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Ausbildungsberuf
Wirtschaftsinformatiker/in (Fachschule)

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Wirtschaftsinformatiker/innen lösen betriebswirtschaftliche Probleme mit Hilfe von computergestützten Informations- und Kommunikationssystemen, oft an der Schnittstelle zwischen Management und IT-Abteilung.

Die Weiterbildung im Überblick

Wirtschaftsinformatiker/in ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen . Sie dauert in Vollzeit 2 Jahre, in Teilzeit 3-4 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Es gibt auch berufliche Weiterbildungen, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Handwerkskammern geregelt ist.

Für die Zulassung zur Kammerprüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Wirtschaftsinformatiker/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Unternehmen, die IT-gestützte betriebliche Kommunikations- und Informationssysteme entwickeln

  • in Betrieben nahezu aller Wirtschaftsbereiche und in der öffentlichen Verwaltung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Wirtschaftsinformatiker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Aufnahme in eine Fachschule sind in der Regel die Abschlussprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf (einschließlich des Berufsschulabschlusses ) sowie entsprechende Berufspraxis.

Alternativ kann man z.B. mit dem Abschluss der Berufsschule und einer mindestens fünfjährigen einschlägigen Berufspraxis zur Weiterbildung zugelassen werden.

Schulische Mindestvoraussetzung ist, je nach Bundesland, ein mittlerer Bildungsabschluss .

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Wirtschaft/Recht:

Um Prüfungsaufgaben zum Wirtschaftsrecht richtig beantworten zu können, sind Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Im späteren Berufsalltag müssen sich Wirtschaftsinformatiker/innen z.B. im Vertragsrecht gut auskennen.

Datenverarbeitung:

Während der Weiterbildung arbeiten angehende Wirtschaftsinformatiker/innen die Inhalte auch zu Hause am PC auf. Sie recherchieren z.B. im Internet und bereiten Präsentationen vor.

Im Berufsleben führen Wirtschaftsinformatiker/innen viele ihrer Aufgaben am Computer durch, z.B. wenn sie Verträge ausarbeiten oder Verwaltungsaufgaben durchführen. Auch das Wissen über Datenstrukturen, Algorithmen oder Programmiersprachen ist bei ihrer Arbeit nötig.

Mathematik:

Betriebswirtschaftliche Prozesse sind in der Abschlussprüfung zu berechnen. Hierfür sind vertiefte Mathematikkenntnisse notwendig.

Um im späteren Berufsleben anforderungsgerechte IT-Lösungen zu ermitteln, benötigen Wirtschaftsinformatiker/innen Kenntnisse betriebswirtschaftlicher Berechnungsmethoden.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Wirtschaftsinformatiker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Anerkennungsstellen für Fachschulabschlüsse, z.B. Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Im fachrichtungsbezogenen Lernbereich beispielsweise:

  • Betriebssysteme

  • Betriebswirtschaft

  • Datenbanksysteme

  • Informatik

  • Kernprozesse des Unternehmens planen, steuern und kontrollieren

  • Netzwerke für Unternehmen planen, implementieren und betreuen

  • Programmierung

  • Rechen- und Kommunikationstechnik

  • Recht

  • Softwaretechnologie

  • Volkswirtschaft

  • Wirtschaftsrecht

Darüber hinaus im fachrichtungsübergreifenden Lernbereich:

Berufs- und Arbeitspädagogik, Deutsch/Kommunikation, Fremdsprache, Sozialkunde, Unternehmensführung

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen kann man sich auch auf den Erwerb von Zusatzqualifikationen wie die Fachhochschulreife oder die Ausbildereignung vorbereiten.

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

    • Deutsch/Kommunikation: 120 Unterrichtsstunden

    • Fremdsprache: 240 Unterrichtsstunden

    • Sozialkunde: 80 Unterrichtsstunden

    • Berufs- und Arbeitspädagogik: 40 Unterrichtsstunden

    • Unternehmensführung: 120 Unterrichtsstunden

    • Gesamt: 600 Unterrichtsstunden

  • Fachrichtungsbezogener Lernbereich

    • Betriebssysteme: 160 Unterrichtsstunden

    • Betriebswirtschaft: 140 Unterrichtsstunden

    • Datenbanksysteme: 160 Unterrichtsstunden

    • Informatik: 160 Unterrichtsstunden

    • Mathematik: 200 Unterrichtsstunden

    • Produktionstechnik: 80 Unterrichtsstunden

    • Programmierung: 280 Unterrichtsstunden

    • Rechen- und Kommunikationstechnik: 240 Unterrichtsstunden

    • Rechnungswesen: 160 Unterrichtsstunden

    • Recht: 80 Unterrichtsstunden

    • Softwaretechnologie: 120 Unterrichtsstunden

    • Volkswirtschaft: 80 Unterrichtsstunden

    • Wirtschaftsrecht: 60 Unterrichtsstunden

    • Projektarbeit: 160 Unterrichtsstunden

    • Gesamt: 2.080 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl: 2.680 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Die Weiterbildung an staatlichen Fachschulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Weiterbildungen können ggf. gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und Lernform:

  • Vollzeit: 2 Jahre

  • Teilzeit: 3-4 Jahre

Für die Zulassung zur Kammerprüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Verkürzungen/Verlängerungen

Verkürzung der Weiterbildungsdauer an Fachschulen

Weiterbildungsverkürzungen sind in den Weiterbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer bzw. Bildungsinstitute geregelt.

Eine Aufnahme in den zweiten Weiterbildungsabschnitt (bei Vollzeitunterricht das zweite Weiterbildungsjahr) ist beispielsweise möglich für:

  • Bewerber/innen, die bereits eine Fachschule desselben Fachbereichs (jedoch mit anderer Fachrichtung) oder eine Fachschule derselben Fachrichtung (jedoch mit anderem Schwerpunkt oder einer verwandten Fachrichtung) erfolgreich besucht haben

  • Bewerber/innen, die eine Aufnahmeprüfung bestanden haben

Verlängerung der Weiterbildungsdauer

  • Wurde die Versetzung in den nächstfolgenden Schuljahrgang nicht erreicht, ist je nach Bundesland die ein- bis zweimalige Wiederholung möglich. Teilweise ist eine Höchstausbildungsdauer festgelegt.

  • In den meisten Schulordnungen sind Verlängerungen der Weiterbildung für besondere Fälle vorgesehen, z.B. bei Mutterschaft.

  • Die zur Aufnahme der Fachschulweiterbildung geforderte Berufstätigkeit kann z.T. während der Weiterbildung abgeleistet werden, beispielsweise in Form eines gelenkten Praktikums. Weiterbildungen in Vollzeitform, die eine solche Möglichkeit vorsehen, dauern dann entsprechend länger.

Anrechnung von Leistungsnachweisen an Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien

Erbrachte Leistungen an einer anderen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und das Studium an einer Hochschule , Fachhochschule oder gleichwertigen Bildungseinrichtung und dabei erbrachte Leistungen können angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Weiterbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Bayern:

  • Staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker/Staatlich geprüfte Wirtschaftsinformatikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Wirtschaft" geführt werden.

Nordrhein-Westfalen:

  • Staatlich geprüfter Betriebswirt/Staatlich geprüfte Betriebswirtin mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik

  • Staatlich geprüfter Informatiker/Staatlich geprüfte Informatikerin, Fachrichtung Wirtschaftsinformatik

    Zusätzlich zur jeweiligen Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Wirtschaft" geführt werden.

Schleswig-Holstein:

  • Staatlich geprüfter Betriebswirt/Staatlich geprüfte Betriebswirtin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional im Fachbereich Wirtschaft" geführt werden.

Thüringen:

  • Staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker/Staatlich geprüfte Wirtschaftsinformatikerin

Alternativ kann man kammerrechtlich geregelte Weiterbildungen absolvieren. Sie führen z.B. zum Abschluss Betriebswirt für Informationstechnik (HWK)/Betriebswirtin für Informationstechnik (HWK).

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Präsenzveranstaltungen im Klassenverband an der Bildungseinrichtung und selbstgestaltetes Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme von zu Hause aus

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Fachschulen statt, Vorbereitungslehrgänge auf die Kammerprüfung an Bildungszentren von Handwerkskammern.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterrichtsräume

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Unterrichtsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Wirtschaftsinformatiker/innen entwickeln und betreuen betriebliche Informationssysteme. Sie programmieren betriebswirtschaftliche Anwendungen, passen Standardsoftwareprodukte an betriebliche Anforderungen an, konstruieren Datenbanken und erstellen webbasierte Informations- und Wissensmanagement-Systeme. Kunden oder Inhouse-Abteilungen beraten sie bei der Anschaffung von Hardware und Software, analysieren eingesetzte IT-Systeme im Hinblick auf Effektivität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit und ermitteln den bestehenden Anpassungsbedarf. Darüber hinaus lösen sie Aufgaben in der Datenverwaltung bzw. -archivierung, beispielsweise prüfen sie die Datensicherheit.

Um das Informationsmanagement innerhalb eines Unternehmens zu optimieren und Abteilungssysteme miteinander zu verknüpfen, analysieren sie zusammen mit den Fachabteilungen die Schwachstellen des bisherigen Systems. Sie klären die Anforderungen und erstellen für die Neukonzeption ein Pflichtenheft. Auf dieser Grundlage beginnen sie mit der detaillierten Systemanalyse und entwickeln bzw. programmieren die benötigten neuen Programme oder Programmänderungen und testen sie. Wenn die Testphase abgeschlossen ist, kann das neue System in Betrieb genommen werden. Außerdem schulen sie PC-Nutzer/innen im Umgang mit der entsprechenden Anwendersoftware und übernehmen den EDV-Support.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • betriebliche Informationssysteme analysieren

    • bestehende Informationssysteme und Kommunikationsstrukturen bewerten

    • Anforderungsprofile erfragen, Schnittstellen und Datenflüsse klären, Optimierungsbedarf feststellen

    • für betriebswirtschaftliche Anforderungen geeignete IT-Lösungsmöglichkeiten ermitteln

    • IT-Konzepte erstellen

  • Softwaresysteme anpassen

    • Standardsoftware implementieren, integrieren oder betriebliche Anwendungen und Schnittstellen programmieren

    • passende Systemauslegung für die Firma ermitteln (Rightsizing)

    • Anforderungen an neue Programme klären, Pflichtenhefte für IT-Projekte und Programmierungsvorhaben erstellen

    • Informationssysteme planen und einführen, z.B. Warenwirtschaftssysteme bzw. Data-Warehouse-Systeme oder Anwendersoftware für Lager- und Materialflussüberwachung, Fertigungssteuerung, Personalwirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen

    • Intranet-/Internet- und E-Commerce-Auftritte planen und realisieren

    • IT-Sicherheitsmaßnahmen planen und realisieren

    • Benutzeranleitungen und Online-Handbücher verfassen

  • Aufgaben der Datenverwaltung und des Informationsmanagements wahrnehmen

    • Datenbanken erstellen und pflegen, z.B. Datensätze und Auswertkonzepte festlegen

    • Schnittstellen für Datenbankzugriffe und Anwenderprogramme programmieren

    • Datenverwaltungssysteme planen und einführen

    • Datensicherheit im Datenbanksystem überwachen

    • betriebliche Kommunikationsflüsse IT-technisch regulieren und unterstützen (Communication Engineering)

    • in Vertrieb und Marketing mitwirken

    • Kunden oder Inhouse-Abteilungen bei der Anschaffung von Hard- und Software beraten

    • IT-Anwender/innen beraten und schulen, Schulungskonzepte und -unterlagen erstellen, bei Weiterbildungsveranstaltungen mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.130 bis € 4.746

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Wirtschaftsinformatiker/in (Fachschule)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • IT business engineer (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Informaticien/Informaticienne de gestion

Arbeitsorte

Wirtschaftsinformatiker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in IT-Labors

  • in Schulungs- und Besprechungsräumen

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Wirtschaftsinformatiker/innen planen Informationssysteme oder programmieren Software für verschiedene betriebliche Bereiche und Abläufe. Wenn sie z.B. bestehende Informationssysteme und Kommunikationsstrukturen bewerten oder Schnittstellen und Datenflüsse klären, sind Analysefähigkeiten und technisches Verständnis unerlässlich. Verantwortungsbewusst und sorgfältig überwachen sie die Datensicherheit in Datenbanksystemen und setzen IT-Konzepte fehlerfrei um. Um neue Programme zu entwickeln, ist Kreativität erforderlich. Im Umgang mit Kunden ist Serviceorientierung wichtig. Ihr Fachwissen bezüglich Innovationen auf dem IT-Sektor halten sie permanent auf dem neuesten Stand.

Im Büro am Computer erledigen sie Aufgaben wie z.B. Planung und Softwareentwicklung. In Schulungsräumen schulen sie Anwender/innen mithilfe von Präsentationsmedien und -programmen. Sie sind aber auch im Außendienst unterwegs, z.B. zu Beratungsgesprächen. Dabei müssen sie sich flexibel auf wechselnde Arbeitsbedingungen einstellen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Bildschirmarbeit

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden bei der Anschaffung von Hard- und Software beraten)

  • Arbeit in Büroräumen

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Datenverwaltungssysteme und Software, z.B.: Datenbanken, Informations- und Wissensmanagement-Systeme, betriebswirtschaftliche Anwendersoftware, Standardsoftware, Cloud-Computing-Anwendungen

Mediale Darstellungsformen, z.B.: Intranet -/Internet- und E-Commerce-Auftritte

Unterlagen, z.B.: Systemanalysen, IT-Konzepte, Pflichtenhefte, Software-Dokumentationen, Benutzeranleitungen, Online-Handbücher, Schulungsunterlagen, Rechtsvorschriften (z.B. IT-Sicherheitsgesetze)

Büroausstattung und Präsentationsmittel, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Beamer, Flipchart

Arbeitsbereiche/Branchen

Wirtschaftsinformatiker/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Unternehmen, die IT-gestützte betriebliche Kommunikations- und Informationssysteme entwickeln

  • in Betrieben nahezu aller Wirtschaftsbereiche und in der öffentlichen Verwaltung

Branchen im Einzelnen

  • Software-, Datenbankanbieter

    • Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten; Webportale

    • Sonstige Softwareentwicklung

    • Programmierungstätigkeiten

  • EDV-Dienstleister

    • Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie

    • Betrieb von Datenverarbeitungseinrichtungen für Dritte

    • Erbringung von sonstigen Dienstleistungen der Informationstechnologie

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Softwareentwicklung, Programmierung, IT-Projektmanagement, Unternehmensführung oder Rechnungswesen).

Darüber hinaus können sich Trends wie der Einsatz von AIOps-Technologien oder die Konzeption und Pflege smarter IT-Systeme für Anwendungen der digitalisierten Arbeitswelt (Industrie 4.0) zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Wirtschaftsinformatiker/innen entwickeln. Anwendungen im Bereich Edge Computing bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Informatik oder Wirtschaftsinformatik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Wirtschaftsinformatiker/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Hyperautomation

Hyperautomation gilt als Ausbaustufe von Robotic Process Automation (RPA). Sie kombiniert RPA mit intelligenten Automatisierungslösungen und Künstlicher Intelligenz (KI). So sollen unternehmensweite Arbeitsabläufe und Prozesse entdeckt, entworfen, gemessen, automatisiert, vereinfacht und verwaltet werden, stets mit dem Ziel einer immer stärker KI-gestützten Entscheidungsfindung. Fach- und vor allem Führungskräfte werden sich in ihrem Verantwortungsbereich damit auseinandersetzen, welche RPA-Prozesse miteinander verzahnt und mithilfe von Business-Management-Software und KI ausgewertet und gesteuert werden können.

AIOps: Künstliche Intelligenz für den IT-Betrieb

AIOps (Artificial Intelligence for IT Operations) verbindet durch Künstliche Intelligenz separate IT-Tools zu einer automatisierten IT-Betriebsplattform. Dabei werden Machine Learning und Big Data genutzt, um die Überwachung von IT-Infrastrukturen zu automatisieren und zu optimieren. Mithilfe von Echtzeit-Datenanalysen ermöglicht AIOps die automatisierte Identifikation von Problemen sowie die selbstständige Überprüfung und Behebung von Störungsfällen. AIOps-Plattformen schaffen es dadurch, IT-Personal zu entlasten und Systeme rund um die Uhr zu überwachen. Fach- und Führungskräfte im Tätigkeitsfeld IT-Administration werden sich mit AIOps-Technologien auseinandersetzen und Wege finden, mithilfe von Künstlicher Intelligenz den IT-Betrieb zu optimieren.

Edge Computing: Dezentrale Datenverarbeitung am Netzwerkrand

Anwendungen für Industrie 4.0, Smart Cities und Internet of Things erzeugen riesige Mengen an Sensor- und Gerätedaten, die nahezu in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Bei einer zentralen Datenverarbeitung werden diese Datenströme von den Geräten hin zu einer zentralisierten Cloud und wieder zurück transportiert; hier drohen Zeit- und Datenverluste. Bei Edge Computing können Maschinen- und Sensordaten direkt vor Ort gespeichert, verarbeitet und analysiert werden - in der Produktionshalle, im autonomen Fahrzeug oder im Containerschiff, sodass KI-basierte Geräte und Maschinen in Echtzeit reagieren können. Fach- und Führungskräfte der Informationstechnik werden sich darauf vorbereiten, künftig immer mehr Anwendungen im Bereich Edge Computing zu entwickeln.

Informatik und Industrie 4.0

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange: Industrieunternehmen sind dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Informatiker/innen entwickeln Software für smarte Produktionsstätten (Smart Factories), in denen Roboter planen und kommunizieren, Maschinenteile anheben, richtig positionieren und z.B. verschrauben oder verschweißen können. Mittels Sensoren werden Maschinen demnächst ihre Ersatzteile selbst ordern, einen Techniker bestellen oder Roboter in einer anderen Fabrik um Hilfe bitten können, wenn der Engpass am eigenen Standort nicht alleine zu bewältigen ist. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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