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Ausbildungsberuf
Elektroanlagenmonteur/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Elektroanlagenmonteure und Elektroanlagenmonteurinnen montieren, installieren, warten und reparieren Anlagen der Energieversorgungstechnik, der Steuerungs- und Regelungstechnik, der elektronischen Meldetechnik, der Sicherheitstechnik und der Beleuchtungstechnik.

Die Ausbildung im Überblick

Elektroanlagenmonteur/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Elektroinstallation

  • in Energieversorgungsunternehmen

  • bei Herstellern von elektrischen Anlagen und Bauteilen oder industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Elektroanlagenmonteur/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 147 Ausbildungsanfänger/innen. 62 Prozent der zukünftigen Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 21 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 17 Prozent verfügten über die Hochschulreife .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematikkenntnisse sind für die angehenden Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen unabdingbar: Die Grundrechenarten sowie Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung muss man z.B. beim Entwerfen von Schaltplänen beherrschen.

Physik:

Da man elektrische Anlagen überprüft und installiert, z.B. Schaltungen der Steuerungs-, Signal- und Meldetechnik, sollte man Kenntnisse der physikalischen Gesetze und der Elektrizitätslehre besitzen.

Werken/Technik:

Fertigkeiten im technischen Werken sind vorteilhaft, um z.B. Maschinen für die Wartung und Reparatur von Elektroanlagen zu bedienen. Als Auszubildende/r muss man außerdem betriebliche Pläne skizzieren, zeichnen und auswerten sowie Gesamtzeichnungen von Maschinen sowie Apparate- und Gerätesystemen verstehen. Deshalb ist es hilfreich, auf Schulkenntnisse im technischen Zeichnen aufbauen zu können.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Elektroanlagenmonteur/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man elektrische Anlagen installiert und montiert

  • wie Hart- und Weichlötverbindungen hergestellt werden

  • wie Fehler und Störungen in einem Anlagenteil festgestellt, eingegrenzt, behoben und dokumentiert werden

  • wie man Einschübe, Gehäuse und Schaltgerätekombinationen zusammenbaut

  • wie Beleuchtungsanlagen installiert werden

  • wie Schaltungsunterlagen von Baugruppen und Geräten, wie z.B. Stromlaufpläne, Geräteverdrahtungspläne oder Anschlusspläne, gelesen und angewendet werden

  • wie man Kabel und Leitungen verlegt und befestigt

  • wie Schaltgeräte, z.B. Last- und Leistungsschalter oder Sicherungen, eingebaut und verdrahtet werden

  • wie man Baugruppen und Schaltschränke zusammenbaut und verdrahtet

  • wie eine Montagestelle eingerichtet, gesichert und wieder abgeräumt wird

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Elektrotechnik)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • technische Kommunikation

  • betriebliche Kommunikation

  • Planen der Auftragsabwicklung

  • Vorbereiten der Auftragsausführung

  • Einrichten und Abräumen der Montagestelle

  • Bearbeiten und Verbinden von mechanischen Teilen

  • Zusammenbauen und Verdrahten von Baugruppen und Schaltschränken

  • Montieren von elektrischen Maschinen, Geräten und sonstigen Betriebsmitteln

  • Montieren von Leitungsführungssystemen und Verlegen von Leitungen

  • Installieren von elektrischen Anlagen

  • Prüfen, Messen, Einstellen und Inbetriebnehmen

  • Beseitigen von Fehlern in elektrischen Anlagen

  • Dokumentation

Ausbildung in der Berufsschule in den Gebieten und Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Einführung in die Elektrotechnik

    • Einführung in die Steuerungs- und Digitaltechnik

    • Einführung in die Elektronik

    • Einführung in Schutzmaßnahmen

    • Einführung in die Messtechnik

    • Einführen in das technische Zeichnen

    • Einführung in die Werkstoffe, Werkstoffbearbeitung und Leitungsarten

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Aufträge bearbeiten

    • elektrische Energie erzeugen und anpassen

    • elektrische Energie übertragen und verteilen

    • Arbeiten an gebäudetechnischen Anlagen

Zwischenprüfung in der Mitte des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Gebieten und Lernfeldern:

  • Arbeiten an Anlagen mit elektrischen Antrieben

  • Arbeiten in Anlagen mit Automatisierungseinrichtungen

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 981 bis € 1.154

2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.187

3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.261

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Elektroanlagenmonteur/Elektroanlagenmonteurin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Anlagen der elektrischen Energieversorgung, Steuerungs-, Melde- und Beleuchtungstechnik montieren, installieren und in Betrieb nehmen, Baugruppen zusammenbauen und verdrahten

  • Umgebung: Werkstätten, -hallen (Maschinenlärm), wechselnde Montagebaustellen (Regen, Kälte, Hitze oder Zugluft)

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm)

  • Arbeitszeit: teilweise Schichtarbeit und Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Prüfen der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Verkabeln von Geräten und Baugruppen)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei der Arbeit mit Prüf- und Messgeräten oder beim Skizzieren technischer Pläne)

    • Umsicht (z.B. beim Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen sowie auf Leitern und Arbeitsbrücken)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Elektroindustrie): Werkstätten, Montagebaustellen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Irland, Italien, Malta, Österreich, Spanien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Ort: Carlow (Irland), Brescia (Italien), Valletta und San Pawl (Malta), Wien (Österreich), Barcelona (Spanien), Sevilla (Spanien)

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen installieren energietechnische, steuerungs- und regelungstechnische, melde-, sicherheits- und beleuchtungstechnische Anlagen, z.B. Generatoren oder Transformatoren, Laternen, Überlandleitungen, Straßenbahn-Oberleitungen oder Blitzableiter. Sie planen die Auftragsabwicklung und stellen Mess- und Werkzeuge, Materialien, Hilfs- und Werkstoffe bereit.

Außerdem fertigen sie mechanische, z.T. auch elektrische Bauteile und -gruppen an, die sie für die geplante Montage benötigen. Sie montieren Anschluss- und Verteilertafeln, verdrahten Baugruppen und prüfen Anlagenteile. Im Auftrag der Kunden führen sie auch Instandhaltungs- bzw. Reparaturarbeiten an defekten Anlagen durch.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Elektroanlagenmonteure und Elektroanlagenmonteurinnen montieren, installieren, warten und reparieren Anlagen der Energieversorgungstechnik, der Steuerungs- und Regelungstechnik, der elektronischen Meldetechnik, der Sicherheitstechnik und der Beleuchtungstechnik.

Arbeitsabläufe planen

Die Arbeit an Generatoren, Transformatoren, Verteileranlagen, Notruf- und Sprechfunk-, Beleuchtungs- und anderen technischen Anlagen, die ggf. auch untereinander vernetzt sind, muss gut vorbereitet sein. Zuerst helfen Elektroanlagenmonteure/-monteurinnen an externen Einsatzorten oft dabei, die Montagebaustelle einzurichten. Sie machen sich mit den Stücklisten, Installations-, Montage- und Schaltplänen für die Montage der Straßenbahn-Oberleitungen, Antennenanlagen oder Brandsensoren vertraut und planen die Arbeitsabläufe. Welches Material benötigen sie? Wie viele Klemmen und Schellen sind erforderlich? Wie lange wird die Montage dauern? Müssen sie vorgefertigte Teile ablängen oder biegen, damit sie in die Baugruppen oder Geräte passen? Dann bringen sie z.B. Bleche, Metall- oder Kunststoffprofile mit Biege- und Stemmwerkzeugen in Form, bringen mit der Bohrmaschine Bohrungen an oder verbinden Werkstücke mithilfe eines Schweißgeräts.

Bus-Systeme für die Datenautobahn

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen setzen aus Einzelteilen oder Baugruppen elektromechanische, elektrische und elektronische Bauteile, Geräte und Teilanlagen zusammen. Erst dann schließen sie Brandsensoren an der Decke an, montieren eine Beleuchtungs- oder Notrufanlage oder Transformatoren und Verteilertafeln und bauen Schalter, Verteiler, Stellglieder und Bus-Systeme ein. Auch die Installation von Steckdosen oder das Verschalten von Relais erfolgt erst, wenn die Einzelteile bereits zusammengesetzt sind.

Gründlich inspizieren

Funktioniert die Beleuchtung des Supermarktparkplatzes? Reagieren die Brandsensoren empfindlich genug? Fließt Strom durch die Straßenbahn-Oberleitungen? Nach der Installation oder bei Wartungsarbeiten prüfen Elektroanlagenmonteure/-monteurinnen die Funktion eines Geräts bzw. einer Anlage sorgfältig. Dazu benutzen sie z.B. digitale und analoge Mess- und Prüfgeräte, sehen in den Montage- und Schaltplänen nach und ziehen Berechnungstabellen zu Rate. Stellen sie Abweichungen fest, justieren sie Funktionen nach bzw. beheben die Ursachen. Dann nehmen sie die Anlagen in Betrieb.

Um in Betrieben die laufende Produktion möglichst wenig zu stören, arbeiten sie ggf. auch nachts oder am Wochenende. Im sicherheitsrelevanten Bereich, z.B. in der Elektrizitätsversorgung oder in großen Produktionsanlagen, leisten sie rund um die Uhr Bereitschaftsdienst.

Warten und instand halten

In der Werkstatt zerlegen Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen die Anlagen, die gewartet oder instand gehalten werden müssen. Sie suchen nach Störungen, grenzen Fehler ein, wechseln Verschleißteile aus oder reparieren Bauteile und schmieren bewegliche Teile oder Lager ab. Hierbei arbeiten sie mit Handwerkzeugen wie Schraubendrehern oder mit handgeführten Geräten wie Lötkolben oder Bohrmaschinen. Haben sie die Anlagen wieder zusammengebaut, führen sie Probeläufe durch und dokumentieren die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Anlagen der elektrischen Energieversorgung, Steuerungs-, Melde- und Beleuchtungstechnik, die ggf. auch vernetzt sind, montieren und installieren

    • Anschluss-, Verteilertafeln, Schalttafeln und andere Installationsgegenstände montieren

    • manuell und maschinell montieren, dabei insbesondere schrauben, pressen, drücken, klemmen, stecken, punktschweißen, weichlöten, kleben

    • eingebaute Bauteile und Baugruppen untereinander durch Frei-, Kanal- und Flachbandleitungen verdrahten

    • Kabel durch Ringe, Schellen, Kabelbinder oder Spiralen befestigen

  • Anlagen der elektrischen Energieversorgung, Steuerungs-, Melde- und Beleuchtungstechnik sowie elektrische Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen in Betrieb nehmen

    • Anlagen reinigen, pflegen, abschmieren; Verschleißteile und fehlerhafte Einzelteile, Baugruppen, Geräte, Schaltschränke auswechseln

    • Fehler feststellen, eingrenzen, bestimmen; nach Störungen suchen

    • Fehler mithilfe von Schaltplänen beseitigen; Ersatzteile anfertigen oder ggf. beschaffen

    • Messungen durchführen; Zustand und Arbeitsweise elektrischer Betriebsmittel und Anlagenteile prüfen

    • spannungsfreien Zustand herstellen und sicherstellen

    • Probelauf durchführen; Mess- und Prüfgeräte abnehmen

    • Wartungsunterlagen ausfüllen, Prüf- und Instandsetzungsberichte erstellen

  • Baugruppen und Geräte der Schalt-, Steuer- und Verteilungstechnik zusammenbauen und verdrahten

    • Anweisungen, Unterlagen und Muster durcharbeiten

    • Bauteile für den Einbau vorbereiten, dabei insbesondere ablängen, biegen, isolieren und verzinnen

    • Werkstoffe unterschiedlicher Art verbinden, dabei insbesondere weich-/hartlöten, kleben, schrauben, stecken, klemmen, nieten, verstiften

    • mit Wirewrap-Verfahren und Crimptechnik verdrahten

  • elektrische und nichtelektrische Größen messen; Funktionen einzelner Geräte-/Anlagenteile prüfen

    • Messgeräte in Betrieb nehmen

    • Messpunkte auswählen; nach Vorgaben messen

    • elektrische Funktionen nach VDE- und Herstellerangaben prüfen

  • Einzel- und Gesamtfunktion, Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen prüfen

    • Qualität der hergestellten Verbindungen und Kontakte sowie Funktion prüfen

    • ggf. Fehler beseitigen, Teile instand setzen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.298 bis € 3.836

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Elektroanlagenmonteur/in

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Automatikmonteur/in

Österreich

  • Elektrotechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Electrical fitter (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Monteur/Monteuse en installations électriques

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen arbeiten in erster Linie

  • auf Montagebaustellen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Werkstätten

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen arbeiten mit elektrischen Anlagen und Systemen, z.B. der Steuerungs- und Regelungstechnik. Von Hand montieren sie u.a. Verteiler- oder Schalttafeln. Um sich vor Verletzungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, bei der Montage auch einen Helm. Sie sind in Werkstätten und -hallen tätig, in denen es durch Maschinen laut ist. Bei der Installation oder Montage von Anlagen arbeiten sie auch im Freien, teils in größeren Höhen, und sind dabei der Witterung ausgesetzt. Als Service- oder Montagekräfte sind sie viel unterwegs, ggf. auch im Ausland. Sie arbeiten z.T. im Schichtdienst oder müssen sich auf Bereitschaftsdienste einstellen.

Um Geräte und Baugruppen zu verkabeln, benötigen Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination. Bei der Prüfung von Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen müssen sie sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeiten und vielfältige Sicherheitsvorschriften beachten. Der Umgang mit Prüf- und Messgeräten oder das Skizzieren von betrieblichen Plänen erfordert technisches Verständnis. Bei der Arbeit an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen sowie auf Leitern und Arbeitsbrücken ist Umsicht nötig. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn Installationen an schwer zugänglichen Stellen durchzuführen sind. Über Trends in der Energieversorgung halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Anlagen der Beleuchtungstechnik, Meldetechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik)

  • Handarbeit (z.B. Anschluss-, Verteilertafeln, Schalttafeln und andere Installationsgegenstände montieren)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, z.T. Schweißerbrille bzw. Visier)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit auf Baustellen (z.B. bei Montageeinsätzen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (in unbeheizten Rohbauten oder unter freiem Himmel auf Baustellen)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen)

  • Schichtarbeit

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (Bereitschaftsdienst im sicherheitsrelevanten Bereich wie in der Elektrizitätsversorgung)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (auf ständig wechselnden Baustellen arbeiten, z.T. auch überregional oder im Ausland)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektrischer Bauteile und Schaltungen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen einhalten)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Arbeiten in sicherheitsrelevanten Bereichen wie der Elektrizitätsversorgung)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Montageorte)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen, Systeme und Bauteile, z.B.: elektrische Energieversorgungsanlagen, Anlagen der Beleuchtungstechnik, Meldetechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik, Verteileranlagen, Notstromaggregate, Antennenanlagen, ggf. vernetzte Anlagen, Bus-Systeme, Starkstromleitungen, Schalter, Schaltgeräte, Sensoren/Aktoren

Geräte und Werkzeuge, z.B.: Bohrmaschinen, Potenzialausgleichsprüfgeräte, Spannungs-, Strom-, Widerstands- und Leistungsmessgeräte, Biege- und Ablängvorrichtungen, Schraubendreher, Lötkolben

Unterlagen, z.B.: Installations-, Montage- und Schaltpläne, Stücklisten, Berechnungstabellen, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Elektroinstallation

  • in Energieversorgungsunternehmen

  • bei Herstellern von elektrischen Anlagen und Bauteilen oder industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

Branchen im Einzelnen

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation

  • Ausbau

    • Sonstige Bauinstallation, z.B. Installation von Beleuchtungs- und Signalanlagen für Straßen

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätserzeugung, z.B. Stadtwerke

    • Elektrizitätsübertragung, z.B. Stadtwerke

    • Elektrizitätsverteilung, z.B. Stadtwerke

    • Elektrizitätshandel, z.B. Stadtwerke

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren

    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen, z.B. Verdrahtung und Inbetriebnahme von Schaltschränken

    • Herstellung von sonstigen elektronischen und elektrischen Drähten und Kabeln, z.B. isolierte Elektrokabel, -leitungen, -drähte

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. Verdrahtung und Inbetriebnahme von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektrotechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Normen, Sicherheits- und Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen sowie Informations-, Kommunikationstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, bei Wartung und Reparatur Augmented-Reality-Anwendungen einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Elektroanlagenmonteure und -monteurinnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss in den Studienfächern Elektrotechnik oder Energietechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Fach- und Führungskräfte sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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