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Ausbildungsberuf
Techn. Assistent/in - medizinische Gerätetechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik installieren, warten und reparieren medizintechnische Geräte. Sie beraten Kunden über die Einsatzmöglichkeiten und Anwendung der Geräte und weisen das medizinische Fachpersonal in die sachgerechte Bedienung ein.

Die Ausbildung im Überblick

Technische/r Assistent/in für medizinische Gerätetechnik ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen .

Sie dauert 3 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik finden Beschäftigung

  • bei Herstellern medizinischer Geräte

  • in Krankenhäusern

  • im medizintechnischen Fachhandel

  • bei Dienstleistern im Bereich medizinischer Gerätetechnik

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Technische/r Assistent/in für medizinische Gerätetechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Vorausgesetzt wird ein mittlerer Bildungsabschluss .

Je nach Bildungsanbieter werden ggf. weitere oder abweichende Zugangsvoraussetzungen gefordert.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Auch die Reihenfolge der Anmeldungen kann eine Rolle spielen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Medizinische Geräte sind komplexe technische Gebilde. Um das Zusammenwirken einzelner Komponenten verstehen zu können, sind Kenntnisse im technischen Werken vorteilhaft.

Englisch:

Da viele Bedienungsanleitungen der medizinischen Geräte sowie Fachliteratur in englischer Sprache verfasst sind, benötigt man Englischkenntnisse.

Informatik:

Viele medizinische Geräte sind computergesteuert. Um sie richtig installieren und Gerätedateien pflegen zu können, sind Informatikkenntnisse hilfreich.

Mathematik/Naturwissenschaften:

In der Ausbildung werden in naturwissenschaftlichen Fächern Berechnungen durchgeführt, beispielsweise zu physikalischen Größen. Wer gute Kenntnisse aus dem Unterricht in Mathematik bzw. Naturwissenschaften mitbringt, ist im Vorteil.

Physik:

Vorkenntnisse, z.B. in Mechanik und Elektronik, erleichtern das Verständnis der Funktionsweise medizintechnischer Geräte und Apparate.

Deutsch:

Gute Deutschkenntnisse benötigen angehende Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik etwa, wenn sie Kunden beraten oder Anwender (z.B. Pflegepersonal, Ärzte) in den Umgang mit medizinischen Geräten einweisen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Technische/r Assistent/in für medizinische Gerätetechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Behörden der Länder wie z.B. Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts erwirbt man beispielsweise Kenntnisse in folgenden Lernfeldern:

  • medizinische Gerätetechnik (sicherheitstechnische Kontrollen, Funktionsanalyse, Fehlerdiagnose, Gesetze, Vorschriften und Normen)

  • Elektrotechnik/Elektronik (Widerstandsschaltungen, Leistungselektronik, Spannungs- und Stromstabilsierungsschaltungen, messtechnische Untersuchungen an ausgewählten Medizingeräten)

  • medizinische Informationstechnik (Grundlagen der Netzwerktechnik zur Einbindung medizintechnischer Geräte)

  • Werkstattarbeit (Blech- und Kunststoffbearbeitung, Löten)

  • medizinisches Basiswissen (Grundbegriffe der Anatomie und Physiologie, Zelle und Gewebe, Kreislaufsystem, Nervensystem)

  • Physik (Atomphysik, Schwingungen, Optik, Wärmelehre)

  • Mathematik (Funktionen, Integral- und Differentialrechnung, Trigonometrie, Stochastik)

Die Kenntnisse werden auf einen der zu wählenden Schwerpunkte Service oder Medizinprodukteberatung angewandt.

Während der Ausbildung werden auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet.

Betriebspraktika

Bei Praktika werden die theoretischen Inhalte z.B. im Labor umgesetzt und angewandt. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebs bzw. der Behörde oder Forschungsinstitution.

Zusatzkenntnisse

Mit dem Abschluss als Technische/r Assistent/in für medizinische Gerätetechnik kann zusätzlich die Fachhochschulreife erworben werden.

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird mit folgenden Schwerpunkten angeboten:

  • Service

  • Medizinprodukteberatung

Ausbildungsaufbau

Zeitrichtwerte gemäß KMK-Vereinbarung:

  • Berufsübergreifender Lernbereich: 320 Stunden

  • Berufsbezogener Lernbereich: 2.240 Stunden

Gesamtstundenzahl: 2.560 Stunden

Die Einteilung in Fächer, Lernfelder oder Projekte ist in den Berufsfachschulverordnungen der Länder geregelt.

Beispiel für die Stundenverteilung

Berufsübergreifender Lernbereich

  • Deutsch/Kommunikation: 1. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

  • Wirtschafts- und Sozialkunde: 1. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

  • Englisch: 1. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden

  • Mathematik: 1. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

  • Sport/Gesundheitsförderung: 1. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

Berufsübergreifender Lernbereich insgesamt: 1. Ausbildungsjahr 12 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 12 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 12 Wochenstunden

Berufsbezogener Lernbereich

  • Fachtheorie: 38 Wochenstunden

    • medizinische Physik: 1. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

    • medizinisches Basiswissen: 1. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

    • Elektrotechnik/medizinische Elektronik: 1. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 2 Wochenstunden

    • medizinische Gerätetechnik: 1. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden

    • Wirtschaftsprozesse: 1. Ausbildungsjahr 0 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 0 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden

  • Fachpraxis: 36 Wochenstunden

    • Werkstattarbeit: 1. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 0 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 0 Wochenstunden

    • Laborprojekt Elektrotechnik: 1. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden

    • Laborprojekt medizinische Gerätetechnik: 1. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden

    • Laborprojekt Medizintechnik und Informationstechnik: 1. Ausbildungsjahr 0 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 4 Wochenstunden

Berufsbezogener Lernbereich insgesamt: 1. Ausbildungsjahr 24 Wochenstunden, 2. Ausbildungsjahr 24 Wochenstunden, 3. Ausbildungsjahr 26 Wochenstunden

Gesamtwochenstundenzahl:

  • 1. Ausbildungsjahr: 36 Wochenstunden

  • 2. Ausbildungsjahr: 36 Wochenstunden

  • 3. Ausbildungsjahr: 38 Wochenstunden

Zusätzlich wird ein ca. 8-wöchiges Betriebspraktikum durchgeführt.

Ausbildungsvergütung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufs- bzw. Schutzkleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.

Weitere Informationen: Das BAföG: alle Infos auf einen Blick

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Verkürzungen sind je nach Bundesland und Bildungsgang möglich, z.B. für Bewerber/innen mit Hochschulreife oder einschlägiger beruflicher Grundbildung oder für Studienabbrecher/innen eines einschlägigen Studienfachs (z.B. Aufnahme ins zweite Ausbildungsjahr oder Einrichtung verkürzter Bildungsgänge).

Verlängerung

Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Ausbildung ist nur in dem genannten Bundesland rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Berlin:

  • Staatlich geprüfter medizintechnischer Assistent/Staatlich geprüfte medizintechnische Assistentin

  • Staatlich geprüfter Technischer Assistent für medizinische Gerätetechnik/Staatlich geprüfte Technische Assistentin für medizinische Gerätetechnik

Die Abschlussbezeichnung wird ggf. mit Angabe des Ausbildungsschwerpunkts geführt.

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im theoretischen Unterricht:

Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause

Im schuleigenen Labor und im Praktikumsbetrieb:

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Ultraschallgeräte montieren und installieren, Infusionspumpen warten, Personal einweisen

  • Umgebung: Büro- und Verkaufsräume, Labors, Produktionshallen, im Außendienst

  • Kleidung: je nach Einsatzbereich Schutzkleidung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Handschuhe, Mundschutz)

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Bedienen elektronischer Messinstrumente)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Montieren, Installieren und Reparieren medizintechnischer Geräte)

    • Verantwortungsbewusstsein (z.B. Durchführen von Funktionsprüfungen und sicherheitstechnischen Kontrollen)

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Analysieren von Funktionszusammenhängen bei medizinischer Gerätetechnik)

    • Kundenorientierung (z.B. Berücksichtigen von Kundenwünschen im medizintechnischen Fachhandel)

Ausbildungssituation

Die Ausbildung umfasst Unterricht im Klassenverband (theoretisch und praktisch) sowie i.d.R. praktische Arbeit im Rahmen von Praktika.

Theoretischer und praktischer Unterricht

Bei einer Berufsfachschul-Ausbildung besuchen die Schüler/innen theoretischen Unterricht im Klassenverband und führen praktische Übungen durch, z.B. in schuleigenen Werkstätten, Labors o.Ä.

Während der schulischen Ausbildung werden z.B. Klassenarbeiten geschrieben und andere Leistungsnachweise erbracht. Gegebenenfalls werden Projektarbeiten im Team durchgeführt. Außerdem müssen die Schüler/innen für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Betriebspraktika

Hier arbeiten die Schüler/innen praktisch mit und lernen die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Beruf kennen. Begleitet werden sie während ihres Praktikums von ausgebildeten Fachkräften. Betriebspraktika werden teilweise in den Schulferien durchgeführt.

Lernorte

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik werden in schulischer Form ausgebildet.

Lernorte sind

  • Berufsfachschule : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband), schuleigene Werkstätten und Labors

  • Praktikumsbetriebe: Labors z.B. von Herstellern medizinischer Geräte, Krankenhäusern

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik beraten medizinisches Personal im Hinblick auf die medizintechnische Ausstattung, informieren über die technischen und betriebswirtschaftlichen Daten sowie die Einsatzmöglichkeiten medizinischer Geräte und weisen die Anwender/innen in den sachgemäßen Betrieb ein. Sie warten die medizintechnischen Geräte, halten sie instand, führen sicherheitstechnische Kontrollen durch, überprüfen defekte Geräte und reparieren diese. Auch an der Geräteherstellung und -entwicklung, im technischen Kundendienst und im Vertrieb wirken sie mit.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik installieren, warten und reparieren medizintechnische Geräte. Sie beraten Kunden über die Einsatzmöglichkeiten und Anwendung der Geräte und weisen das medizinische Fachpersonal in die sachgerechte Bedienung ein.

Beratung und Verwaltung

Im medizintechnischen Fachhandel sind sie in der Beratung und im Verkauf tätig. Sie informieren Kunden über die Einsatzmöglichkeiten z.B. von Ultraschall- oder Röntgengeräten, geben Auskunft zu technischen und betriebswirtschaftlichen Daten oder beraten Ärzte und Ärztinnen im Hinblick auf die technische Praxisausstattung.

Als technische Angestellte in Krankenhäusern und Kliniken verwalten sie die medizintechnische Ausrüstung und stellen deren Wartung und Instandhaltung sicher. Sie führen sicherheitstechnische Kontrollen an den Geräten durch, nehmen Meldungen zu Geräte- und Funktionsstörungen entgegen, reparieren defekte Apparate oder sorgen für die Instandsetzung durch den Kundendienst des Geräteherstellers. Werden technische Servicearbeiten extern vergeben, kontrollieren sie die fachgerechte und ordnungsgemäße Ausführung der Reparatur- bzw. Wartungsmaßnahmen. Müssen neue Geräte angeschafft werden, beraten sie die Entscheidungsträger und informieren über technische und betriebswirtschaftliche Faktoren. Ist die Kaufentscheidung gefallen, überwachen sie die Anlieferung, Installation und Inbetriebnahme der neuen Medizintechnikgeräte. Zudem schulen sie das medizinische Fachpersonal im richtigen Umgang mit den Geräten.

Herstellung und Kundenservice

In der Industrie unterstützen Technische Assistenten und Assistentinnen für medizintechnische Geräte Ingenieure und Ingenieurinnen bzw. Techniker/innen bei der Produktentwicklung und übernehmen Aufgaben in der Fertigung. Außerdem führen sie Geräteprüfungen und die Aufbereitung gebrauchter Geräte zur weiteren Nutzung durch. Im Rahmen des Kundenservice erledigen sie Wartungs- und Reparaturarbeiten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • medizintechnische Geräte montieren, installieren, in Betrieb nehmen und prüfen

  • Funktionsprüfungen und sicherheitstechnische Kontrollen an den Geräten durchführen

  • Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten ausführen, Gerätedateien pflegen

  • defekte Geräte in der Werkstatt oder beim Kunden reparieren

  • gebrauchte Geräte für die erneute Nutzung aufbereiten

  • Meldungen von Gerätestörungen oder Fehlfunktionen entgegennehmen und an den technischen Service weitergeben

  • bei der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern deren Serviceleistungen überwachen

  • Kunden über Einsatzmöglichkeiten der medizintechnischen Geräte informieren, über technische und betriebswirtschaftliche Eckdaten aufklären

  • das medizinische Personal in den sachgemäßen Umgang mit den Geräten einweisen

  • medizintechnische Geräte verkaufen

  • bei der Produktentwicklung und Fertigung medizinischer Geräte mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.407 bis € 3.963

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Techn. Assistent/in - medizinische Gerätetechnik

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Österreich

  • Medizintechniker/in

Arbeitsorte

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik arbeiten in erster Linie

  • in Labors

  • in Produktionshallen

  • in Büroräumen

  • beim Kunden

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Werkstätten

  • in Verkaufsräumen

Arbeitssituation

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik arbeiten mit z.T. feinmechanischen Werkzeugen wie Elektronikzangen, Lötkolben, Schraubendrehern und Kabelmessern, aber auch mit elektronischen Mess- und Prüfgeräten, mit deren Hilfe sie medizintechnische Geräte und Apparate montieren, warten und pflegen. Bei Vertriebstätigkeiten arbeiten sie oft im Büro am Computer, präsentieren die Produkte in Verkaufsräumen oder sind im Außendienst bei ihren Kunden unterwegs. Bei der Fertigung in Produktionshallen sowie bei Tätigkeiten im Labor kann Funkenflug durch Lötarbeiten entstehen. Deshalb tragen sie teilweise Arbeits- und Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzbrillen oder Handschuhe. Bei der Herstellung, Prüfung wie auch der Wartung und Reparatur medizintechnischer Geräte beachten sie rechtliche Regelungen wie das Medizinproduktegesetz, in Krankenhäusern befolgen sie Hygienevorschriften. Im Bereich Kundensupport oder in der Servicetechnik fallen ggf. Bereitschaftsdienste an.

Um sicherzustellen, dass die medizintechnischen Geräte fehler- und störungsfrei funktionieren, sind sorgfältige Arbeitsweise, Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination erforderlich. Verantwortungsbewusstsein und technisches Verständnis zeigen Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik beim Durchführen von Funktionsprüfungen, da falsche Parameter leicht gesundheitliche Auswirkungen auf Patienten haben können. In Beratung und Verkauf sind Kundenorientierung und kommunikative Fähigkeiten gefragt.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Pulsmesser, Ultraschall- und Sonografiegeräte, Patientenüberwachungsanlagen oder Infusionspumpen bedienen, aber auch verschiedene Mess- und Prüfgeräte)

  • Handarbeit (z.B. medizinische Geräte aus elektronischen und mechanischen Bauteilen montieren, Schalter einbauen, Leitungen und Kabel verlegen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Handschuhe)

  • Arbeit in medizinischen Einrichtungen/Praxen (z.B. in Untersuchungsräumen von Krankenhäusern)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. in Herstellerbetrieben)

  • Arbeit im Labor (z.B. beim Messen und Prüfen von medizintechnischen Geräten)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Unfallgefahr (z.B. durch Strahlenabsonderung bei Wartungsarbeiten an einem Röntgenapparat)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. im Vertrieb auf zeitliche Wünsche der Kunden eingehen)

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. beim Bereitschaftsdienst in der Servicetechnik einer Klinik)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Maschinenteile bei der Instandsetzung medizinischer Geräte aus- und einbauen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Wartungspläne oder Medizinproduktegesetze)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden beraten, Anwenderschulungen durchführen)

  • Verantwortung für Personen (z.B. Funktionsprüfungen und sicherheitstechnische Kontrollen durchführen, um Gefahren von Patienten fernzuhalten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Medizinische Geräte und Anlagen, z.B.: Sonografie- und Röntgengeräte, Beatmungsgeräte, Elektrodiagnosegeräte, Pulsmesser, Infusionspumpen, Patientenüberwachungsanlagen

Bauteile und Komponenten, z.B.: Metall- und Kunststoffgehäuse, elektronische und mechanische Bauteile, elektromechanische, pneumatische und hydraulische Komponenten

Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Elektronikzangen, Lötkolben, Schraubendreher, Kabelmesser, Schalter, Steuer- und Regelungseinheiten, Gerätetreiber, Kabel, Leitungen

Unterlagen, z.B.: Schalt- und Installationspläne, Datenblätter, Kauf- und Lieferverträge, Strahlenschutz- und Hygienevorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Assistenten und Assistentinnen für medizinische Gerätetechnik finden Beschäftigung

  • bei Herstellern medizinischer Geräte

  • in Krankenhäusern

  • im medizintechnischen Fachhandel

  • bei Dienstleistern im Bereich medizinischer Gerätetechnik

Branchen im Einzelnen

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten, z.B. Herstellerfirmen von Elektrodiagnoseapparaten oder Hörgeräten

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Herstellerfirmen von Operationstischen, medizinischen Spritzen und Nadeln, Endoskopen, Beatmungsgeräten

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, Hochschulkliniken

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Medizintechnik, Wartung, Instandhaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Medizintechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Medizinische Technik oder Medizinische Physik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Röntgen-Roboter

Während bislang die Patienten für Röntgenaufnahmen und radiologische Behandlungen jeweils manuell in die richtige Position gebracht werden müssen, können neu entwickelte roboterbasierte Röntgensysteme mit vollautomatischen Armen um den Patienten gesteuert werden. Das erhöht die Sicherheit sowie den Komfort der Patienten, da ein oft schmerzhaftes Umlagern auf dem Röntgentisch nicht mehr nötig ist, um die richtigen Röntgenaufnahmen zu erhalten. Neben konventionellen 2-D-Aufnahmen ermöglichen moderne Röntgen-Roboter zudem Röntgenbilder in 3-D-Qualität. Das Fachpersonal wird sich mit dieser neuen Technologie vertraut machen.

Soft Robotik in der Medizin

Im Gegensatz zu den starren Materialien und Bewegungsabläufen normaler Roboter, ahmen weiche Roboter organische menschliche und tierische Strukturen nach. Sie bestehen aus weichen Materialien, wie z.B. Gummi oder Silikon, und sind dadurch flexibel. Forscherteams konnten bereits biologisch abbaubare künstliche Muskeln erzeugen, die sich ausdehnen und zusammenziehen. Im medizintechnischen Bereich kann Soft Robotik beispielsweise dafür eingesetzt werden, Medikamente präzise zu verabreichen oder minimalinvasive Eingriffe vorzunehmen. Auch weiche Serviceroboter in der Pflege sind denkbar, die Menschen im Alltag unterstützen. Im Bereich der Rehabilitation kann Soft Robotik z.B. für flexible Prothesen eingesetzt werden. Beschäftigte aus den Bereichen Medizintechnik, Pflege und Rehabilitation werden sich mit diesem Trend auseinandersetzen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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