbeiten bzw. ausstellen

  • logistische Prozesse optimieren

    • Lagerbestände quantitativ und qualitativ prüfen und darüber die Einkaufsabteilung informieren

    • ABC-Analysen erstellen, um Lagerplätze je nach Zugriffshäufigkeit zu klassifizieren

    • Vorschläge zur Optimierung der Schnittstellen (z.B. Beschaffung/Lager) im logistischen Prozess machen

  • Güter beschaffen

    • Angebote einholen und vergleichen

    • Waren bei geeigneten Anbietern bestellen

    • Bezahlung der gelieferten Güter veranlassen

  • Kennzahlen ermitteln und auswerten

    • Lagerkennziffern berechnen und als Kontrollinstrument einer wirtschaftlichen Lagerhaltung einsetzen

    • Inventuren durchführen

    • anhand von Belegen die Bestandsänderungen ermitteln; Bestandsänderungen auf entsprechenden Konten erfassen und Konten abschließen

    • einfache Jahresabschlüsse durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.007 bis € 3.411

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachkraft - Lagerlogistik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Lagerlogistiker/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Lagerwirtschaft

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Umschlag und Lagerung (Gütertransport und -umschlag)

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Umschlag und Lagerung (Güterlagerung und Güterkontrolle)

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Umschlagprozesse und Lagerwirtschaft (Transport)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Umschlagprozesse und Lagerwirtschaft (Umschlag)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Umschlagprozesse und Lagerwirtschaft (Lagerwirtschaft)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Warenumschlag

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Fachkraft für Lagerwirtschaft

    (Ausbildungsberuf von 1991 bis 2004)

  • Zahnlagerist/Zahnlageristin - Zahnlagerverwalter/in

    (Ausbildungsberuf von 1939 bis 2001)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Logistiker/in - Lager

Österreich

  • Betriebslogistikkaufmann/-frau

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Warehouse logistics operator (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne en logistique

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten in erster Linie

  • in Lagerhallen

  • in Kühlhäusern

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • auf Lagerplätzen im Freien

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten beim Transport von Kisten oder Containern nicht nur mit Hebezeugen oder Regalbediengeräten, sondern auch mit der Hand. Waagen und Zähleinrichtungen, Verpackungsmaschinen, Frachttabellen und Ladelisten gehören ebenfalls zu ihren Arbeitsmitteln. Bei ihren Tätigkeiten tragen sie Schutzkleidung wie z.B. Sicherheitsschuhe, um Verletzungen zu vermeiden. In ihrem Arbeitsalltag wechseln sie zwischen Bildschirmarbeit in Büroräumen und Tätigkeiten in Lagerhallen, Ladevorzonen oder im Freien, wo sie Witterungsbedingungen, Zugluft oder Kälte ausgesetzt sind. Je nach Beschäftigungsbetrieb arbeiten sie häufig in Wechselschichten, einschließlich Nachtschichten.

Die Arbeit von Fachkräften für Lagerlogistik verlangt organisatorische Fähigkeiten und Sorgfalt, wenn Be- und Entladezeiten sowie Lagerplätze zugeteilt oder Lieferungen für den Versand richtig zusammengestellt werden müssen. Räumliches Vorstellungsvermögen ist wichtig, um die Güter im Lager unter Berücksichtigung von Warenart, Beschaffenheit, Volumen und Gewicht zu verstauen. Fördersysteme oder Hebezeuge zu bedienen und dabei das Umfeld zu erfassen und zu berücksichtigen, verlangt gute Auge-Hand-Koordination und Umsicht. Transport und Lagerung von Gefahrstoffen erledigen sie umsichtig und verantwortungsbewusst.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen

  • Handarbeit

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe und Handschuhe, bei Bedarf auch Atemschutzmasken)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. am PC planen und organisieren, Verpackungskosten ermitteln, Einlagerungsvorgänge dokumentieren oder Angebotsvergleiche erarbeiten)

  • Arbeit in Lagerhallen

  • wechselnde Arbeitsorte (z.B. zwischen beheizten und gekühlten Lagerhallen wechseln)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. in Ladevorzonen oder Kühlhäusern)

  • Unfallgefahr (beim Führen von Gabelstaplern, Kränen oder Hebebühnen, Bedienen von Förder- und Sortieranlagen)

  • Schichtarbeit

  • Verantwortung für Personen (z.B. Gefahrstoffe vorschriftsmäßig einlagern, um Mensch und Umwelt nicht zu schädigen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Transportgeräte und Behälter, z.B.: Gabelstapler, Regalfahrzeuge, Brückenkräne, Kisten, Container, Fässer

Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: Förder- und Sortieranlagen, digitale Lagerassistenten, Zähleinrichtungen, Verpackungsmaschinen, Waagen, Computer, 3-D-Datenbrillen, Logistikroboter

Zubehör, z.B.: Spanngurte, Antirutschmatten, Luftsäcke

Technische Systeme, z.B.: RFID-Systeme

Unterlagen, z.B.: Frachttabellen, Warenbegleitpapiere, Ladelisten, Tourenpläne, ABC-Analysen, Verpackungsbestimmungen, Rechtsvorschriften zur Geräte- und Anlagensicherheit

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachkräfte für Lagerlogistik finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Branchen im Einzelnen

  • Transport, Verkehr

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Handel

  • Holz, Möbel

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Textil, Bekleidung, Leder

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Lager-, Material- und Warenwirtschaft, Transportlogistik, Gefahrguttransport).

Darüber hinaus kann sich der Trend Drohnen einzusetzen zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Fachkräfte für Lagerlogistik entwickeln. Das Thema Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Logistikmeister/in oder als Fachkraft für Logistik und Materialwirtschaft).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Logistik, Supply-Chain-Management).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Quick Commerce

Besonders in Großstädten setzt sich vermehrt der Quick Commerce (auch Q-Commerce genannt) als neuere und schnellere Form des E-Commerce - insbesondere bei Lebensmittellieferungen - durch. Hierbei werden die Vorteile des Online-Handels mit einer schnellen Lieferung verbunden. Strategisch gelegene Lagerhäuser sollen dafür sorgen, dass die Abwicklung eines Auftrags und die Lieferung bis zur Haustür in z.T. weniger als einer Stunde erfolgen. Mittels KI-gestützter Softwareprogramme werden die Personaleinsatzplanung und logistische Prozesse optimiert. Führungskräfte im Handel sowie in der Logistik sollten sich mit dieser Entwicklung auseinandersetzen, um konkurrenzfähig zu bleiben und dem Kundenwunsch nach einer reibungslosen und schnellen Lieferung gerecht zu werden.

Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche

Die Transport- und Logistikbranche steht vor der Herausforderung, den Umgang mit Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu einer ganzheitlichen, langfristigen Klimastrategie weiterzuentwickeln. Dazu gehören die nachhaltige Bewirtschaftung der Lagergebäude, die Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Bahn und Binnenschiff sowie der Übergang zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen, etwa der Einsatz von Wasserstoff-Lkws oder Hybrid-Elektrokraftfahrzeugen. Um eine effiziente Transportlogistik zu ermöglichen, Leerfahrten zu vermeiden und unnötige Stand- und Wartezeiten bei der Be- und Entladung zu reduzieren, setzen immer mehr Unternehmen auf onlinebasierte Netzwerke, die den Beteiligten in Echtzeit umfassende Transparenz über alle ablaufenden Prozesse bieten - von der Abholung der Güter bis zur Anlieferung beim Warenempfänger. Für Fach- und Führungskräfte erfordert diese Entwicklung ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Exoskelette in der Logistik

Exoskelette werden in der Logistik immer häufiger eingesetzt, um Mitarbeiter/innen z.B. beim Herausheben von Lasten aus Kartonagen, beim Bücken oder bei Drehbewegungen zu unterstützen und zu entlasten. Erprobt werden mittlerweile auch Exoskelette, die mittels spezieller Sensoren z.B. die persönlichen Hebe-Profile der Nutzer wiedererkennen und sich mittels Machine Learning immer besser an das individuelle Nutzungsverhalten der Träger anpassen. Da diese Stützroboter zudem über die Cloud in Industrie-4.0-Prozesse integriert werden sollen, können sie auch mit anderen Maschinen wie Drohnen oder Transportrobotern kommunizieren und z.B. dafür sorgen, dass diese genug Abstand halten. Fach- und Führungskräfte werden sich mit dem Einsatz dieser neuen Hilfsmittel vertraut machen bzw. sich mit entsprechenden Investitionsentscheidungen auseinandersetzen.

Drohnen in Logistik und Transport

Aktuell wird in Logistik und Transport der Einsatz von Drohnen erprobt. Getestet werden sogenannte Paketdrohnen von großen Logistikdienstleistern und Unternehmen mit eigenem Lieferservice. Auch für die Erfassung der Lagerbestände, z.B. bei der Inventur, werden Drohnen schon testweise verwendet und z.B. im Ersatzteiltransport in großen Werken kommen sie auch bereits zum Einsatz. Um diese Technologie effizient anwenden zu können, müssen sich Fachkräfte die entsprechenden technischen Kenntnisse aneignen.

Einsatz von Wearables in der Logistik

Wearables, d.h. mobile Computersysteme, die man am Körper trägt, erobern auch Lagerhaltung und Logistik. So sind beispielsweise bereits Handschuhe mit eingebautem Minicomputer auf dem Markt, mit deren Hilfe man u.a. Waren scannen, Objekte erkennen sowie Workflowprozesse überwachen kann. Durch den Einsatz von Augmented Reality (AR) in Datenbrillen können Informationen wie z.B. Koordinaten zu Stellplatz und Lagerfach oder eine Lagerverwaltungssoftware ins Gesichtsfeld eingeblendet werden. Mit dem Einsatz von Wearables, wie z.B. Exoskelette, können Arbeitsunfälle minimiert und arbeitsbedingte Verletzungen vermieden werden. Führungskräfte und Mitarbeitende werden sich mit den Möglichkeiten, die Wearables bieten, vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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