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Ausbildungsberuf
Werkzeugmechaniker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Werkzeugmechaniker/innen stellen Druck-, Spritzguss-, Stanz- und Umformwerkzeuge, Press- und Prägeformen oder Vorrichtungen her. Außerdem fertigen sie chirurgische Instrumente.

Die Ausbildung im Überblick

Werkzeugmechaniker/in ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Werkzeugmechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie (mit Serienfertigung)

  • in Werkzeugbaubetrieben

  • in Unternehmen, die feinmechanische bzw. medizintechnische Geräte herstellen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Werkzeugmechaniker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 1.710 Ausbildungsanfänger/innen. 63 Prozent der zukünftigen Werkzeugmechaniker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 18 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 17 Prozent verfügten über die Hochschulreife , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Physik:

Der Technikunterricht für Auszubildende baut auf physikalischen Grundlagen auf. Kenntnisse aus dem Physikunterricht sind daher wichtig, etwa Wissen über mechanische Grundlagen und Begriffe wie Masse und Kraft.

Werken/Technik:

Angehende Werkzeugmechaniker/innen lernen, Schleif- und Fräsmaschinen oder -werkzeuge richtig zu bedienen und einzusetzen. Handwerkliches Geschick und Kenntnisse aus dem Werkunterricht sind daher von Vorteil. Da sie in der Ausbildung auch lernen, Teil- und Gruppenzeichnungen von Werkzeugen zu lesen und anzufertigen, sind Kenntnisse im Technischen Zeichnen nützlich.

Mathematik:

Um Werkzeuge in angemessener Qualität herzustellen, lernen die Auszubildenden, Richtwerte, Maße und Toleranzen exakt einzuhalten oder z.B. beim maschinellen Spanen Maschinenwerte selbst zu ermitteln und anzupassen. Daher ist es wichtig, dass sie neben Zahlenverständnis Kenntnisse im Rechnen und in Geometrie mitbringen.

Informatik:

Kenntnisse in diesem Bereich sind hilfreich für die Arbeit mit informationstechnischen Systemen, mit Assistenz-, Diagnosesystemen, Systemen der Steuerungstechnik oder CNC-Maschinen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Werkzeugmechaniker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Werkstoffeigenschaften beurteilt und Werkstoffe nach ihrer Verwendung auswählt

  • die Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherzustellen und Werkstücke und Bauteile herzustellen

  • unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sowie betrieblicher Richtlinien zur Nutzung von IT-Systemen, Datenträgern oder Internet z.B. informationstechnische Systeme zur Auftragsplanung, -abwicklung und Terminverfolgung anzuwenden

  • welche Assistenz-, Simulations-, Diagnose- oder Visualisierungssysteme es gibt und wie sie genutzt werden

  • wie man Betriebsmittel inspiziert, pflegt und wartet

  • steuerungstechnische Unterlagen auszuwerten und Steuerungstechnik anzuwenden

  • wie man Bauteile durch manuelle und maschinelle Schleif- oder Abtragverfahren aus verschiedenen Werkstoffen nach betrieblichen Fertigungsunterlagen herstellt

  • wie Bauteile und Baugruppen nach Montageplänen zusammengebaut werden, insbesondere zu Werkzeugen, Lehren, Vorrichtungen, Formen oder Instrumenten

  • welche unterschiedlichen Verbindungstechniken es gibt, z.B. Verschrauben, Einpressen, Kleben oder Schweißen, und wie sie angewendet werden

  • wie man Bauteile und Baugruppen mit optischen und mechanischen Prüfgeräten inspiziert, Störungen und Fehler eingrenzt, Verschleiß feststellt und Instandhaltungsmaßnahmen durchführt

  • wie man Programme z.B. für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen erstellt und testet und Programmabläufe unter Berücksichtigung der Fertigungstechnik anpasst

  • wie man betriebliche Qualitätssicherungssysteme im eigenen Arbeitsbereich anwendet und Prüfverfahren und Prüfmittel auswählt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Fertigen von Bauelementen mit Maschinen, Herstellen von einfachen Baugruppen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Mathematik

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Formentechnik

  • Instrumententechnik

  • Stanztechnik

  • Vorrichtungstechnik

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung eine oder mehrere der folgenden Zusatzqualifikationen erworben werden können: "Systemintegration", "Prozessintegration", "Additive Fertigungsverfahren" und "IT-gestützte Anlagenänderung". Diese sogenannten kodifizierten Zusatzqualifikationen ermöglichen es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu qualifizieren. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Betriebliche und technische Kommunikation

  • Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse

  • Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen

  • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen

  • Prüfen

  • Anfertigen von Bauteilen mit unterschiedlichen Bearbeitungsverfahren

  • Montage und Demontage

  • Warten von Betriebsmitteln

  • Instandhaltung von Bauteilen und Baugruppen

  • Erprobung und Übergabe

  • Anschlagen, Sichern und Transportieren

  • Steuerungstechnik

  • Kundenorientierung

  • Programmieren von Maschinen und Anlagen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen

  • Fertigen von Bauelementen mit Maschinen

  • Herstellen von einfachen Baugruppen

  • Warten technischer Systeme

  • Formgeben von Bauelementen durch spanende Fertigung

  • Herstellen technischer Teilsysteme des Werkzeugbaus

  • Fertigen mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen

  • Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme

Teil 1 der Abschlussprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den beiden ersten Ausbildungsjahren

  • Geschäftsprozesse und Qualitätssicherungssysteme im Einsatzgebiet

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Herstellen von formgebenden Werkzeugoberflächen

  • Fertigen von Bauelementen in der rechnergestützten Fertigung

  • Herstellen der technischen Systeme des Werkzeugbaus

  • Inbetriebnehmen und Instandhalten von technischen Systemen des Werkzeugbaus

  • Planen und Fertigen technischer Systeme des Werkzeugbaus

  • Ändern und Anpassen technischer Systeme des Werkzeugbaus

Teil 2 der Abschlussprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Werkzeugmechaniker/Werkzeugmechanikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Metallteile transportieren, Daten in computergesteuerte Maschinen eingeben, Bauteile zu fertigen Werkzeugen montieren

  • Umgebung: Maschinenlärm in Werkstätten und -hallen, z.T. künstliche Dauerbeleuchtung

  • Kleidung: Schutzkleidung, z.B. Gehörschutz, Schutzbrille, Atemschutz, Handschuhe

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. für das präzise, maßgetreue Anfertigen von Werkstücken)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Sägen, Fräsen, Feilen und Schleifen von Metallteilen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. bei der Montage von Bauteilen, bei Wartungsarbeiten)

    • Verantwortungsbewusstsein (z.B. Einhalten der Datenschutzvorschriften bei der Arbeit mit informationstechnischen Systemen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Werkzeugmechaniker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Industriebetriebe des Werkzeug-, Maschinen- und Gerätebaus, Kunststoff erzeugende und verarbeitende Firmen, Unternehmen, die medizinische Instrumente herstellen): Produktionshallen, Werkstätten, Werkhallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Belgien, Irland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Werkzeugmechaniker/innen fertigen Stanzwerkzeuge, Gieß- und Spritzgussformen oder Vorrichtungen für die industrielle Serienproduktion und den Maschinenbau, zudem auch feinmechanische bzw. chirurgische Instrumente. Für die Herstellung setzen sie meist CNC-gesteuerte Werkzeugmaschinen ein, die sie auch selbst programmieren. Mithilfe der Dreh-, Fräs-, Schleif- und Bohrmaschinen fertigen sie die Einzelteile der oft komplexen Werkzeuge an. Dabei halten sie die durch technische Zeichnungen vorgegebenen Maße exakt ein. Einzelteile montieren sie zu fertigen Werkzeugen und bauen sie in die Produktionsmaschinen ein, z.B. in Stanzmaschinen. Sie führen Probeläufe durch und kontrollieren die fertigen Erzeugnisse. Auch die Wartung und Instandhaltung von Werkzeugen und Maschinen gehört zum Aufgabengebiet.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Werkzeugmechaniker/innen stellen Druck-, Spritzguss-, Stanz- und Umformwerkzeuge, Press- und Prägeformen oder Vorrichtungen her. Außerdem fertigen sie chirurgische Instrumente.

Arbeitsvorbereitung

Von Elektrostanzteilen bis zu Karosserieteilen für PKWs, vom Kunststoffrohr bis zum Fensterrahmen - viele Produkte aus Metallen und Kunststoffen werden in der industriellen Serienfertigung hergestellt. Maschinen- und Produktionsanlagen stanzen, prägen, formen oder pressen Werkstoffe in die gewünschte Form. Die dafür benötigten Werkzeuge und Formen, die häufig aus vielen Einzelteilen bestehen, fertigen Werkzeugmechaniker/innen nach zwei- oder dreidimensionalen technischen Zeichnungen und Modellen, die neben den Maßen auch Informationen über den jeweiligen Werkstoff und die Oberflächenbeschaffenheit enthalten.

Gegebenenfalls sprechen Werkzeugmechaniker/innen sich auch mit den Kollegen und Kolleginnen der Konstruktionsabteilung ab und lassen sich die spätere Funktion des Werkzeugs erläutern. Dann planen sie die Arbeitsschritte und wählen das nötige Material, die Werkzeuge und Maschinen aus.

Werkzeugherstellung

Für die Herstellung von Werkzeugen bzw. Werkzeugteilen wenden sie unterschiedliche Metallbearbeitungsverfahren an: Sie bearbeiten Werkstücke manuell z.B. mit handgeführten Schleifmaschinen, überwiegend stellen sie Teile jedoch an CNC-Fräs-, Dreh-, Bohr- oder Schleifmaschinen her, die sie auch selbst programmieren. Sie bauen Werkzeuge ein, spannen die Rohlinge ein und richten sie aus. Nach jedem Bearbeitungsschritt messen sie nach, um sicherzustellen, dass die Maße auf den hundertstel Millimeter genau eingehalten werden. Inzwischen stellen sie Werkzeuge bzw. Werkzeugteile immer häufiger auch im Additiven Fertigungsverfahren (3-D-Druck) her. Die Einzelteile bearbeiten sie anschließend weiter, schleifen oder polieren Form- bzw. Werkzeugflächen, und setzen sie zu kompletten Werkzeugen, Formen oder Vorrichtungen zusammen. Im Probelauf überprüfen sie, ob die Werkzeuge die gewünschte Funktion erfüllen, und bauen sie auch in Fertigungsanlagen ein. Regelmäßig überprüfen sie Anlagen und Werkzeuge, warten sie und setzen sie instand.

Vielfältige Einsatzgebiete

Im Einsatzgebiet Stanztechnik fertigen Werkzeugmechaniker/innen die Einzelteile für Stanzwerkzeuge aus gehärtetem Stahl, z.B. zum Ausstanzen von Blechen. Mithilfe von zwei- bzw. dreidimensionalen Konstruktionszeichnungen setzen sie die Teile ggf. zusammen und bauen sie in die Stanzmaschinen ein. In der Vorrichtungstechnik fertigen sie z.B. Montage- oder Schweißvorrichtungen, die Werkstücke während der Bearbeitung in der exakten Position halten. Druck- oder Spritzgussformen aller Art für Gießereien oder die Kunststoffindustrie sind die Erzeugnisse im Einsatzgebiet Formentechnik.

In der Instrumententechnik stellen sie feinmechanische Produkte für den medizinisch-chirurgischen Bedarf wie Skalpelle oder Arterienklemmen her. In diesem Einsatzgebiet fallen mehr Handarbeiten an und die Stückzahlen sind geringer. Werkzeugmechaniker/innen hämmern die Instrumententeile z.B. in die vorgegebene Form und bearbeiten sie durch Schleifen, Polieren, Glänzen und Bürsten nach.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Arbeitsaufgaben planen und vorbereiten

    • zwei- und dreidimensionale technische Zeichnungen bzw. virtuelle Modelle und andere Unterlagen auswerten, Bearbeitungsvorgänge und -abläufe festlegen

    • Werkstoffe, Werkzeuge, Maschinen und Prüfmittel auswählen

    • ggf. mit Konstruktionsfachleuten technische Zeichnungen und spätere Funktion von Werkzeugen besprechen

  • Einzelteile und Baugruppen herstellen, ggf. mithilfe von Cobots

    • Bauteile oder Rohlinge z.B. durch manuelles oder maschinelles Drehen, Bohren, Fräsen, Hobeln, Sägen, Feilen, Schleifen oder Erodieren maßgenau herstellen und bearbeiten

    • Werkstücke härten, anlassen (erwärmen) oder glühen und anschließend schleifen; in der Instrumentenfertigung richten, schärfen, polieren

    • Maßgenauigkeit, Härte und Oberflächenbeschaffenheit überprüfen

    • Bauteile ggf. durch Polieren, Feilen und Schleifen nachbearbeiten

  • Bauteile, -gruppen zu Werkzeugen und Formen bzw. zu chirurgischen Instrumenten zusammenbauen

    • Teile nach technischen Zeichnungen zusammensetzen und durch Schraub-, Stift-, Klemm-, Schrumpfverbindungen oder durch Nieten, Kleben und Löten verbinden

    • fertige Werkzeuge und Formen testen, Abnahmestück anfertigen, ggf. Änderungen und Nacharbeiten vornehmen

    • ggf. Werkzeuge beim Kunden installieren, in Betrieb nehmen und Bedienungspersonal einweisen

  • Werkzeugmaschinen, die ggf. digital vernetzt sind, einrichten und bedienen, Maschinenprogramme erstellen und verbessern

  • Werkzeuge, Formen und Maschinen warten und instand setzen

    • Werkzeuge bzw. Bauteile auf Verschleiß prüfen, defekte und abgenutzte Teile austauschen, Werkzeuge und Formen ggf. auch umarbeiten

    • reparierte Werkzeuge und Formen testen

    • Maschinen und Anlagen nach Wartungsplänen inspizieren, ggf. Störungen diagnostizieren, Verschleißteile und Betriebsstoffe austauschen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Werkzeugmechaniker/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Stahlformenbauer/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Fertigungsmittel - Blechformwerkzeuge

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Fertigungsmittel Formwerkzeuge, Gesenkwerkzeuge, Blechformwerkzeuge, Formenbauer/ Formenbauerin

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Fertigungsmittel - Formenbauer/in

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Fertigungsmittel - Feilenhauer/Feilenhauerin, Werbeblattbinder/ Werbeblattbinderin

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1985)

  • Facharbeiter/in für Fertigungsmittel - Vorricht.,Prüfmittel

  • Formenbauer/Formenbauerin

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Webeblattbinder/Webeblattbinderin

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Werkzeugmacher/Werkzeugmacherin - Blechform- und Schneidewerkzeuge

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Werkzeugmacher/Werkzeugmacherin - Formwerkzeuge, Gesenkwerkzeuge

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Werkzeugmacher/Werkzeugmacherin - Vorrichtungen, Prüfmittel

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Werkzeugmechaniker/Werkzeugmechanikerin Fachrichtung Formentechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2004)

  • Werkzeugmechaniker/Werkzeugmechanikerin Fachrichtung Instrumententechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2004)

  • Werkzeugmechaniker/Werkzeugmechanikerin Fachrichtung Stanz- und Umformtechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2004)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Mikromechaniker/in

  • Polymechaniker/in

Österreich

  • Chirurgieinstrumentenerzeuger/in

  • Metalltechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Tools mechanic (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien-outilleur/Mécanicienne-outilleuse

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Werkzeugmechaniker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Produktionshallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Werkzeugmechaniker/innen bedienen häufig computergesteuerte Maschinen für die spanende Metallbearbeitung, verwenden jedoch auch handgeführte Maschinen und Handwerkzeuge. Von Hand wechseln sie Maschinenteile aus. Bei manchen Arbeiten tragen sie Schutzkleidung, z.B. Handschuhe, Gehörschutz, Atemschutz oder Schutzbrille. Vorwiegend sind sie in Werkstätten bzw. -hallen tätig. Dort herrscht Maschinenlärm, z.T. auch künstliche Dauerbeleuchtung. Metallstaub oder Schweißrauch liegen in der Luft. In manchen Betrieben ist Schichtarbeit üblich.

Die Anfertigung von maßgetreuen Werkzeugen und Formen erfordert eine sorgfältige, genaue Arbeitsweise. Für das Sägen, Fräsen und Feilen von Werkstücken benötigen Werkzeugmechaniker/innen eine gute Auge-Hand-Koordination und Beobachtungsgabe. Handwerkliche Geschicklichkeit ist z.B. für Montage-, Wartungs- und Reparaturarbeiten erforderlich, räumliches Vorstellungsvermögen für das Verstehen und Umsetzen von Konstruktionszeichnungen. Für die Programmierung der teilweise digital vernetzten Werkzeugmaschinen und das Durchführen von Funktionstests ist technisches Verständnis nötig.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC- und konventionelle Werkzeugmaschinen, Schweiß- und Lötgeräte, Mess- und Prüfgeräte)

  • Handarbeit (z.B. defekte und abgenutzte Teile ausbauen, neu angefertigte Teile einbauen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schweißschutzschild, Handschuhe und Gehörschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Metallstaub und Schweißrauch)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Schneid-, Stanz-, Umformwerkzeuge, Formen für den Spritz- und Druckguss, Operationsbesteck, Sonden, Implantate

Materialien, z.B.: Stähle, Nichteisenmetalle, Kunststoffe

Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), CNC- und konventionelle Werkzeugmaschinen, Schweiß- und Lötgeräte, Prüfgeräte, Cobots

Werkzeuge, Zubehör und Hilfsstoffe, z.B.: Sägen, Feilen, Messschieber, Stifte, Bolzen, Schrauben, Muttern, Kühl- und Schmiermittel, Hydraulikflüssigkeiten

Unterlagen, Daten und Software, z.B.: technische Zeichnungen, Stücklisten, Wartungspläne, (computergenerierte) Modelle, Normendatenbanken, CAD-Programme, Assistenz-, Simulations-, Diagnose-, Visualisierungssysteme

Arbeitsbereiche/Branchen

Werkzeugmechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie (mit Serienfertigung)

  • in Werkzeugbaubetrieben

  • in Unternehmen, die feinmechanische bzw. medizintechnische Geräte herstellen

Branchen im Einzelnen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von Kunststoffwaren, in Abteilungen für Werkzeug- bzw. Formenbau

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen

    • Herstellung von Press-, Zieh- und Stanzteilen, in Abteilungen für Werkzeug- bzw. Formenbau

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Gießereien, in Abteilungen für Formenbau

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Werkzeugen

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen, z.B. für die Metallbearbeitung

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Scheren, Pinzetten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Werkzeugbau, CNC-Technik, Spanende Metallverformung, Schweiß- und Fügetechniken).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck im Werkzeugbau anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Werkzeugmechaniker/innen entwickeln. Der Einsatz von Augmented-Reality-Anwendungen bei Wartung und Reparatur kann ebenfalls Weiterbildungspotenzial beinhalten.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Metall oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Fertigungstechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Konstruktionstechnik oder Produktionstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck im Maschinen- und Werkzeugbau

In den nächsten Jahren werden sich die Anwendungsmöglichkeiten der Additiven Fertigung (3-D-Druck) vervielfachen und auch den Maschinen- und Werkzeugbau erobern. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Eingesetzt wird diese Methode z.B. bei der Herstellung von Prototypen, der Produktion von Ersatz- oder Sonderteilen sowie in der Serienfertigung für Spritz- und Druckgusswerkzeuge, Stanz- und Biegewerkzeuge oder Hochleistungswerkzeuge für die Blechumformung. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte mit der neuen Technik vertraut machen.

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Die Beschäftigten sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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